[berlin / 02.-04.08.2024] about blank: blank holidays

ich mache mal wieder künstler*innenbetreuung. und genau wie bei meiner schicht ergeben sich auch änderungen im line-up. daher werde ich versuchen, den jeweils aktuellen stand hier abzubilden.

garten
freitag, 02.08.2024
18:00 katzele
19:30 shari vari konzert
20:30 katzele
20:45 f.s.k. konzert
22:15 pause
samstag, 03.08.2024
10:00 gleisi123
12:30 suse & elliver
15:30 joel mull
18:00 mor elian
20:30 erik jäähalli live
22:00 pause
sonntag, 04.08.2024
14:30 babe* orchester live
15:00 robag wruhme
18:00 giraffi dog & adelheid x live
19:00 barbara hofmann & denis stockhausen
22:00 ende

mdf
freitag, 02.08.2024
22:00 laska
samstag, 03.08.2024
01:00 dj traytex
03:00 sylvie maziarz
05:00 c:ko
08:00 bélavie
10:00 pause
23:00 hypnorex
sonntag, 04.08.2024
02:00 anja zaube
04:30 hang aoki
07:00 rodmin
10:00 pause
13:00 stephan hill
16:00 marcel fengler
18:30 reka zalan
21:00 ende

lobby
samstag, 02.08.2024
00:00 skala
02:30 rampue live
04:00 vilma b2b jo.desaga
07:00 pause
22:00 sabine hoffmann
00:00 bufiman
02:00 sven weisemann
06:00 karete bu
09:00 ende

zelt
samstag, 03.08.2024
00:00 sam
03:00 selektra
06:00 pause
22:00 baby vulture
sonntag, 04.08.2024
02:00 panthera krause live
03:00 tatacoa
07:00 pause
10:00 eva
12:00 jessamine
14:30 pause
22:00 skism
00:00 ende

beach
samstag, 03.08.2024
15:00 pale lynx
18:00 sahra bass
21:00 narcisse live
22:00 ende

nachbetrachtung

das waren fast 12 stunden vor ort – mein aufbruch verzögerte sich aufgrund des regens am sonntagmorgen etwas. auch wenn nachtschichten im cluballtag bei mir immer weniger zum standard gehören: sie gingen sehr schnell herum. lag nicht an überlastung, sondern vielmehr am gleichbleibenden aufkommen, was erklärbarerweise sonntagfrüh durch weniger floors und durchatmen vor dem sonntag (den ich dann nicht mehr mitgemacht habe) etwas abgeebbt ist.

allem voran muss ich einfach festhalten, dass es eine wohltat war, den club so gut gefüllt zu sehen. für mich ging das konzept als mini-festival völlig auf. geschenkt, dass die papierstreifendekoration im garten in der nacht zu sonntag ziemlich unter dem regen gelitten hat. könnte (fast sogar schon: sollte) sich zu einer festen größe im veranstaltungskalender entwickeln oder zumindest als auftakt dazu genommen werden, das eigene profil durch regelmäßige blank-klubnächte herauszustellen. beim blick auf das line-up fällt schon auf, dass neben den residents auch die leute mit regelmäßigen gastspielen ausreichen, um den club zu füllen und es nur ausgesuchte headliner anstelle eines feuerwerks derselben als zugpferde braucht.

ansonsten griff alles erstaunlich gut ineinander. die technikerinnen musste ich im bedarfsfall selten suchen. und da bestand die „größte“ herausforderung daraus, einen dritten technics für rodmin hinzustellen, bei dem das cinch-kabel zu kurz war (die lösung übrigens: zwei technics links vom xone:96, einer rechts, nicht umgekehrt). vorbereitete goodie-bags für die artists (getränkemarken, bändchen für’s wochenende, zettel mit telefonnummern für die künstler*innenbetreuung) sollten schule machen – zumindest war mein job dadurch noch unkomplizierter. und das blank-personal war während meiner schicht auch noch die geduld in person – gerade wenn ich in kürzeren abständen schon wieder an die bar kam. auch die war an dem abend ganz gut aufgestellt – größere wartezeiten gab es jedenfalls nicht.

