[mix(es)] warning 80000 takeover

das ist auch schon drei wochenenden her. und da bereits nachgefragt worden ist, wo das alles nachgehört werden kann, sollte ich langsam in die gänge kommen.

es gibt zwei möglichkeiten. zunächst einmal über soundcloud, wo die warning eine playlist zusammengestellt hat. donna crooner fehlt da aktuell noch, aber ihr set wird im rahmen eines podcasts veröffentlicht und dann hinzugefügt.

die zweite: direkt hier.

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tracklist gibt es auch, allerdings mal als neuerung beim buy music club. einer der tracks befindet sich nicht in der liste, dafür auf dem coverbild, weil es den (bisher zumindest) nur als vinyl gibt.

lob, kritik, verrisse gerne hier oder per mail.

[berlin / 28.12.2019] about blank: staub

auftakt einer marathon-woche, die (so viel sei verraten) mit der letzten staub des jahres in der heimstätte beginnt und mit dem ersten staub-auswärtsspiel des neuen jahrzehnts endet.

ablauf
lobby
10h00 głós live
12h00 nostitz
15h30 mu“he
19h00 stype

mdf
13h00 sitsope
15h00 caleb esc
18h30 adrestia
20h30 polanski

zelt
14h00 carsten jost
16h00 i.nez
19h00 stolz & trauzettel

nachbetrachtung
war in mehrerer hinsicht schwierig. erstens wegen meiner beteiligung und der damit fehlenden objektivität, und zweitens auch wegen des verlaufs. im vergleich zu den monaten zuvor gab’s (zumindest in der zeit von 15:30 uhr bis zum schluss) weniger besucher*innen, was trotzdem einen meistens angenehmen füllgrad bedeutete.
über die gründe ist es müßig zu spekulieren: entweder schonten sich die leute für silvester oder berliner kamen erst noch von den weihnachtsfeiertagen zurück, waren weihnachten bereits ausgegangen oder sind vor silvester geflüchtet. touristen waren noch nicht in der stadt und haben die staub nicht so auf dem schirm. wie auch immer: es gab eine schön hohe quote an stammgästen.

bis gegen 18 uhr kamen auch noch ein paar leute mehr, was sich auch im zelt bemerkbar machte. der mdf funktionierte zuverlässig wie eh und je, wobei ich dort vielleicht insgesamt fünf minuten war. die lobby hatte es hingegen den ganzen tag / abend über schwer. da hat mich die erste hälfte von mu“he wesentlich mehr überzeugt als die zweite, weil die aus schönen uk-lastigen dingen wie „kobra“ von facta oder „how do u turn this on“ von simo cell bestand. zuweilen komplexe rhythmen also, damit dem publikum schwierig zu vermitteln. in den 30-40 minuten vor schluss war sie bei acid und trance mit ordentlich distortion auf den kickdrums und 144 bpm angekommen, was auch auf dem mdf funktioniert hätte. bin vielleicht zu altmodisch, dass ich mit dieser neueren schule weniger anfangen kann, aber das fand publikumsseitig wiederum mehr resonanz.
machte die entscheidung für meinen einstieg nicht einfacher, aber da ich das mit den ecken und kanten auch gerne mal mit der brechstange probiere, wurde es der lackmustest mit dem von planet mu bekannten „u can’t touch this“-bootleg von mike paradinas.

