[berlin / 15.03.2025] berghain: klubnacht

kaum zu glauben: der erste „richtige“ sonntag für mich in diesem jahr. marie montexier für mich leider zu früh, aber frühstück mit rifts sollte klargehen. nd ist leider erkrankt und wird durch david elimelech vertreten.

klubnacht

berghain
00:00 measure divide
04:00 arthur robert live
05:30 mary yuzovskaya
09:30 rifts
13:30 quiet husband
17:30 mari sakurai
21:30 françois x
00:30 len faki

panorama bar
00:00 karine b2b shakolin
04:00 marie montexier
08:00 mandel
12:00 mike starr
16:00 david elimelech
20:00 gene on earth
00:00 paquita gordon

nachbetrachtung

rein: 9:30 uhr
raus: 22:00 uhr

und nach apple habe ich mein bewegungsziel zu 200% erfüllt (540 kcal empfohlenes bewegungsziel, am ende standen mehr als 1200 auf der uhr). das ist doch ein erfolgreicher abschluss des wochenendes.

hatte mir eine entspanntere klubnacht erhofft und sie zu weiten teilen auch bekommen. bei meiner ankunft gab’s keine schlange, die entwickelte sich erst nachmittags. entsprechend lag der höhepunkt des füllstandes so zwischen 17 und 21 uhr. bei gene on earth wurde es in der panorama bar übersichtlicher (wobei sein bassline-lastiger house ziemlich gut war), bei françois x bot sich wiederum das fast klassische bild der sonntagabend-peaktime, jedoch fand sich am linken rand immer noch irgendwie platz. ihm wollte ich noch eine halbe stunde einräumen, um zu hören, wie er die aufgabe bewältigt. das geschah (auch irgendwo berechenbar) mit – so nennt mensch das heute wohl – hardgroove um die 140 bpm, aber dem zuspruch auf der tanzfläche nach war das goldrichtig. ich war bereits nach 20 uhr musikalisch schon sehr gut bedient, etwas reizüberflutet und zudem hungrig. da waren 12,5 stunden schon völlig ausreichend.

meine favoriten sind eindeutig: rifts und david elimelech. liegt bei beiden daran, dass sie musikalisch den blick zurück richten und das mit zeitgemäßen, nicht zu stereotypen tracks koppeln können. bei rifts birmingham, chicago und detroit, bei david elimelech schöne, rauhe chicago-sounds, gerne mit italo-disco kontrastiert. funktionierte super, was mensch auch an der fülle in der panorama bar merkte. die spielzeit von rifts lag wiederum beim publikums-schichtwechsel, daher war die tanzfläche nie überfüllt – für mich perfekte bedingungen.

quiet husband hatte seine berghain-premiere, da kann also einiges an nervosität im spiel sein. stilistisch hatte das was: schnelleres tempo um die 140 bpm, minimalere tracks mit viel volumen im subbass-bereich. nur hätten die tracks an sich das rohmaterial für ineinandergreifendes mixing hergegeben bzw. sich gut ergänzt. stattdessen kam es mir über weite strecken so vor, als ob er eher auf sicherheit mixt und den laufenden track enden lässt, während beim nächsten noch der aufbau läuft. das nahm den druck für mich häufig ziemlich abrupt raus und wirkte auf mich so, als ob das arrangement der einzelnen tracks das set wieder aufbauen müsste.
mari sakurai war in puncto set-kohärenz (neudeutsch: „flow“) wesentlich besser, aber stilistisch nicht mein fall. bzw. außer melodischen, fast trance-artigen tracks, die sich mit tribal-techno abwechselten, ist bei mir wenig hängengeblieben.

die panorama bar hingegen durchgängig stabil. mandel zog gegen rifts für mich leider den kürzeren, aber wenn ich mal oben war, fand ich’s gut. jedenfalls mit der art von vocal-house, mit der ich was anfangen kann. mike starr fing mich mit gut ausgesuchtem house auf, wenn ich von quiet husband gewechselt bin.

notierte tracks

rifts
gunjack – ratsel box
inigo kennedy – mercurial plains
norman nodge – nn 8.0
quadrant – infinition
dave clarke – wisdom to the wise (robert hood remix)
d-saw – track 10:30
ben klock feat elif biçer – goodly sin (robert hood remix)
moteka – no borders
teste – the wipe
robert hood – omega (end times)
innersound aka the advent – outcast
dj funk – fear the world (usa hard mix)
technasia – force (direkt danach)
surgeon – floorshow pt. 1 – 2
fred to the midwest – jump 1
missing channel – the edge of infinity (schlusstrack)

mandel
the backroom congregation – sunday morning (main mix)
madvilla – thirsty

quiet husband
nobel cortex – echo
d. dan – shred

david elimelech
hannah holland – she’s giving cray (feat. joy joseph)
dj pierre – fire drill (fire drill mix)
shunji moriwaki – action (drums mix)
hugh bullen – alisand (dub version)

mari sakurai
gene richards jr – dance your last dance

[berlin / 14.03.2025] neue zukunft: rauchen / new others / restless

die zukunft am ostkreuz musste aufgrund dringend benötigter büroflächen umziehen und befindet sich jetzt in unmittelbarer nachbarschaft zur renate. rauchen gehören für mich zu den besten punk-bands der letzten jahre hierzulande und haben ihre live-qualitäten in der datscha auf der fusion vor zwei jahren deutlich unter beweis gestellt. die anderen beiden bands sagen mir nichts, daher lerne ich sie einfach vor ort kennen.