zum musikalischen:
erik jäähalli war auf großer bühne deep-trippig und hielt den garten damit fest im griff. sabine hoffmann (stabil housig mit techno-einschlag wie immer) hatte innerhalb kürzester zeit eine richtig gut gefüllte lobby vor sich und ich kurz vor 22:30 uhr eine menge spaß daran, besucher*innen vor dem mdf auf hypnorex wartend zu erklären, dass der floor erst um 23 uhr öffnet. der wiederum spielte anlässlich seines geburtstages durchaus hittig und mit techhouse angereichert, wie er zu beginn der 2000er-jahre noch richtig gut war. er hatte spaß und das publikum auf seiner seite, start-ziel-sieg also.
bufiman zur gleichen zeit nebenan durchaus breakig, mit humorvoller reminiszenz an großraum-electro und zum schluss mit jenseits der 130 bpm auch schneller. sven weisemann danach mit allem, was zwischen dubtechno und house so geht, ist am mixer nach wie vor nicht zu bremsen.
anja zaube machte eben das, was sie immer macht: leute mit dieses mal eher dunkleren tracks ins set einsaugen und dort bis zum schluss halten. hang aoki war im anschluss schneller (um die 140) und tooliger. rodmin melodisch-perkussiver, habe mir da jedoch nichts notiert. gleiches bei karete bu, die house auch gerne etwas schneller spielt und die leute bei anbrechendem tageslicht in der lobby gut halten konnte.
der ambient-garten (und witterungsbedingt auch der beginn des sonntags) wurde ins zelt verlegt. beides für mich die richtige entscheidung. bei baby vulture sind mir autechre und auch ihr restliches set positiv in erinnerung. bei panthera krause finde ich’s schade, nicht mehr von ihm mitbekommen zu haben. er spielte auf dem boden im zelt live, war in den paar minuten schön dronig. tatacoa (katinka & dj flush) erst experimentell, später sogar durchaus tanzbar. beim babe* orchester habe ich nur den soundcheck mitbekommen und mir gewünscht, dass meine kondition noch bis zum nachmittag gereicht hätte – den namen kann mensch wörtlich nehmen, so dass in puncto mikrofonierung schon aufwand betrieben werden musste.

das war aus meiner sicht alles sehr kurzweilig. und auch wenn ich von dem mehr als 48-stündigen wahnsinn nur einen kleinen ausschnitt mitgenommen habe: ich glaube, diesen wahnsinn hat das blank mal wieder gebraucht.

trackauswahl

hypnorex
ellen allien – funkenflug der träume
steve bug & dj t. – monsterbaze
laurent garnier – crispy bacon

bufiman
mr x & mr y – new world order

baby vulture
autechre – nine

sven weisemann
dj deep – stressin‘
duke – so in love with you (full intention 12″ mix)
convextion – miranda

tatacoa
aphex twin – ventolin (prase-an-beeble mix)
frank zappa – bobby brown goes down

hang aoki
jam & spoon – right in the night (letzter track)

[berlin / 15.06.2024] about blank: restrealitaet supporrter*innen gala

um es kurz zu machen: die restrealitaet hat bei den feierlichkeiten zum zwanzigjährigen im letzten jahr draufgezahlt, die lücke möchte gefüllt werden, daher gibt es neben der großen sause später in diesem jahr noch eine kleinere mit leuten aus den eigenen reihen.

restrealitaet supporter*innen gala

mdf
01:00 anja zaube
03:30 snitch live
04:30 aber dj b2b kaletta
07:30 takt130

lobby
22:00 stype
00:00 pilijo
02:00 sportbrigade sparwasser
04:00 ruede hagelstein

klofloor
01:30 wasn & wunderwaffel
04:00 eva b2b dj eternal

zelt
22:00 sektempfang
00:30 quiz
03:00 nick adams – a sea of trees live
04:00 rr-zitate-soundmachine

hütte
00:00 jukebox mit derraab und menschen mit wünschen

nachbetrachtung

das ging nahtlos von der „born with a nervous breakdown“ im garten über, wo karete bu mit zackigem house (u.a. „groove la chord“ von aril brikha) den garten bespielte. führte meinerseits zu sorgen, ob die leute dann direkt zum ausgang gehen oder doch noch den umweg über die lobby gehen. und wenn ja, ob sie dann direkt bleiben oder gehen wollen. und wenn sie bleiben, dann wie ich sie am besten halte, zugleich aber nicht die regeln des warm-ups breche und zu sehr in die vollen gehe.

