[berlin / 10.06.2023] about blank: staub xxl

dieses mal 24 stunden lang, alle floors.

ablauf

garten
10:00 i.nez
13:00 charlie
16:00 rapha.
19:00 steffen bennemann & dj polo

mdf
visuals pixelflowers
14:00 frantz michael
17:00 3.14
20:00 hang aoki
23:00 caleb esc
02:00 sven von thülen
05:00 irakli b2b stanislav tolkachev
07:00 nadine talakovics b2b ryba

lobby
22:00 samo rane
00:00 olin
02:00 jaq attaque
04:00 shai sensi
07:00 modschi

hütte
00:00 ceo of novafuture
02:00 marc von der hocht
05:00 d.k. dent

nachbetrachtung

fazit vorangestellt: war wieder einmal richtig rund. stammpublikum eh beste, musikalisch wenigstens gut (olin, rapha., samo) bis hervorragend (3.14, sven von thülen).

nur am rande: ist für mich ein ganz guter modus, die reihenfolge für die (x)xl-ausgaben umzukehren: vorher herzhaft essen statt wie hinterher bei den „normalen“ ausgaben.
nebenwirkung: war dadurch erst später da, so ab 16 uhr. aber ab da gibt’s für die nächsten 12-13 stunden nichts zu meckern – außer dass ich die letzte stunde von sven von thülen lieber bewusst und tanzend als im halbschlaf mitbekommen hätte. lag nicht an ihm, bin wohl mittlerweile tatsächlich auf tagsüber konditioniert.

der mdf für mich durchgehend stabil bis richtig gut: 3.14 hat bei mir am frühen abend bleibenden eindruck hinterlassen, auch wenn das tageslichtentzug bedeutete. aber das war schön trockener, im besten sinne tooliger techno bei ausreichend platz – sowas muss ich mittlerweile ausnutzen. hätte gerne mehr davon gekannt (bzw. erkennen lassen), aber da er mit den tracks arbeitete und meistens nie einer alleine lief, konnte shazam nichts ausrichten.
visuals schmücken jede party. war auf dem mdf auch toll, sie kamen jedoch im seitenschiff nur zur geltung, sofern sich dort wenige (am besten keine) leute aufhielten. wenn mensch mal auf einer der bänke saß, leuchtete der beamer direkt ins gesicht. die beiden (oder waren’s drei?) fernseher am dj-pult jedoch richtig gut. evtl. wäre das auch etwas für’s seitenschiff – auf der bassbox und dem absorber richtung bar. oder die bänke auf die andere seite stellen und dabei die durchgänge freilassen, wenn das brandschutztechnisch klargeht.
und auch wenn es natürlich immer härter geht: den meisten wird’s hoffentlich genug techno im garten gewesen sein.

samo gefällt mir richtig gut, wenn er nicht so hart spielt und caleb nach wie vor, wenn er härter spielt. tanzflächentechnisch für mich anstrengender füllgrad zum finale im garten und gegen 2 uhr in der lobby. komischerweise war’s auf dem mdf stets gut auszuhalten. mögen manche wegen der wärme anders sehen, aber als tresor-sozialisierter ging das noch klar.

trackbeispiele (*: shazam / **: shazam, obwohl ich’s eigentlich wissen sollte, weil bereits in der sammlung)

rapha.
cem3340 – japanese computer*
robert armani – ambulance* (warum ich die noch nicht habe, ist mir ein rätsel)
unit moebius – penetrator**
tim taylor & dan zamani – planet of drums 01*

3.14
monrella – main whipping**

steffen bennemann & dj polo
robotman – doo da doo (plastikman’s acid house remix)
marco carola – compressed
dj deep – stressin (ich muss zugeben: ein viertel meiner konzentration war den rest der staub über damit beschäftigt, den zu identifizieren. ich kam letztendlich nur am tag später drauf, als ich meine excel-liste durchging, in die ich meine erstandenen werke – analog wie digital – eintrage.)
johannes heil – paranoid dancer (vorletzter track)
emmanuel top – acid phase (letzter track)

caleb esc
luca la rocca – wa*

olin
paranoid london – paris dub 3
speedy j – klave* (da hat der herr paap tatsächlich was auf rekids veröffentlicht. mensch lernt nie aus.)
justin cudmore – real shock*

jaq attaque
wishmountain – radio
d.h.s. – the house of god (surgeon remix)

sven von thülen
spokesman – acid creak (pierre’s reconstruction mix)
robert hood – range
solid state – sequencial*
dying & barakat – outline*
millsart – steps to enchantment (stringent)
fjaak – plan of escape*

[berlin / 13.05.2023] about blank: staub

und schon wieder ein monat rum.

ablauf

garten
10:00 ben kaczor
13:00 soela
16:00 lawrence
19:00 resom

mdf
14:00 ly sas
17:30 dj sodeyama
20:30 efdemin

nachbetrachtung

da ich den ://-geburtstag nur am sonntag mitgenommen habe, kam mir das wie ein bonus-track zur garteneröffnung vor. fast vollständiges familientreffen, dazu für mich wenigstens gute (soela, ly sas, resom, dj sodeyama) bis klasse sets (efdemin, lawrence). und trotz schlange mit der aussicht auf überfüllte tanzflächen nach gartenschließung (weil die lobby als pufferraum wegfiel) war’s mir nirgends zu nervig und die fast 12 stunden im nu vorbei.

ich hätte mir fast keinen besseren gartenauftakt für die staub wünschen können. „fast“, weil die aufziehende kälte und das regentröpfeln bei lawrence irgendwie nicht so in die meteorologischen aussichten eines durchgängig sonnengefluteten gartens passte. aber das ist auch eher mein problem.