einlass: 20 uhr
start: 21 uhr

tickets

[berlin / 08.03.2025] about blank: staub

kann aufgrund des zu erwartenden wetters fast als inoffizielle garteneröffnung gelten, wobei dieser nicht bespielt wird. aber dafür sicher von denjenigen bevölkert, die ihre vitamin-d-reserven auffüllen müssen.

ablauf

mdf
12:00 sabine hoffmann
15:00 kimmy msto
18:00 overland
20:00 ryba

zelt
14:00 rosarakete
17:00 pilar jordan
20:00 myles serge

nachbetrachtung

ich lag mit meiner vermutung richtig bzw. die wurde sogar übertroffen. während mensch sieht, dass am garten noch gewerkelt wird, war dieser nachmittags ab kurz nach 15 uhr (da schlug ich jedenfalls auf) schon sehr gut bevölkert. bei einem kurzen durchgang durch’s zelt festgestellt, dass die tanzfläche dort zugleich auch ordentlich gefüllt ist. insgesamt habe ich dort vielleicht 20 minuten zugebracht, 18 davon sitzend. dadurch leider den schwenk von myles serge von house zu techno verpasst. passiert.

ab 17 uhr war ich etwas lichtscheu und tauchte auf dem mdf ab. lag aber daran, dass kimmy sehr gut (zackiges, nicht zu schnelles tempo, fordernd und funky zugleich) und overland hervorragend waren. letztere im tempo eher zurückgenommen mit fordernden akzenten, stellenweise sogar gar trancig, breakbeat-sprenksel hier und da – behielt stets die kontrolle über die dramaturgie und mixte so nahtlos ineinander, dass das für mich als anschauungsmaterial für richtig, richtig gute techno-sets steht.
ryba ab 20 uhr mit vinyl um die 140 bpm unterwegs, sehr funktional, brauchte für meine begriffe ein wenig, um ins set zu finden. und dann war’s mir zu voll, um mich mit den umständen zu arrangieren. ja, richtig gelesen: zu voll. womit ich bei den übertroffenen vermutungen wäre, die ich explizit nicht als gemecker verstanden wissen möchte: reichte die schlange bei meiner ankunft schon bis zum tor rechts neben dem blank, war sie drei stunden später bis in die kurve. ein zustand, der mich für den club sowie die staub gleichermaßen freut – für mich selbst bedeutete das einfach nur, mich bis zum ende lieber mit anderen zu unterhalten.

ein vielversprechender vorsaisonstart also. auch drinnen ist was passiert: bereits im februar fielen mir die neuen sitzgelegenheiten bei den toiletten neben der lobby auf, jetzt sind auch die toiletten oben renoviert. ganz hinten rechts gibt’s nur noch kabinen, vier an der zahl. dafür bei dem vorher inoffiziellen damenklo zwei kabinen weniger, jedoch pissoirs an der rechten seite. mal schauen, ob das die publikumsströme entschärft oder sich mit dem zugang zum backstage geradezu am ende des ganges beißt.
und am wichtigsten: auf dem mdf hängen jetzt drei veritable strobos an der decke.

notierte tracks

kimmy msto
paez – dureza
quelza – melting cards

overland
oisel – sisma
dj shufflemaster – experience
zisko – the wolfpack ceremony
hyden – rhun (jks remix)
blenk – outline
dold – title 5

myles serge
last session – sometimes i feel like

ryba
underworld – two months off (schlusstrack)
aril brikha – berghain (bonustrack nach dem schluss)

[berlin / 06.03.2025] columbiahalle: antilopen gang – alles muss repariert werden tour 2025

das hat sich jetzt spontan ergeben. ist der zusatztermin, an dem auch zugleich der 40. geburtstag von panik panzer begangen wird. kann also was werden mit überraschungsgästen. freue mich sehr auf die live-umsetzung der punk-stücke ihres letzten albums.

nachbetrachtung

gegen 19:30 uhr war auf der empore noch in dritter reihe platz, start zum ende der tagesschau mit panik panzers erstem und einzigen soloprogramm, das er ausschließlich mit eigenkompositionen bestritt. dabei ist „der zyklop ist vom aussterben bedroht“ als hardcore-techno mit dadaistischen vocals (dj hornhaut lässt grüßen) sowie „aal“ vom betourten album in erinnerung. hoffentlich hat er jetzt wieder einigermaßen platz im bücherregal, nachdem er gelesene biographien ans publikum verschenkt hat. jenny sharp (später beim antilopen-part auch am sampler sowie scratchend) sowie juse ju als gäste.

die antilopen gang selbst spielte gut zwei stunden. da kam „patientenkollektiv“ vielleicht etwas früh, es mag aber auch meiner stimmung bzw. meinem standort geschuldet sein, wonach ich den eindruck hatte, dass das publikum zeit zum warmwerden braucht. oder es liegt am umbruch: die anhänger*innenschaft der antilopen gang wächst – es ist die größte tour, die sie nach jetzt 16 jahren bandgeschichte gespielt haben. und diese zu einem album, mit dem sie sich stilistisch geöffnet haben – zur hälfte hip-hop, zur hälfte punk, gerade letzteres steht ihnen für meine begriffe sehr gut. außerdem ist das album das erste, welches auf danger dans sehr erfolgreiche solopfade folgt. führt zu einer interessanten publikumsmischung, wonach von 7 bis 67 alles dabei ist. gerade in anbetracht der politischen wetterlage freut’s mich ungemein, wenn sich sympathische acts klar antifaschistisch positionieren, das auch noch mit guter musik verpacken und damit zuspruch bekommen.

