[berlin / 16.11.2023] ohm: system revival

von anfang bis ende toll ausgesucht. vor mitternacht 13 10, danach 15 euro.

ablauf
22:00 diamin
00:00 charlton b2b pete
03:00 xdb

nachbetrachtung

eine runde sache, auch wenn ich mit arbeitstag und vorherigem entertainment im admiralspalast (siegfried & joy) etwas reizübersättigt ankam und daher schon um 4 uhr gegangen bin.

füllgrad hat die gesamte zeit über gut gepasst. etwas männerüberschuss, darunter auch leider die sorte, die sich den raum auf der tanzfläche nehmen bzw. in einem fall alles angraben, was nicht bei drei in nähe der peer-group ist.

ansonsten stand techno in verschiedenen variationen auf dem menü. diamin hat sich einmal mehr (letztes jahr im sommer bei der staub im ://-garten gehört und schon dort einen sehr guten eindruck gehabt) als dj gezeigt, die mensch auf dem zettel haben sollte. schön trockener, nicht zu fordernder, aber auch nicht zu zahnloser techno – warm-up nach maß.

charlton und pete gingen nach einer viertelstunde schon sehr in die vollen und merkten recht schnell, dass das pulver nicht gleich verschossen werden sollte. wirkte nach einer halben stunde wie aus einem guss, wobei die anteile von pete schon klar durchkamen. zeigt, dass ich ihn mittlerweile häufig genug gehört habe – in den notierten tracks steht daher ziemlich vieles, was mensch hier bereits gelesen hat. charlton hat das mit experimentiellerem gut ergänzt.

xdb machte dann an der schnittstelle zwischen techno und house weiter. denke, er wird das souverän beendet haben. fand es schön, dass nach dem b2b nicht die große aufbruchsstimmung herrschte, was sonst ganz gerne demotivierend für diejenigen wirken kann, die auf diesem slot gesetzt sind.

auch hier: sieht stark nach dauerkartenabo aus.

trackauswahl

diamin
dj hell – eat my house

charlton / pete
vlaysin – hit me beat me
dj boss – atmolam
joey beltram – instant (direkt darauf)
joey beltram – flash cube
surgeon – atol (direkt darauf)
british murder boys – rule by law
x-102 – dione
jeff mills – dna
timeblind – i was no mind
regis – model friendship
whitehouse – cut hands has the solution
thomas bangalter – what to do
dopplereffekt – rocket scientist
aphex twin – isopropanol
basic channel – phylyps trak
regis – speak to me
curve – falling free (aphex twin remix)

xdb
jammin‘ unit – remote car babe
jeff mills – sugar is sweeter

[berlin / 29.07.2023] else: matter

zur transparenz: ist nachträglich eingefügt und auf das datum des besuchs zurückdatiert. tatsächlich verfasst am 5. august 2023.

matter

ablauf

(bis 22 uhr draußen, danach drinnen)
14:00 elena colombi
17:00 tapefeed
19:00 francesco devincenti live
20:00 djrum
22:00 pete
01:00 msjy
03:00 dj red

nachbetrachtung

anwesend war ich von kurz vor 19 bis kurz nach 2 uhr. hatte mir für das wochenende nichts vorgenommen und dann kam die gelegenheit aus dem nichts. bin im nachhinein auch sehr froh darüber, weil ich sonst eines der dj-sets des jahres verpasst hätte (djrum, wobei pete wie üblich auch nicht von schlechten eltern war).

außerdem war ich neugierig. zum letzten mal war ich während der pandemie in der else, die als open-air-location das glück hatte, noch 2020 unter auflagen (maskenpflicht auf der tanzfläche und beschränkung der gästezahl) öffnen zu dürfen. daher war ich august 2020 dort, als i-f spielte – was auch klasse war.
in der zwischenzeit ist dort einiges passiert. war auch für diejenigen offensichtlich, die mit der s-bahn zwischen ostkreuz und treptower park unterwegs waren. der neubau der elsenbrücke ist dabei auch ein thema, ich ziele jedoch auf den umbau der else ab (der wiederum vom neubau der elsenbrücke beeinflusst ist).
so verstrich das gesamte jahr 2021, in dem ich mich angesichts der offensichtlichen baustelle beim vorbeifahren fragte, ob sie die eröffnung für die sommersaison noch schaffen können. war nicht der fall, dafür legten sie im frühjahr 2022 wieder los – und ein gutes jahr später habe ich mir endlich mal ein bild gemacht.

vorweggenommen: das ergebnis ist richtig gut geworden. ein gemütlicher ort war’s bereits vorher, der mich beim erstbesuch eines besseren belehrt hat, weil ich eine sehr an die bar 25 / kater blau angelehnte ästhetik erwartet hatte. nicht falsch verstehen: ich find’s gut, dass es den holzmarkt plus club gibt – einzig sound und atmosphäre werden dort nicht meins. liegt an meiner sozialisation in dunklen kellern mit beton und stahl, absolut nicht deren fehler.
die else hat dem technoiden zeitgeist nun rechnung getragen, ohne das vorherige stammpublikum völlig vor den kopf zu stoßen und sich vor allem beim innenliegenden floor massiv vergrößert. generell wird der platz dort jetzt wesentlich besser genutzt als zuvor und die entscheidungen sind meiner ansicht nach ziemlich (eigentlich sogar sehr) gut durchdacht.

am eingang hat sich nicht viel geändert. garderobe gibt es immer noch, optional schließfächer, deren schlösser sich gegen pfand nutzen lassen. toilettenposition ist auch gleichgeblieben, es gibt jetzt sogar noch einen container darüber. überhaupt container: bereits schon vorher präsent, jetzt absolut dominierend. und die führen tatsächlich zum immensen platzgewinn. zuvor auf der linken seite der tanzfläche, jetzt auch rechts, mit zwei etagen, u.a. unten mit stauraum für die technik oder sitzgelegenheiten, durchgang zwischen containern und mauer, wenn mensch die abkürzung zum vorderen ende der tanzfläche nehmen möchte. dafür musste die mehrstufige empore weichen, die zwar auch ihren charme hatte. aber wenn es dort voll wurde und mensch am vorderen ende einer stufe tanzte, musste die hälfte der aufmerksamkeit darauf verwendet werden, nicht unfreiwillig die gut 50 cm herabzustolpern. insofern ist das für mich kein verlust, sondern ein zugewinn.
erst recht, weil die treppe nach oben weit nach vorne verlegt worden ist. vor dem umbau (ohne container auf der rechten seite) war sie rechts neben dem dj-pult und führte auf das dach des innenbereichs. im vollbetrieb ebenfalls ein nadelöhr, jetzt drastisch entschärft. oben sitzbänke mit séparées, gab es in den containern auf der linken seite schon vorher. richtig gut sind die offenen türen mit balustraden, falls es auf der tanzfläche zu voll ist, mensch aber dennoch einen ausblick darauf haben möchte. die gibt es auch auf beiden seiten.