ly sas bitte unbedingt wieder spielen lassen. das war in den kurzen momenten nachmittags auf dem mdf ein richtig gutes techno warm-up, was die marschrichtung auf dem mdf gut vorgab: dark, nicht zu schnell, viel raum für subbässe. nur deswegen bei „gut“ gelandet, weil ich wegen vitamin d lieber draußen als drinnen sein wollte, sie also eher das zu dem zeitpunkt noch strahlende wetter als gegner hatte.

soela zwischen house und dubtechno mit gutem geschmack, hat meinen (guten) eindruck von ihr im letzten november aus dem rso bestätigt.
an lawrence habe ich eh einen narren gefressen, weil er eher der mann für die leisen, subtilen töne ist. das mag an den bedürfnissen mancher gäste für die uhrzeit vorbeigegangen sein. aber in zeiten von sets, in denen es zu zählen scheint, möglichst viele tracks unterzubringen, ist es für mich eine wohltat, etwas zu hören, das aufmerksamkeit oder geduld notwendig macht, aber diejenigen mit interesse an sowas durch sorgfältig ausgesuchte tracks ködert. lawrence ließ viel raum für die einzelnen stücke und provozierte dabei keine harten brüche, sondern forderte vielmehr die leute dahingehend, all dem eine viertelstunde zeit zu lassen. wenn mensch abfahrt haben möchte, ist das nichts – das wurde imho auf dem mdf ganz gut bei dj sodeyama bedient. diejenigen, die es minimal und zuweilen sphärisch haben wollten, waren in besten händen.
efdemin war in puncto langfristiger aufbau grundsätzlich nicht anders. da dominierten tracks mit trippigen sequenzen, wo sich die elemente auch erst nach den übergängen addiert haben. das gefiel mir am mdf dieses mal sehr: statt tempo lieber auf lange sicht fahren, so dass die sets sich gegenseitig ergänzten, aber keine*r den wechsel zum anlass nahm, den vorherigen aufbau einzureißen. griff für mich alles gut ineinander und nahm die leute trotzdem mit.
resom in der ersten hälfte erstaulich technoid-melodisch, aber für mich eher hintergründiger soundtrack zum plaudern. soll die qualität nicht schmälern – die volle garten-tanzfläche spricht dafür, dass einige genau darauf gewartet haben.

trackbeispiele (*: shazam)

soela:
maurizio – domina
itamar sagi – series 1*
pepe bradock – deep burnt

dj sodeyama:
truncate – modify

lawrence:
monobox – realm
der zyklus – formenverwandler* (wobei shazam das als „die dämmerung von nanotech“ identifiziert. das ist jedoch falsch und liegt daran, dass der vertrieb die betitelung für die digitale wiederveröffentlichung der zwei gigolo-veröffentlichungen auf frustrated funk durcheinander gebracht hat. muss einem discogs-kommentator recht geben, dass man das genauso gut für the other people place halten könnte, was jetzt auch nicht das schlechteste ist und geographisch/inhaltlich ohnehin direkt daneben liegt.)

efdemin:
joris voorn – many reasons*
dj hell & richard bartz – take a shot
indio – phoenix* (letzter track)

[berlin / 29.04.-01.05.2023] about blank: warning

garten
samstag, 29.04.2023
14:00 bufiman
17:00 borusiade
19:00 niklas wandt
21:00 fantastic twins live
sonntag, 30.04.2023
15:00 juba
18:00 oko dj
21:00 perera elsewhere live a/v & band
montag, 01.05.2023
12:00 eris
15:00 carista
18:00 sansibar b2b rey colino
21:00 volodymyr gnatenko live

lobby
samstag, 29.04.2023
22:00 oliv
01:00 overland
03:30 viikatory
06:00 gigi fm
sonntag, 30.04.2023
22:00 uta
montag, 01.05.2023
01:00 p/kstr
03:00 acidfinky
05:00 triqi

mdf
samstag, 29.04.2023
00:30 lobsta b
02:30 europa live
03:15 legit girl dj b2b vendredear
sonntag, 30.04.2023
23:00 ensure
montag, 01.05.2023
01:00 dj normal 4 live
02:00 desirée falessi
04:00 space drum meditation live
05:00 moisk
08:00 astral vip

zelt
samstag, 29.04.2023
22:00 d.b.d.d.h.k.p.
01:00 chewchew
04:00 felde
sonntag, 30.04.2023
22:00 special guest dj b2b ben bondy
montag, 01.05.2023
06:00 dorryz

nachbetrachtung

die nachlese erfolgt aus zwei perspektiven, weil ich zwei male dort war:
erstens als künstler*innenbetreuung, samstag auf sonntag nacht, 19 bis 3 uhr.
zweitens als gast zum ausklingenlassen des wochenendes, montagnachmittag um 14 uhr bis zum ende.

musikalisch gibt’s bei beiden „schichten“ nichts zu beanstanden. da kam nichts von der stange bzw. wäre dem zuzuordnen gewesen, was an den sonstigen stammdaten im about blank geschieht. das ist auch ziel der warning – bzw. bewusste kontrapunkte zu setzen, wie in diesem fall mit der entscheidung, den mdf von samstag auf sonntag als rave- bzw. happy-hardcore-spielwiese zu nutzen. das ging jedoch super auf, auch wenn purist*innen dort sicherlich mehr als genug anlass zum krausziehen der stirn gefunden hätten. aber für die ist die warning auch eine einladung, sich in der hinsicht locker zu machen. erst recht, weil auf der lobby samstag auf sonntag für mich durchgängig richtig gutes musikalisches programm geboten wurde, bei dem es mir schwer fällt, im nachhinein eine favoritin zu benennen. gigi fm vielleicht, die früh gegen 7:30 uhr einfach mal anfing, das tempo in drum&bass-bereiche zu bringen und dabei den immer noch atemberaubend guten donato-dozzy-remix von „svalsat“ (ursprünglich von homemade weapons) zu spielen, den ich damit das erste mal im club gehört habe.