die drei stunden danach waren dann von mehreren erkenntnissen und vor allem stimmungswechseln geprägt:
1. ich kann mir sonstwie viele gedanken um setabfolge machen: das alles ist am ende hinfällig, wenn es darum geht, auf das publikum reagieren zu müssen. in warm-ups fällt mir sowas leichter, weil das publikum idealerweise selbst unaufgeregt in den abend starten will, daher sets und der eigenen stimmung gerne mehr zeit zur entwicklung lässt und selbst bei verhaltenen tracks auf dem floor vorbeischaut. bei schluss-sets ist es nach wie vor umgekehrt: leute möchten gehen und brauchen zuweilen einen absprung, wohingegen djs das ende der party möglichst herauszögern möchten. und ja, das ist eine tatsache, mit der ich mich mangels routine bei schluss-sets noch nicht arrangiert habe. damit zu…
2. es lief wegen punkt 1 eher auf ein improvisieren mit vorhandenem material hinaus. aber kaum hatte ich mich nach dem doch recht zufriedenstellenden ersten drittel im laufe der zweiten stunde aus der komfortzone herausgewagt, war die lobby zwischendrin leer und ich damit in der verzweifelten lage, das ganze irgendwie retten zu wollen, ohne auf dem schirm zu haben, dass der gesamtverlauf die bedingungen für jede*n hinter den decks erschwert hat. es überwog zu dem zeitpunkt also leider der gedanke, es vermasselt zu haben und die letzten anderthalb stunden noch irgendwie anständig über die bühne kriegen zu wollen. zwar hat sich das vertrauen in die eigenen fähigkeiten am ende wieder ausgezahlt, aber bis ich an dem punkt war, kam erstmal #3 dazwischen.
3. jeder abend ist unberechenbar, und das gilt für die staub erst recht. klar konnte ich mich auf chicago-sachen verlassen, aber dass eine nummer wie „love inna basement“ von dj bogdan dazu beiträgt, den floor zu füllen und recht trockene electro-tracks danach die leute nicht verschrecken, hat mich positiv überrascht und schlussendlich auch mit dem setverlauf versöhnt. es kam auch zupass, dass das zelt geschlossen hatte und das publikum nochmal auf der lobby vorbeischaute. zu der zeit war das musikalisch wohl einladend genug, dass auch viele blieben. es gab auch ausgiebigen applaus am ende, den ich schon vor ort sowas wie zufrieden annehmen konnte, nach der qualitätskontrolle beim set aber auch sogar gerechtfertigt fand. findet sich daher hier zum nachhören, und ich glaube, dass meine stimmungskurve ganz gut nachzuvollziehen ist. nichtsdestotrotz ist es eine bearbeitete version. manche tracks wurden geloopt oder der einsatz verschoben, damit es besser passt. ein track war im mix so weit hinten, dass er nicht weiter auffiel und ist daher raus.

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tracklist
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[berlin / 29.12.2018] about blank: staub

die letzte ausgabe für dieses jahr, gleich noch als einstimmung für die neujahrsfeierlichkeiten mit überlänge auf drei floors.

eintritt
10 euro

ablauf

lobby
10:00 the mony
14:00 hórnberg
17:00 sven von thülen
21:00 franklin de costa
00:00 the lady machine
03:00 michael wells
06:00 mareena

mdf
13:00 stype
16:00 espen lauritzen
18:00 sophia saze
21:00 syncopheit live
22:00 tempre
01:00 chris braun
04:00 sebastian bayne
07:00 beat movement

zelt
14:00 [i] + [i]
18:00 erik jäähalli
20:00 carsten jost
22:00 stolz + trauzettel
01:00 dj rainbow
04:00 erwan
07:00 near minds

nachbetrachtung

stand noch aus, am 24. januar 2024 aus der restrealitaet rüberkopiert und mein set verlinkt.

highlight war erwan mit einer tollen genreübergreifenden musikalischen geschichte. das konnte auch „theme from s’express“ oder depeche mode beinhalten (nicht sicher, ob es der francois k-remix von „enjoy the silence“ war). hab’s parallel mit lobby und dem mdf versucht, aber bin dann doch lieber im zelt geblieben. abgeguckt: m//r – no tag no food.
dicht dahinter the lady machine und sven von thülen (alleine wegen „set up 707“ von edge of motion: <3!). das, was ich von erik mitbekommen habe, war auch nicht von schlechten eltern.

mich hab ich zeitnah korrekturgehört, bleibe bei der selbsteinschätzung: 7/10.
werde einigen ganz schöne extreme zwischen ruhig und vollgas zugemutet haben. wahrscheinlich überkompensation für die knappe erste stunde, die man so zwischen 75-85 bzw. 150 bis 170 bpm verorten konnte. mir ist aber momentan danach, sich verkrustende techno-hörgewohnheiten aufzubrechen, so dass dinge wie autechre, ena, scorn oder 4625 zu beginn ihren platz finden sollen. fand’s dennoch bemerkenswert, dass eine handvoll leute dazu sogar tanzen konnte. beim licht hätte ich es ganz schön gefunden, wenn eine halbe / dreiviertelstunde früher etwas anderes als autopilot passiert wäre.

nichtsdestotrotz riesen-dank für die narrenfreiheit und überhaupt für alles. wäre gerne noch fitter gewesen, aber nachdem die nächte zuvor wegen der gespannten erwartung / aufregung schon kürzer waren, wollte ich der vernunft nachgeben, ehe ich der couchgravitation in nähe der garderobe erliege. schade eigentlich, da mareena sich in der lobby auch gut anließ. aber so oder so: das war ganz schön gut, alles.