zum dach kann jede*r stehen, wie er*sie will – ästhetisch gelungen finde ich das nach wie vor nicht, ohne jetzt wirklich eine ahnung davon zu haben, wie das besser gestaltet werden könnte. tageslicht kommt durch, das ist die hauptsache. und die else wird dadurch zumindest unabhängiger vom regen bzw. direkter uv-einstrahlung.
pizza gibt’s nach wie vor, wenn auch nicht mehr vom salami social club. ist nach wie vor lecker. und auch wenn manche den grünen rasen dort vermissen könnten: die pflastersteine dort sind immerhin regendurchlässig und weniger wartungsintensiv als das von im laufe eines wochenendes von hunderten leuten niedergetrampelte grün. für mich ein guter kompromiss aus naturbelassenheit und etwas urbanerem charme. eine zweite bar gibt’s da oben auch, ich hab zu keinem zeitpunkt an einer der bars warten müssen.

sound: lambda labs, zwei-punkt von vorne, raffinierte position der subwoofer. auch der bereich in den containern vorne rechts wird durch eine kleine box beschallt, wenn mensch sich lieber abseits der tanzfläche hält. die position des dj-pults ist mehr oder minder gleich geblieben. ein großzügiger arbeitsplatz war’s schon vorher und ist es auch jetzt noch, so dass es für den techniker kein problem war, drei technics plus djm aufzubauen, als francesco devincenti noch bei seinem hardware-dominierten live-act war.

drinnen: da der balkon zur spreeseite hin nun etwas höher liegt und bis zum neubau der elsenbrücke wahrscheinlich auch ein eher tristes dasein fristen wird, ist das volumen deutlich größer. es reicht sogar für eine galerie am hinteren ende. trapezförmig ist der raum immer noch mit kleinerem dj-pult als zuvor. wird dort schon ziemlich eng, wenn auch noch ein live-act anberaumt ist. großer vorteil jedoch: dj und publikum sind auf gleicher höhe und die subwoofer-türme links und rechts vom pult wirklich imposant. lichttechnisch könnte mehr passieren, aber da bin ich auch ziemlich verwöhnt. da mir der sound wichtiger ist (und der passte), ist das für mich zu verschmerzen.
die terrasse zur spreeseite liegt brach. das wird auch noch einige zeit so bleiben, bis die elsenbrücke auf der seite neu gebaut ist. damit einhergehend ist auch die fensterfront abgedunkelt. für den fall, dass die verlängerung der a100 nicht kommt (was ich stark hoffe), könnte dort ein panorama entstehen, das den vergleich mit dem unteren floor des watergate nicht scheuen muss.

die else spiegelt nach dem umbau nun auch die flexibilität im booking wider. dort hat es zwar einen bedeutenden umschwung richtung techno gegeben, was an sich sehr gut ist. aber sie halten sich zu vielen seiten hin offen, was schon der folgetag mit lena willikens / vladimir ivkovic sowie lux und der restliche august zeigt. für mich in jeglicher hinsicht ein gutes upgrade und damit eine ernstzunehmende option für die wärmeren monate.

musik gab es auch noch, und dort haben ab francesco devincenti ausnahmslos alle überzeugt. große stilistische bandbreite bei allen, was insbesondere bei der komprimierten dauer eines live-acts beachtlich ist, in dem von electronica, techno mit synkopen sowie drum & bass am ende ganz schön viel ging.
djrum konsequent mit vinyl. brauchte etwas, um in den flow zu kommen, was daran lag, dass die nadel bei einem der technics gerne mal spuruntreu wurde. aber atemberaubende tour durch stile sowie tempi. fing mit drum & bass an, arbeitete sich dann wieder zu slow-motion-beats vor (alleine die kombination eines hardcore-tracks mit einer meiner lieblings-tracks aus der feder von andy stott…), techno à la ilian tape, dubstep à la mala, dann wieder bei jungle / drum & bass landen. in zwei stunden damit eine geschichte erzählt, wie sie manche djs ihre gesamte karriere lang nicht hinbekommen. wahnsinnig gut.
pete machte einfach das, was er immer macht: sich nur kurz mit dem warm-up aufhalten, ansonsten basswelle. zwei tracks mindestens parallel laufen lassen, davon einer als loop (oder gar zwei) und einen davon als grundlage nehmen, den bass-eq auf zwei uhr zu stellen. auch schön, dass wenigstens ein drittel des sets aus in irgendeiner weise gebrochenen beats oder gleich dubstep bestand und er in seinen drei stunden damit genügend atempausen geschaffen hat. gewusst wie halt.
msjy nur kurz mitbekommen, aber sie knüpfte in puncto breakbeats sehr gut an und untermalte das mit trockenen geraden stücken, wenn ich dort war. hat damit auch einen sehr guten eindruck hinterlassen. was ich auch vom publikum sagen muss: das machte den eindruck, als ob es sich vorab mit den protagonist*innen beschäftigt hätte und ging bei djrums drum & bass-tracks richtig gut mit. klar gab es diejenigen, die sich in kleine lücken auf der tanzfläche drängelten, jedoch ziemlich schnell einsahen, dass es keinen zweck hatte. war nur eine randerscheinung und für mich daher auszuhalten.

trackauswahl (*: shazam)

djrum:
paradox – desolator*
chimeira – deeper life (northern connexion remix)*
andy stott – numb
objekt – ballast*
skee mask – 60681z
mala – learn
mala – ancient memories (direkt danach)
kahn – dread*
breakage – the 9th hand*

pete:
distance – reboot
rdg – tiger style
thom yorke – the clock (surgeon remix)
regis – model friendship
brother from another planet – planet earth
darkstar – need you*

[berlin / 17.12.2022] berghain: klubnacht

dies ist ein teil von nachbetrachtungen, die ich in der restrealitaet verfasst habe und nun hier herüberkopiere. das datum des postings datiere ich auf den jeweiligen clubbesuch zurück.

klubnacht

berghain
00h00 primal state
04h00 beste hira
08h00 nene h
12h00 akua
16h00 mareena
20h00 orlando voorn
00h00 pete

panorama bar
00h00 dasco
04h00 bryan kessler
08h00 dinky
12h00 nat wendell
16h00 gonno
20h00 seth troxler
00h00 binh

nachbetrachtung

fazit vorneweg: für mich war’s ein aus auch offensichtlichen gründen überdurchschnittlich guter sonntag / montag.