die setlist war demnach auch klar von „alles muss repariert werden“ geprägt. zugegeben: das einzige album, das ich von ihnen besitze, den rest muss ich mir noch anhören. aber in den populäreren neuveröffentlichungen war es für mich letztes jahr ein lichtblick. „nichts für immer“ kam zu beginn, „muttertag“ wie das „patientenkollektiv“ für mich einen tick zu früh. hätte vielleicht nach „american fitness am hermannplatz“ besser gepasst, wovor danger dan die challenge ausgerufen hatte, dass die berliner ihren status als „lappen“ nur dann verlieren, wenn 50 crowdsurfer*innen vorne ankommen. die vorgabe wurde zwar nicht ganz erreicht, aber locker zweistellig war deren anzahl in den drei minuten dann doch.
„weg von hier“ kam überraschend gut, „pizza“ in punkrock-version ebenfalls, und auf den „presslufthammer“ ist verlass. danger dan begleitete am keyboard, was besonders bei „für wenige“ richtig gut war. die zugabe im kleinbus (als motiv aus dem video zu „sympathie für meine hater“ bekannt) und damit so publikumsnah wie möglich zu beginnen – ein weiterer sympathiepluspunkt.

ich wäre jedenfalls wieder dabei. mit dem hip-hop-gestus werde ich in diesem leben zwar nicht mehr warm, aber wenn das weiterhin mit so bodenständigem punk fusioniert, geht das für mich mehr als klar. auf ihre weitere entwicklung bin ich jedenfalls gespannt und drücke ihnen die daumen, dass sie feine sahne fischfilet dicht auf den fersen sein werden.

[berlin / 02.03.2025] globus: multisex anniversary

premiere am neuen, fast alten ort.
gleichzeitig achtjähriger geburtstag.
line-up bleibt nach wie vor unter verschluss.
umfasst globus sowie aurora bar.
28 euro eintritt.

ablauf*

globus
14:30 oracy
17:30 chris cruse
20:30 ciel live
21:30 saoirse
00:30 dyed soundorom b2b shonky

aurora bar
16:00 ascion
18:00 dreimal t
21:00 madalba x degen x mole

*: der anfang war für 14:00 uhr angesetzt, verschob sich wegen soundcheck jedoch eine halbe stunde nach hinten.

nachbetrachtung

rein: gegen 16 uhr
raus: gegen 23 uhr

potentiell kurzsichtiger eindruck, da es erst die zweite multisex für mich war und es sich in der langzeitperspektive zeigen wird, wie sie sich im globus entwickelt: der zahlungskräftige und durchaus stilbewusste menschenschlag aus dem watergate ist zur globus-premiere mitgewandert. vielleicht war es beim großteil auch die neugierde auf den umzug. wie viel davon stammpublikum war, kann ich nicht beurteilen. es bleibt jedoch beim kern des ersteindrucks: im kalender für meine stammtermine wird die multisex bis auf weiteres nicht landen. dann doch lieber wieder ins heideglühen, wenn mir nach house ist – da war ich bislang nur einmal.

auch wenn eine party, die für 18 stunden (14 uhr sonntagnachmittag bis 8 uhr montagfrüh) angesetzt ist, bei der qualität des bookings kosten verursacht: 28 euro sind beim eintritt definitiv eine ansage und sortiert für meine begriffe das publikum aus, das einst den ruf berlins als partymetropole begründete. nicht mal die möglichkeit des vergünstigten eintritts in der ersten stunde wurde geschaffen, was ein paar mehr leute in den club gespült hätte und somit der stimmung meinem eindruck nach sehr zuträglich gewesen wäre. so richtig in schwung kam das ganze erst mit saoirse gegen 22 uhr, was mitnichten mit der musikalischen qualität zu tun hatte. auch wenn chris cruse ab der mitte der rote faden im set fehlte, war das alles wenigstens solide, bei ciel zu beginn abstrakt, im weiteren verlauf minimal (von der guten sorte), saoirse dann techhousig und funktional – und das publikum dann auch aufnahmebereit dazu.
oracy ist eh eine bank, auch wenn er bis gegen 16:30 uhr eine halbvolle tanzfläche beschallt hat. da kam der eine halbe stunde nach hinten verlagerte start der party jedoch zupass, so dass er in der letzten stunde etwas fordernder spielen konnte.

die aurora bar wurde von scheissmukke bespielt, wo dreimal t mich an drei technics ziemlich überrascht hat. immer charmant, wenn junge djs dubtechno spielen, der mitte bis ende der 1990er herauskam und das technisch sowie inhaltlich zu vermitteln wissen. so wirklich funktioniert die aurora bar für mich als floor nicht – entweder war da wenig bis gar nichts oder richtig viel los. musikalisch hat das alles ins konzept gepasst, ich hätte jedoch eine bessere anlage und mehr kapazität begrüßt. sofern der plan daraus besteht, nachwuchskollektiven dort eine plattform zu geben, ist das zwar begrüßenswert, aber ich würde daraus einen dunkleren, ruhigeren rückzugsort schaffen.

