[berlin / 19.11.2016] kraftwerk: berlin atonal presents autechre live

kann ich nur befürworten, dass sich das kraftwerk als veranstaltungsort für größere ereignisse im elektronischen bereich etabliert. ein wenig sorge bereitet mir nur die raumakustik, die kleinteilige sounds solange reflektiert, dass sie in der weite verhallen, aber eigentlich geht’s mir auch nur darum, die beiden nach ihrem fünfteiligen epos mal wieder (plus russell haswell) zu erleben.

autechre20161119

nachbetrachtung
es klappte noch rechtzeitig für die letzte halbe stunde von andy maddocks, der mit traktor eine ähnliche vielfalt wie rob hall bot. da manche übergänge jedoch keine rücksicht auf große tempounterschiede nahmen, ertappte ich mich bei der frage, was mr hall heute eigentlich so macht. summa summarum machte mr maddocks als skam-mitbegründer mit in grime und post-dubstep hineinspielenden breakbeats aber auch keine zu schlechte figur.

russell haswell eher mit klangkollagen und stellenweise sogar fast rhythmisch, wusste aber für meine begriffe nicht so ganz, wo er hinwollte. hätte die noise-passagen noch etwas ausbauen können, gerade wie man es von seinen vorherigen sets kannte, wenn er direkt vor autechre spielte.
bei den beiden war es tatsächlich dunkel genug, um die leute nur noch schemenhaft zu erkennen. trotz disclaimer mit der dunkelheit: es gibt immer irgendwelche, denen nach fünf minuten einfällt, dass das nichts für sie ist und die weitere fünf minuten brauchen, bis sie weg sind. abgesehen davon zweiteilung: die erste hälfte eher mit soundcollagen, die zweite wurde abrupt mit einer bassline und einem track eingeläutet, den man auch locker in einem techno-set hätte unterbringen können. da es noch keine live-aufnahmen von der tour zu kaufen gibt, wird es wohl eher wunschdenken bleiben, sich das auch im nachhinein zu sichern, aber evtl. lassen sie sich damit einfach nur zeit.
eine meiner größeren sorgen war es nach dem tresor-jubiläum, ob der sound sich in der halle verlieren würde, was bei autechre als headliner nicht nur schade, sondern ein richtiges ärgernis gewesen wäre. der wechsel in der räumlichen anordnung (nach links unterhalb der zwischendecke) half jedoch eine menge, da der schall durch die zwischendecke weniger reflektionsfläche nach oben hatte und das alles überraschend transparent und wuchtig klang. das trug dazu bei, dass autechre wieder einmal ein ereignis für sich waren. schade nur, dass die bitten nach zugaben ungehört verhallten.

dj stingray habe ich mir im ohm noch angehört, nachdem ich anfangs bedenken hatte, überhaupt noch reinzukommen, weil sich gut ein drittel der besucher in die schlange einreihten. es ging aber noch bis kurz nach 1 uhr ganz gut da drin. danach war es die zu erwartende mehr als ordentliche fülle, so dass ich das set lieber vom rand bzw. den bänken an der bar aus verfolgte, in dem er zwar viele der tracks aus seinem üblichen repertoire, aber eben auch sowas wie „crossing into the mental astroplane“ von transllusion spielte. mit noch etwas jetlag im rücken und dem berghain vor mir war es um kurz nach 2 allerdings auch genug.

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