meine hoffnung auf eine entspanntere gesamtsituation hat sich zum größten teil erfüllt. jedenfalls war’s sonntagnachmittag ungefähr so wie anno 2010 am sonntagmorgen: zur tür kommen, fünf minuten warten, reingehen. wie schon bei meinem letzten mal im november gab es die nennenswerte menge an leuten erst sonntagabend vor der tür – dieses mal ca. hälfte des weges. ich nehme an, das hatte mit seth zu tun.
wirklich unangenehme fülle gab es für mich nicht. während seth troxler hatte ich bei dem pulk an leuten vor den toiletten in der panorama bar kurz die sorge, dass das ins stressige kippen könnte. aber plätze ließen sich am rande der tanzfläche sowie auf den sitzen unter den kunstwerken neben der bar stets finden. nach mitternacht hatte sich das alles auch wieder gelegt.

klar vorne für mich dieses mal das berghain. wenn es nach der abstimmung mit den füßen geht, wohl auch für den rest der besucher*innen. wobei das wohl mehr mit dem aktuellen trend richtung techno als mit der musikalischen qualität zu tun hat. da gab’s für mich sowieso auf beiden floors mit einer ausnahme nichts zu meckern.

mein genereller eindruck zu den einzelnen (mit ein wenig dj-nerd-talk).

akua:
da hat die promotext-abteilung (siehe link oben) nicht übertrieben. leider nur eine halbe stunde mitbekommen, aber das war in der tat sehr 1990er-lastig und mit kombinationen, die auf dem papier erstmal keinen sinn ergeben hätten, vor ort jedoch sehr. war nach september ihr zweites mal und ich hoffe mal darauf, dass dieser turnus im großen und ganzen beibehalten wird. würde ich bei nächster gelegenheit gerne komplett hören.

gonno:
wilderte stellenweise überraschend in techno-gefilden, ohne melodischen house zu vernachlässigen. war nur kurz da, fand die mischung jedoch schlüssig.

mareena:
wahnsinnig gut. da hoffe ich analog zu akua auf einen ähnlichen modus, in dem mensch nach monaten rechnet und nicht wieder sieben jahre warten muss. klasse dynamik, die viele mitgenommen haben dürfte, die ende der 1990er / anfang der 2000er mit ben sims / primate und dem, was seinerzeit aus schweden kam (thomas chrome, cari lekebusch etc.) eine menge anfangen konnten. das gespickt durch dubbige tracks und atempausen im set, die nur so lange ausfielen wie nötig = eine menge spaß für publikum und dj gleichermaßen.

orlando voorn:
am montag danach wäre ich weniger diplomatisch gewesen, mit einmal drüber schlafen kommt immer noch ein „ging an meinen erwartungen an wenigstens passable dj-sets vorbei“ heraus. ich will nichts gesagt haben, wenn er oder die technik einen schlechten tag erwischt hat. jedoch hätte letzeres auch diejenigen vor und nach ihm betroffen. er hat durch viel cutting und backspins kaschiert, dass tracks im mix doch gerne mal auseinanderliefen. dazu kommen noch ziemliche lautstärkeschwankungen zwischen manchen tracks, wenn der gain zu weit offen war. nun ja, wie bei k. alexi im september: gehört, produktionen im hinterkopf behalten, nicht als dj.

seth troxler:
gut und gerne hittig (u.a. ein garage-edit von dominicas „gotta let you go“, bei dem ich ganz gerne wüsste, von wem der ist), was aber erstens für die uhrzeit klar geht, zweitens nicht überhand nahm und drittens für mich die beste gelegenheit war, um den beinen vor dem finale eine pause zu gönnen. im nachhinein auch richtig so wegen…

pete:
brauchte 20-30 minuten, um reinzukommen. bis dahin dominierten loops aus zwei tracks als hauptmotiv, um im hintergrund am perkussiven unterbau zu werkeln. dadurch wirkte der anfang etwas statisch. aber danach (und mensch sehe mir bitte nach, dass die mischung aus fanboy-dasein und freude über den slot nach so langer zeit keine objektivität zulässt) einfach nur irre. es ist jedenfalls ziemlich lange her, dass ich das überanalytische bewusstsein einfach mal in sendepause schicken konnte und „du gehst jetzt einfach bitte mal ab“ übernommen hat. kann jedoch im vergleich zu anderen den finger darauf legen und es schält sich argumentativ auch ein hauptmerkmal für sets heraus, während denen es bei mir k(l)ickt: dynamik. das a und o.
vergleich numero eins, zugegeben etwas polemisch: der hauptvorwurf, den ich an die aktuelle härte-durch-viel-tempo-fraktion schicke. das hilft für mich alles nichts, wenn eine gefühlte wall of sound auf mich einprasselt, bei der ich gefühlt stundenlang die gleiche kickdrum mit alibi-breaks dazwischen in einer tour hören muss.
vergleich numero zwei: rolando. ein musterbeispiel dafür, wie djs das publikum mit eqs und lautstärke ködern können. da kann ein track gerade noch laufen und der nächste sogar schon im mix sein, und er setzt mit dem tiefen-eq noch einen drauf.
und genau letzteres hat pete gemacht. stellenweise auch umgekehrt: einem eh schon rollenden, grummelnden bass (macht ihm so schnell keine*r nach, und was habe ich das vermisst!) hier noch hihats und da noch eine snaredrum hinzufügen und die intensität damit noch steigern – aber auch zu wissen, wann das genug ist. da zahlt es sich aus, als resident (der er doch hoffentlich noch ist) die qualitäten der anlage zu kennen und auszuspielen.
ab 5 uhr kehrte sich es dann um und es dominierten die filigraneren tracks mit einzeln eingestreuten höhepunkten. dazu noch den einen oder anderen dubstep-track unter einen techno-loop legen und schon war auch die stilvielfalt gegeben. mit anderen worten: das set war das beste argument, ihn wieder regelmäßig auf dem line-up der klubnächte zu haben. für mich jedenfalls das techno-set des jahres.