gibt aber auch eine menge positives: die garderobensituation ist im vergleich zum watergate ein traum. keine menschentrauben vor einem tresen, weil es derer mehrere gibt. somit keine zustände, die eine klaustrophonie auslösen könnten, preis beim eintritt inklusive (was einen trotzdem nicht davon abhalten sollte, trinkgeld zu geben), geringe wartezeiten. das gleiche gilt für die bar.
beim globus wurde nachjustiert – und so wie der jetzt als floor ist, kann er gerne bleiben. das podest am hinteren ende der tanzfläche kann bei nebel für aufgeschlagene schienbeine sorgen, wenn es nicht rechtzeitig bemerkt wird. aber die farb-led-röhren an den seiten der tanzfläche sind super, genauso wie die scheinwerfer unterhalb der bühne auf dem boden. einzig den strahler über dem dj finde ich etwas penetrant, aber der ist auch nicht permanent im einsatz. wäre noch gespannt darauf zu sehen, wie die bühne sich macht, wenn die im hochbetrieb von mehreren leuten zugleich betanzt wird. normalerweise mag ich solche plattformen zur förderung der selbstdarstellung nicht, aber da sie nicht direkt beleuchtet worden ist, hätte sich eine tanzende masse da wahrscheinlich gut ins gesamtbild eingefügt und im idealfall vom dj abgelenkt. hätte jedoch 100 bis 200 gäste mehr erfordert. mag sich nach mitternacht geändert haben, allerdings stand keine schlange vor der tür, als ich gegen 23 uhr ging.

notierte tracks

oracy
jeremy – rhythmus 1
lance desardi – the power of suggestion

dreimal t
basic channel – phylyps trak 2/2
studio 1 – orange 2

madalba x degen x mole
alan braxe & fred falke – intro
ghostea & sir roscoe – get it
classmatic – toma dale

saoirse
josh wink – superfreak

[berlin / 27.02.2025] säule: Π41.1 by pi electronics

das zweite mal in diesem monat, das wahrscheinlich von mehr distortion geprägt sein wird. und es ist viel zu lange her, dass ich ancient methods gehört habe.

Π41.1 by pi electronics
22:00 zorz
23:00 zevla live
00:00 sawf live
01:00 ancient methods
03:00 3.14

nachbetrachtung

es gab gegen 22:30 uhr schon eine kleine schlange innerhalb der gitter. spiegelte sich drinnen in einer fast halbvollen tanzfläche wider. und dem weiteren verlauf des abends nach würde es mich nicht wundern, wenn eine der nächsten ausgaben auf einen freitag eine etage höher verlegt wird. inhaltlich passte das jedenfalls sehr in den club, und in kombination mit einem artverwandten label in der panorama bar (mannequin, dark entries) könnte das besuchertechnisch aufgehen. ist natürlich die frage, ob das seitens pi electronics überhaupt gewollt ist.

spätestens ab sawf war’s so gut gefüllt wie bei manchen live-acts an sonntagabenden, wenn auch längst nicht so wie bei kalibern à la mathew jonson. dennoch so, dass ich mich lieber am hinteren rand aufhielt.

zorz von allen noch am trockensten, kam mir damit sehr entgegen. zevla sowie sawf schon mit sehr deutlichem industrial-einschlag und für mich am besten abseits der geradlinigen kicks. ancient methods ergänzte das mit ebm-einschlag, was bekanntermaßen nicht mein metier ist, jedoch so gut ausgewählt war, dass shazam mich in einer tour im stich ließ, wenn ich mal was wissen wollte. von 3.14 bekam ich nur die erste halbe stunde mit und bin dann wieder los. mit meiner aufnahmefähigkeit war nach einem arbeitstag zu der zeit beim besten willen nichts mehr zu holen.

notierte tracks

zorz
second skin – bare hands
temudo – the radius

[berlin / 14.02.2025] ohm: sneaker social club

die sneaker social club hatte ich für einen besuch schon länger mal auf dem zettel. da kommt es ziemlich recht, dass carrier mit einem live-set gastiert. meine prio liegt also bei ihm, ein wenig auch bei lcy, über allem steht, was meine kondition am ende dazu sagen wird.

sneaker social club
00:00 low end activist b2b appleblim
02:00 carrier live
03:00 lcy
04:30 nothus

nachbetrachtung

rein: 1:30 uhr
raus: 3:30 uhr

somit einer meiner kürzesten clubbesuche, aber mit einem sich hartnäckig haltenden husten ist ausgehen wirklich nicht so toll. hab mich meistens eher abseits gehalten, auch wenn es einen tick leerer war als bei lena und objekt. ohm-typisch auf der tanzfläche jedoch mit durchgangsverkehr, wonach mir an dem abend noch weniger war als sonst.

ich hab in der halben stunde vor carrier nur appleblim am pult gesehen. 2-steppig mit garage-anleihen bis hin zu dubsteppigem bzw. gleich dub. liest sich für die kurze dauer wie kraut und rüben, ergab im set-kontext aber sinn.
carrier dann sehr zurückgenommen, in den ersten fünf minuten ohne wirkliche kickdrum, entfaltete sich sehr subtil. liegt sehr an mir bzw. meinem selbstbedauern ob der rebellierenden atemwege, dass außer „coastal“ nicht mehr hängengeblieben ist.
lcy dann mit sehr rauhen breakbeats, wobei shazam mich im stich gelassen hat. aber in jedem fall eine dame, die ich auf dem zettel behalte.