die künstler*innen in meinem zuständigkeitsbereich allesamt pflegeleicht, da lief alles von selbst. einzig der gleichzeitige start der lobby und des zeltes verlief etwas stressig, weil das equipment im zelt eine viertelstunde vor beginn noch nicht aufgebaut war und das mit gleichzeitiger koordinierung des soundchecks auf der lobby und der technik zum scharfschalten der aufnahme bei gleichzeitiger organisation der sd-karten zusammenfiel. so starteten d.b.d.d.h.k.p. ca. zehn minuten später, womit sie aber auch fein waren.
bei lobsta b stand zunächst eine verspätung des fliegers im raum, weshalb die öffnung des mdf auf 0:30 uhr verlegt wurde. der flieger war auch zu spät, aber dank einsatz des fahrers war er dennoch um 23:30 uhr im club. es hätte also gereicht, aber die entscheidung stand und wurde auch so umgesetzt. war zum spannungsaufbau im dienste der party auch ok, hätte aber auch keine minute später sein dürfen, weil’s zu der zeit auf der lobby schon unangenehm voll wurde. hatte aber auch den vorteil, dass lobsta b gleich von anfang an in die vollen gehen konnte.

schichtende war dann sogar dank pünktlicher ablösung vorzeitig um 2:45 uhr, so dass ich dann als gast herumstromern bzw. auf der lobby den irgendwo verbliebenen platz nutzen konnte. das wurde ab gigi fm jedoch auch wesentlich besser.

der montag war dann glücklicherweise sehr entspannt, was mir nach dem verlauf des restlichen wochenendes aber auch sehr gelegen kam. recht übersichtliche anzahl an gästen bei ankunft am nachmittag, was aber ab carista parallel zum verlauf ihres sets deutlich anzog. dazu die fast schon warning-typische mischung an acid- sowie trance-elementen, die gut in den garten und unter die frühlingshafte sonne passte. bei volodymyr gnatenko war es bis eine halbe stunde vor set-beginn nicht klar, ob er auftaucht. aber auch er schaffte den aufbau rechtzeitig und bot mit (tja, wie soll ich’s nennen?) zeitgenössischem trance einen für mich sehr stimmigen abschluss des wochenendes.

trackauswahl (*: shazam)

viikatory:
wheez-ie – stolen moments*

overland:
joey beltram – floaters
sleeparchive – acd-voice

gigi fm:
homemade weapons – svalsat (donato dozzy remix)

carista:
shaman – sound of science*
todd edwards – love machine*
dyoll – twerk, body*
freakenstein – fffffreakaaay*

sansibar b2b rey colino:
sage introspekt – what target (2003 mix)*

[berlin / 15.04.2023] about blank: golosa

zweiter (zunächst ungeplanter) besuch im about blank für das wochenende. war gar nicht auf meinem radar, bis die aus ostgut- und clash-of-the-titans-tagen bekannte protagonistin mich darauf hinwies. die entscheidung, nach der staub nochmal hinzugehen, war daraufhin nicht mal mehr formsache.

eintritt
bis 1 uhr: 18 euro
ab 1 uhr: 20 euro
trans, blpoc, menschen mit fluchtgeschichte: spendenbasis

ablauf

lobby: unicorn rave & housy floor
00:00 mashyno
02:00 sky deep
05:00 cora s.
08:00 2faro

mdf: comet techno floor
01:00 amperia b2b dirty daddy don
04:00 deepneue
07:00 kikimike
10:00 kh38

tent: peakcock garden floor
02:00 performance 1 – rtalin
02:25 performance 2 – shanabazi-verse
02:35 performance 3 – lana del rabies
03:00 background music from the lobby
10:00 mvhy
13:00 kirill shapovalov
16:00 séxstasy
19:00 aérea negrot

nachbetrachtung

bevor ich in die nachlese einsteige, erstmal ein paar autobiographische zeilen zur transparenz, weil’s – soviel schon mal vorweg – für mich ein ziemlicher spagat wird.

cora hat bei mir in zweierlei hinsicht einen riesen-fußabdruck hinterlassen.
musikalisch gehört sie zur top 5 der djs, die mich am meisten beeinflusst haben. fing bei den ersten sets an, die ich von ihr im tresor (ab 1999) sowie ostgut (ab 2000) mitbekam, die noch stark von den usa (detroit und chicago) geprägt waren. dieser einfluss wuchs ab 2001, als die jungs aus der no-future-ecke – cristian vogel, neil landstrumm, tobias schmidt – nur ihr ausgangspunkt für mehr radikalität waren. im vergleich zur inhaltlich direkt nebenan liegenden und gleichsam beim publikum aneckenden eva cazal, die technisch versiert beats sezierte, abstrahierte und damit am rande der tanzbarkeit entlangnavigierte, blieb cora in der rhythmussektion meist konkreter und verstörte auch bei ihren endgegnerinnen-sets im ostgut durch tracks mit fies verzerrten klängen*. ich hab’s geliebt, zumal das ende am sonntagmittag stets versöhnlich war. ein jahr nach der ostgut-schließung trat sie im februar 2004 zum stelldichein des no-future-boards im tresor mit einem breakcore-set auf den plan und blieb in den folgejahren auch dabei.

