[berlin / 04.09.2014] salon zur wilden renate: seriously presents finitude music

die premiere des designierten techno-donnerstags in der renate habe ich ja seinerzeit mitbekommen und für gelungen befunden. nun darf ich sogar selber dazu beitragen.

seriously20140904

seriously presents finitude music
anfang: marcel heese
mitte: d_func.
ende: stype ableton-set

eintritt
7 euro

nachbetrachtung

wenn mir das set / der abend, bzw. morgen, eines verdeutlicht hat, dann ist es die tatsache, dass ein bevorstehender acht-stunden-arbeitstag trotz einer fast vollendeten arbeitswoche nicht wirklich dazu beiträgt, mit der konzentration voll bei der sache zu sein. der restliche zeitmangel, sich intensiver mit neuerwerbungen auseinanderzusetzen und dann ein drittel des sets mit neuheiten zu bestücken, die ich nicht so wirklich kenne, kommt dann noch als sahnehaube obendrauf.
in anbetracht der bevorstehenden uhrzeit (mein beginn war für 5:30 uhr angesetzt) war vorschlafen auch notwendig, was auch für grobe vier stunden klappte. das geht als notlösung, aber selbst bei guter kondition fehlt noch so ein wenig der elan. das lässt sich mit wohldosiertem espresso zwar übertünchen, aber so wirklich auf den punkt fühlte ich mich nicht, als ich gegen 4 uhr zur renate aufbrach.
den set-beginn habe ich dann auch gekonnt verstolpert. wollte ganz normal mit einem loop anfangen, der in ableton auch lief. alexander kowalski hatte (nach einem echt gut aufgebauten dj-set mit traktor) auch zuvor alles notwendige am mixer freigelegt, ein signal lag beim kurzen check auch an – es herrschte trotzdem stille. das so für ca. 20 sekunden, in denen ich zunächst am midi-controller (vergeblich) und anschließend mit dem trackpad herumhantierte, um etwas klang aus der maschine zu bekommen. das klappte dann auch mit einer ottodox auf semper idem, so dass nach weiteren 20 sekunden auch wenigstens eq-technisch und von der lautstärke beim kanal her alles in gewohnter null-position war. dem klischee des verplanten laptop-djs werde ich dennoch auftrieb gegeben haben – zu recht, wie sich im nachhinein herausstellte. am midi-controller war nichts kaputt, aber auch wenn man am dortigen fünften kanal rumschraubt wie besessen, damit es funktioniert, hilft das wenig, wenn der loop zum einstieg auf dem sechsten kanal läuft. da kann man noch so sehr auf die technik schimpfen, es ist und bleibt ein anfängerfehler.
vor sieben, acht jahren hätte ich mich wahrscheinlich noch maßlos darüber aufgeregt, aber nach dem anfang war ich froh, dass alles so funktionierte wie es soll. das ging auch bis zum schluss so, aber zwischendrin brachte ich es fertig, die tanzfläche etwas zu leeren. nicht so vollständig wie im about blank im mai, aber waren zu beginn noch gut 30 leute drauf, war es zwischendurch einstellig. als der nachtmanager mir zu verstehen gab, dass um 7 uhr schluss sein sollte, fiel mir dann ein, doch noch ein paar hits zu spielen. „spartacus“ von g-man und „loop“ von f.u.s.e. vs. lfo, das war so eine kombination, die gut funktionierte und den rest der anwesenden nochmal auf die tanzfläche brachte.
trotzdem, unter’m strich bleibt für mich das fazit, das marge simpson über die polizeiarbeit in springfield zieht: „irgendwie befriedigend“. heißt: besonders gut war’s für mich nicht, aber dank des versöhnlichen endes auch nicht so schlecht. es wäre bestimmt besser gewesen, sich gleich von anfang etwas auf die bekannteren tracks zu verlassen. das geht zwar auf nummer sicher, ist aber besser, als wenn so die ersten zwei drittel spannungstechnisch auf einem niveau bleiben, weil ich gerade neuigkeiten ausprobiere. das ist ein schuh, den ich mir durchaus anziehen sollte.
das set bleibt daher, wo es ist: als .als-datei auf meiner festplatte.

absolut positiv zu erwähnen: der umgang der renate mit den angestellten, also auch den djs des abends. bereits montag hatte ich eine mail im postfach mit dem ablaufplan, dem technischen equipment vor ort, der bitte, die rechnung sowie die gästeliste vorab zu mailen und die kontaktdaten des nachtmanagers. das noch tollere daran ist, dass sie sich 1:1 daran halten und mit getränkekarten absolut nicht geizen. es hat alles seine bürokratische richtigkeit, aber die bringt der nachtmanager mit einer mischung aus autorität und lockerheit rüber, dass das alles nicht unangenehm ist. ganz im gegenteil: ich bin vielmehr dankbar, wenn es für alle transparent abläuft und keine plötzlichen nachverhandlungen anstehen oder dergleichen. das sowie die anlage verdienen ein dickes plus. nächstes mal (sofern es eins geben sollte) nehme ich dann lieber zwei tage frei, so dass auch meine qualität stimmt.

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