r.i.p. regina baer

erst vor gut einer woche wurde mir wieder ins bewusstsein gerufen, dass techno-berlin ohne sie etwas anders dastehen würde. das war auf der ausstellung zum 31-jährigen tresor-jubiläum im kraftwerk, deren besuch ich wärmstens empfehle.
regina baer war diejenige, die beim tresor in der leipziger straße alle administrativen fäden in der hand hielt und in der anfangszeit keinen einzigen abend verpasste. anfängliche improvisation wurde zur routine, anschließend zur haltung. sie gehört daher in einem atemzug mit dimitri hegemann, johnnie stieler und den zahlreichen anderen genannt, die sich wortwörtlich 1991 unter tage die hände schmutzig gemacht haben und damit geschichte schrieben.

regina baer war auch diejenige, die bei der abschlussparty im april 2005 unten im tresor die letzte platte anmoderierte. es handelte sich um „schlangenfarm“ von 3phase. ein track, der direkt in den räumlichkeiten des kellers entstanden war. wortwörtlich kriege ich ihr zitat nicht mehr hin. es war aber etwas in der art wie „dort hatte 3phase sein studio, es war furchtbar.“ und nach ende des tracks herrschte ruhe in den hallen.

sie hat den krebs nicht überlebt.

r.i.p.

nachrufe
groove

[test] stanton ds-4 vs. taruya 01-m red

ausgangslage / motivation

(wer an meinen beweggründen, der lieferung und dem ganzen hin und her nicht interessiert ist, kann direkt zur empirie weiterspringen. dort gibt es wav-dateien zum nachhören und mein fazit direkt darunter.)

es war ende 2003, als bei mir der symbolische schritt vom dj-anfänger zum fortgeschrittenen stattfand. da ersetzte ich meinen seinerzeit schon gebraucht gekauften und von beginn an unter launischen kontakten zum audiosignal leidenden numark dm-2000x mit einem ecler concept 3 und meine ortofon pro-s durch das shure m44/7-system. ein auch dem scratchen nicht abgeneigter freund hatte mich sehr schnell von deren geringeren plattenverschleiß bei gleichzeitiger spurtreue überzeugt. und auch der klangliche unterschied zu ortofon war merklich: das m44/7 war lauter, klarer und machte seinem ruf mit einem ausgeprägten hang zum bassbereich alle ehre. kurzum: es klang warm und gleichzeitig präzise. daher musste ich mir sowohl um neu- als auch gebrauchtkäufe keine sorgen machen.

ich war also fan und entsprechend geknickt, als shure anno 2018 den ausstieg aus der herstellung von tonabnehmersystemen sowie -nadeln bekanntgab. jico trat recht zeitnah auf den plan, musste aber aus japan importiert werden. da ich zu der zeit eh bereits weniger in den eigenen vier wänden auflegte und die technics/shure/ecler-kombination zumeist nur zum digitalisieren verwendete, reichten die restbestände noch aus.
dennoch wagte ich es im ersten quartal 2021: im hardwax holte ich mir ein paar tonar 267 ds, die gerüchteweise aus der gleichen fabrik wie die jico-nadeln stammen und nur das branding vermissen lassen. die von shure bekannte schutzkappe fehlt, aber das war für mich sekundär. klanglich sind sie ähnlich feinauflösend und beim normalen, weniger von scratching geprägten auflegen konnte ich auch keinen unterschied zu den original-nadeln feststellen.
ein guter kompromiss – so dachte ich jedenfalls, bis mir beim digitalisieren auffiel, dass der linke kanal im schnitt um gut einen dezibel leiser ist als der rechte. ich schob das auf einen alternden mixer und vielleicht falsches setup des technics und glich dies bei der nachbearbeitung in wavelab elements aus. dann las ich, dass auch andere von diesem problem betroffen waren und machte mir meine gedanken um die haltbarkeit: wenn das bereits bei mir im ziemlich sporadischen gebrauch beim digitalisieren passiert, wie sieht das bei denjenigen aus, die mehrere stunden pro wochen üben oder einfach nur spaß am heimischen auflegen haben?
also rolle rückwärts, da ich noch zwei gebrauchte, aber gut erhaltene originale n44/7 habe. mit einer davon bestückte ich das system, um es zum digitalisieren zu nehmen. mit deutlichem unterschied beim ausgangssignal – das war wieder balancierter und gleich mal um einen guten dezibel lauter. es dient hier daher auch als referenzsystem, so dass stanton und taruya sich dem vergleich zu einem gebrauchten system mit ca. vier jahre alter nadel im zuletzt sehr seltenen gebrauch stellen müssen.