notierte tracks

appleblim
shut up and dance – epileptic (martyn’s no strobe mix)
skream – glamma
peverelist – pulse 1

[berlin / 08.02.2025] about blank: staub 12

die ankündigung kann ich in stichpunkten abhaken:
12-jähriges jubiläum
startet um 12, endet um 12

erscheinen ist ehrensache.

ablauf

mdf
12:00 nadine talakovics
14:30 stann lumo
17:00 caleb esc
21:00 oliver deutschmann
01:00 fiedel
04:00 ly sas
07:00 irakli

zelt
14:00 bertrand.
16:00 resom
18:00 scsi-9 live
20:00 i.nez
22:00 stype
23:30 pause
09:00 anja zaube

lobby
22:00 modschi b2b fufu
02:00 reckless kettle & hildisvini (keep it dark)
05:00 em.ævi

hütte
00:00 vilma b2b bkmn
04:00 modschi b2b fufu

nachbetrachtung

vorangestellt, damit sich das nicht unnötig negativ liest: zu dem alle jahre wiederkehrenden winterblues ende januar / anfang februar kam noch eine grundgenervtheit hinzu, die sich zu weiten teilen aus der aktuell nicht gerade positiv darstellenden weltgeschichte speist. die hoffnung auf baldiges vitamin d durch mehr tageslicht scheint gefühlt mit die einzig realistische, nur ist damit vor anfang / mitte märz nicht zu rechnen und damit geht’s mir natürlich nicht schnell genug.
dazu hatten sich noch persönliche baustellen in dem zeitraum gesellt, die sich bei näherem hingucken größtenteils eher als luxusprobleme herausstellten, aber erstmal natürlich als ganz dramatisch unüberwindbare aufgaben erschienen.

objektiv war’s in jedem fall eine geburtstagsfeier nach maß – jedenfalls in dem zeitraum, in dem ich dort war: passend zum jubiläum gut 12 stunden, 17:30 bis kurz vor 6:00 uhr. zu dem zeitpunkt war mein akku insbesondere hinsichtlich sozialer interaktionen soweit aufgebraucht, dass es schon sehr vieler parameter bedurft hätte, die mich zum bleiben hätten bewegen können. geht üblicherweise mit musik am einfachsten, aber da wäre sonntagfrüh am ehesten die hütte mein fall gewesen. die kann sich zum taubenschlag und bei der jahreszeit zum ursprung grippaler infekte entwickeln, wenn ständig leute ein und ausgehen. lässt sich in der hinteren linken ecke ganz gut umschiffen, sofern die nicht bereits in beschlag ist.
liest sich, als ob ich’s gerne mal kompliziert hätte – ist auch so. vereinfacht: ly sas war mir auf dem mdf zu stereotyp bzw. monoton, em.ævi mit unter 120 bpm auf der lobby ganz interessant, aber das eher sitzend. da sich auch langsam die müdigkeit breitmachte, war es einfach nur vernünftig, den heimweg anzutreten.
das alles mal außen vor und die objektivität wieder ins zentrum rücken lassend: es tat gut, das about blank so schön gefüllt zu sehen. das war wohl bereits schon am frühen nachmittag der fall, womit auch die vom letzten halbjahr bekannte vorlaufzeit (wonach die staub erst ab dem frühen abend richtig in schwung kam) drastisch verkürzt war. kann als trend gerne so weitergehen, für staub und about blank gleichermaßen. extra-pluspunkt für die mühe bei der deko, die beim geburtstag stets große aufmerksamkeit bekommt – die lobby sah mit den plastikpflanzen und den schmetterlingen jedenfalls sehr gut aus.

subjektiv klare zweiteilung: vor 22:00 uhr war es für mich eher eine laberstaub, ab mitternacht bis 4/5 uhr eine tanzstaub. der mdf in der zeit durchgängig richtig gut, caleb esc dort mein klarer favorit. ihm steht das rauhe, dreckige einfach super, was in kombination mit seiner eh stets mitlaufenden trippigen note ein sehr guter kontrast ist. shazam hat nichts erkannt, ich auch nicht, daher muss die beschreibung reichen.
trifft auch auf oliver deutschmann zu. also das mit shazam, weniger das trippige – er war gewohnt toolig unterwegs. kann auch zur gratwanderung werden, wo mensch in die beliebigkeit abdriften kann, aber da hat er erneut seine qualitäten von den letzten malen ausgespielt.
fiedel schön divers, rannte mit tracks von anfang bis mitte der 1990er bei mir viele offene türen ein.

modschi und fufu in der lobby schon um mitternacht melodisch-treibend. meine favorit*innen sind jedoch keep it dark: schöner, rauher lofi-house à la l.i.e.s., gerne auch mit breakbeats oder experimentiellem angereichert. also die diversität, die mich bei der stange hält.