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wie versprochen: das set, das auf den fast zwei stunden im polygon am vergangenen freitag basiert, bzw. ihm zu beinahe 100% entspricht. habe etwas feintuning in der tonhöhe beim übergang von vril zu onmutu mechanicks im remix von norman nodge vorgenommen sowie einen track entfernt („slicing“ von randomer, wen es interessiert), dafür aber einen hinzugefügt („mscl“ von felix k).

mal davon abgesehen, dass der abend besuchertechnisch nicht so wirklich in schwung kam und mein perfektionismus mit stellenweise mangelnder konzentration (den prolog zum set rolle ich hier nicht nochmal aus) im clinch lag, war ich trotzdem zufrieden, was die umsetzung des vorher im kopf zurechtgelegten plans anging. musikalisches neuland betritt das set bei weitem nicht, sollte aber auch von vornherein nicht darauf abzielen. mir schwebte ein grundsolides techno-set mit abstrakterem beginn und einem ausgeprägten dubtechno-teil vor. nachzuhören ist das jetzt hier.

tracklist:
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[berlin / 05.05.2018] humboldthain club: syntop 02

da will ich seit ewigkeiten mal hin, und dann fällt das gleich hiermit zusammen. eine partyreihe, die viele stile vereinbaren möchte und auf der ich mich daran versuchen darf, techno und drum & bass miteinander zu verweben. mal schauen, ob das was wird.

humboldthain club
hochstraße 46
s-bhf humboldthain

eintritt
10 euro, davon wird ein teil an das kinder- und jugendheim „heinrich zille“ in ludwigsfelde gespendet.

nachbetrachtung
(gut ein und ein viertel jahr später am 26. september 2019.)

um mit aller nötigen bescheidenheit einzusteigen: das set war für mich eine art wendepunkt. aber der reihe nach.

da ich mich schon bei der anfrage rückversichert hatte, ob es auch klar ginge, wenn ich techno und drum&bass spiele und mir daraufhin nur ein „deshalb wollen wir dich dabei haben.“ entgegnet wurde, wollte ich vorab noch testen, ob die anlage das überhaupt hergibt. es gibt dafür im humboldthain praktischerweise (jeder/m empfohlen, um die ersten schritte mit vinyl im club zu versuchen) den dienstag mit tischtennisplatten auf der tanzfläche und einer liste, in der man sich für einen 30-minuten-slot eintragen kann. habe also einige no-u-turn-sachen aus der sammlung mitgenommen und bin anderthalb wochen vor der party nach der arbeit hin. zwar ist die anlage etwas schwächer als die im blank auf dem mdf, aber es ließ sich dennoch damit arbeiten. punkt 1 ließ sich auf der liste also schon mal abhaken.

punkt 2 war schwieriger und ich tüftelte auch bis freitag vor der party daran herum: den übergang von minimalerem techno zu drum&bass in ableton live ohne überblendung zu ambient oder white noise, sondern stattdessen über den rhythmus hinzubekommen. und das dann auch wieder zurück, falls drum&bass so gar nicht ankommt. die lösung: polyrhythmie. damit war ich zumindest theoretisch auf alle eventualitäten vorbereitet. letztlich waren es auch nur zwei stunden und etwas mehr als die hälfte der in live geladenen tracks spielten sich im techno-bereich ab. selbst wenn drum&bass die tanzfläche leergefegt hätte, wäre immer noch genügend material zum erneuten aufbau vorhanden gewesen.

punkt 3 (auch selbstverschuldet) trat direkt auf der party auf. es hätte geholfen, früher aufzubrechen und eine s-bahn früher zu nehmen. so war ich zehn minuten vor set-beginn im club, musste dann relativ hastig aufbauen und dabei feststellen, dass es eine ordentliche brummschleife gibt, wenn ich das magsafe-netzteil anschließe. ein glück war der akku noch aufgeladen und leistungsfähig genug für die nächsten beiden stunden. der laptop stand am ende links von allem, mein controller am rechten cdj. also war spazierengehen angesagt. zu allem überfluss bekam ich das mit dem vorhören nicht hin (typischer anwenderfehler: an der traktor audio 2 beim entsprechenden regler einfach in die falsche richtung gedreht).
zusammengefasst: kein vorhören, das setup irgendwie über das pult verteilt, dann noch ein durchaus ambitioniertes musikalisches vorhaben – an sich recht gute parameter dafür, dass das gründlich schiefläuft.