vorspulen auf ende 2021. ich begann also zu recherchieren. ortofon hatte sein portfolio bereits für ein „mk2“-update überarbeitet. dabei schufen sie auch endlich die möglichkeit, die bruchstelle numero eins (gebrochene griffe) austauschbar zu gestalten. nach meiner erfahrung mit den pro-s wollte ich jedoch nicht dahin zurück. da las ich, dass stanton im september ein neues system veröffentlicht hat: das ds-4. bauform zu ortofon sehr ähnlich, nicht ganz so schlank, diskretes schwarz-grau. mijk van dijk pries das system hier als sehr präzise bei gleichzeitig lautem signal. das fasste ich ins auge – und wartete, wie üblich.
dazwischen kam jedoch ein tipp in den restrealen weiten für shure-anhänger*innen, die ersatz für die whitelabel-nadeln brauchten: das taruya 01-m red. gleiche bauweise wie stanton, aber eben in einem knalligen rot, was sich an technics 1210ern eh ganz gut macht. von diesem oberflächlichen merkmal abgesehen war mein gedanke, dass mensch mit der japanischen versessenheit auf qualität und details, die sich gerade im hifi-bereich zeigt, nichts verkehrt macht. also bestellte ich erstmal eines der systeme zum testen – in der festen überzeugung, dass die zweite order für das zweite system inklusive zweier ersatznadeln nicht lange auf sich warten lassen wird.

vorfreude und ernüchterung

der bestell- und versandprozess verlief denkbar unkompliziert. es brauchte nicht mal eine woche aus japan, bis dhl sich meldete, dass zollgebühren fällig werden. die ließen sich aber ganz bequem über dhl direkt bezahlen – genau 27,59 euro. einen tag später konnte das (die vorfreude durchaus steigernde) erlebnis des auspackens starten. ich habe das bildlich festgehalten, um das metaslider-plugin nach jahren mal wieder zu benutzen. schließlich macht heutzutage gefühlt jede*r was mit „unboxing“, da möchte ich nicht hinten anstehen.

auf den bildern lässt es sich bereits sehen: das alles ist aufwändig, sorgfältig und durchaus charmant verpackt, so dass sich beschädigungen ausschließen lassen. der beipackzettel mit der bescheinigung der qualitätskontrolle kommt sogar mit einem handgeschriebenen dankeschön. an sich kann hier nichts schiefgehen – dachte ich.

mit vorfreude am maximum: shure abmontiert, taruya draufgeschraubt, tonarm kalibriert, platte aufgelegt. die wahl fiel auf „trax on da rocks“ von thomas bangalter, auf der ich mich dann vortastete.
der lautere ausgangspegel fiel sofort auf. wo die shure noch zaghaft im gelben bereich beim mixer waren, ging taruya bei unverändertem gain der farbe des systems entsprechend stabil in die ersten striche beim roten. es machte sich schon ohne offenen kanal bemerkbar, dass das system das ausgangssignal von sich aus wesentlich lauter emittiert als ich das von meinen beiden vorgängersystemen kenne. mit offenem kanal jedoch fragte ich mich, ob die pressung bereits immer so mittenlastig klang oder der zahn der zeit (bzw. ich durch das häufige spielen) an ihr genagt hätte.
also: tausch zurück auf shure. und tatsächlich: da waren die feinheiten wieder. zwar auf kosten der lautstärke, aber das ist nichts, was sich nicht durch gain-anpassungen wieder hinbekommen lässt.

da die bangalter eh etwas leiser gemastert ist (mit bis zu drei tracks auf einer seite), probierte ich es mit etwas mehr wucht bei gleichzeitiger höhenpräsenz: „solitude straight“ von shed, mit gewohnt guter vorabbehandlung aus dem hause dubplates & mastering. hier fiel mir beim taruya erst auf, dass die bassline von einem ziemlichen knarzen begleitet wird, was ich (zugegeben: vom ersteindruck ernüchtert) auf den umgang der nadel mit der platte schob. besagtes knarzen war aber mitsamt klareren höhen und insgesamt wärmerem klangbild beim wechsel auf das shure wieder da.