binh:
da war ich leider nur sporadisch oben. was ich dort hörte, gefiel mir zwar (um kurz die schublade zu öffnen: melodischer house der rauheren sorte, er spielte strikt mit vinyl), aber pete war für mich einfach zu gut, so dass ich nach zwei, drei minuten wieder nach unten bin. auch wenn ich die aktuellen gegebenheiten nicht so kenne (mein letztes closing habe ich zu pfingstmontag 2018 mitgenommen, wo das berghain noch vor der panorama bar schloss): kurz vor 7:30 uhr fand ich schon sehr sportlich, zumal es auch nicht leer wirkte, als ich kurz vor 7 mal schaute. generell finde ich den aus der not heraus geborenen entschluss (personalmangel, wodurch sich keine leute finden, die montagfrüh/-mittag noch die bars oder garderobe am laufen halten), klubnächte pünktlich um 8 uhr früh am montag enden zu lassen, gar nicht mal schlecht. auch wenn das für einige einen rückschritt zur verschiebung der grenzen nach hinten bedeutet, wie es vor der pandemie noch die regel war, ist das ein deutliches signal, dass so ein wachstum auch endlich ist. versetzt einen auch in die lage, besondere anlässe wie den geburtstag oder neujahr auch wieder mehr schätzen zu können bzw. klubnächte nicht auf biegen und brechen bis dienstagabend verlängern zu müssen.

trackauswahl (*: shazam)

akua:
jb³ – forklift (luke slater’s filtered mix)
maurizio – m4 (b) (direkt danach)
robert armani – road tour (dave clarke remix)

mareena:
endlec – to maintain the flow*
juri heidemann – harsel*
head high – rave (dirt mix)
dj misjah – mindrecorder*
platform – rowcast*
bw – 2002 (palma (pt) remix)*

gonno:
killa bite 1 – a1

orlando voorn:
fix – flash (set-einstieg)
bobby konders – let there be house
underground resistance – timeline
cajmere – percolator

seth troxler:
jungle brothers – i’ll house you

pete (hier wird’s schwierig. da meistens ein oder mehrere loops mit einem track darüber liefen, stieß shazam an seine grenzen. musste mich also auf das langzeitgedächtnis verlassen, das sich mit den inhalten meiner sammlung abglich.):
viel surgeon: atol, patience pt. 2, earth-sinking-into-water, bad hands break
basic channel – phylyps trak (in der ersten set-hälfte), octagon (in der zweiten)
twr72 – x1*
joey beltram – tenfour
endlec – linear authority (x501 vs lfj remix)*
tronikhouse – the savage and beyond (savage reese mix)
charlton – sinister*
scuba – twitch
burial – spaceape
o/v/r – post traumatic son
sleeparchive – the maid in the kitchen
robert hood – range*
jokasti & nek – bumrush*
strathy – cllgdrpt
sigha – rawww
apparat – king of clubs* (schlusstrack)

[berlin / 05.07.2019] about blank: bewegungsfreiheit #15

fünf jahre sind es schon, vor vier jahren durfte ich das erste mal dabei sein, seit anderthalb jahren mische ich auch auch hinter den kulissen mit. und auch wenn basisarbeit anstrengend ist: sie ist immer noch notwendig und am ende einer party auch stets belohnend.
um fragen vorzubeugen: samstag ab 17 uhr geht die blank generation los, und ja, man kann bleiben (und ja, den zeitplan gibt es anfang nächster woche).

bewegungsfreiheit #15

mdf
01h00 stype
03h00 pete
06h00 stype
07h30 sabine hoffmann b2b hórnberg

lobby
23h00 philipp otterbach
02h00 marie montexier
03h30 syker

zelt
21h00 fünf jahre bewegungsfreiheit – probleme und chancen
00h00 fennypenny
02h00 liesa
05h00 woony

garten
08h00 dj eternal
11h00 edward b2b arno schäfer
15h00 mila stern

hütte: raving lebanon
01h00 double a battery team
04h00 dj trigger mode
06h00 ayse pervers

eintritt
von 20 bis 22 uhr: spende
von 22 bis 9 uhr: 15 euro (plus spende)
ab 9 uhr: 10 euro (plus spende)

nachbetrachtung
(am 25. januar 2020)
das wichtigste zuerst: wir haben unglaubliche 8.200 euro zusammenbekommen, was die messlatte für künftige veranstaltungen unnormal hoch gelegt hat.

der weg dahin aus meiner sicht: interessiertes zuhören bei der neutral geführten podiumsdiskussion, die trotz aller erfolge auch kritische stimmen zu wort kommen ließ, was wir jedoch auch explizit so wollten.
danach: kreislaufkollaps verhindern. es passierte das letzte mal bei der ersten staub im märz 2018, auf der ich spielen durfte, dass sich eine koffeinhochdosierung bei gleichzeitigem mangel an alternativer flüssigkeitszufuhr und aufregung gerne mal so äußert, dass das blut beim aufstehen noch in den kopf muss. den moment gab es auch dieses mal. während des sets dann einsehen, dass die experimente in der ersten halben stunde nicht so toll klappten wie bei der staub im dezember zuvor und pete am ende doch einen gut gefüllten floor übergeben.
direkt ab 4 begann meine artist care-schicht und bei syker / erwan bekam ich gleich was zu tun: da leierte ein technics merklich, was das mixing auch unnötig schwer machte. das about blank hat in windeseile getauscht und er kam danach so sehr in spiellaune, dass der floor bis um 8 lief.
in der hütte fiel mir dj trigger mode mit schnellem electro („s-n-d“ von dj assault) positiv auf und woony hat das für seine premiere im about blank ganz schön souverän gemeistert.
einzig savas pascalidis machte sorgen. er war am vortag mit dem fahrrad gestürzt und hatte sich das handgelenk verstaucht, wollte aber dennoch anderthalb stunden spielen. nur war er um 5:40 uhr immer noch nicht da, kontaktaufnahmen liefen ins leere. pete wiederum musste pünktlich um 6 los. also schnurstracks zum backstage, tasche mit laptop und controller geschnappt, alles im mdf aufgebaut und anschließend innerhalb von drei minuten das set vorbereitet (was wohl mein rekord sein dürfte): das erste set des abends nehmen, kopieren, in ein neues set einfügen, die im ersten set bereits gespielten tracks rauslöschen, speichern. das set zum elfjährigen killekill-geburtstag nehmen, kopieren, ins zweite set einfügen, dort die drum&bass-tracks rauslöschen, und damit improvisieren.
was soll ich sagen? das klappte irgendwie besser als beim ersten set. selbst ein dubstep-ausflug („shellcode“ von moving ninja) ließ sich dem publikum andrehen. war allerdings auch dankbar, als hórnberg um 7:30 uhr übernahm. sabine kam gegen 9, brauchte nichts weiter als wodka-shots, wenn ich fragte und hielt alles mit hórnberg zusammen bis 11 uhr in schach.