in die vollen bin ich beim soundcheck gegangen, wo ich es verpasst habe, den master am xone:96 herunterzudrehen und die technikerin mir mitteilte, es langsamer angehen zu lassen, weil die leute draußen im garten sonst denken würden, dass drinnen die party schon im gange wäre. recht hatte sie. sowas von.

ansonsten verhalten genug begonnen, endlich mal „ich bin meine maschine“ von atom tm vernünftig in ein set eingewoben, noch dazu alle drei tracks von carl craig gespielt, die ich auf der speicherkarte hatte („televised green smoke“ als zweiter track im set, später dann „problemz“ unter designer music und – klassiker – seinen remix zu „hooter“ von ultramarine).
insgesamt habe ich mich zwischen abstrakt-breakig, minimal-techno, techhouse und chicago/detroit bewegt. kurzer augenblick der verplantheit meinerseits beim dritten oder vierten übergang, in dem ich vorgeblich nichts hörte und den ich wahrscheinlich mit hängen und würgen über die bühne gebracht habe. mir fiel dann noch rechtzeitig genug ein, dass ich die mute-taste für die monitore angeschaltet hatte, um kurz zu checken, wie der klang auf dem floor so ist. abgesehen von den vorab in rekordbox gesetzten loops, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass die cdjs darin übergehen und nicht direkt deren beginn als cue-punkt nehmen, war das auch die einzige technische hürde.
die leute entschieden sich übrigens, nach der „breakdown“ zur lobby zu gehen und auch zu weiten teilen dort zu bleiben. überraschend auch, dass neue besucher*innen schon ab 22:30 uhr hinzukamen, was für berliner verhältnisse ziemlich ungewöhnlich ist. kurzum: ich hatte eigentlich keine gründe, mich in der zweiten hälfte noch sonderlich zurückhalten zu müssen, die speicherkarte glücklicherweise aber auch nicht zu technoid bestückt.
kurzform: lief tatsächlich ziemlich gut. wieder zu ganz weiten teilen improvisiert, was sich als modus operandi glücklicherweise immer mehr etabliert.

pili mit housigem start, zum ende mit schnelleren breakbeats, was an dj godfather oder dj assault erinnerte.

anja zaube auf dem mdf mit langsam breakigen anfang und fließendem übergang zu düsteren industrial-soundscapes, also ihrem steckenpferd. gewohnte klasse. selbiges auch bei snitch – hart, trocken, funky. würde höchstens monieren, dass er die temposchraube nicht wie bei der „hack to life“ bis 160 bpm anzog. aber trotzdem mit breakbeats, und das ist heuer auch schon etwas.

als richtig schönes gimmick: die hütte als „duckroom“ mit viel entenbildern und dem raab als besten entertainer, den mensch sich dort vorstellen kann.

gegangen bin ich kurz vor 5 uhr, hat dann auch gereicht. und so sehr das eine mit heißer nadel gestrickte party war (will heißen: kurze vorlaufzeit), die eigentlich nur der vorbote zur „richtigen“ restrealitaets-party im september hätte werden sollen (was stand jetzt am 28. oktober 2024 ins nächste jahr verschoben worden ist – die kapazitäten hätten beim besten willen nicht ausgereicht), lief das alles erstaunlich rund.

[stream / 13.02.2021] hör: bewegungsfreiheit

erst die compilation, dann die party zur veröffentlichung. so läuft das normalerweise und die neue normalität spielt sich seit geraumer zeit nachmittags / abends in fischaugen-optik auf weißen kacheln ab.
fahrplan und angebot sind dem bild zu entnehmen. und bevor mir klagen kommen: die zeichen stehen bei mir auf drum&bass und allem, was sich drumherum so integrieren lässt. und nach dem, was sich bei instagram so lesen lässt, wird maral in eine ähnlich experimentielle kerbe schlagen.

einfach überraschen lassen. die vorfreudige nervosität steigt bei mir jedenfalls von minute zu minute.
(der klick auf das line-up führt zu ihrem youtube-kanal.)

sanctuary vol. 1 – compiled by bewegungsfreiheit

seit heute ist amtlich bzw. auch für die allgemeinheit sichtbar, was seit einem dreivierteljahr vorbereitet worden ist. da jedoch der stream, der sektgarten-termin, koordination für unsere merchandising-artikel (der*die geneigte leser*in ahnt schon, dass der zug in richtung knallharte professionalisierung zu gehen scheint) und ja: auch so etwas wie ein privatleben den takt vorgaben, wurde es mit der veröffentlichung zum weihnachtsgeschäft nichts.