weiterer test: „world in my eyes“ von depeche mode. erster song auf „violator“, die ich vor mehr als zehn jahren gebraucht gekauft habe und die in der eingangsrille auch entsprechend der haarfeinen kratzer etwas knarzt. ändert aber nichts daran, dass es eine verdammt gute pressung ist, auf der das taruya-system besagte kratzer ziemlich hervorhebt und sehr auf die mittenbetonung setzt. so fragte ich mich beim hin und herwechseln zwischen dem 01-m red und dem m44/7, ob ich mir wirklich nur einbilde, dass die sechzehntel-hihats in der ersten strophe beim taruya in den hintergrund gedrückt werden, wohingegen shure alles sanft an seinen platz im spektrum schiebt. gleiches klangbild bei „personal jesus“ (dritter song, gleiche seite).

nächster test: „feel my mf bass“ von paul johnson. nicht in der originalversion, sondern die neuauflage, die anno 2014 glücklicherweise wieder von dance mania unter’s volk gebracht worden ist. klingt so, wie mensch es sich von einer chicago-pressung erwartet: verzerrt in den höhen, insgesamt sehr rauh, würde mich nicht wundern, wenn das vom ursprünglichen vinyl gemastert worden ist.
auch hier: überbetonung der mitten beim taruya, was auf der rückseite bei den s-lauten von „u so silly“ schon beinahe in den ohren schmerzt. shure lindert das ganze ab.

kurzum: ich war einerseits enttäuscht. es mag sein, dass die spurtreue des taruya beim scratchen das qualitätsmerkmal ist, an dem die systeme in der kontrolle gemessen werden. aber erstens wird aus mir in diesem leben kein scratch-dj und zweitens sind die shure in diesem segment quasi heilig, weil sie neben der spur- auch eine gewisse wiedergabetreue gewährleisten konnten. mir will noch jetzt (gut zwei wochen später) nicht in den kopf, wie wenig augenmerk beim taruya auf das klangbild gelegt worden ist. andererseits war ich damit auch erleichtert, mir erstmal nur eines der systeme zum testen bestellt zu haben.
ich dachte mir auch, dass das vielleicht die art und weise ist, wie systeme heute so klingen und setzte nach wie vor neugierig mein eigentliches vorhaben um: ich bestellte mir beim musicstore köln das stanton ds-4, das es als retourware gleich mal günstiger gab.

skepsis, hürde und erleichterung

im besagten test des stanton ds-4 von mijk van dijk zog dieser auch den vergleich zum taruya 01-m red. sogar die nadeln sollten sich tauschen lassen, was bei mir zu einer art tiefflug der erwartungen führte: wenn all diese nadeln in der gleichen fabrik in japan produziert werden, sind da überhaupt qualitative unterschiede möglich oder ist das mehr oder weniger nur ein brei? zumal das stanton auch in der uvp schon günstiger als das taruya ist. aber wie auch immer: jedes system hat seine gerechte chance verdient und so konnte ich es am wochenende nach der bestellung aus der packstation holen. hier das unboxing zum zweiten:

dank meiner geschicklichkeit währte die gegen die skepsis ankämpfende spannung nur kurz: beim abnehmen des plastikdeckels der verpackung kam ich an die nadelkappe, die sich bei der rückwärtsbewegung mit der nadel verkeilte und sie damit verbog. ich probierte es zwar mit depeche modes „world in my eyes“, aber da war nichts zu machen. es kam sehr viel unfreiwillige distortion aus meinen jbl control one pro, bei der ich mir sehr schnell sicher war, dass das keine klangeigenschaft der nadel sein kann. daher zähneknirschend ob meiner grobmotorik eine ersatznadel bestellt, die auch drei tage später (in einem wohlgemerkt gleich großen paket wie das system) eintraf.