es trat jedoch das gegenteil ein. einstieg mit pan sonic und monolake, alva noto, und den tempowechsel über polyrhythmie habe ich bereits nach 27 minuten absolviert (mit der seitdem ziemlich strapazierten „passage 2“ von theme auf samurai music, wenn das jemand ebenso versuchen möchte). dann über halftime von etch und „trench cadence“ von gila (auch so eine perle unter den 2018er veröffentlichungen) zu hidden hawaii, pessimist und auch der seinerzeit frisch erschienenen krust auf 31 vorgearbeitet – und das klappte. mal abgesehen vom mitgebrachten fanclub waren auch einige gäste abseits davon auf der tanzfläche und nahmen das dankbar auf.
nach insgesamt anderthalb stunden und einer climax mit ruffhouse bin ich dann wieder über den gleichen track zurück auf techno-tempo, stieg dort wieder mit „translocated“ von szare ein, um dann eine halbe stunde später mit shed („a100“) zu enden. auch wenn manche kombinationen mangels vorhören nicht so 100%ig passten: das publikum schien zufrieden, die (echt ganz herzliche) syntop-crew war’s definitiv und ich nahm für mich mit, dass drum&bass in berlin alles andere als abgeschrieben werden sollte.
„wendepunkt“ deshalb, weil ich den trick mit der polyrhythmie seitdem öfters angewendet habe und das set mir auch den mut gab, es einfach mal darauf ankommen zu lassen, das publikum anderen tempi auszusetzen. ich höre seitdem bei den neuerwerbungen etwas mehr auf tracks, die rhythmisch mehrfach gelesen werden können. drum&bass macht dank samurai music oder uvb-76 ohnehin seit ein paar jahren wieder viel freude. und wenn techno-neuigkeiten weitestgehend langweilen, warum dann nur in nostalgie schwelgen oder (schlimmer) sachen kaufen oder spielen, weil sie funktionieren, ohne wirklich dahinterzustehen? wäre nicht ehrlich, vor allem sich selbst gegenüber. also trage ich lieber der tatsache rechnung, dass mich seit jeher mehrere stile interessieren und versuche, das möglichst kohärent zu verpacken.

auf der party bekam ich dann nur oben haumy mit, der ziemlich liquid-angehauchten drum&bass spielte, was auf der kleineren tanzfläche aber auch schön funktionierte. spule und rill bretterten derweil munter-fröhlich auf dem mainfloor und hatten damit mehr leute auf ihrer seite als ich zuvor. das lag zum einen am stil, zum anderen aber auch an der simplen tatsache, dass sich der club ab 2 uhr nochmal gefüllt hatte. gegangen bin ich aber zum sonnenaufgang gegen 5 uhr und seitdem nicht mehr in den humboldthain zurückgekehrt. auch die syntop-crew ist auf der suche nach einer neuen location, nachdem die konditionen vom humboldthain sich für sie nicht mehr rentiert haben.

perfektionist, der ich nun mal bin, habe ich das set nochmal daheim nachbereitet und nachgemixt, das sei hiermit verlinkt. die gesamte tracklist ist im tag enthalten.

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entstehungsgeschichte
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[berlin / 16.04.2017] about blank: bewegungsfreiheit #10

auch wenn es besser wäre, wenn es den anlass für die party nicht gäbe, kann ich mir in puncto publikum, stilvielfalt und gelebter teilhabe aller beteiligten keinen besseren abschluss des osterwochenendes vorstellen.

line-up

lobby
00h00 nitam
02h30 rvds
05h30 kate miller

zelt
20h30 podiumsdiskussion
21h30 musik-performance
22h00 soli-tombola
22h30 plattenversteigerung
23h00 past forward
08h00 elliver
10h00 girl
13h00 grizzly
15h00 schleppgeist
18h00 lake people
19h00 steffen bennemann

mdf
01h00 stephan hill
04h00 pete
07h00 stype

hütte
01h00 dj caro & dj waleed
05h00 bewegungsfreiheit dj-team

eintritt
20-23 uhr: spende
23-1 uhr: 10 euro (+ spende)
ab 1 uhr: 12 euro (+spende)

nachbetrachtung
ich war erst kurz nach 6 uhr da, erfuhr an der kasse, dass herr bennemann nicht aufgetaucht war, und war erst verwundert, weil er doch wesentlich später hätte dran sein sollen. er hatte um verschiebung seines slots in richtung finale in der lobby gebeten und dann verschlafen. also machte rvds entsprechend länger und kate miller spielte später vor grizzly im zelt (und das richtig gut, also alle drei).