12 tracks sind versammelt, von mitstreiter*innen, die bereits bei uns gespielt haben oder es unserer meinung nach tun sollten. klasse statt masse wollten wir von vornherein, stilistische vielfalt ebenfalls. für solidarische 10 euro bei bandcamp zu haben. erstmal als komplettpaket zum vorbestellen, nach veröffentlichung am 26. februar 2021 gibt es die tracks auch einzeln. wird dann aber teurer.
apropos geld: sämtliche erlöse gehen wie bei der betterplace-kampagne an help4people und von dort aus an weitere initiativen sowie einzelfälle.

der klick auf’s cover führt zu bandcamp. die kompletten tracks sind auch bei soundcloud und hier eingebettet.

[berlin / 11.03.2018] watergate: bewegungsfreiheit #11

auch wenn die große koalition in den letzten monaten die schlagzeilen bestimmte: geflüchtete sind immer noch da, immer noch marginalisiert, immer noch repressalien ausgesetzt. kein grund also, mit der bewegungsfreiheit aufzuhören, diesmal mit indirekter beteiligung meinerseits (mithilfe beim booking).

mainfloor
21h00 dj disko
23h00 erik jäähalli live
00h00 don williams
02h00 anja zaube

waterfloor
15h00 staub
zeigen

23h00 yulika
01h00 giraffi dog live
02h00 credit 00
04h00 gigsta

eintritt
15-18 uhr: 5 euro (+ freiwillige spende)
ab 18 uhr: 10 euro (+ freiwillige spende)

für den fall, dass jemand reinkommliste haben möchte: bitte kommentieren.

nachbetrachtung
zugegeben, ich habe hier die sehr subjektive brille auf, daher ist das resümee wohl auch tendenziös positiv gefärbt. objektiv sind jedenfalls gut 7.500 euro an spenden zusammengekommen.

organisatorisch gab es ebenfalls keine klippe, die nicht umschifft werden konnte. der beamer unten bei den toiletten am waterfloor ließ sich im zweiten anlauf zur mitarbeit überreden und die angeschrägte perspektive der bilder hatte sogar ihre vorteile. als das tageslicht verschwunden war und die materialien auf dem infotisch am ausgang zur terrasse dadurch nicht mehr wirklich sichtbar waren, hat das watergate sofort reagiert und kerzen hingestellt. die kommunikation mit dem club lief während des abends ohnehin reibungslos und das entscheidende: meinem eindruck nach schienen sich alle wohlzufühlen.

das war aus mehreren gründen nicht selbstverständlich. zunächst hat das watergate seit jahren schon den ruf, durch ein eher ibiza-orientiertes booking ein entsprechendes publikum anzuziehen. die getränkepreise liegen über dem berliner durchschnitt, der eintritt ist mit dem vom berghain und tresor vergleichbar und mittlerweile auch notwendig, wenn man sich die berichte vom letzten jahr vergegenwärtigt, wonach der neue besitzer der örtlichkeiten mal eben die miete verdoppelt hat.
die zusammenarbeit mit einem benefiz-kollektiv, das sonst eigentlich in den eher einschlägig bekannten linksautonomen institutionen veranstaltet, liegt also erstmal nicht auf der hand. vergegenwärtigt man sich aber, dass der begründer des watergates eine vergangenheit in der berliner hausbesetzer-szene der 1990er-jahre und damit ein entsprechendes interesse an politischen themen hat, wundert es wiederum nicht, dass die bewegungsfreiheit nach 2014 und 2016 bereits zum dritten mal im watergate stattfinden konnte. die letzten beiden male fanden an einem donnerstag statt, nun stand also der sprung auf den sonntag an.