dieses mal mit äußerster vorsicht vorgehend: nadel mit kappe auf das system gesetzt, system an den technics schrauben, platte drauf (wieder „world in my eyes“), kappe ab, nadel drauf – und wenige augenblicke später lächeln. all die feinheiten, die ich beim taruya-system gefühlt mit der lupe suchen musste, waren bei zugleich ähnlich hohem ausgangspegel wieder da. q.e.d.: lautstärke muss nicht zu lasten der feinauflösung gehen.
der eindruck bestätigte sich mit den anderen „referenzplatten“ ebenfalls, wobei ich es bis dato nicht nochmal mit der „tracks on da rocks“ probiert habe. zwei neuerwerbungen habe ich bereits mit dem stanton ds-4 digitalisiert und es vor wenigen tagen mit dem auflegen probiert. hier merke ich mit 3g auflagekraft keine probleme, solange ich nicht mit dem exzessiven scratchen anfange – aber siehe oben: das ist und wird nicht mein augenmerk, wobei ich nach ein paar versuchen definitiv festhalten muss, dass die turntablism-fraktion mit einem anderen system besser beraten ist.
jedoch: tolle haptik beim ds-4 durch den halbrunden, sich an den finger anpassenden griff, der sich auch austauschen lässt. auch der einzige punkt, bei dem mich das taruya-system überzeugt hat, bei dem es am griff noch einen kleinen knick gibt, der das alles stabilisiert. und es stimmt tatsächlich: die nadeln lassen sich untereinander tauschen, wodurch die klangeigenschaften des taruya auch direkt mitwandern.

empirie

schreiben kann ich viel. ich denke jedoch vielmehr, dass der unterschied gehört werden muss. vielleicht bin ich mit meinem urteil über das taruya 01-m red zu harsch und andere mögen genau diese frequenzbetonung. vielleicht habe ich hier auch eine montagsnadel erwischt und ganz bestimmt bin ich in dem, was ich mir unter klangtreue so vorstelle höchst subjektiv. an dieser stelle mache ich es mal wie die youtuber: schreibt es mir gerne in die kommentare. insbesondere, wenn ihr klanglich andere erfahrungen mit dem 01-m red gemacht habt. ein teil in mir denkt (nein: hofft) tatsächlich immer noch, dass das nicht der übliche taruya-standard ist und die nadel sonst eine bessere figur abgibt.

es gibt also ein paket, das ich wie folgt geschnürt habe:

technische ausstattung

  • technics 1210 mk2 mit mogami-kabel, das mir die herren von 1210berlin vor drei jahren bei der generalüberholung eingebaut haben.
  • ecler nuo 3, schon in die jahre gekommen, kratzt aber bei der wiedergabe nicht.
  • native instruments komplete audio 6
  • wavelab elements 10.0.70, installiert auf einem macbook pro von mitte 2014 mit intel i7 und 16 gb ram.

tracks
vorab: sollte sich irgendwer von den rechteinhaber*innen von den beispielen gestört fühlen: meine e-mail-adresse steht im impressum und ich nehme das bei beanstandung sofort herunter.

  • jake slazenger – nautilus
    entnommen der x-mix von ken ishii, die ich vor jahren gebraucht gekauft und nie einer reinigung oder dergleichen unterzogen habe. habe wegen der beigeräusche die einlaufrille mitgenommen, um zu zeigen, wie sehr das taruya die haarfeinen kratzer oder ablagerungen durch fingerabdrücke betont. das wäre bei meiner „violator“-kopie zwar noch offenkundiger, aber mir ist nicht so nach ärger mit der rechtsabteilung von depeche mode.
  • paul johnson – u so silly
    erstens um den unterschied bei den s-lauten zu zeigen und zweitens, wie wichtig nadeln mit feingespür bei nicht ganz optimal gemasterten veröffentlichungen oder bei gebrauchtplatten sind.
  • shed – solitude straight
    weil die platte von allen am wenigsten gebraucht, am besten gemastert und der track zeitlos fett ist. bei shed passiert sowohl im subbereich als auch in den höhen mehr als genug, so dass das für den klangeindruck reicht.
  • mathew jonson – typerope
    weniger wucht als bei shed, aber lenkt die aufmerksamkeit mehr auf den höhen- und mittenbereich. auch der sanfte attack bei der kickdrum hat ein wörtchen mitzureden.

vorgehensweise

ich habe den gain auf das lauteste system eingestellt und nach dem wechsel zwischen den systemen so belassen. start: bei jake slazenger wie erwähnt bei der einlaufrille, bei paul johnson einfach vom anfang, bei shed mit dem einsatz der synth-sequenz, bei mathew jonson einfach nach dem ersten viertel. letztere platte muss ich mal reinigen – die aufnahme setzt nach dem hörbaren knacksen ein, das von festsitzenden schmutzpartikeln verursacht wird.