wegen einsatzes in vier wänden und arbeitsleben bis inklusive karfreitag blieb für mich nicht wirklich zeit für eine gründliche vorbereitung. am liebsten wäre mir mehr kante wie beim letzten jahr gewesen, andererseits ist techno auf dem mdf mittlerweile die sichere bank. da traf sich die staub drei wochen zuvor ganz gut, und davor war noch genügend zeit, sich mehr alternativen zurechtzulegen, weshalb ich manches nicht im dortigen set spielte.
kurz gesagt: resteverwertung mit ein paar dopplungen (an der „consume iv“ von stenny auf ilian tape habe ich nun mal einen narren gefressen) und aufgrund des unerwarteten todesfalls von mika vainio auch mit ein paar tracks mehr von ihm, um die (irgendwie alberne) regel, nicht mehr als zwei tracks von einem produzenten im set zu haben, bewusst als tribut zu verletzen.

aufbau während des herzlich fordernden, aber nicht zu sehr bretternden pete-sets ohne probleme. nach kurzem ausflug an die bar dessen süffisanter kommentar, dass mein controller „einen abgang gemacht“ hätte, weil die vibration ihn vom tisch befördert hatte. den controller hatte er dankenswerterweise sicher geparkt und der funktionierte bei erneuter verbindung ohne probleme. ist deshalb erwähnenswert, weil ich einmal während des laufenden sets dachte, dass er doch etwas abbekommen hätte, weil keiner der regler mehr funktionieren wollte und ich einen übergang daher nur mit den richtungstasten bestritten habe. in dem augenblick habe ich nicht wirklich geschaltet, dass touchable auf dem ipad den job auch ganz ordentlich hätte erledigen können, aber das ist eine eventualität, die ich daheim auch mal proben sollte.
es war letztendlich übrigens natürlich eine unbeabsichtigte bedienung meinerseits: der evolution uc33e verfügt über mehrfachbelegung, die man durch tastendruck wechseln kann. da bin ich wohl im eifer des gefechts draufgekommen. hab dann instinktiv (nach mehr als einer minute) auf die 1er-taste gedrückt und ab da funktionierte auch alles wieder wie gewohnt. das war aber auch der einzige gröbere fehler, der zu keinem nennenswerten publikumsschwund führte. der geschah wie zum schluss gewohnt eher (aus-)schleichend, so dass ich nach gut drei stunden mit „clipper“ von autechre feierabend machen konnte.

der rest des vormittags / mittags fand im zelt statt, in dem kate miller housig und zuweilen breakig (unter anderem die objekt #4) und grizzly nach langsamem anfang gegen 14h30 ziemlich technoid spielte. besuchertechnisch wie immer zu den bewegungsfreiheiten eine runde sache mit ansehnlichem spendenbetrag, daher keinen grund zur klage, sondern nach wie vor die wärmste empfehlung, den ostersonntag/-montag zu verbringen.

hier noch das set:

[berlin / 25.03.2017] about blank: staub

ich nehme zwar nicht an, dass der zumindest kalendarische frühlingsanfang zur vorzeitigen eröffnung des gartens führen wird. aber wenigstens mit dem zelt und den üblichen variationen in puncto techno auf beiden innenfloors sollte man rechnen können.

ablauf

lobby
10h00 jamaica suk
13h00 michael wells
16h00 pineal navigation
19h00 stype

mdf
15h00 cem
18h00 diwa & caleb esc

zelt
14h00 kevin paschold
16h00 tom ass
18h00 vinilette
20h00 dj smut

nachbetrachtung

jetzt mit fast zwei jahren abstand ist es schon an der zeit, auch diese staub-ausgabe revue passieren zu lassen.

