es laufen die „ich hole auftritte von legenden nach“-wochen. einlass ist ab 19 uhr, support kommt von boys noize. tickets gibt es im resale.
nachbetrachtung
das fazit vorangestellt: auf ganzer linie überraschend bis überragend. überraschend deshalb, weil der klang auf dem hinteren rang (block 202) immer noch wenigstens gut war und sich die uber arena damit auch als konzertlocation gut geschlagen hat. überragend waren dramaturgie sowie präsentation. auch wenn herr reznor als perfektionist gilt, machten die ganz kleinen fehler das alles menschlich.
boys noize erst mit einem dj-set, nicht zu sehr richtung edm, stattdessen sogar mit new beat und dabei zurückhaltend genug, um das nicht in einen rave ausarten zu lassen, der dem konzert die energie genommen hätte.
bereits beim übergang vom warm-up zum konzert offenbarte sich die bereits einstudierte choreographie: der letzte beat von boys noize hallte noch nach, da erloschen die lichter und fokussierten die mitte der arena, in der trent reznor bereits am piano saß und mit „a minute to breathe“ ganz leise anfing – in allem minimalismus ein toller kontrapunkt zu davor. das hielt drei stücke an und es ging über zum ersten rockigeren teil auf der hauptbühne, mit schwarz/weiß-visuals in gesamter breite. als nur grob mit der nin-diskographie vertrauter habe ich da lediglich „copy of a“ erkannt, das in der studio-version bereits deutlich elektronisch ist.
das jedoch war eine ideale steilvorlage für das zweite set in der mitte der halle, bei dem boys noize zum zweiten mal in erscheinung trat (neben atticus ross und trent). bestand aus nin-stücken als elektronischer remix, darunter auch ältere.
die überleitung zum zweiten teil auf der hauptbühne als quasi-triumphzug beim gang durch das publikum leitete das große finale ein, u.a. mit „closer“ und „hurt“ als schlusspunkt nach (mir zu kurzen) 100 minuten. hab im nachhinein gelesen, dass das stück immer das konzert beendet.
als zuweilen von konzertlängen etwas verwöhnter hätte ich 20 minuten mehr noch ganz nett gefunden, aber auch so hat’s dafür gereicht, dass ich wieder hingehen würde. dabei zu den gleichen konditionen wie dieses mal: ein ticket im resale für die hälfte des preises.
apropos „preise“, weil hier eine deutliche kritik angebracht ist: 55 euro für ein tour-shirt und 120 euro für einen hoodie spotten jeglicher verhältnismäßigkeit. mir ist klar, dass damit ein nicht unbeträchtlicher teil der einnahmen erzielt wird. aber hardcore-fans werden an einem abend mal eben locker 300 euro los, wenn sie im innenraum noch ein wenig was trinken möchten und sich das komplettpaket mit shirt, hoodie und poster gönnen wollen. kann nicht angehen, dass sich band-shirts zu luxusartikeln entwickeln.
notierte tracks aus dem boys-noize-set
fatal error – fatal error
boys noize – xyxy
trent reznor & attticus ross – i know
atom tm – ich bin meine maschine (boys noize remix)