das alles aufgenommen mit 48 khz / 24-bit, zurechtgeschnitten, ausgeblendet, normalisiert. mehr fand an nachbearbeitung meinerseits nicht statt.

es sind also jeweils drei dateien mal vier (tracks) für den a/b/c-vergleich herausgekommen, die an (fast, nagelt mich bitte nicht auf die millisekunde fest) der gleichen stelle starten. so könnt ihr die dateien entweder in wavelab (falls ihr es habt) oder im kostenlosen audacity als verschiedene tracks einer audiomontage laden und immer im jeweiligen wechsel zwischen den einzelnen spuren abspielen, ohne dabei signifikant aus dem takt zu geraten.
die jeweiligen systeme befinden sich im dateinamen, ebenfalls der headroom zu 0db vor der normalisierung, der verdeutlicht, dass gerne mal 4db unterschied zwischen den systemen liegen können.
aber lange genug geredet, hier ist…

das paket

klick
(zip-datei, 564 mb, mit den 12 wav-dateien in originaler auflösung von 48khz/24-bit, so dass sich nichts auf irgendeine kompression zurückführen lässt.)

ergebnis / fazit

wo ich vor dem a/b/c-vergleich noch etwas der endlichkeit der shure-nadeln nachtrauerte, habe ich meine meinung danach revidiert: das shure ist aufgrund seiner wärme überaus charmant und es tut gut zu wissen, dass es die platte zugleich pfleglich behandelt. dies ist etwas, das sich bei stanton im langzeittest noch zeigen muss. aber da ich die platte vor der ersten kick eh nicht sonderlich häufig vor und zurück bewege und das system primär zum digitalisieren nutzen werde, ist mir das erstmal ziemlich egal.
jedoch: beim umschalten zwischen dem stanton und dem shure wird deutlich, dass stanton nicht nur einen hauch mehr aus dem vinyl kitzelt. mir war das ds-4 erst sehr chirurgisch präzise. aber unter der hoffnung, dass dies eine hoffentlich längerlebige alternative zum m44/7 bleibt, war ich auch zu dem kompromiss bereit, die liebgewonnene wärme des m44/7 gegen die erst steril geglaubte präzision des ds-4 einzutauschen.
im direkten vergleich jedoch klang das ds-4 nicht so kühl wie eigentlich vermutet. ich gehe sogar so weit, es insgesamt etwas mehr als eine nasenlänge vor dem m44/7 zu sehen, bei „solitude straight“ von shed quasi gleichauf. das wird aber auch mit der tatsache zu tun haben, dass die n44/7 schon ein paar jahre alt und damit nicht mehr die frischste ist.
das taruya 01-m red gewinnt in einer kategorie: bei der lautstärke übertrumpft es das shure bei weitem, stanton kommt hier gerade mal so hinterher. klanglich jedoch ist es für mein empfinden sowohl der nicht taufrischen n44/7 und der frischen ds-4 bei allen tracks haushoch unterlegen.

durch den direkten vergleich bin ich sicher: meine beiden shure m44/7 werde ich in ihre transportverpackung stecken und aus nostalgiegründen hin und wieder mal auf die technics montieren. wenn ich das nächste mal nach japan komme, werde ich mir aus neugierde einen satz jico-nadeln mitbringen.
so sehr es mir unter den nägeln brennt, das taruya zu reklamieren: ich buche dessen kauf als gutes marketing ab, das sein versprechen für mich nicht gehalten hat. manche könnten genau diese klangfärbung mögen – mein fall ist es nicht. daher werde ich es weiterverkaufen.
beim stanton werde ich ziemlich zeitnah das zweite system und zwei ersatznadeln bestellen. trotz nicht wirklich tauglichem scratch-einsatz liegt die nadel bei der wiedergabe super in der rille und löst die feinheiten der tracks in einer mir echt gut schmeckenden art und weise auf. mehr möchte ich beim digitalisieren nicht, zu meiner art des auflegens passt es auch – ich hätte also auf meinen eigentlichen instinkt hören sollen.

