[berlin / 24.07.2006] g2club: electric monday

der gast am 24. ist in dem fall meine wenigkeit, damit erfährt der ostermontag eine neuauflage. wird aber musikalisch nicht ganz so hart wie letztes mal.

g2club
glogauer straße 2
ab 23h
5 euro

One Comment

  1. ein abend voller positiver überraschungen. fing bei der bvg-verbindung an, die erstens reibungslos klappte und zweitens auch keine besonders langen fußwege zur folge hatte, setzte sich im club fort. erstmal sind die goa-bilder weitestgehend verschwunden und das schwarzlicht wird auch nur noch sehr spärlich eingesetzt. leider ist die schaukel im sitzbereich neben der bar verschwunden und die spielautomaten in richtung toiletten könntet ihr auch abmontieren, aber sonst wurde an den richtigen stellen nachgebessert. so kamen wir zum vergnügen, den djm-800 von pioneer ausgiebig testen zu können, dazu aber gleich mehr.
    anfang von mir um 23h und dann immer rotation nach 90 minuten. hatte sich letztes mal schon bewährt, so auch dieses mal. etwas gemäßigteres programm als im april, aber so kam ich endlich mal dazu, mal wieder seltenst gespielt detroit-platten zu spielen, die seit jahren im regal auf ihren einsatz warteten. die 70-80 platten im schlepptau haben dann auch über den gesamten abend gereicht. ein paar male fiel der verstärker für die monitorbox hitzebedingt aus, fing sich aber ab 2h wieder und machte den rest des morgens munter mit.
    weitere positive überraschung: es waren tatsächlich auch gäste da. hat zwar nicht zu einem vollen haus gereicht, aber zu einem „gut gefüllt“ hat’s dicke gereicht. getanzt wurde ab 1h auch durchgehend, daher machte die arbeit hinter den decks auch wirklich freude, und die vorahnung, um 5h bereits daheim zu sein, löste sich in wohlgefallen auf. oder in anderen worten: erst um 8h30 begab ich mich mit d (danke nochmal für’s mitschleppen) ans tageslicht und auf den nachhauseweg, während pacou noch bis 9h die platten drehte. ein schlechter abend sieht anders aus.

    so, nun zum djm-800. meine aversion gegen pioneer-mixer ist ja nun weitläufig bekannt. nichts gegen den aufbau der bisherigen serie, der ist in sachen „intuitive bedienung“ bislang echt nicht zu überbieten, aber an verarbeitung und klang bestand dringender verbesserungsbedarf. zu schnell neigen 500er/600er zum übersteuern, der bass wird durch dominante mitteltöne derartig verunstaltet, dass es nur noch nach einem verzerrt-matschigen brei anstatt nach zwerchfellmassage klingt.
    als der djm-800 angekündigt wurde, war ich angesichts weiterer spielereien (midi, überarbeitete effektsektion) erst skeptisch, ob damit nicht noch mehr defekt-quellen implementiert worden sind, aber diverse meinungen im deejayforum malten ein durchaus positives bild des mixers, der jetzt sogar klanglich mit dem hause allen & heath mithalten sollte. da die soundverarbeitung beim djm immer noch digital und nicht analog stattfindet, war erst recht vorsicht geboten, aber dennoch erwies sich der mixer als weitere positive überraschung des abends.
    zunächst muss man sich als 500/600-benutzer nicht großartig umstellen. die fader sind an ihrem gewohnen platz, einzig der master-regler ist durch einen drehknopf ersetzt worden. die potis sind nun kleiner, dafür gummiert, liegen um einiges besser in der hand, die effektsektion ist um spielereien wie „robot“ und „phaser“ (beides ganz lustig und demnächst wohl in einigen clubs als flanger-ersatz zu hören) erweitert und der leidige bpm-counter durch ein display ersetzt worden, in dem man den gewählten effekt, den dafür ausgewählten kanal und die bpm-zahl (kann man eintappen oder automatisch berechnen lassen) ablesen kann. das hat man nach zwei übergängen auch verinnerlicht, effekte werde ich dadurch aber nach wie vor nur spärlich einsetzen.
    die line-fader sind wie bei den vorgängern etwas schwerfälliger, aber das ist beim mixen eh ideal. die kanäle lassen sich nun (endlich!) allesamt einer crossfader-seite zuordnen, oder man entscheidet sich dafür, sie daran vorbeilaufen zu lassen. der crossfader ist gewohnt leichtgängig, drei hüllkurven, reicht eigentlich aus, auch wenn man bspw. bei der nuo-serie von ecler eher mitgedacht hat. die eq’s killen ordentlich und arbeiten auch linear, an der vorhörfunktion hat sich nichts geändert, da sie vom 600er übernommen wurde. einzig die cue-buttons sind schicker.
    zu den absoluten stärken des mixers zählt allerdings die überarbeitete level-anzeige, bei der (endlich!) die abstufung „grün – orange – rot“ eingeführt wurde. ich kann nur hoffen, dass einige kollegen es damit endlich hinkriegen, die einzelnen kanäle nicht ohne ende zu übersteuern, bzw. den „over“-schriftzug am oberen ende des kanals auch für bare münze zu nehmen. beim master-signal das gleiche verfahren.
    der klang hat sich definitiv zum positiven gewandelt, oder die anlage im g2 ist tatsächlich so gut (das war sie im april allerdings auch schon). klare höhen, klare mitten, dicker bass – schon beinahe „analog“.
    doch, man muss sagen: im hause pioneer wurden die hausaufgaben tatsächlich gewissenhaft erledigt. wenn es nach mir ginge, könnte die fertigung der vorgänger auslaufen und defekte mixer (bei denen nun wirklich keine seltenheit) auf kulanz oder gegen einen geringen aufpreis getauscht werden. wie sich der 800er im langzeitbetrieb in verrauchten und vernebelten clubs schlägt, wird sich zeigen. man kann nur hoffen, dass auch unter der haube auf qualität geachtet worden ist, aber das können pa-verleiher in ein paar monaten bestimmt besser beurteilen.
    ich würde als clubbetreiber einen xone nach wie vor bevorzugen, weil die ihren ruf als unverwüstliche mixer nach wie vor wohl zu recht tragen. der nuo 5 ist ebenfalls eine gute (preisgünstigere) alternative, aber wenn ich einen 500er zum 26. mal zur reparatur schicken müsste, den quasi-standard aber zugleich nicht missen will, wäre der 800er eine alternative, die man tatsächlich in die engere wahl nehmen sollte.

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