[berlin / 03.10.2015] berghain: klubnacht

und hier der sonntag, von dem ich eben sprach.

klubnacht

berghain
00h00 function
04h30 karenn live
05h30 sunil sharpe
09h30 mark broom
13h30 rødhåd
17h30 boris
21h30 sven von thülen
01h30 pete

panorama bar
00h00 soundstream
04h00 honey dijon
07h00 simoncino
11h00 massimiliano pagliara
15h00 carl craig
18h00 gonno
21h00 tama sumo
01h00 ben ufo

eintritt
15 euro

nachbetrachtung
das war eine doppelschicht, und zwar eine, die in vielerlei hinsicht erhellend war.

die erste davon geriet wesentlich kürzer: karenn bis ungefähr zur letzten stunde von simoncino. in der zeit war’s allerorten sehr angenehm gefüllt, wirkte ein bisschen wie die ruhe vor dem sturm, der wohl spätestens mit carl craig eintraf.
karenn für meine begriffe solide und dann am besten, wenn der sägezahn durchkam. hab nur nicht nachgeschaut, ob das eine echte 303 auf dem pult war. ohne frage gut gekonnt für improvisation, hätte aber etwas brachialer sein können, wenn es nach mir ginge (da ist ihr erster berghain-gig für mich immer noch der maßstab).
zackiges tempo gepaart mit rauhem schliff gab’s dafür bei sunil sharpe. „la real“ von surgeon, aber auch electro wie „mr blunt“ von dexter.
techhousig-treibend hingegen bei simoncino oben, allerdings reicht meine expertise da auch nur für offensichtliche gassenhauer wie „groove la chord“.

zweite schicht: 1 uhr in der nacht von sonntag auf montag bis 8:30 uhr. man muss sich ja die kosten für getränke und smoothies ja irgendwie verdienen. da es aber schon ewigkeiten her war, dass ich pete dort den schluss habe spielen hören, habe ich mir diesen leichtsinn mal gegönnt. alleine wegen „punisher“ von ur um 5 uhr früh sowie den sich stetig leerenden und somit angenehmer werdenden floor war es das wert – in musikalischer hinsicht sowieso, auch wenn er nicht so hart spielte wie bei den schlusssets jahre zuvor.
dieser harte übergang von der parallel- zur normalwelt hatte auch etwas für sich, das mich leicht grinsen ließ. allerdings war mir spätestens beim regenerieren klar, diesen leichtsinn in keinem fall zur regel werden zu lassen.

[berlin / 19.09.2015] berghain: klubnacht

die untreue hält dieses mal nur für eine nacht.

klubnacht

berghain
00h00 norman nodge
04h00 francois x
09h00 hd substance
13h00 stenny
17h00 kobosil
21h00 marcel dettmann
01h00 len faki

panorama bar
00h00 steve mizek
04h00 rroxymore live
05h00 dj sprinkles
08h00 christopher rau
12h00 margaret dygas
16h00 discodromo
21h00 the black madonna
01h00 function

eintritt
15 euro

nachbetrachtung
so um die 12 stunden war ich da, von 1 (nachmittags) bis 1 (nachts), und nachmittags war das vor der tür und drinnen sehr entspannt. gewechselt habe ich die etagen in der zeit mehrmals. nicht, weil es langweilig war – allerdings war der sonntag von niemandem eine musikalische offenbarung. achtung, jammern auf hohem niveau: guter durchschnitt von jedem, wobei herr dettmann in durchschnittlicher form ja immer etwas besser als der rest ist. war für meine begriffe auch dieses mal so.
bei stenny hatte ich gehofft, dass er wieder so experimentiell mit unterbrochener kickdrum wie beim letzten mal spielt, allerdings war das sehr geradlinig (jedoch wieder mit „quoth“). margaret dygas war geschmeidig wie immer unterwegs, aber nicht zu trocken. da ward auch zwischendrin „fly life“ von basement jaxx zu hören oder (abgeguckt) „synthetic flemm“ von theo parrish. spätestens bei kobosil (besser als beim letzten mal, alleine wegen des rabih beaini-edits von „tanki tanki“) wurde es wieder deutlich voller, was direkt vor dem beginn des dettmann-sets vor der tür fast absurde ausmaße annahm: die reguläre schlange bis zum häuschen und die für gästeliste / bereits abgestempelte reichte bis zum garten. da wird es irgendwie schwierig, nur mal eben vorbeischauen zu wollen.
auf der tanzfläche war es unten jedenfalls besser auszuhalten. lag nicht an the black madonna, die mich in der kurzen zeit, in der ich mich oben ins gedränge stürzte, sehr gut mit trockenen chicago-sachen (reine drumtracks von farley jackmaster funk) kriegen konnte. langfristig ging das für mich jedoch mit ständigem körperkontakt nicht – das war unten besser, wobei marcel dettmann mich auch als erster so richtig packte. schluss war bei ihm so gegen 1:15 uhr mit „space invaders are smoking grass“, das war dann auch für mich der schlusspunkt.

gute klubnacht. überaus solide im musikalischen, jedoch sehr wertvoll im mentalen sinne, weil u.a. trotz des füllgrades am sonntag abend eine erstaunlicherweise echt harmonische stimmung herrschte und obendrein noch nette menschen um mich waren, die das auch zu einer sozialen angelegenheit werden ließen.