zu der zeit hatte sich neben dem musikalischen auch der menschliche fußabdruck gesellt. war ich zuvor noch zu schüchtern, das gespräch zu suchen, änderte sich das ab 2003 durch ihren „angry plastic“-plattenladen, welcher das schaufenster zu ihrem „possible music“-vertrieb war. je mehr ich sie kennenlernte, desto klarer wurde mir auch eine deckungsgleichheit beim anspruch an musik, wonach neben dem unterhaltungswert auch die stetige herausforderung stehen sollte. bis heute zeigt sich ziemlich häufig: wenn mich leute wiederholt mit ihren sets abholen können und sich die gelegenheit bietet, sie kennenzulernen, zeigen sich auch überlappungen bei den charakterlichen merkmalen.
ob es coras fiese techno- oder die ohne umwege auf die 12 gehenden breakcore-sets waren: sie setzte für mich in puncto kompromisslosigkeit bis heute gültige maßstäbe, lieferte den passenden soundtrack für meine damalige lebensphase und war damit gewissermaßen therapeutisch.

kurzum: ich verdanke ihr einiges. mir ist’s also nicht möglich, die als chronist vielleicht gebotene neutralität zu wahren. das wiederum führt zum besagten spagat: wichtigtuerei in grenzen halten, indiskretion bestenfalls vermeiden, die stellvertretende verteidigung jedoch auch und bei alldem ehrlich, realistisch und dennoch fair bleiben.

ende des prologs, nun zum sonntagmorgen.

„ich bin so sauer auf mich selbst.“ ließ cora mich vom lobby-pult nach ca. anderthalb stunden wissen. ziel ihres ärgers war ihr mixing. und in der tat: ginge es nach schulnoten, wäre es die berühmte „gnaden-4“. wenn es gesessen hat, dann richtig. jedoch traf das auf ca. ein drittel der übergänge zu.
ihr konzept war ein querschnitt von 30 jahren auflegen, was sie nach wie vor mit vinyl macht. dabei chronologisch von 1987 an vorgehen. tat sie auch – und zwar mit einer nummer zu beginn, bei der ich grinsen musste, weil ich sie angesichts ihrer vergangenen sets niemals in ihrer sammlung vermutet hätte: „your love“ von frankie knuckles.
aber wie es mit der vorfreude bei solch mit biographischer note vorbereiteten sets und entsprechend aufgeladenen erwartungen daran manchmal halt ist (und da musste ich auch selbst schon diverse male durch): mensch kann sich zuhause noch so vorbereiten und an zuversicht gewinnen – alles hinfällig, wenn es im club bei mehreren übergängen nicht so läuft, wie mensch es eigentlich von sich oder den daheim geprobten übergängen kennt. und dann kommt eines zum anderen: die eh schon vorhandene aufregung liefert sich ein gedankliches wettrennen mit dem inneren kritiker. beides schaukelt sich gegenseitig hoch und legt sich über alles – vorrangig selbstvertrauen und konzentration. wenn dann wie sonntagmorgen noch tracks unerwartet an ihr ende kommen oder sich dann noch die technik mit (berechtigten) hinweisen wegen zu lautem gain meldet, bricht gefühlt alles über einen herein. in solch einer situation zurück zum rationalen, klaren denken zu finden ist hierbei viel leichter gesagt als getan und die suche nach ursachen im nachhinein müßig. wenig clubroutine in den vergangenen jahren? vielleicht. nervosität ganz bestimmt.

ich hätt’s cora von herzen gegönnt, wenn alles – oder wenigstens das meiste – wie selbstverständlich ineinandergelaufen wäre und hoffe, dass sie dahinter schnell einen haken machen kann. zwar liegt das technische auch für mich als schatten über dem set – jedoch (und damit endlich mal was positives) bei weitem nicht komplett.
erstens ist ihre geschmackssicherheit nach wie vor eine bank. für mich war kein einziger schwacher track dabei. zweitens war auch die reihenfolge so schlüssig, dass sich ihre oben skizzierte entwicklung (zumindest bis 2002, dann waren die drei stunden vorbei) ablesen ließ. drittens war es das erste techno-set, das ich von ihr seit fast 20 jahren gehört habe. erstaunlich viel detroit, davon sehr viel underground resistance, ein paar hits („something for your mind“), viel acid (wovon ich wenig kannte), no future und artverwandtes in der letzten halben stunde. und gerade letztgenannter sound polarisiert immer noch. jedenfalls gab’s zum schluss das bereits aus ostgut-zeiten bekannte bild der vielleicht drittelvollen tanzfläche, die sich bei 2faro auf stilistisch ganz anderer baustelle (melodischem house) wieder füllte.
es spricht jedoch für das meinem eindruck nach sehr offene und umsichtige golosa-publikum, die ersten zwei stunden gut mitgemacht zu haben.

zu den anderen kann ich nicht vieles sagen. sky deep gefiel mir mit ihrer mischung aus breakigen acid-stücken, auch mvhy waren im zelt gemütlich-housig unterwegs. kh38 bot mittags auf dem mdf den aktuellen ravigen techno-trend, der (richtig geraten, weil springende platte) nicht mein fall wird.