hier kommt grund numero zwei ins spiel: das konkurrenzangebot ist das gesamte wochenende über in berlin mittlerweile nicht gerade klein. geht es nach den zusagen bei residentadvisor, hatten die veranstaltungen im suicide sowie birgit und bier (beide jeweils einen kilometer luftlinie entfernt) bessere karten, ganz zu schweigen von der herrensauna im tresor und dem berghain, das zur gleichen zeit ein richtig gutes detroit-line-up in der panorama bar hatte. unter den voraussetzungen war das experiment, a) am sonntag gegen all dies bestehen und b) auch noch tagsüber anzufangen und bis zum montagmorgen machen zu wollen, ganz schön gewagt und trug zu meinem unruhigen schlaf und vor allem einer gewissen rastlosigkeit zu beginn der party bei zugleich irgendwie vorhandenem brett vor dem kopf beim nachdenken bei (die parallelen zu dj-sets vor publikum sind definitiv gegeben). klar baut man vorher gemeinsam gerne luftschlösser von schlangen bis zum burgermeister am schlesischen tor, aber latent vorhanden ist die sorge immer, dass das pure gegenteil eintritt.

um auf dem boden der tatsachen zu bleiben: eine wirkliche schlange gab es die gesamte zeit über nicht – nur mal kurz abends vor mitternacht. was es aber gab: frühlingshaftes wetter und damit eine offene terrasse, aufgrund des staub-bonus einen bereits früh versammelten harten kern an stammgästen, die man sonst aus dem about blank kennt, was weiterhin dazu beitrug, dass sich ein durchweg angenehmer menschenschlag versammelte. dabei spielte i.nez alles, was ihr zwischen melodischem house und techno so gefiel – hierbei machte es aber die auswahl, eine große technikerin ist an ihr nicht verloren gegangen. verboten treibend, melodisch, hin und wieder mit ebm-einschlag, richard bredicz eher funktional. i/y habe ich aufgrund von dj disko oben nicht großartig mitbekommen.

vor dj disko wiederum eine weitere runde im gedankenkarussell: würde der weitere, größere floor dazu beitragen, dass es auf beiden floors auf einmal leer wirkt und das nun wiederum einige zum anlass nehmen, nach hause aufzubrechen? was machen wir dann? don williams sowie anja zaube kürzer spielen lassen? tatsächlich war die idee erstmal, ihren slot ggf. auf 3:30 uhr zu verkürzen, damit die party auf dem waterfloor ausklingen konnte. davor allerdings stand die neugierde so einiger besucher, die sich kurz vor 21 uhr erstmal vor der tür zum mainfloor positionierten, damit aufmerksamkeit generierten und somit dafür sorgten, dass disko sich nicht lange mit warm-up-platten aufhalten musste. er spielte housig („shades of jae“ gleich als zweite platte, „french kiss“ zum schluss) und technisch so sicher, wie man ihn kennt. zwischenzeitlich immer mal wieder der kontrollgang nach unten, ob es auch nicht zu leer sei und erleichtert festgestellt, dass i/y einen ähnlich vollen floor bespielen konnten wie eine stunde zuvor auch.

yulika war mit ihrem eher an breakbeats orientierten set nach der techno-vorlage wohl ein paar leuten zu viel, die dann entweder nach oben oder aus dem club strömten. über giraffi dog habe ich nur gutes gehört, sie selbst aber nur beim soundcheck. credit 00 legte danach beim tempo sogar noch eine schippe drauf („let it ride“ von aux 88 beispielsweise). das war musikalische vielfalt, wie ich sie (gerade bei der bewegungsfreiheit) schätze, aber es war klar, dass der staub-slot beim publikum mehr anhänger fand.
erik jäähalli band derweil oben mit seinen an chicago der 1980er-jahre orientierten acid-tracks eine menge leute an sich. don williams zog danach auch das tempo ordentlich an, sortierte dabei mit electro-einstieg auch erstmal wieder leute aus, um sie in den nächsten gut anderthalb stunden mit einem waschechten techno-set mit tresor-hintergrund (also all dem, was man dort so kennengelernt hat: surgeon, jeff mills, robert armani) an sich zu binden – inklusive doubling.

als die headliner gespielt hatten, stand die entscheidung an, welcher floor geöffnet bleiben sollte. das fiel nach einer stunde anja zaube auch nicht schwer, was zwar hieß, dass gigsta nur eine stunde spielen konnte. aber das war immer noch die wesentlich bessere lösung als ihren slot völlig zu streichen.
bei anja kam eigentlich nur eines dazwischen: die arbeitende bevölkerung direkt über dem watergate, weshalb um 6:30 uhr die letzte platte laufen musste. es hätte von der anzahl der leute und ihrer spiellaune durchaus noch bis 8 uhr gereicht, aber das zählt nun wirklich zu den luxusproblemen.