es war die ausgabe, zu der ich mit ziemlich weichen knien gegangen bin. da ist man jahrelang stammgast, äußert sich hier und da kritisch über einzelne leute auf dem line-up. und auf einmal darf man selbst an die regler. die persönliche bindung zur organisation machte es nicht gerade leichter, den perfektionismus in seine schranken zu weisen.
die anonymität half aus meiner sicht nur bedingt – zu groß die identifikation mit der reihe, (noch) zu gering das bewusstsein, dass ich nicht nur aufgrund persönlicher sympathie, sondern auch wegen vorhandener expertise gefragt worden bin. und dann auch noch gleich zu einer so prominenten zeit auf der lobby.

von den anderen bekam ich daher nicht viel mit. es war ein überaus warmer, sonniger frühlingstag, daher trieben sich draußen erstaunlich viele leute herum. auf dem mdf habe ich nur ganz kurz vorbeigeschaut und während des sehr funktionalen tribal-techno-sets von pineal navigation meinen kreislauf beobachtet. der aufbau war relativ problemlos – einzig das entwirren des spiralkabels beim hd25 ein bis zwei minuten vor beginn zog sich ewig hin (sonst mag ich das nicht mehr missen, aber wenn’s beim auseinanderwickeln schnell gehen soll, kommt hier gerne mal murphys gesetz zur anwendung).

nun ja, ich war rechtzeitig fertig. da pineal navigation noch eine breakbeatige platte um die 150 bpm zum schluss spielte, wollte ich daran nicht anknüpfen. es wurde stattdessen ein loop von perth drug legend („south inch posso“ auf resin), der aber trotz ordentlich gesetzter eqs merkwürdig dumpf klang. es gehört seitdem zu meiner routine, am xone:92 zu schauen, ob die filter eingeschaltet sind.
der rest des sets wurde für viele im publikum (im vergleich zu dem, was davor lief) zu einer belastungsprobe und bei mir stand permanent die stimme des perfektionisten im hintergrund. mein plan war, die leute erstmal kurz mit techno anzufüttern, um dann mit tracks fortzufahren, wie sie eva cazal bereits anno 2001 im tresor gespielt hat (so bspw. der cylob-remix von cristian vogels „whipaspank“ – ein track, der selbst bei leuten aus meinem bekanntenkreis im publikum fragende gesichter hinterließ). der schluss (die letzte halbe stunde) war sogar soweit durchgeplant, dass die tracks harmonisch super ineinander passten.
technisch lief alles. keine groben schnitzer, nirgends verklickt, aber ständig der eindruck, die bei pineal navigation noch gut gefüllte tanzfläche doch ordentlich halbiert zu haben. das nagte schon am bewusstsein, inhaltlich das richtige zu tun. es gab jedoch eine junge dame, die sich noch während des eher experimentellen teils aus dem publikum richtung pult beugte, um mir ein „you’re doing great.“ zuzurufen. auf meine antwort hin („but i’ve emptied half of the floor.“) erwiderte sie das einzig richtige, was mit ein, zwei tagen abstand auch bei mir ankam und bis heute meine meinung zum set in eine andere richtung drehte: „they’re all boring.“ an sie (und den jungen herrn, der sich nach dem ende auch nochmal bedankte, dass ich so unerwartet gespielt hätte) also ein dankeschön für die haltung, die ich als clubgänger eigentlich schon länger pflege. in dem augenblick hatte ich sie wegen des seitenwechsels aber zugunsten der hoffnung vernachlässigt, es allen rechtzumachen, was jedoch nicht nötig gewesen wäre.

die kurve zu techno bekam ich ab der zweiten hälfte. da kamen dinge gut an, von denen ich es nicht erwartet hätte: bspw. die zweite hälfte von „remnants of what once was“ von surgeon oder „birds on e“ von mike dearborn, wo ich es einfach mal darauf ankommen lassen wollte. bei „trance atlantic excess (part 3)“ von love inc. ging ich zum ersten mal über die tanzfläche und bekam auf diese weise mit, dass es sich über die anlage ziemlich breiig anhörte. hätte ich auch früher machen können.
war aber wohl nur für mich dramatisch. am ende durfte ich (nach „no good“ von the prodigy) noch für 15 bis 20 minuten weitermachen. da waren zwar nicht mehr sonderlich viele leute auf der tanzfläche , aber es war ein guter ausklang für ein set, das bei all dem kopfzerbrechen im vorfeld und währenddessen doch ziemlich gut über die bühne ging.