vom zelt habe ich bis 22:00 uhr nicht viel mitbekommen, aber dennoch ein paar dinge gelernt: wunderkerzen zehn minuten vor deren einsatz auf einer vollen tanzfläche verteilen, wobei davon auszugehen ist, dass der großteil des publikums nicht weiß, wofür überhaupt, zählt nicht zu meinen stärken – bzw. da ist meinerseits luft nach oben.
ansonsten ist die lautstärke samstagabend im zelt soweit begrenzt, dass ich den gehörschutz beim spielen getrost beiseite lassen konnte, weil die monitorboxen höchstens halb aufgedreht werden können. der limiter greift auf der tanzfläche noch härter ein, so dass die leute durch ihre unterhaltungen locker die musik übertönen. nächtlicher lärmschutz, nicht neu, daher zu erwarten. zwar war der sound am dj-pult mit am druckvollsten, dennoch habe ich das mixing meistens über die kopfhörer bestritten. auch wenn bpm vom cdj-display ablesen nicht die größte dj-kunst ist, hat das die geschichte drastisch erleichtert.
weiterhin hat das digitale auflegen in puncto flexibilität seine vorteile ausspielt: ich hatte die anfrage erst 11 stunden vor set-beginn auf dem schlauen telefon gesehen. falls im zelt um 22 uhr noch genug los ist, sollte ich die lücke bis zur hütte füllen. wenn die staub ruft, sagt mensch einfach nicht nein. vorbereitung: bestehende playlist nehmen, etwas auf den aktuellen stand bringen, mich dabei nicht zu sehr verzetteln. ergebnis: der export in rekordbox auf den usb-stick (backup) sowie die sd-karte (die wurde komplett neu bestückt) dauerte mit jeweils gut einer stunde am längsten. ansonsten den perfektionismus beiseite lassen und vor ort improvisieren.
wirklich fix war das mit dem gig nach 21:00 uhr. auch wenn mir das equipment nach gut einer stunde stück für stück fast im wahrsten sinne des wortes unter den fingern weggenommen worden ist (was gewollt theatralisch klingt, hat rein logistische gründe: es wurde in der hütte benötigt) und im ergebnis ein beinahe komplett geleertes zelt stand, kann ich musikalisch und technisch dahinterstehen. ich hab mir sagen lassen, dass es zwar eine aufnahme gibt, jedoch ist diese erstens von den umgebungsgeräuschen dominiert und zweitens fand ich mich zwar ok, aber für die nachwelt muss das nicht konserviert werden. wer dennoch ein paar koordinaten braucht: zwischen melodischem house („strung“ im remix von eli escobar zum original von barker & baumecker) als einstieg, ein wenig detroit-beeinflusstes (jark prongo – spadet), ein wenig dubtechno (prince of denmark – tool 517), ohne chicago ging’s auch dieses mal nicht (phortune – can you feel the bass) und ohne breakbeats sowieso nicht (sector y – cs_tms).

notierte tracks

keep it dark
rébeval – brainiac
boddika & joy orbison – in here (lustig, hatte ich auch im set)
errorsmith – lightspeed
snorre magnar solberg & tom ace – no-no 3 b

fiedel
the hayden andre project – tribal life (mark broom edit)
jeff mills – call of the wild (direkt danach)
robert hood – alpha (direkt danach)
remco beekwilder – queensbridge murderer
like a tim – blond break
vladimir dubyshkin – grasshopper’s opinion
jeff mills – java
various artists – 8 (ae mix) (direkt danach)
robert armani – road tour (dave clarke remix) (direkt danach)
hadone – they will come
dj gerard – lost in mind
dj hell – hot on the heels of love (dave clarke remix)
planetary assault systems – starway ritual (direkt danach)

[berlin / 06.02.2025] säule: cinth

das februar-angebot für die klubnacht ist zwar gewohnt hohes niveau, aber mir steht der sinn gerade nach weniger ausgetretenen pfaden (den staub-geburtstag am kommenden samstag mal ausgenommen – der ist pflicht).
statt allumfassendem sonntagsangebot also der intimere rahmen der säule. und das in diesem monat gleich zwei mal, wenn in drei wochen nichts anderes dazwischenkommt. kommenden donnerstag mit ausgewähltem line-up im geiste des salon des amateurs und dem titel als schöne abkürzung für „confusion is next to happiness“.

cinth
22:00 baal & mortimer live
22:45 philipp otterbach
01:00 kinzua live
02:00 tolouse low trax

nachbetrachtung

wieder einmal müssen beschreibungen reichen, da shazam mich bis auf eine ausnahme völlig im stich gelassen hat, was beim hervorragenden set von philipp otterbach echt bedauerlich ist. weil: würde ich gerne ähnlich können.

baal & mortimer fand ich in der letzten viertelstunde (pünktlicher war ich leider nicht) ziemlich zugänglich. jedenfalls gesellte sich die eine oder andere kickdrum zum eher dronigen soundteppich.
philipp otterbach baute darauf auf, was vielleicht noch mit trip hop am ehesten beschrieben ist. das vermeintlich langsame tempo entpuppte sich aber nach spätestens einer halben stunde als halftime-rhythmus, der auch locker auf 140 bpm funktionierte und elemente von industrial, krautrock und auch dubstep vereinen konnte. hat mich rhythmisch stellenweise an scorn erinnert, was schon mal eine gute referenz ist. wie schon geschrieben: tolles set, gerne so wieder, auch an dem ort.
kinzua hatte ich vor zwei jahren im zenner kurz nach ihrem debütalbum gehört und auf was ähnliches gehofft (seinerzeit hatte ich das auch grob im trip hop eingeordnet). stattdessen gaben sie eher eine visitenkarte für die klubnacht ab. kann in der form mit melodischem techno auch gerne geschehen, aber das machte auch gleich ihr gesamtes set aus. eine zweiteilung mit experimentiellerer musik zum anfang und schluss hätte viel eher ihrem potential entsprochen.
tolouse low trax nahm tempotechnisch gleich zwei gänge raus, breakbeats unter 120 bpm. das brachte die individuelle note zurück, aber ein dj ist an ihm nicht verloren gegangen, was das technische betrifft.