es lässt sich daher wohl mit auch objektiv gutem gewissen sagen, dass das experiment mit gut 15 stunden party bei durchaus vorhandenem konkurrenzangebot doch sehr geglückt ist. sowohl von seiten der teilnehmenden djs (an dieser stelle nochmal: danke!) als auch des publikums gab es zuspruch. und auch wenn 100 leute mehr durchaus noch reingepasst hätten und sowieso wegen der spendensumme gern gesehen gewesen wären: es war glücklicherweise keine party, bei der die stimmung aufgrund überfüllung ins unangenehme zu kippen drohte, nur damit sichergestellt ist, dass die summe für den guten zweck auch ja hoch genug ausfällt. vielmehr hatte ich den eindruck, dass es eine für alle beteiligten ganz schön runde sache war. zumindest war ich ab 1:00 uhr auch endlich mal in der lage, das ganze als „durchaus gelungen“ betrachten, damit einen weiten teil der sorgen hinter mir lassen und das ganze endlich mal genießen zu können.

[berlin / 30.09.2017] about blank: grizzlynation

nachdem ein jahr pause war, steht wieder eine der eskalativen geburtstagsfeiern an.


nachbetrachtung

(rekonstruiert am 22. juni 2019 durch lesen des entsprechenden stranges in der restrealitaet.)

war von sonntagnachmittag bis zu rampue dort. dazwischen lag ein zweigeteiltes set von anja zaube in der lobby. sie machte gegen mittag für eine stunde pause, um danach eine atmosphäre zu erzeugen, die einer staub in nichts nachstand. endlich mal wieder „paranoid dancer“ von johannes heil im original gehört.

vrilski waren der techno-tupfer zwischen zwei acts, die ich in meinen zurechtgelegten schubladen im kater blau einsortiere. drinnen wandelte cinthie die techno-vorlage zuvor einfach in ein back2back und anschließend ein solo-set mit zackigem house um.

zwischendurch war amtshilfe nötig: der koffer von schlepp geist mit seiner hardware war beim flug nicht mitgekommen, es war also neben einer soundkarte auch eine apc40 nötig. hieß: taxi herbeiwinken, zu rampue fahren, der selbst nicht da war, aber man war informiert (nur ich nicht, bei welchem namen ich klingeln musste. ließ sich unterwegs glücklicherweise recherchieren.). mir wurden zwei apcs mit den worten „eine davon funktioniert sicher“ in die hand gedrückt, der taxifahrer wartete brav, die gesamte aktion dürfte nicht mehr als 30 minuten gedauert haben.
ergebnis: alle komponenten waren rechtzeitig zusammenimprovisiert und heraus kam ein schön abwechslungsreiches set. für mich tatsächlich einer der höhepunkte der party (neben frau zaube), dem der vorangegangene stress nicht anzumerken war. bei rampue hat es bei mir dann nur noch für den anfang gereicht, aber das reichte zu dem zeitpunkt eh für die blank-top-5 für 2017.

[berlin / 27.03.2016] about blank: bewegungsfreiheit #7

und wie letztes jahr am ostersonntag im about blank geht es um und für diejenigen, die das politische tagesgeschehen im letzten jahr gründlich aufgemischt haben. vor einem jahr war es die lobby, nun ist es der mdf, auf dem es meinerseits von 2014 noch was gutzumachen gibt.

de-0327-803823-719689-front

bewegungsfreiheit #7

lobby
23:30 palms trax
03:00 johanna knutsson
06:00 dynamo dreesen

mdf
02:00 stype
04:00 pete
06:00 anja zaube

zelt
20:00 einlass
21:00 theater/ live-performance
22:00 info-veranstaltung
23.30 pause
01:00 jochen diskomeyer b2b menqui
05:00 bewegungsfreiheit dj-team
07:00 yobovski & valent
11:00 sportbrigade sparwasser
14:00 spule bywerk b2b hks 97

hütte
01:00 lisaweta & ashley khole
04:00 akmê
07:00 matthias
09:00 benedict stolz

eintritt
20-23 uhr: spende
23-01 uhr: 10 euro (+ spende)
ab 01 uhr: 12 euro

nachbetrachtung
bereits im voraus hatte ich das gefühl / die hoffnung, dass es ähnlich gut werden könnte wie im vorjahr. und alleine deshalb war ich aufgrund der vorgeschichte auf dem mdf anno 2014 schon ein kleines bisschen angespannter als üblich. so wie es nun mal ist, wenn man eine steilvorlage bekommt, die mit wenig mühe umgewandelt werden kann – ein kleines restrisiko bleibt immer.