nachzuhören ist das für die allgemeinheit hier:

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zwischenstopp

zwischenstopp_1280

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eigentlich arbeite ich schon längere zeit an einem set, das sich einer gewissen düsteren note widmet und die grenzen von techno ausloten soll. dabei kommt mir der arbeits- und sonstige alltag häufiger in die quere als mir lieb ist. paradoxerweise kaufe ich dank digitaler möglichkeiten einiges mehr ein als seinerzeit physisch, jedoch fehlt mir die zeit, mich intensiver mit neuigkeiten zu befassen. somit liegen einige gigabyte auf der festplatte, die ich beim näheren hinhören schon für gut befunden habe, aber dank aktuell auf mikrobengröße geschrumpftem kurzzeitgedächtnis bleiben nur die wirklich prägnantesten sachen hängen. hinzu kommt (und damit sage ich nichts neues, das war beim hürdenlauf schon nicht anders), dass der markt in puncto techno-mittelmaß seit monaten mehr als gut versorgt ist, wodurch auch häufiger die motivation leidet.

mir schwebte also vor, aus der not eine tugend zu machen und ein set zu konzipieren, das sich aus den für mich prägnantesten neuerwerbungen der letzten zeit besteht. gewarpt werden müssen die tracks für ableton live eh, da können die für mich bedeutsamsten tracks im set bleiben und ich lerne sie zugleich besser kennen – wie seinerzeit mit dem vinyl beim probeauflegen zuhause.
wie das leben aber nun mal so spielt, fühlte ich mich bei fortschreitender konzipierung nicht unbedingt in einer düsteren stimmung – an sich ja gar nichts so negatives. obendrein wollte ich mal wieder ein eher gemäßigtes set machen, wie ich es vor gut drei jahren mal im suicide-garten gespielt habe. techno also nur vereinzelt, grundtenor eher housig/techhousig, etwas electro und auch die neuere bass-schule aus dem vereinigten königreich.
aus vergangenen warping-aktionen und vorbereitungen hatte ich schon einige wunschkombinationen, hinzu kamen tracks (ja, auch aus dem archiv), die ich eh schon mal verwenden wollte, weil sie mich entweder schon seit jahren oder seit monaten begleiten. der rest bestand daraus (und somit besteht auch eine gemeinsamkeit zum ursprünglich geplanten set), um diese kombinationen / tracks herum ein gerüst zu bauen, das dem aufbau nicht schadet. dabei kam es irgendwie so, dass ich mich mit melodisch harmonierenden übergängen auseinandersetzte und auf dem weg dahin mit mal mehr und mal überhaupt keiner nachhilfe durch tonhöhenangleichung in live über ein paar glücksgriffe stolperte.

insofern ist der zwischenstopp auch symbolisch zu verstehen. ein innehalten auf dem weg zu einem ziel, das einen auch mal aus der komfortzone ausbrechen und dort länger verweilen lässt. tat gut, es gemacht zu haben, das hochgeladene ergebnis ist der zweite anlauf von gestern abend und benötigt vor allem eines: ausdauer – es sind fast viereinhalb stunden. ich wollte nicht die tracks im schnelldurchlauf verbraten, sondern allem raum geben, daher hat sich das einfach so ergeben.

p.s.: das ursprüngliche projekt ist damit nicht vom tisch, keine sorge. die tage werden ja wieder düsterer.

tracklist
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[berlin / 27.03.2016] about blank: bewegungsfreiheit #7

und wie letztes jahr am ostersonntag im about blank geht es um und für diejenigen, die das politische tagesgeschehen im letzten jahr gründlich aufgemischt haben. vor einem jahr war es die lobby, nun ist es der mdf, auf dem es meinerseits von 2014 noch was gutzumachen gibt.

