[berlin / 08.11.2013] berghain: raster-noton nacht / finest friday

als ob das vergangene wochenende nicht genug gewesen wäre, geht es direkt als wochenendauftakt weiter. am samstag ist drumcode-nacht – der termin, nach dem sich alle die finger lecken. ich lasse denen ihren spaß – experimentielle klänge und französische leidenschaft sind für mich attraktiver.

berghain: raster-noton nacht
22h00: cupca
23h00: senking live
00h10: frank bretschneider live
01h00: atom tm live
02h10: diamond version live
03h20: emptyset live
04h20: credit 00

panorama bar: finest friday
00h00: jo nathan
03h00: tom trago live
04h00: laurent garnier
09h00: sven von thülen

eintritt
14 euro

nachbetrachtung

vor ort war ich erst um 00h30, obwohl ich doch frank bretschneider mitbekommen wollte. gesehen habe ich ihn jedoch den ganzen abend lang nicht, stattdessen überbrückte cupca die wartezeit auf atom tm. mit ihm, bzw. dessen alben, wurde ich bis dato nicht warm, das änderte er mit seinem set jedoch gründlich. mag mit den berlin music days an dem richtigen rahmen gelegen haben, dass der aufbau im berghain eher an ein konzert erinnerte, inklusive großer leinwände für visuals. und die wusste er tatsächlich für sich zu nutzen. das war so perfekt auf die musik abgestimmt, dass mich sein sound, der wie ein kraftwerk-update klang, gleich mit überzeugen konnte. im nachhinein hat er das „hd“-album quasi komplett vorgestellt, was mittlerweile in meine (zwar nur digitale, aber immerhin) sammlung gewandert ist.
wegen diamond version lagen an der garderobe die epilepsie-warnungen aufgrund der zu erwartenden blitzlichteffekte aus. die sind auch das, was mir vom set am ehesten in erinnerung geblieben sind. zwar erwartet man großes, wenn alva noto und byetone zusammenarbeiten und evtl. sind mir beim anhören ihrer veröffentlichungen auf mute oder während des sets produktionstechnische finessen entgangen. aber jeder für sich alleine gesehen ist mir dann doch lieber. vielleicht auch nur eine frage des beuteschemas.
emptyset fand ich hingegen mit ihrem wuchtigen industrial-gefärbten sound wieder goldrichtig, da kann man auch durchaus vergleiche zu dem ziehen, was mika vainio so macht, wenn er tracks mit knarziger bassline spielt.
ach ja, laurent garnier hat auch noch gespielt. das ist zwar stilistisch nicht mehr meine baustelle, aber der enthusiasmus, mit dem er jenseits der 40 immer noch hinter den cdjs (mit vinyl habe ich ihn jedenfalls nicht herumhantieren sehen) mitgeht und genau weiß, wie er die menge kontrollieren kann, verdient einfach respekt. der konstant hohe füllgrad gab ihm dabei recht. gut, den haben auch andere, mit deren stil ich weniger anzufangen weiß (len faki, ben klock), aber mit dem ihm eigenen groove, dem wechsel zwischen neu und etwas älteren sachen und der bereits erwähnten präsenz verkauft der mann sich einfach immer noch blendend.
abwechslungsreich jedoch auch credit 00 zum schluss unten. da konnte schon mal autechre (777), africans with mainframes (djibouti auf crème organization, auch wenig später gekauft) oder marcellus pittman auf fxhe laufen. das brachte dann die tanzbarkeit mit experimentierfreude, die ich ganz gerne auch an manchen samstagen hätte. hat bei mir jedenfalls einen extrem guten eindruck hinterlassen, der herr. sven von thülen machte in der restlichen zeit, die ich den abend oben noch ausklingen ließ, auch einen guten job.

da bleibt eigentlich nicht mehr, als das ganze als einen gelungenen freitag zu bezeichnen. ein laurent garnier, dessen leidenschaft nach mehr als 20 jahren im job immer noch brennt, atom tm als gesamtkonzept sowas von stimmig und credit 00 als entdeckung – das ist jedenfalls ein dreivierteljahr danach (ich schreibe diese zeilen am 14. september 2014) präsent.

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