trackauswahl von cora**:
frankie knuckles – your love
suburban knight – the art of stalking
underground resistance w/ yolanda – living for the night (brainstorm live mix)
like a tim – bagpipe
speedy j – something for your mind
x-103 – 10,000 chariots
h&m – suspense
suburban knight – infra red spectrum
drexciya – black sea
woody mcbride – rattlesnake
vainqueur – lyot (maurizio mix)
underground resistance – cyberwolf
andre holland – inversions
traktor – traktor v12
robert hood – museum
phoenecia – odd job (rhythm box)
tobias schmidt – easier
justin berkovi – razor blade / bucket of water
marcin czubala – driving you mad
neil landstrumm – scandinavia sessions (adam x remix)
cristian vogel – sarcastically tempered powers
tobias schmidt – wronged (wobei tresor bei der betitelung verwirrung stiftet, weil der track auf der vinyl-version anders heißt. gemeint ist jedenfalls der hier.)
fugo – diseased (letzter track)

*: beispielhaft hierfür ihr set zur ostgut-schließung im januar 2003, welches zeigte, woher sie kam, wo sie sich zu dem zeitpunkt befand und auch andeutete, wo es hingehen sollte (spielzeit war damals 2-4 uhr, wenn ich mich richtig erinnere).
**: gedächtnisprotokoll, daher ohne anspruch auf richtige reihenfolge. die ersten drei tracks sowie die letzten vier kamen hintereinander.

[berlin / 15.04.2023] about blank: staub

erster (geplanter) pflichttermin im about blank für das wochenende.

ablauf

lobby
10:00 modschi
13:00 tight cherry
16:00 paul fleetwood
19:00 overland

mdf
14:00 irakli
17:00 tano
20:00 kaspar melchior b2b henrik krog

zelt
15:00 inez b2b r4f4
17:30 tiger
20:00 antikka

nachbetrachtung

insgesamt war’s für mich weniger party, sondern vielmehr das monatliche wahlfamilientreffen, geprägt durch die vorfreudige aufregung auf die golosa. deshalb bin ich auch schon nach fünf stunden gegen 21 uhr wieder los. war eher (wieder mal) am plaudern und beim set von tiger am längsten auf dem floor , wo er einen wirklich locker-souveränen eindruck machte. dabei hängengeblieben: „w.i.r.“ vom wassermann im remix von alter ego (jaja, ich weiß. sven väth steht auf der platte, aber die herren wuttke / flügel dürften ihrerzeit den löwenanteil an arbeit gemacht haben.) sowie „blackwater“ von octave one und „black russian“ von dvs1 zum schluss.

generell: jeder floor holte mich musikalisch ab, wenn ich drinnen meine runde drehte. der mdf trocken-funky (tano) und bei der lobby kann ich jetzt nicht zuordnen, ob die chicago-charmeoffensive bereits overland oder noch paul fleetwood war. zumindest hat overland den positiven eindruck auf der warning zwei wochen später nochmal eindrucksvoll bestätigt.

auch wenn’s (zu) kurz war: hab tatsächlich nichts zu meckern.

[berlin / 11.03.2023] about blank: staub

ablauf
lobby
10:00 dj boney s
13:00 seqta
16:00 kimmy msto
19:00 the am

mdf
14:00 asem shama
17:00 oliver deutschmann
20:00 farhan

zelt
15:00 toyota pradi
17:00 daniel wang
19:30 vilma b2b bkmn

nachbetrachtung
klarer gewinner für mich oliver deutschmann. das war im besten sinne toolig, nichts gekannt und shazam hat bis auf eine ausnahme nichts erkannt, weil eigentlich immer zwei tracks zugleich liefen. toller fluss mit atempausen zwischendrin. hat mich damit von daniel „more cowbell!“ wang weggelockt, dessen disco-auswahl mit viel zuckerguss obendrauf sowie mit eingestreutem acid house daherkam. aber: so kennt mensch ihn, und wie seine videos für electronic beats nimmt er sets auch als eine art lehrstunde und hat selbst immense freude daran. mir war’s im zelt zu der zeit nur zu kalt. da kam das sportliche tempo und der gut gefüllte mdf bei zum set passendem licht sehr gelegen.

für mich war’s der optimale füllgrad. allerorten stets genügend platz, wobei das für die zeit bis 22:00 uhr gilt. danach wurde es auf dem mdf als einzig übrigem floor nochmal (erwartbar) voller. der ruf des post-staub-burgers war zu der zeit jedoch sehr laut, also gab ich dem nach.

musikalisch brauchte diese ausgabe, um mich abzuholen, aber dafür dann so richtig. fing mit dem start im zelt an, wo toyota pradi zwar weniger mixte, aber hervorragende house-tracks auswählte. wusste gar nicht, dass es vom dance-mania-klassiker „house nation“ eine coverversion gibt.
dj boney s habe ich grob bei ebm einsortiert, seqta mit hardtrance. beides nicht meine steckenpferde, ist bekannt, insofern halte ich mich mit weiterem meckern nicht auf. spricht vielmehr für musikalische diversität und bot raum für unterhaltungen.
asem shama ging gleich in die vollen. konnte er auch, es warteten schon ein paar leute vor mdf-toresöffnung, dass es losgeht. halbgefüllte tanzfläche nach einer viertelstunde, auch er mit deutlicher rave-schlagseite, aber etwas düsterer. fand mich ab 15 uhr im zelt besser aufgehoben.

dort habe ich auch das finale verbracht, nachdem gefühlt für mich auf lobby sowie mdf das gleiche im gleichen tempo (144 bpm) lief. dagegen gingen sich die 136 bpm von vilma und bkmn im zelt schon deutlich langsamer aus. dubbig-chordig, zum schluss hin mit detroit-einschlag – war gut und das zelt unerwartet für mich der floor, der mich insgesamt am besten mitnahm.