dennoch: vier stunden, die mir wieder einmal deutlich gemacht haben, dass donnerstage in der säule einerseits komplett unaufgeregt sind, was das publikumsaufkommen angeht (die „weeeirdos“ mag eine ausnahme sein, ist aber für mich auch uninteressant), andererseits musikalisch mit am spannendsten. und sie reißen auch kein zu großes loch in den schlafrhythmus.

notierter track

philipp otterbach
chemical plant – no time

[berlin / 02.02.2025] coco boule: groove fundraiser #2

es ist zwar ganz schön, die wochenenden auch mal mit etwas anderem als clubbing zu füllen, aber zeit wird’s mal wieder langsam. zumal die groove ihren fortbestand sichern möchte, nachdem sie im letzten jahr den verlag verloren hat und sich als verein komplett selbst organisiert.
damit das auf einem soliden finanziellen fundament steht, gibt es nun schon den zweiten fundraiser. der erste fand anfang oktober 2024 im tresor statt, der zweite steht ganz im zeichen von house in einer neuen location am moritzplatz. die befindet sich in unmittelbarer nachbarschaft zum prince charles, hat ebenfalls eine funktion one und macht eher den eindruck einer größeren bar mit angeschlossener tanzfläche. neue orte abseits ausgetretener pfade sind immer interessant und die win-win-situation damit gesetzt. das ganze startet sonntagnachmittag und geht bis gut in den montagmorgen hinein.

ablauf

14:00 daniel wang
16:00 sandilé
18:00 jada b2b dj spit
20:00 steve bug
22:00 cinthie b2b meat
00:00 xdb
02:00 spencer parker
04:00 b2b2b2b

nachbetrachtung

anwesend war ich wegen der zivilgesellschaftlichen pflicht zur brandmauer von 19:30 bis 23:30 uhr. musikalisch kann ich es kurz halten: gar keine ausfälle, bzw. wenn, dann nach oben. einzig nur steve bug habe ich bewusst mitbekommen, und er hat absolut nichts verlernt. mal mit schönen tiefen basslines, mal schön-melodisch, das alles so unauffällig ineinandergemixt, so dass der nachfolge-track den vorherigen gut ergänzte. richtig gute dramaturgie.
cinthie und meat waren die hintergrunduntermalung zum plaudern, was nicht an ihnen lag. das war house in verschiedenen, glücklicherweise nicht klischeehaften oder kitschigen facetten und mit dem einen oder anderen breakbeat-sprenksel.
füllgrad war bei einem „gut besucht“, für mich war’s auf der tanzfläche stets aushaltbar. einzig raucher*innen nerven mich mittlerweile, wenn der raum kleiner ist, und (das weiß mensch erst richtig zu schätzen, wenn clubs da rigoros sind) noch viel mehr filmende oder fotografierende leute. wobei ich zugeben muss, dass ich die roten leuchtröhren mit dem „liberté toujours“-schriftzug an der rückseite der tanzfläche auch als motiv gesichert haben wollte. jedoch war das abseits von irgendwelchen personen.

womit ich bei einem der kritikpunkte an der location wäre. vorausschicken möchte ich jedoch, dass ich meine erwartungen angesichts der bilder eher niedrig gehalten hatte, dafür umso positiver überrascht wurde. klar half die clubbeleuchtung in komplizenschaft mit der nacht dabei, dem ganzen trotz sichtbarem styling den typisch-rauhen berliner charme zu verleihen. die konsequent dunkle farbgebung auf tanzfläche und toiletten trägt aber auch dazu bei, dass sich das nicht wie eine bar anfühlte, die nun auf gedeih und verderb auf club machen möchte. stattdessen eher wie ein club, der mit seiner kapazität (bei 400-500 leuten dürfte es wirklich proppevoll sein) erst recht mit dieser zentralen lage eine lücke füllt, wenn leuten der sinn nach house in vielen facetten steht. mensch merkt jedoch, dass der clubbetrieb noch ziemlich improvisiert ist und das tagesgeschäft wohl eher aus firmenfeiern besteht.