um’s mal vorwegzunehmen: alles unbegründet. ich hatte richtig spaß währenddessen, und das publikum überraschenderweise auch. es fing schon mal gut an, dass ich so gegen 1:15 uhr im club war, alles in ruhe aufbauen konnte, vom techniker noch eine kurzeinweisung beim soundcheck bekam, wie das mit den monitoren auf dem mdf funktioniert (da gibt es drei modi) und schlussendlich so gegen 1:30 uhr von ihm gefragt wurde, ob es für mich ok wäre, früher anzufangen, da der club bereits voll wäre. mit fast einer halben stunde extra im rücken konnte ich dazu nicht nein sagen und ließ einfach erstmal feldaufnahmen laufen (carlos casas – vucca, erschienen auf canti magnetici), um dann einen loop von rabits „advent“ durch die hintertür reinschleichen zu lassen. was mich bereits von anfang an verblüffte: die leute machten bei dem rauschen zu beginn nicht gleich kehrt, sondern blieben direkt. und auch bei den restlichen fast zweieinhalb stunden konnte ich irgendwie machen, was ich wollte: es funktionierte, aus welchen gründen auch immer. da ließ sich den leuten eine ziemlich düstere industrial-nummer wie „no horizon“ von wsr, der zweite track der „fatal light attraction“ von kerridge oder später auch ein fieser breakbeat à la „up the box“ von andy stott unterjubeln – solange sichergestellt war, dass ein irgendwie tanzbarer rhythmus untergelegt war, ging das klar. hat mich (gerade nach dem sehr durchmarschierenden set aus der renate im dezember) darin bestärkt, dass experimente gewagt werden sollten. das set gibt’s daher auch zum nachhören weiter unten.
pete war pünktlich, ließ mich sogar noch bis kurz nach 4 spielen, sein set für seine verhältnisse solide, klang nicht so brachial oder hart wie im berghain, stattdessen eher mit fokus auf melodischeren sachen – die q1.1 auf / von basic channel ist mir da noch in erinnerung. anja zaube hätte beinahe verschlafen, war aber auch pünktlich um kurz vor 6 da und fing auch mit ein klein wenig verspätung an. hatte dann aber den mdf bis gut nach 9 fest im griff.

als gast habe ich mich jedoch gut treiben lassen. bei den herren diskomeyer und menqui ist mir noch „eye in the sky“ vom alan parsons project in erinnerung, das set war also stilistisch noch offener. in der lobby war ich echt kaum, aber dort war auch als erstes schluss. auch dynamo dreesen hatte verschlafen, fing eine stunde später an und spielte demnach auch nicht mehr allzu lange. lag aber auch am guten wetter, was das about blank dazu bewog, bei voll aufgegangener sonne die seitenplanen vom zelt nach oben zu rollen, so dass viel tageslicht hereinkam. zwar war’s etwas frisch, aber das ließ sich beim heißluftgebläse neben dem dj-pult (wo ich insbesondere beim set der sportbrigade wurzeln schlug) gut aushalten.

in der hütte ging es zum vormittag auch schon drunter und drüber: „self control“ von laura branigan, „transmission“ von joy division, „insomnia“ von faithless usw. aber dafür ist die auch prädestiniert. sonst war es ein überaus geschickter schachzug, die sportbrigade am vormittag spielen zu lassen, da die als publikumsmagnet einige leute halten bzw. noch ein paar frische gesichter mobilisieren konnten. das artete zwar nicht in eine totale fülle wie bei der grizzlynation oder dem club-geburtstag aus, reichte aber für eine schöne mischung an leuten aus.

doch, nicht nur (aber auch) aufgrund meiner zufriedenheit mit dem set war das eine echt rundum gelungene sache – auch und gerade organisatorisch.

set

download