es folgte dann der entspannende teil. eigentlich wollte ich nach meiner artist care-schicht nur noch ein paar letzte runden drehen, bevor ich heimwärts gehe. daraus wurde dann aber ein herrlicher, von kollektiveuphorie und club mate angetriebener albernheitszustand, der das gerne mal vorherrschende kopfkino pausierte und einer gewissen zufriedenheit platz machte. so blieb ich ganz einfach bis zum schluss, jedoch nicht bis weit in die blank generation hinein. da kam neben der wieder einsetzenden müdigkeit auch ein gewisser hunger auf, den ich auf dem weg beim umami stillen konnte. und nach einer dusche brauchte ich nicht mal bis drei zählen, ehe ich am schlafen war.

kurzform: standesgemäße jubiläumsfeier mit tollen gast-djs (edward bot direkt an, dass wir wieder fragen können), ebenso toller crew und tollen (stamm)gästen. das ist fast sogar noch mehr wert als der stattliche betrag, den wir verspenden konnten.

p.s.: savas pascalidis meldete sich ein paar tage später. er hatte schmerzmittel genommen, sich hingelegt und ganz einfach verschlafen.
p.p.s: ich überlege seit dem datum ernsthaft, mir sowas wie einen tech-rider zuzulegen, in dem der xone:96 als standardmixer eingetragen ist. den hatte sich das about blank zum geburtstag auf allen floors (inklusive zelt) gegönnt. was daran toll ist: er hat zwei soundkarten. man braucht also kein audiointerface erst mit dem rechner und dann mit dem mixer zu verkabeln – es reicht ein usb-kabel vom rechner zum mixer, und unter mac os x wird der ohne irgendwelche treiberinstallationen dank core audio erkannt. die einzige hürde ist nur die konfiguration des richtigen ausgangs in ableton live und dessen auswahl am mixer selbst. man macht sich als laptop-dj also nicht allzu unbeliebt, wenn man nur das usb-kabel anschließen muss. zumindest ist das sicherer als das herumhantieren im live-betrieb an audio-eingängen.

bei dj eternal durch shazam identifiziert:
ralph falcon – the dig (radio slave remix)

[berlin / 15.12.2018] berghain: klubnacht – 14 jahre berghain

um den ewigen vergleich zu bemühen: mein erklärter favoritenclub nimmt damit anlauf, die in investorenträumen nicht vorgesehene berliner keimzelle des ganzen in der leipziger straße nominell zu überholen. nochmal vereinfacht: wenn nichts weiteres dazwischenkommt, müsste es ende januar / anfang februar soweit sein, dass das berghain sogar in tagen länger als der tresor in der leipziger 126a existiert.
für mich wird es das einläuten einer weihnachtspause (da urlaub), die bis kurz vor silvester anhält.

klubnacht – 14 jahre berghain

berghain
00h00 nastya muravyova
04h00 byetone live
05h00 dj nobu
08h30 pete
12h00 ben ufo
15h00 aurora halal
18h00 len faki
22h00 dvs1
02h00 kyle geiger

panorama bar
00h00 nitam
05h00 the emperor machine live
06h00 powder
10h00 âme
15h00 matthew herbert
19h20 margaret dygas
22h00 renaat
02h00 jennifer cardini

elektroakustischer salon
10h00 boris
14h00 tobias. live
15h00 moritz von oswald
17h00 cosmin trg
21h00 massimiliano pagliara

eintritt
20 euro

nachbetrachtung
kann als qualitätsmerkmal gelten, dass es seit langem mal wieder 20 stunden am stück wurden, auch wenn ich mir das nicht gezielt vorgenommen hatte. das ende war bis zur veröffentlichung des ablaufs eine option, die ich mir offen hielt. aber rückblickend hätte es da keinen unterschied gemacht, ob das kyle geiger oder dvs1 bespielt hätten – ich fand beide nicht sonderlich mitreißend. gerade bei kyle geiger reihte sich ein recht hartes bretter-tool an ein anderes, was das set damit sehr austauschbar machte. von dvs1 habe ich aber „eat more house“ von dj hell gehört, als ich in der panorama bar an der tür zum berghain vorbeiging. also leichter vorteil für ihn.

pete war aber wie immer in seinem element und baute glücklicherweise den dubstep-anteil im set aus, wenn auch permanent mit 4/4-kick unterlegt: „s.a.t.u.r.n.“ von goth-trad, „venus“ von vex’d und „forgive“ von mala ganz zum schluss. dazwischen aber auch gestandene stammplatten wie „tenfour“ von joey beltram oder „lyot“.
ben ufo fing mit electro an, ging dann aber erstmal in standard berghain-reverb-techno über, was wiederum die halle interessant werden ließ. da lautete das motto in puncto licht „weniger ist mehr“, aber ein imposantes dj-pult wurde hingebaut, was für meinen geschmack ein wenig zu hoch geraten war. von dort aus ragten weiße lichter von der decke an die wände und richtung menge, und den rest der beleuchtung übernahmen auf den boden unter die sitzpodeste gelegte scanner. ziemlich simple idee also, aber komplett ausreichend. etwas kühl war es, aber das ist zum geburtstag auch nicht neu.
in der halle (soviel sei vorweggenommen) kein einziger musikalischer ausfall. tobias. mit drones, moritz von oswald ließ sich von laurens von oswald helfen, der mit modular-setup improvisierte, während moritz tracks dazumischte. darunter „q-loop“ oder „tushumdo“ von der lp auf honest jon’s.

bei ben ufo noch das finale mitgenommen, mit dem er zeigte, weshalb er aufgrund seiner stilübergreifenden sets so geschätzt wird. da gab es „daisy chain“ von overmono, „lost and found (found mix)“ von der neuen objekt-lp (die mich beim ersten hören zugegebenermaßen nicht so mitgerissen hat wie seine dj-sets – aber die wächst vielleicht) sowie „mercurial“ von chevel. alles tracks, mit denen sich eine tanzfläche durchaus leeren lässt, aber umso schöner, dass jemand mutig genug ist, sie zu spielen.
szenenwechsel zur panorama bar. wenn matthew herbert schon mal als dj zu hören ist, sollte man die gelegenheit nutzen, allerdings fand ich ihn unten im berghain vor einigen jahren besser. dieses mal verließ er sich sehr auf seine eigenen produktionen (auswahl: kinda kickin‘, the audience, seine remixe wie „sing it back“ oder „moving like a train“) oder hits wie „deep inside“ von hardrive bzw. „can you feel it“ von mr fingers. abgeschaut nur „this is sick“ von solid groove, was ich bis dato nicht kannte. da renaat seinen flieger verpasst hatte, kam das publikum eine stunde länger in den genuss und sein slot wurde mit dem von margaret dygas getauscht. dies aber nicht ohne einen der zugegeben besten überraschungen als schlussplatte im herbert-set: „try again“ von aaliyah.