allem voran ist der eingang nicht der zur prinzenstraße hin. das ist im barbetrieb oder bei firmenfeiern möglich, aber eine kasse bekommt mensch da nicht unter. mit dem ergebnis, dass das dann der notausgang ist, der stets zu öffnen sein muss und daher von einer security-person bewacht wird. ist zwar auch ganz gut, wenn mal frische luft in den laden kommen soll, aber auch das geht nicht auf dauer, wenn die musik von drinnen auf die straße schallt.
das ist ohnehin eine frage, die ich mir gestellt habe: da wohnungen nur ein bis zwei querstraßen entfernt sind, die funktion one jedoch ordentlich liefert, wird das mit der lauteren beschallung bei nacht in diesem von mischnutzung geprägten gebiet potentiell schwierig. ästhetisch finde ich auch die vorhänge an den fenstern zur prinzenstraße hin nicht – da wären getönte scheiben besser. die könnten auch im tagesbetrieb funktionieren.
der eingang befindet sich stattdessen auf halbem weg zum prince charles durch den torbogen hindurch an der seite. meiner begleitung fielen parallelen zum horst krzbrg auf, und da ist auch was dran. der vorraum bietet platz für so einiges, inklusive ziemlich planlos hinter der kasse (die stand hierbei direkt links hinter dem eingang und war frei von der rechten seite zugänglich) herumstehenden garderobenständern, die im falle einer notevakuierung schöne stolperfallen gewesen wären.
besser / laut nachgedacht: die eigentliche garderobe auf der rechten seite zum kassenraum deklarieren, dann entweder linkerseits einen tresen bauen, der um die ecke geht und dort die garderobe unterbringen. oder selbige gleich in raum 3 (laut lageplan das restaurant, das gestern nicht geöffnet bzw. durch trennwände abgesperrt war) verlegen. laut fotos verfügt der raum über (noch) mehr sitzgelegenheiten und noch eine bar, wobei selbige nicht zwingend als solche genutzt werden muss und ggf. zur garderobe umfunktioniert werden kann. der vorraum an sich könnte dann für eine security-person reserviert bzw. die publikumsströme dort so gelenkt werden, dass es nicht möglich ist, einfach so an der kasse vorbeizugehen, wenn parallel leute bezahlen. und auch weitere details geklärt werden, so wie das abkleben von kameras. das wurde gestern der kasse überlassen, was für eine person, die im schlimmsten fall zugleich abkassiert und / oder die gästeliste prüft und irgendwie das klebebändchen als stempeläquivalent um handgelenke drappieren muss einfach zuviel ist und daher ausblieb – mit den oben geschilderten effekten.
anzahl der klos ist für die kapazität ausreichend, aber deren aufteilung unklar. im zweifelsfalle unisex, ich hatte einfach richtig geraten, was die position der pissoirs anging. pluspunkt: es gibt eine aufsichtsperson, die das ganze im blick hat.

ansonsten finde ich die raumaufteilung sinnvoll. es gibt die möglichkeit, am rande der tanzfläche recht ungestört zur kleineren bar oder die treppe runter zum eigentlichen barbereich zu kommen. das kleine podest am hinteren ende der tanzfläche drängt sich nicht auf – heißt: keine lichtquellen darüber, insofern keine unnötige inszenierung der darauf tanzenden – und dient zugleich als raumteiler. publikumsströme quer über die tanzfläche sind dadurch dankenswerterweise schon mal minimiert. die kleine bar oben ist das einzige potentielle nadelöhr richtung treppe, das dortige personal andererseits auch so fix, dass davor kein pulk stand. einzig das werbebanner über den kühlschränken strahlte so hell, dass auch teile der linken hälfte der tanzfläche davon beleuchtet worden sind. bei aller notwendigkeit zum sponsoring: das geht dezenter. vor allem, wenn das licht sonst schon so minimalistisch ist: zwei horizontale reihen an neonröhren, einmal rot, einmal weiß, rhythmisch blinkend. reicht völlig. die discokugel hätte für meine begriffe nicht ständig angestrahlt werden müssen, ist aber geschmackssache.
weiterer pluspunkt: das dj-pult ist ebenerdig und wird auch nicht unnötig angestrahlt, die dort werkelnden protagonist*innen landen optisch also eher im hintergrund. die ständer der monitorboxen sind zwar direkt mit dem dj-pult verschweißt, was beim digitalen auflegen weniger problematisch ist, aber mit vinyl durch rückkopplungen zum problem werden kann. jedoch sind beide technics wenigstens durch steinplatten entkoppelt und mir fiel bei cinthie und meat (spielten beide mit vinyl) nichts in der richtung auf. scheint also funktioniert zu haben. xone:96 als mixer = weiterer pluspunkt, untermalte den schön warmen sound. die subwoofer sind am linken ende der tanzfläche mit abstrahlung richtung wand und damit schön diskret untergebracht.
der weg zum barbereich über die treppe ist eine weitere potentielle stolperfalle, was aber in erster linie daran liegt, dass ich häufiger mal nicht schaue, wohin ich laufe. wer da von der rechten seite kommt: bitte darauf achten, dass stühle sowie couches auf einem podest stehen. hier fände ich abgeschrägte stufen super. ansonsten ist (abgesehen von der bereits erwähnten aussicht auf die vorhänge richtung prinzenstraße) dort wenig zu meckern. unterhaltungen sind hier locker möglich, da die musik von der tanzfläche hier über kleinere lautsprecher in gemäßigter lautstärke läuft. und die sitzecken sind richtig bequem. die stühle könnten sie weglassen, wenn raum 3 mit den zusätzlichen sofas geöffnet wird.

zugegeben: meine musikalische expertise bzw. präferenz liegt woanders als bei house, aber das coco boule behalte ich mal auf dem radar – hat eine gute visitenkarte abgegeben und für meine begriffe gutes potential. musikalisch sowie sound- und stimmungstechnisch habe ich nichts zu meckern, und ich hoffe stark, dass es sich für die groove gelohnt hat.

notierte tracks

steve bug
sweely – around

cinthie b2b meat
the wildchild experience – jump to my beat
kink – existence