trackbeispiele (alle durch shazam / decksharking)

seqta:
friends of matthew – out there (lange remix)
drax – amphetamine (red perry mix)

toyota pradi:
sound stream – makin‘ love
chicago sound lab – house nation (burn down the house mix)

kimmy msto:
quelza – protein chords
benjamin damage – infinite machine

daniel wang:
adonis – lost in the sound (lost mix)

oliver deutschmann:
marcal – don’t fear the three

farhan:
rene wise – shaman wistle

[berlin / 11.02.2023] about blank: staub

das zehnjährige jubiläum wird begangen, 24 stunden lang.

flyer zur staub vom 11. februar 2023

ablauf

lobby
10:00 verboten
13:00 nadine talakovics
15:00 marcel heese b2b stype
18:00 ahu b2b modschi
21:00 zesknel live
22:00 j dj
00:00 elena sizova
02:00 boyd schidt
05:00 alexis phase
07:00 mareena

mdf
13:00 alex tomb
16:00 sebastian kökow
18:00 sissys reiterstaffel
20:00 the exaltics live
21:00 caleb esc
00:00 stanislav tolkachev
02:00 bertrand b2b yacoub
04:00 madalba b2b dk dent
07:00 irakli (b2b yacoub b2b dasha rush)

zelt
14:00 ninasupsa
16:00 i.nez
18:00 paso
20:00 alienata b2b dj flush
22:00 (pause)
22:30 early_desire
02:30 eva

secret floor (hütte)
00:00 kiskelfacit
02:00 charlie dior
04:00 marc von der hocht

nachbetrachtung

bin bei meinem fazit auch eine woche danach immer noch zwiegespalten. das hat jedoch absolut nichts mit der hervorragenden gastfreundschaft und den großen mühen, die sowohl seitens der staub als auch vom about blank ins jubiläum investiert worden sind, zu tun. objektiv gesehen war das eine geburtstagsfeier mit allen schikanen – bzw. dank merch und smiley-offensive sogar mehr als das. deren leuchten an der fassade waren schon ein tolles bild, als ich gegen 2 uhr für eine kurze schlafpause ging.
auch wenn mir der füllgrad ab dem späten nachmittag etwas viel wurde, war ich sehr froh, dass der zuspruch gegeben war und darüber hinaus die riesen-schlange beim gehen zu sehen. ich hoffe, die stammgäste haben die erstgäste vom nachtpublikum ordentlich davon überzeugt, dass sich ein wiederkommen lohnt.

mein ambivalentes bild hat (und der kommende absatz ist wirklich sehr offensichtliches fischen nach komplimenten) vielmehr mit der tatsache zu tun, dass die vorfreude darauf, ein nicht nur techno-dominiertes set zu spielen und dafür mindestens in richtung dj-pult fliegende blumen oder kuscheltiere (idealerweise beides) zu bekommen, sich nicht so recht erfüllt hat. electro (also der stil mit prägnanter snare auf der zwei und vier mit ungerader kickdrum und nicht „elektro“, was die jungen leute so ab mitte/ende der 2000er-jahre als synonym für „ich geh zu techno-musik feiern“ etabliert haben) sollte zur auflockerung der 4/4-kick und als kontrast zum mdf dienen. tat es auch, aber auch mit ähnlich halb geleerter tanzfläche wie bei meiner premiere im märz 2017. ich fühlte mich in der zweiten stunde also ganz schön unwohl angesichts der tatsache, den durch nadine sehr gut auf betriebstemperatur gebrachten floor abgekühlt zu haben.
klar ist es toll, veranstalter*innenseitig den blankoscheck für narrenfreiheit in petto zu haben und es lässt sich darüber debattieren, ob der gerade beim jubiläum eingelöst werden muss. andererseits auch: warum nicht?
überhaupt steht bei mir seit dem jubiläumswochenende vielmehr die frage im vordergrund, ob diese selbstgeißelung überhaupt sein muss, wenn nicht nur marcel als sparringspartner, sondern auch die teile des publikums freude am set hatten, die im zweiten drittel geblieben waren – zumal wir die kurve zurück zur gut gefüllten tanzfläche dank chicago, anderen geradlinigen tracks und frisch ankommenden neuen gästen in der letzten stunde bekommen haben.
das alles nicht ausschließlich persönlich, sondern auch andere tatsachen in den blick zu nehmen (offenes zelt, ein fahrt aufnehmender mdf, gesteigerter publikumszustrom ab 17 uhr) und lieber auf die eigene stilsicherheit vertrauen anstatt sich vom zuspruch anderer abhängig zu machen (von dem es nie genug geben kann) – diese erkenntnis und die tatsache, dass ich in der hinsicht (weiterhin) an mir arbeiten muss, habe ich aus dem wochenende mitgenommen. und das ist mitnichten negativ zu sehen, sondern für mich persönlich ein ganz schöner schritt nach vorne. insofern sollte es bitte bei diesem fischen bleiben. die aufbauarbeit dafür, sich davon zu befreien, muss ich leisten und dabei auch lernen, gegenwind auszuhalten.