r.i.p. paul johnson

kann mir echt schöneres vorstellen als zwei einträge in der gleichen kategorie am gleichen tag, aber es ist dann auch leider so wie es ist.
mit ihm bin ich vertrauter als mit k-hands diskographie. seine veröffentlichungen auf relief und dance mania haben massiv dazu beigetragen, den trockenen, gleichzeitig satten chicago-sound stets als eckpfeiler in sets mitzudenken. „give me ecstasy“ hat mich anno 2001 in einem set von si begg im alten tresor lebensumstandsbedingt völlig umgehauen. dank ben klock und co. hat der track in den letzten jahren wieder an popularität gewonnen, so dass die dazugehörige dance mania-katalognummer wieder unter die leute kam. gleiches gilt für „feel my mf bass“. „the music in me“ wird auch in drei jahrzehnten noch flummiartig umherspringen und sich dabei mit dj sneak verbrüdern lassen.
dj pj steht für mich damit als jemand, der house für den bauch gedacht hat und sich seine positive energie zumindest nach außen hin nicht hat nehmen lassen.

er kam vor ein paar wochen mit covid-19 ins krankenhaus und ist nun mit gerade mal 50 jahren verstorben.

r.i.p.

r.i.p. kelli hand

die berichte dieses mittwochmorgens werden über soziale medien bestätigt: die „first lady of detroit“ (so ihr offiziell vom stadtrat der motor city verliehene titel) ist verstorben. mein erster berührungspunkt mit ihr war „think about it“ unter ihrem etat solide-alias. ist auf der x-mix 5 von dj hell enthalten, die in meiner musikalischen entwicklung einen der größten fußabdrücke hinterlassen hat.
gleiches gilt für ihre beiträge zu house und techno gleichermaßen. auch wenn ich bei weitem nicht alle acacia-veröffentlichungen haben muss (obwohl ich mich neulich erst freute, dass diese nach und nach bei bandcamp landeten), war das zu beginn der 1990er-jahre essentielle grundlagenarbeit, gekrönt durch „global warning“ auf warp, wo bereits damals niemensch von ungefähr landete.

die todesursache ist noch unklar, aber irgendwie auch irrelevant. mit gerade mal mitte 50 so oder so viel zu früh und natürlich eine riesige lücke hinterlassend.

r.i.p.

r.i.p. peter rehberg

ich muss mehrere dinge gestehen: erstens ist dies rückdatiert und eigentlich am tage geschrieben, an dem kelli hand verstorben ist (4. august 2021). zweitens wusste ich über editions mego nur grob, dass es ein österreichisches label ist, aber nicht, wer genau dahinterstand.
ich war jedoch stets über die frequenz an veröffentlichungen erstaunt, gerade weil es meistens alben waren. davon traf beileibe nicht alles meinen geschmack, aber wenn, dann eben richtig. so zählt „peel“ von kmru zu meinen favoriten von 2020, anthony child hat mit den beiden teilen seiner buchla-experimente auf maui sein mit für mich bestes ambient-material dort veröffentlicht und mika vainio gehörte sowieso dahin.

es spricht für die kuration, dass ich mir die neuveröffentlichungen stets zumindest mal angehört habe. häufiger dachte ich mir dabei, dass das zur vision des labels passt, aber eben nicht zu meinen hörgewohnheiten. aber das ist dann eben auch meine sache. es ist nur traurig, dass mit peter rehberg mit gerade mal 53 jahren jemand wegfällt, der elektronischer musik ohne fokus auf tanzfläche oder gar verwertbarkeit ein forum gegeben hat.

r.i.p.

r.i.p. elbee bad

wohlwissend, dass ich mit der meldung ein wenig spät dran bin (er ist bereits in der nacht vom 2. auf den 3. juni 2021 verstorben): es gibt einen paypal-pool für die überführung des leichnams nach new york. der läuft noch sechs tage und es fehlen gut 630 euro bis zur 6000.

ich fände es toll, wenn die hinterbliebenen bei dem menschlichen verlust wenigstens nicht auf den kosten sitzenbleiben würden. wenn jemensch von euch etwas übrig hat, gebt es gerne hier.

r.i.p.