zwischendrin gab es kurze abstecher zu aurora halal (mit zwei joey beltram-tracks auf trax: „life force“ und „the start it up“) sowie zu cosmin trg, bei dem „galileo“ von oelki positiv auffiel. noch positiver allerdings (und damit ist meine jahrelange kritik an ihm vorerst verstummt) überraschte mich len faki. klar sparte er nicht an tracks zur abfahrt, aber das ist an einem sonntagabend überaus gewollt und findet mittlerweile mit einer auswahl statt, bei der man ihm die jahrzehntelange erfahrung als dj auch anmerkt. also kein setzen auf schrille signale mehr. kommt mir vielleicht auch nur so vor, aber evtl. haben sowohl er als auch ich sich aufeinander zubewegt – es muss ja nicht immer die möglichst nerdig-verkopfte nische bedient werden. wer mit „nous sommes mmm“ von erik & fiedel, dem gestandenen rave-klassiker „gatex“ von umek sowie „camargue“ von cj bolland kein problem hat, sollte ihm wirklich eine chance geben. „u can’t see me“ von dj assault war dann noch so ein track, mit dem ich von ihm nicht gerechnet hätte. kurzum: in kombination mit seinem set aus der halle zur ostgut ton nacht vor ein paar jahren reichen beide eindrücke, dass er sich durchaus zu einem grund entwickelt, mal gezielt bei ihm im berghain zu bleiben.

bleiben noch renaat und massimiliano pagliara. renaat fuhr die anlage oben jedenfalls ordentlich am limit(er) und trotz traktor auch nicht immer taktsicher – allerdings geschmackssicher. nichts erkannt, shazam versagte auch regelmäßig, aber da klang vieles nach dem, was heutzutage auf r&s passen könnte. munter zwischen geraden und gebrochenen tracks wechselnd.
massmiliano pagliara spielte in der halle das dort tanzbarste set um die 100 bpm und dabei mit teilweise schön verträumten melodien. passte für die tänzer und meine wenigkeit sehr gut, jedoch nicht so wirklich zum konzept, einen kontrast zu beiden anderen floors zu bieten. hab’s dennoch genossen, „synkro“ von luomo zu hören und „cascades“ von mark barrott sowie „harmonize“ aus der feder des djs selbst auf die nachhilfe-liste setzen zu können.

[berlin / 06.10.2018] berghain: klubnacht

nachdem der herr dettmann das letztens mit miss kittin in der oberen etage ganz schön gut gemacht hat, zwei hamburger legenden dort auf dem zettel stehen und mein erklärter lieblings-resident auch noch unten dabei ist, war klar, dass das der oktober-termin für mich wird.

klubnacht

berghain
00h00 pete
04h00 headless horseman live
05h00 xhin
09h00 pär grindvik
13h00 sunil sharpe
17h00 marcel dettmann
21h00 function
01h00 sigha

panorama bar
00h00 murat önen
04h00 or:la
08h00 krystal klear
12h00 justin cudmore
16h00 boris dlugosch b2b klaus stockhausen
20h00 gerd janson
00h00 midland

eintritt
18 euro

nachbetrachtung
ohne wenn und aber: das war für mich einer der top-5-sonntage anno 2018 an ort und stelle, woran die beiden front-residents maßgeblichen anteil hatten.
insgesamt 17 stunden – einmal acht, einmal neun.

pete war wie immer eine bank. dachte so bei mir, dass er schon ordentlich gas gibt, als ich die stufen um 1:30 uhr nach oben ging. aber das baute er feinfühlig ab und wieder auf. headless horseman spielte zu beginn eher bassline-orientiert, zweite hälfte eher industrial-geprägt. nichts zu meckern. xhin gefiel mir gegen 6:30 uhr am besten, als er für 15-20 minuten tracks ohne gerade kick spielte und damit auch den floor um ein drittel leerte. ansonsten nichts für mich nennenswertes.

für justin cudmore und or:la gilt das gleiche: treibend, ohne beliebig zu klingen. merke ich mir. bei letzterer gab es einen schönen streifzug durch diverse stile (electro u.a.). zwar passten ein paar tracks in der letzten halben stunde harmonisch nicht zusammen, aber dafür stimmte die auswahl. schön auch, dass die sounds eher rauh waren.
sunil sharpe (wir sind längst schon bei der zweiten schicht) funktional und technisch versiert wie immer. aber komischerweise spielte sich das geschehen für mich vielmehr in der panorama bar ab, so dass ich von ihm nicht mehr als zehn minuten mitbekommen habe. marcel dettmann vielfältig wie immer, also auch gerne mal wavig oder electro, aber im gegensatz zu function hat er es mit dem gain imho zu gut gemeint. da klangen die mitten mit elacin in den ohren ganz schön schneidend. bei function fand ich es bemerkenswert, dass er die anlage zumindest bis 22h30 nicht so sehr über dem limit betrieben hat wie vor seiner auszeit (maximal bei 110 db). stilistisch eher trippig, so wie seine sandwell-produktionen.

das duo dlugosch / stockhausen spielte einfach jahrzehntelange erfahrung aus. so konnte auch prince („when doves cry“) oder propaganda („p:machinery“) untergebracht werden, ohne dass das fremd wirkte. tolle reise durch gemeinsame drei jahrzehnte geschichte mit tanzmusik, was auch einige in die panorama bar lockte, die vom äußeren eindruck her damals im front dabei gewesen sein könnten.

notierte / per shazam identifizierte oder (das gilt bei den herren dlugosch / stockhausen) restreale schwarmintelligenz zusammengetragene tracks:
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[berlin / 08.09.2018] berghain: klubnacht

spontanbesuch zum lieblings-resident und dann noch später hören, was miss kittin heutzutage so spielt.

klubnacht

berghain
00h00 marcel dettmann
05h00 aleksi perälä live
06h00 valesuchi
10h00 pete
14h00 exterminador
18h00 ben klock
22h00 silent servant
02h00 courtesy

panorama bar
00h00 rabih beaini
04h00 philipp gorbachev live
05h00 mick wills
08h00 mark knekelhuis
11h00 lennart wiehe
14h00 marcel dettmann
18h00 miss kittin
22h00 marcellus pittman
02h00 francois x

garten
12h00 job jobse
15h00 soundstream

eintritt
18 euro

nachbetrachtung
auch wenn es ein ungeplanter dritter besuch innerhalb von zwei wochenenden war: es war auch dieses mal musikalisch überzeugend. gegen abend wurde es sogar schwierig, sich zwischen der atmosphäre im garten und der in der panorama bar zu entscheiden, weil miss kittin und marcel dettmann sich gegenseitig zu höchstleistungen anstachelten.

