ein dj, der mit den dämonen des star-daseins zu kämpfen hatte, jedoch den weg der selbstreflexion eingeschlagen hatte.
plötzlich nach kopfverletzungen nach einem unfall verstorben. mit lediglich 38.
r.i.p.
Kategorie: wissenswertes
r.i.p. achim szepanski
gründer von force inc., mille plateaux, force tracks etc., aus dem label-kanon elektronischer musik der 1990er- und der 2000er-jahre nicht wegzudenken. stets eng mit philosophie verzahnt, leistete er durch seine kompromisslosigkeit grundlagenarbeit, um die grenzen des hörbaren auszuloten und ggf. zu verschieben. brachialer rave, acid, schleppend langsame oder galoppierend schnelle tempi, minimalismus mit eingebauten fehlern – er erweiterte den rahmen dessen, was unter einem dach veröffentlicht werden kann. stets im sinne der pionierarbeit, weniger in dem, was sich am besten verkauft. wie idealisten nun mal sind.
er ist am vergangenen sonntag mit 67 jahren verstorben.
r.i.p.
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taz
r.i.p. dj randall
hat neben fabio und grooverider dazu beigetragen, jungle und drum & bass auf die landkarte zu setzen, leider nie leibhaftig erlebt. nun mit 54 jahren verstorben.
r.i.p.
r.i.p. mc conrad
wäre schöner, in einer anderen kategorie weiterzumachen. aber es ist, wie es ist.
ein weiteres der prägenden duos des drum & bass, auch wenn es stilistisch weniger meins war: die „progression sessions“ mit mc conrad und ltj bukem lassen sich aus der historie des stils nicht wegdenken.
bereits gestern wurde bekannt, dass er mit 52 jahren verstorben ist. todesursache unbekannt.
r.i.p.
r.i.p. silent servant, simone ling, the soft moon
am sonntag, dem 21. januar 2024 verfasst, auf das datum zurückdatiert, an dem die nachricht die runde machte.
kein raum für spekulationen hier. stattdessen einfach nur nüchtern festgehalten:
– juan mendez aka silent servant wurde 46 jahre alt
– seine frau simone ling 43
– luis vasquez aka the soft moon 44
juan / silent servant ist der einzige von ihnen, der mir wirklich bekannt ist, da ich post-punk und co. leider nicht so verfolge. der einfluss von sandwell district ist jedoch unbestritten und es mutet schon etwas gruselig an, dass ich ihn erst auf dem letztjährigen berlin atonal in der mitte zwischen regis und function gesehen habe.
definitiv einer der technisch versiertesten djs, die mir begegnet sind. auch wenn er erst ab ende der 1990er-jahre auf die bildfläche trat, war ihm der heutzutage schon fast „alte schule“ zu nennende ansatz der vielfalt wichtig. so vermittelte er auch in seinen sets zwischen techno, ebm, (new) wave, industrial etc.
alle drei sind in los angeles in der nacht auf den 19. januar 2024 verstorben.
r.i.p.
r.i.p. vaccine
„concussion“ zählt mit zu den ersten dubstep-veröffentlichungen, die ich anno 2008 gekauft habe. „anaesthetic“ auf hotflush habe ich erst danach entdeckt, was für mich einer der atmosphärisch epischsten tracks des genres ohne den geringsten anstrich von kitsch ist – sprich: einer für die ewigkeit. nach dem abebben der dubstep-welle wurde es still um sie, obwohl sie noch musik für computerspiele produziert hat.
sie ist nun mit 43 jahren viel zu früh verstorben.
r.i.p.
r.i.p. sinéad o’connor
zur transparenz: der beitrag hier ist zurückdatiert. mir fiel bislang außer küchenpsychologischer spekulation rund um die potentielle todesursache nichts besseres ein. aber da das hier nicht zur klatschspalte werden soll, halte ich’s wie üblich.
erste begegnung natürlich mtv, natürlich „nothing compares 2 u“, was wegen der heavy rotation grund dafür war, dass ich irgendwann wegschaltete. trotzdem bleibt das video ikonisch – so viel nähe, verletzlichkeit war damals nicht selbstverständlich und ist es im musikgeschäft auch heute nicht. „the emperor’s new clothes“ sowie „three babies“ kamen kurz danach. mehr habe ich vom dazugehörigen album leider nicht mehr in erinnerung.
das größere interesse an ihr haben definitiv andere. der boulevard war aus bekannten gründen zur stelle, wenn sie die rolle des braven weiblichen popstars nicht ausfüllen wollte und sich stattdessen gehör verschaffte.
damit war sie ihrer zeit weit voraus und (doch noch die küchenpsychologie durch die hintertür) hätte angesichts ihrer eh bereits bewegten biographie jemenschen gebraucht, der*die ihr ein gefühl von heimat, angenommen-sein, akzeptanz hätte geben können.
sie wurde 56 jahre alt.
r.i.p.
r.i.p. dj deeon
wer chicago auf dem schirm hat, kommt an ihm nicht vorbei. wenn auch manche der texte nach heutigen maßstäben politisch nicht ganz korrekt sind, bleiben erstens immer noch genügend instrumentale sachen in seiner diskographie übrig und zweitens bei beidem immer noch die blaupause für knochentrockene, dabei dennoch höllisch swingende und groovende tracks. die werden ewig zwischen techno und house vermitteln können und sets wieder in die spur bringen, wenn mensch sich irgendwo verrannt hat.
er litt schon seit geraumer zeit unter diabetes sowie pneumonie, hatte in der vergangenheit einige schlaganfälle, mit krebs zu kämpfen, einen vierfachen bypass und die amputation seines unteren linken beines. er ist nun im krankenhaus verstorben.
r.i.p.
r.i.p. ryuichi sakamoto
mitgründer von yellow magic orchestra, damit wegbereiter der elektronischen musik nicht nur im land der aufgehenden sonne, sondern auch jenseits des atlantiks.
mit 71 jahren an einer langjährigen krebserkrankung verstorben.
r.i.p.
r.i.p. lee purkis
es gibt so dinge, die ich erst durch den tod von leuten wie ihm aus dem hintergrund erfahre, wobei ein bisschen mehr recherche meinerseits durchaus passend gewesen wäre.
ins gedächtnis zurück kam mir „storm“ durch die wiederveröffentlichung auf back to life letztes jahr. einer der mehr als zehnminütigen techno-tracks, bei denen ich mich am ende frage, wo die zeit geblieben ist und glücklicherweise ein über die jahre hinweg immer mal wieder lizensiertes juwel, so dass für die originalpressung auf irdial discs keine horrenden preise auf den tisch gelegt werden müssen.
abgesehen davon war mir über ihn wenig bis gar nichts bekannt. so auch leider nicht, dass er fatcat records und damit eine der anlaufstellen für garantiert gehaltvolle musik mitbegründet hat. ein klassischer fall von understatement, lieber im hintergrund die fäden ziehend und nur qualität abliefernd.
er ist nun mit 54 jahren viel zu früh verstorben.
r.i.p.