[berlin / 02.10.2014] ohm: abyssal with djrum

der freitag ist tatsächlich aufgrund nationaler feierlichkeiten frei. daher kann ich endlich mal in den kleinen club, der im gebäude des tresors bzw. des heizkraftwerks residiert, zuvor schon als „shift“ existierte und seit ein paar monaten mit genauso guten line-ups – nur eben als „ohm“ – weitermacht. bei abyssal ist das eh ehrensache, wobei ich nicht annehme, dass ich großartig vorher schlafen werde. der abend könnte daher für mich recht kurz werden.

abyssal with djrum
djrum
es.tereo
whø
ddm

adresse
köpenicker straße 70
u-bhf heinrich-heine-straße

beginn
24 uhr

eintritt
5 euro

nachbetrachtung

obwohl der horst krzbrg immer noch ein bisschen fehlt und johnnie stieler klargemacht hat, dass er nicht mehr so schnell einen neuen club eröffnen wird, haben sich teile des horst-personals ein herz gefasst und mit dem ohm eine plattform geschaffen, die die clublandschaft berlins für meine begriffe sehr bereichert. ich gehe sogar so weit, es als kleine perle bezeichnen zu wollen.

schwer zu finden ist es tatsächlich nicht: einfach den tresor-eingang verpassen und weiterlaufen. gleich hinter der kasse steht man im club, der seinerzeit tatsächlich der batterieraum im heizkraftwerk war (ihr erinnert euch: zu beginn hieß der größere raum im neuen tresor so, bevor er wieder in „globus“ umbenannt wurde). den überblick hat man sofort, da es nicht mehr als 70 qm sein dürften, die sich bar und tanzfläche untereinander aufteilen. dj-pult ebenerdig, geradezu am anderen ende, wenn man reinkommt, daneben die tanzfläche, davor die bar mit sitzreihe an der wand. alles gekachelt, wirkt daher wie ein versuchslabor, was dem programm des clubs auch sehr entspricht. sonst: toiletten hinten rechts, die garderobe ist sogar ein kleiner teil des kraftwerks.
spärliches licht, erst beim ende von djrum wurden die led-reihen etwas gefordert – da geht also durchaus noch mehr. die anlage sticht jedoch richtig positiv hervor. bitte korrigieren, wenn ich falsch liege, aber das dürfte das gleiche fabrikat wie im raumklang sein. präzise, druckvoll, ausgewogen und sogar ohne gehörschutz sehr gut auszuhalten (obwohl djrum einen djm-800 bestellt hatte, den er aber nicht durch pausenloses clipping überstrapazierte). bin kurz nach 5:00 uhr ohne pfeifen im ohr raus.

kam pünktlich zu whø?s erster platte, er war (mal wieder) für mich im gesamten auch der höhepunkt an dem abend, indem er die lücke zwischen post-dubstep (so sagt man jetzt wohl dazu) und techno am besten traf.
bei djrum fand ich den aufbau seltsam. erst mit drum&bass anfangen, dann nach 10-15 minuten das tempo auf 110 bpm drosseln, um sich über house und oldschool-breakbeats wieder hochzuarbeiten. immerhin: „digeridoo“ von afx spielte er gegen schluss. sehr gute zweite hälfte, in die ich aufgrund der ersten jedoch erstmal hineinfinden musste.

kann aber einen rundum erfreulichen abend nicht trüben. ob es am bevorstehenden feiertag, dem line-up, am ruf des clubs bzw. von abyssal oder an allem zugleich lag: es war stets gut gefüllt, wobei das ohm auch mit 30 leuten nicht leer wirken würde. dennoch super, dass das angebot auf soviel gegenliebe stieß. hatte das gefühl, dass es rundum passen würde, was die abyssal-protagonisten auch im nachhinein noch bestätigten. wird daher nicht deren letztes mal dort gewesen sein.

generell sollte man das ohm auf dem zettel haben, wenn man am wochenende zwar lust auf weggehen, nicht aber auf exzess hat, sondern einfach nur gute musik etwas neben dem konsens erleben möchte. ein toller raum für experimente, der sich alleine durch sein musikalisches konzept das publikum aussucht – kompliment dafür.

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