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bewegungsfreiheit #7

lobby
23:30 palms trax
03:00 johanna knutsson
06:00 dynamo dreesen

mdf
02:00 stype
04:00 pete
06:00 anja zaube

zelt
20:00 einlass
21:00 theater/ live-performance
22:00 info-veranstaltung
23.30 pause
01:00 jochen diskomeyer b2b menqui
05:00 bewegungsfreiheit dj-team
07:00 yobovski & valent
11:00 sportbrigade sparwasser
14:00 spule bywerk b2b hks 97

hütte
01:00 lisaweta & ashley khole
04:00 akmê
07:00 matthias
09:00 benedict stolz

eintritt
20-23 uhr: spende
23-01 uhr: 10 euro (+ spende)
ab 01 uhr: 12 euro

nachbetrachtung
bereits im voraus hatte ich das gefühl / die hoffnung, dass es ähnlich gut werden könnte wie im vorjahr. und alleine deshalb war ich aufgrund der vorgeschichte auf dem mdf anno 2014 schon ein kleines bisschen angespannter als üblich. so wie es nun mal ist, wenn man eine steilvorlage bekommt, die mit wenig mühe umgewandelt werden kann – ein kleines restrisiko bleibt immer.

um’s mal vorwegzunehmen: alles unbegründet. ich hatte richtig spaß währenddessen, und das publikum überraschenderweise auch. es fing schon mal gut an, dass ich so gegen 1:15 uhr im club war, alles in ruhe aufbauen konnte, vom techniker noch eine kurzeinweisung beim soundcheck bekam, wie das mit den monitoren auf dem mdf funktioniert (da gibt es drei modi) und schlussendlich so gegen 1:30 uhr von ihm gefragt wurde, ob es für mich ok wäre, früher anzufangen, da der club bereits voll wäre. mit fast einer halben stunde extra im rücken konnte ich dazu nicht nein sagen und ließ einfach erstmal feldaufnahmen laufen (carlos casas – vucca, erschienen auf canti magnetici), um dann einen loop von rabits „advent“ durch die hintertür reinschleichen zu lassen. was mich bereits von anfang an verblüffte: die leute machten bei dem rauschen zu beginn nicht gleich kehrt, sondern blieben direkt. und auch bei den restlichen fast zweieinhalb stunden konnte ich irgendwie machen, was ich wollte: es funktionierte, aus welchen gründen auch immer. da ließ sich den leuten eine ziemlich düstere industrial-nummer wie „no horizon“ von wsr, der zweite track der „fatal light attraction“ von kerridge oder später auch ein fieser breakbeat à la „up the box“ von andy stott unterjubeln – solange sichergestellt war, dass ein irgendwie tanzbarer rhythmus untergelegt war, ging das klar. hat mich (gerade nach dem sehr durchmarschierenden set aus der renate im dezember) darin bestärkt, dass experimente gewagt werden sollten. das set gibt’s daher auch zum nachhören weiter unten.
pete war pünktlich, ließ mich sogar noch bis kurz nach 4 spielen, sein set für seine verhältnisse solide, klang nicht so brachial oder hart wie im berghain, stattdessen eher mit fokus auf melodischeren sachen – die q1.1 auf / von basic channel ist mir da noch in erinnerung. anja zaube hätte beinahe verschlafen, war aber auch pünktlich um kurz vor 6 da und fing auch mit ein klein wenig verspätung an. hatte dann aber den mdf bis gut nach 9 fest im griff.

als gast habe ich mich jedoch gut treiben lassen. bei den herren diskomeyer und menqui ist mir noch „eye in the sky“ vom alan parsons project in erinnerung, das set war also stilistisch noch offener. in der lobby war ich echt kaum, aber dort war auch als erstes schluss. auch dynamo dreesen hatte verschlafen, fing eine stunde später an und spielte demnach auch nicht mehr allzu lange. lag aber auch am guten wetter, was das about blank dazu bewog, bei voll aufgegangener sonne die seitenplanen vom zelt nach oben zu rollen, so dass viel tageslicht hereinkam. zwar war’s etwas frisch, aber das ließ sich beim heißluftgebläse neben dem dj-pult (wo ich insbesondere beim set der sportbrigade wurzeln schlug) gut aushalten.

in der hütte ging es zum vormittag auch schon drunter und drüber: „self control“ von laura branigan, „transmission“ von joy division, „insomnia“ von faithless usw. aber dafür ist die auch prädestiniert. sonst war es ein überaus geschickter schachzug, die sportbrigade am vormittag spielen zu lassen, da die als publikumsmagnet einige leute halten bzw. noch ein paar frische gesichter mobilisieren konnten. das artete zwar nicht in eine totale fülle wie bei der grizzlynation oder dem club-geburtstag aus, reichte aber für eine schöne mischung an leuten aus.

doch, nicht nur (aber auch) aufgrund meiner zufriedenheit mit dem set war das eine echt rundum gelungene sache – auch und gerade organisatorisch.

set

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