aber besser der reihe nach. valesuchis halbe stunde, die ich noch mitbekommen habe, war melodisch und damit für uhrzeit und raum passend, aber nicht mein beuteschema.
pete bleibt seiner rauhen schule einfach treu, damit war erstens genug platz und zweitens schon früh der moment erreicht, an dem ich mich am meisten verausgaben konnte. da das auflegen mit cdjs bei ihm aber dazu führt, dass er wenigstens zwei tracks parallel laufen lässt, versagt shazam regelmäßig. aber so einige stammgäste aus seinen sets waren wieder dabei: „floaters“ von joey beltram, „division de lignes“ von jeff mills, „latifah“ von ihm selbst (keine ahnung, welche der versionen), „model friendship“ von regis. kurzum: einfach immer noch der beste der residents.
von lennart wiehe ist mir oben noch „running“ von moderat sowie „master and servant“ von depeche mode in erinnerung, was zu dem zeitpunkt auch gut klar ging. marcel dettmann hat mir im anschluss und in den nächsten acht stunden aber nachdrücklich ins gedächtnis zurückgerufen, dass ich mir kein weiteres gutes jahr zeit lassen sollte, bis ich ihn das nächste mal höre. das war ein formidabler ritt durch ebm, wave, house, techno, electro, (italo-)disco und vielem dazwischen und das gewann durch das spontane back-to-back mit miss kittin (die auch absolut nichts verlernt hat und ihren slot mit marcel teilte, nachdem sie gegen 16 uhr gemeinsam angefangen hatten) noch an fahrt. bei exterminador tat sich für mich irgendwie zu wenig, wenn ich mal vorbeischaute. allerdings ist „scorn“ von surgeon definitiv keine schlechte wahl – das war in seiner letzten halben stunde.
trackauswahl panorama bar zwischen 14 und 22 uhr:
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job jobse nur kurz mitbekommen (force legato – system, das blieb hängen), und wegen der stimmung (könnte ja das letzte mal für mich in diesem jahr im garten gewesen sein) auch hin und wieder bei soundstream vorbeigeschaut, der auch ungewohnt hittig spielte: „finally“ von cece peniston, dee-lites „groove is in the heart“, direkt gefolgt von „revolution 909“ von daft punk. sonst noch „show me love“ von robyn s. (mit beeindruckender textsicherheit des publikums), „nuthin wrong“ von tyree, „work it“ von dj sneak, „keep on jumpin'“ von musique zum schluss – wobei er noch „you make me feel (mighty real)“ von sylvester spielen wollte, aber punkt 20 uhr musste im garten schluss sein und er hatte wie nd eine woche zuvor schon eine stunde länger gespielt als eigentlich geplant. klar könnte man gerade ihm bequemlichkeit unterstellen, weil er in seiner auswahl normalerweise tiefer geht, aber den reaktionen nach war das goldrichtig.

nach dem schluss im garten ging zumindest auf den tanzflächen für mich nicht mehr viel. war aber auch ok, da pete, marcel dettmann, miss kittin und soundstream mich ganz gut auf den beinen halten konnten. bei ben klock war ich erneut überrascht, dass er tracks mit wiedererkennungswert spielt („blue sex drops“ von robert görl bspw.), bei silent servant meine ich, „black technician“ von robert hood wiedererkannt zu haben. aber da der wiedereinstieg in die arbeitswoche rief und mir nicht nach dem üblichen sonntagabendgetümmel war, überließ ich den spaß ab 23 uhr den anderen und ging definitiv ausgeglichener nach hause als ich angekommen war – wohlwissend, den für mich passenden füllgrad abgepasst zu haben.

[berlin / 16.03.2017] tresor: klubnacht

getreu dem motto „vorsätze umsetzen“ wird gleich ein paar stunden vorgeschlafen, um pünktlich zu arpanet (bald mit album auf dem hauseigenen label) da zu sein.

klubnacht

tresor
00h00 sybil jason
02h30 arpanet live
03h30 pete
07h00 richard fearless

globus
00h00 magda el bayoumi
04h00 aux 88 live
05h00 eric cloutier

eintritt
12 euro

nachbetrachtung

solider abend bzw. morgen, nicht mehr, nicht weniger.

das mit der pünktlichkeit zu arpanet hat nicht ganz geklappt – bettschwere beim vorschlafen, der klassiker. zum letzten track kam ich, der ziemlich breakiger techno war und nichts mit dem album zu tun hatte, das wenige wochen später auf tresor erschien.

pete für mich im für seine verhältnisse okayen mittelfeld. wiedererkannt: „reboot“ von distance sowie der surgeon-remix von „ruptured“ vom ersten scuba-album.

überraschend, da unerwartet gut: aux 88. evtl. war es deren präsentation als konzert-act oder ich hab durch die pausen zwischen den einzelnen besuchen meinen frieden mit den pausen zwischen den tracks gemacht. sie hatten den globus jedenfalls fest im griff und dank der stetig beschworenen berlin-detroit-achse passte das dort auch für meine begriffe bisher am besten.

von eric cloutier ist mir als klassiker nur „magic through music“ von mathew jonson in erinnerung geblieben (der track zählt auch schon 15 jahre…), bei richard fearless eine ziemlich gute auswahl bei nicht so gutem mixing: „dex“ von mmm, „kill! kill!“ von mick wills (immer wieder gänsehaut, wird viel zu selten gespielt), „marionette“ von mathew jonson oder „acetat“ von ausgang (vom fiedeltwo-sampler zu dessen berghain-mix).
die ausbaufähige technik hat mich (neben der immer noch hintergründig vorhandenen müdigkeit) auch dazu bewogen, vor 9 uhr zu gehen. der globus war zu der zeit bereits geschlossen und es deutete sich an, dass es im tresor auch nicht mehr allzu lang gehen würde.