objektiv gesehen bin ich immer noch erstaunt, dass es zwischen marcel und mir vier jahre nach dem letzten b2b-set (in der else) immer noch so harmoniert, dass wir eigentlich nur mit unseren usb-sticks auftauchen mussten und vor set-beginn lediglich grobe absprachen getroffen haben. der rest war spontaneität und gegenseitiges vertrauen darin, den eigenen geschmack in den letzten jahren nicht soweit verwässert zu haben, dass es überhaupt keine schnittmengen mehr gibt. im gegenteil: die waren ziemlich groß. auch wenn wir in den ersten beiden stunden nicht den geschmack von teilen des publikums getroffen haben, kam’s zumindest uns nicht wie kraut und rüben vor. außerdem ist’s für meine begriffe immer noch besser, drinnen einen floor zu haben, auf dem nicht lediglich „techno, nur minimal anders als auf dem mdf“, sondern was stilistisch völlig anderes läuft. und soviel steht fest: das haben wir nun wirklich hingekriegt.

zwiegespalten war ich auch bei meinen zwei „schichten“.
in der ersten war ich eher rastlos. vor dem set eh kaum aufnahmefähig bzw. mit bekannten am plaudern. das hat sich danach auch nicht wirklich geändert, was aber auch am allgemeinen füllgrad und dem laut krakeelenden inneren kritiker lag.
insofern eher momentaufnahmen:
ahu / modschi eher technoid, dark-dubbig, passte zur uhrzeit.
alienata / flush: ach, chicago geht immer. „technology’s out of control“ von green velvet zum schluss.
caleb esc: wie schon im ifz = weniger trippig, mehr perkussiv. mdf verdientermaßen fast bis zum anschlag gefüllt.
elena sizova: schnell, auch mit breakbeats, schön brachial. die dame merke ich mir.

die zweite schicht (ab kurz vor 8 uhr) war für mich wesentlich entspannter. das nachtpublikum größtenteils wieder weg, dafür stammgäste und (noch viel schöner) staub-schlüsselfiguren auf der tanzfläche. das war diese stimmung, auf die mensch als veranstalter*in so hinarbeitet und das publikum idealerweise mit ansteckt (oder auch umgekehrt): nach allem stress im vorfeld (gerade bei jubiläen) endlich mal loslassen können, weil jetzt erstens eh alles und zweitens sogar ziemlich gut gelaufen ist – mensch sich also keinen druck mehr machen muss. (randnotiz: auch mein innerer kritiker war leiser – schlafmangel wirkt!)
sowohl in der lobby als auch auf dem mdf gab es den passenden soundtrack dazu. mareena vom tempo (um die 140 bpm) sogar etwas zackiger als irakli (plus yacoub plus dasha) drüben. wie schon im berghain vor ein paar monaten: wer mit techno aus schweden ende der 1990er-jahre was anfangen konnte, wird an ihrem set helle freude gehabt haben. „evolution 1“ von eusebeia als letzter track.
auf dem mdf war’s alexander kowalski & raz ohara mit „all i got to know“, zwischendrin noch „one finger“ von dj one finger erkannt.

kann mensch nicht häufig genug sagen: danke und herzen für die staub und an diejenigen, die sich auf unsere experimente zwischen 15 und 18 uhr eingelassen haben.

[berlin / 27.01.2023] about blank: about bridges not walls

eine weitere solipartyreihe in der liebsten autonomendiskothek am ostkreuz. erlöse gehen an die seebrücke sowie das transnationale woman* life freedom collective.

about bridges not walls

mdf
01:30 nadine talakovics
03:30 sanna mun
05:30 bkmn

lobby
00:00 pfote snorris
02:00 vilma
04:00 temple rat
06:00 maximilian
08:00 frau levi b2b professional gigolo

eintritt
bis 1:00 uhr: 10 euro
danach: 12-16 euro

nachbetrachtung

der füllgrad war aller ehren wert, so sind 5500 euro zusammengekommen. habe mich eher auf der lobby herumgetrieben, um vilma zu hören, die mit house startete und in ihren zwei stunden die zügel in bezug auf tempo und richtung breakbeats (martyn – rhythm ritual) ordentlich anzog, ohne es dabei zu übertreiben. von nadine talakovics habe ich mir nur einen ziemlich trippigen track shazamt (juan sanchez – in the dark). wesentlich mehr gibt’s nicht zu berichten, da ich auch nicht wesentlich länger als bis kurz nach 4 dageblieben bin.

[berlin / 14.01.2023] about blank: staub

zurück in der heimstätte mit einer der besten flyergestaltungen der letzten zeit. ich kann aus gründen leider nur die ersten viereinhalb stunden mitnehmen, anstatt wie die letzten male erst am nachmittag aus dem knick zu kommen.

ablauf

lobby
10:00 jr lüttringhaus
13:00 luwei
16:00 adrestia
19:00 wittes

mdf
15:00 marthial
18:00 lady tazz
20:30 industrial romantico

zelt
14:00 dj rijkaard b2b sören miehe
17:00 murat tepeli
20:00 younger than me

nachbetrachtung

war nur kurz da (grob: 10:30-14:30 uhr), daher entsprechend kurzgefasst:

jr lüttringhaus hat mich nicht abholen können. war mir mit gefühlt gleicher kickdrum und den aktuell prototypischen ravigen baselines zu statisch. für das noch von der „subverted x brutal vision“ zuvor übrige publikum und einige andere war’s das richtige. luwei fand ich mit ihrer mischung aus techhousig-geradlinigen und rauhen electro/breakbeat-tracks wesentlich besser.

im februar wird’s aus gründen (zehnjähriges) wieder länger.