[berlin / 17.02.2018] berghain: klubnacht

nachdem ich strenggenommen seit neujahr nicht mehr im eigentlichen berghain war und pete vor ort tatsächlich zu neujahr 2016/17 das letzte mal gehört habe, wird es mal wieder zeit.

klubnacht

berghain
00h00 damcase
04h00 uvb live
05h30 bas mooy
09h30 kangding ray
13h30 charlton b2b kamikaze space programme
17h30 nur jaber
21h30 pete
01h30 fiedel

panorama bar
00h00 tama sumo
03h00 zernell
06h00 dane
09h00 tornado wallace
13h00 beautiful swimmers
17h00 nick höppner
21h00 steffi
01h00 gerd janson

eintritt
16 euro

nachbetrachtung
da das resümee ein gutes jahr danach entsteht (heute ist der 23. juni 2019, bevor es in richtung else zu skee mask geht, der wahrscheinlich auch einiges an nachbereitung erfordern wird), kann ich nicht widerstehen, euch mal die notizen (unbereinigt, also inklusive tippfehler) hier rein zu kopieren, die ich mir während dieser klubnacht auf dem schlauen telefon gemacht habe. sowas dient neben der shazam-historie und existierender stränge in der restrealitaet als gedächtnisstütze (eigene beiträge vorausgesetzt, die in diesem fall aber so spärlich waren, dass es notizen und shazam richten mussten):

charltonkamiksze

witchdokta

greenvelvet constanzchaosgelaber femaledwnwrds pannik gamerormdearborn hititfromthebackdmani danach wideopenhyperactve curveafx noch dazu bmblieblingstrk

swimmers

soundstreamsteings

bangalter gehackte discogitarre

höppner gehtsnoch

daraus muss ich also jetzt was machen…

ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr genau, wann ich da war. von kangding ray habe ich noch etwas mitbekommen und ganz sicher von tornado wallace, der sich nochmal nachdrücklich empfohlen hat (im nachhinein auch mit erfolg – schließlich durfte er neujahr 2019 an ort und stelle bestreiten):
mr flagio – take a chance (einer der italo-klassiker)
tevo howard – move
cloud 9 – do you want me baby (original club mix)
wyad – planetary rituals

beautiful swimmers danach mit ein paar hits:
soundstream – 3rd movement
taxi c.a.b. – chunk-a-nova (red dog mix) (dank shazam weiß ich auch endlich mal, wie der track heißt)
thomas bangalter – turbo

charlton und kamikaze space programme spielten sich unten sehr gut die bälle zu und variierten dabei auch in dynamik sowie stilen:
armand van helden – witch doctor
habits of hate – limelight roles
green velvet – abduction
female – slave
speedy j – pannik
joey beltram – game form (mike dearborn remix)
traxmen & eric martin – hit it from the back (direkt danach)
dj hyperactive – wide open
curve – falling free (aphex twin remix)
british murder boys – rule by law

nick höppner einmal mehr als einer der residents, die unterschätzt werden und einfach unprätentiös hin und wieder gestandene klassiker unterbringen. hab ihm jedenfalls den vorzug gegenüber nur jaber gegeben:
roman flügel – geht’s noch
solvent – my radio
project akc – welsh rarebit
project pablo – is it dry?

und auch nach mehr als einem jahr pause: pete bleibt unangefochten, wenn auch dieses mal sehr geradlinig:
kobold – rock the beat
und von ihm selbst: substance – keine angst

unter dem strich: eine klubnacht im sehr, sehr guten mittelfeld.

[berlin / 11.02.2018] griessmühle: wax treatment

ja, die wax treatment gibt es auch noch, bzw. schon seit geraumer zeit wieder in der griessmühle. das letzte mal ist bei mir ewigkeiten her (januar 2011 im horst krzbrg, gerade geschaut) und es wird alleine aus dem grund interessant, wie es andernorts sonntagabends so mit dem besucheraufkommen aussehen kann.

ablauf
18h00 fiedel
19h30 tallmen 785
20h45 soundstream
22h10 shackleton
23h10 pete
00h30 alienata

nachbetrachtung
auch wenn sieben jahre dazwischenlagen: das wesentliche hat sich nicht geändert. die leute tanzen immer noch in richtung des soundsystems und musikalisch ist das erlaubt, was den sammlern gefällt. hatte für mich die ganze zeit über etwas von einer betriebsfeier, auf der sich die belegschaft gegenseitig die sachen vorspielt, die sie neu oder wieder entdeckt hat. dann lädt man noch ein paar bekannte ein, damit man nicht völlig unter sich bleibt und schon kommt ein abend zustande, der einem mit dem gefühl entlässt, dass sich nicht alles um ablaufpläne und der auf nummer sicher gehenden funktionalität dreht. ich hatte vielmehr den eindruck, dass soundsystem, hardwax und der ruf der wax treatment immer noch einen menschenschlag anzieht, der sich im club überraschen lassen möchte oder einfach darauf vertraut, dass die mit der musikalischen unterhaltung betrauten protagonisten einen guten job machen.

fiedel hatte sich anfangs dem hiphop ganz alter schule verschrieben, da waren also sachen dabei wie „survival“ von grandmaster flash oder „breakdown (dance your pants off)“ von the unknown dj. abgeschlossen hat er mit einer reihe von missy elliott-instrumentals, u.a. „get your freak on“ und manch anderen, was timbaland aus dem ärmel geschüttelt hat.
tallmen 785 dann mit jungle und frühem drum&bass: „the helicopter tune“ von deep blue, „winey winey“ von two on a tip oder „gangsta“ von trinity.
der übergang von ihm zu soundstream und dessen disco- bzw. frühen house-tracks war schon ein wenig hart, aber nichtsdestotrotz (bzw. gerade deshalb) auch musikalisch wertvoll: „you can’t hide (your love from me)“ von david joseph, „mph“ von joe oder auch „my party“ vom letzten errorsmith-album auf pan, das sich zu einem kleinen hit entwickelt zu haben scheint.
shackleton wie die letzten male eher trippig, ohne den subbass-bereich so auszunutzen, dass es richtig treibt. klar ist das ein spiel mit den hoffnungen derjenigen, die ihn früher gehört haben. und auch wenn mir da etwas fehlt, muss ich gestehen: die entwicklung ist nicht zu überhören.
pete war dann einmal mehr eine überraschung, indem er strikt drum&bass spielte. dabei notiert: freestyles – play the game, dillinja – so damn tuff oder „subway“ von ed rush.
alienata hatte zwar technisch nicht ihren besten tag, bewies aber mit ihrer sehr electro-lastigen auswahl einmal mehr geschmack: „1.9.8.3.“ von third electric, „surgery“ von the wreckin‘ kru, „the dj“ von aux 88 (die letzteren beiden erkennt man im schlaf, wenn man die beiden electro boogies von dave clarke gehört hat) oder „adriatic front“ von antonio.

für mich also von anfang bis ende eine musikalische fortbildung, bei welcher der einzige kritikpunkt meinerseits daraus besteht, dass man doch mit dem licht mehr machen könnte. aber evtl. ist das auch eine so gewollte entscheidung.
es wird definitiv keine weiteren sieben jahre brauchen, bis ich wieder einmal hingehe – vielmehr ist die wax treatment fast wie aus dem stand in der liste für die quasi-stammtermine gelandet, da sie gemeinsam mit der version die von der sub:stance hinterlassene lücke sehr gut kompensiert.