tracks (*: shazam):

jr lüttringhaus:
furfriend – geck (perc remix) (lustigerweise spielte quelza das original fast 24 stunden später im berghain)

luwei:
ben pest – mouth lawson*

[berlin / 31.12.2022] about blank: blank swan

mein plan war eigentlich ein anderer bzw. der übliche. aber dazu ansatzweise unten. leicht erweiterte version der nachlese aus der restrealitaet.

blank swan – no risk, no plan

lobby
01:00 marie lung
03:00 pete b2b finn johannsen
07:00 hanna baertig
10:00 pause
19:00 johannes vogel
22:00 synthtati & baron
02:00 marie midori

mdf
02:00 reka zalan b2b chontane
04:30 vsk
07:00 parallel circuit
09:30 melatronix
12:00 cecilia tosh
14:00 mary yuzovskaya
17:00 lea occhi
19:00 hang aoki
21:00 phara live
22:00 blanka
00:00 deniro
03:00 i/y

zelt
03:00 ahu b2b emily
07:00 2faro
10:00 femur
12:30 dasco
15:00 levat live
16:00 jessamine
18:00 italojohnson

hütte
02:00 stevie whatever
05:00 ciko

nachbetrachtung

plan b(lank) ging für mich sowas von auf. könnte fast zur routine werden, wenn die entwicklung beim platzhirsch am ostbahnhof so weitergeht. botschaften aus der „bh line“ telegram-gruppe, in denen bereits am neujahrsmittag von wartezeiten in höhe von wenigstens zwei stunden an der bändchen/gästelistenschlange die rede war, verhießen bereits wenig gutes. als das sonntagabend gegen 23 uhr von bildern einer reihe an bis in den wriezener park hineinstehenden menschen und dazu ergänzenden meldungen von mehr als sechs stunden anstehen flankiert worden ist, wurde aus meiner zwischenlösung zur überbrückung der wartezeit, bis sich die situation beruhigt, die endgültige neujahrs-alternative. probiert habe ich es beim berghain um 6:30 uhr montagfrüh dennoch, aber dazu hätte ich einen „richtigen“ gästelistenplatz oder halt ein bändchen benötigt, da die kasse bereits geschlossen war.

die entwicklung zur vollwertigen neujahrs-alternative hatte sich aber auch schon vorher angedeutet. am nachmittag ohne anstehen durchgewunken zu werden und trotzdem auf einen gut gefüllten club mit bekannten gesichtern zu treffen, bei denen mensch gerne verweilt – und schon sind die ersten zwei, drei stunden nur mit plaudern verbracht. da die musik (meistens, zu der ausnahme komme ich noch) stimmte und lobby sowie mdf stets genug platz boten, waren’s am ende gut 14 stunden. einzig im zelt war’s mir auf der tanzfläche zu voll, was aber an der guten musik von jessamine und dem hittigen set von italojohnson lag.
mensch hätte annehmen können, dass sich nach schließung des zeltes alles drinnen komprimiert, aber selbst da war der platz vor dem subwoofer im mdf-seitenschiff sicher. die überforderung durch menschenmassen stellte sich jedenfalls bei mir zu keiner zeit ein. wurde in den morgenstunden sogar noch besser. zwar werde ich leute nicht verstehen, die sich inmitten der tanzfläche lautstark mit ihrer gruppe verständigen müssen und (frei nach loriot) mir damit in richtig gute sets (in dem fall das von marie midori) quatschen, aber das war eigentlich auch der einzige punkt, der mir unangenehm aufgestoßen ist.

also: dankeschön für’s auffangen und dem aufbau eines soges, der für das blank-typische „wenn’s mal wieder länger wird“ gesorgt hat.

daran nicht ganz unbeteiligt: die sets. dabei für mich herausstechend (chronologisch):
– jessamine, zwischen housig-episch und acid house oszillierend, als ich im zelt war.
– hang aoki, schön brachial.
– blanka, die mit ihrem sehr schön dynamisch gemixten tooligen techno bei moderatem tempo (140) hoffentlich nicht nur bei mir eine richtig gute visitenkarte hinterlassen hat. ich kannte nichts davon, shazam nur einen track, kommt unten.
– marie midori mit dem besten zum schluss. rauher electro, (post-)dubstep, gerne auch mal technoid – keine mischung, die ziellos ausgefasert ist, sondern richtig sinn ergab und mich damit eher zum bleiben verleitet hat als i/y drüben (sorry).

leider gar nicht mein fall: deniro. habe allerdings nur den anfang und fragmente vom schluss mitbekommen. gerade die letzten minuten waren ein beispiel für schnell gespielten techno, dem die sexiness abgeht („give your body“ von random xs auf getappte 147 bpm gepitcht – hat im original aufgerundete 132). wurde andererseits gut durch synthtati & baron auf der lobby oder gespräche im leeren und ruhigen zelt aufgefangen.

runde sache, das. könnte ich mich dran gewöhnen, auch wenn mir halle und lab.oratory schon etwas gefehlt haben. aber den aufwand war’s mir absolut nicht wert.

trackauswahl (*: shazam)

italojohnson:
stardust – music sounds better with you
aril brikha – groove la chord
basement jaxx – fly life
dave clarke – southside

blanka:
linear system & kimahri – longitude*

johannes vogel:
wamdue project – king of my castle
cheek – venus (sunshine people)

synthtati & baron:
green velvet – stormy weather

marie midori:
k-65 – threats*
hamdi – skanka*
bleaker – jam*
yak – stampede*
hassan abou alam – lost in a jar of thyme*
electric soul – x² (instrumental)
tipper – end of make believe*
sonique – it feels so good (schlusstrack)

i/y:
dj rush – freaks on hubbard (dave clarke mix)