exberliner im interview mit nd_baumecker zum clubbing während und nach der pandemie (plus eigenem essay dazu)

da der text ein plädoyer und damit ziemlich lang geworden ist, kommt der link zum ausschlaggebenden und höchst relevanten interview zuerst. dessen kernpunkte käue ich verlauf eh wieder:
„club culture is being reborn“

es ist kein sonderlich großes geheimnis, dass ich nd gegenüber aus gründen voreingenommen bin. vor wochen hatte er bei instagram einen ausschnitt des interviews hochgeladen und ich mir daher die print-ausgabe gekauft, die auch neben seiner weitere relevante perspektiven zu bieten hat. außerdem kann es für meine begriffe nicht schaden, den verlegern zu signalisieren, dass sich print-ausgaben lohnen sollen.

ja sicher (und gerne nochmal): mir fehlt das ausgehen als ausgleich zum alltag oder zum (re)kalibrieren diverser befindlichkeiten immer noch massiv. zwar war die erfahrung am vorletzten sonntag im berghain-garten eine überaus positive (schön euphorisches publikum, was einen vorgeschmack auf das liefert, was uns blühen könnte, sobald ein impfstoff bereit steht) und auch der oxi garten (ex-polygon) tritt als neuzugang in der clubszene mit fast schon zu ambitionierten line-ups in den letzten wochenenden mit tanz unter freiem himmel auf den plan. das alles sind für mich aber eher notrationen, bis es wieder richtig weitergehen kann.
andererseits ist auch mir als clubgänger und erst recht als dj mit sinkender anzahl an bookings in den letzten fünf bis acht jahren schon aufgefallen, dass das clubgeschehen in der berliner filterblase und auch anderswo (gerade auf festivals) sehr vom rennen um die vordersten plätze geprägt war. als clubgänger habe ich gerne daran partizipiert: tolle line-ups, bei denen nicht nur ein, sondern gar zwei bis drei namen pro abend die kinnlade runterfallen ließen. dazu noch gelegentliche privilegien für gästeliste und schon fällt das mit der konsumhaltung leicht. die kehrseite der medaille war hier jedoch schon häufiger nachzulesen: gerade der sonntagabend im berghain geriet in den vergangenen drei, vier jahren zur engtanzparty, bei der ich aus kundensicht gerne nur die beobachterposition einnahm, weil ich nicht bei der verteilung um die quadratzentimeter dabei sein wollte. das hat sich mit einführung des wiedereintritts letzten september nur minimal gebessert, wobei ich mir seit geraumer zeit auch die termine ausgesucht hatte, die zu weniger überfüllung führten (oder der andrang ging im letzten halben jahr vor covid-19 allgemein zurück). mein letzter besuch im februar diesen jahres war dafür jedenfalls ein positives beispiel, mag aber auch schon den vorboten der pandemie geschuldet sein.

als nur periphär im booking involvierter (den teil übernehmen bei der bewegungsfreiheit andere mit weniger sorge vor zurückweisungen) kann ich nur zu gut nachvollziehen, weshalb nd bereits vor jahren auf die bremse (bzw. als booker der panorama bar vom amt zurück) getreten ist. als ob das rennen um die besten plätze auf line-ups auf clubs und festivals nicht genug wäre (stichwort „selbstmarketing“ oder „ellenbogenmentalität“ – das muss mensch wollen), bekommen booker*innen es mit agenturen und/oder djs/live-acts zu tun, die zum gelingen eines line-ups mittlerweile tragend sind, sich dieser rolle nur zu bewusst sind und dies für eine grassierende inflation (also genau das ausleben dieser mentalität) nutzen. der markt hat also auch vor covid-19 in der szene bereits einiges geregelt.
wer noch keinen namen hat, macht sich am besten einen, indem ein eigenes label gegründet wird (um im idealfall selbst produzierte und auch noch gute tracks an die damen und herren djs zu bringen) sowie soziale medien an allen ecken und enden bespielt und schlüsselpersonen so lange behelligt werden, dass sich zumindest die theoretischen chancen erhöhen, einen platz an der sonne (also auf line-ups in namhafteren clubs) zu sichern.
wer einen namen und einen platz in einer booking-agentur hat, kann sich eigentlich glücklich schätzen: drei, vier anfragen oder gar gigs pro wochenende. unterkünfte, tolles essen und gratismeilen bei fluglinien (business-class? ja bitte!) inklusive. die kehrseite der medaille (die nd im interview glücklicherweise auch benennt): als headliner*in bleibt da nicht mehr viel zeit für das inhaltliche. stattdessen: verwendung der eingespielten rezeptur. manche im publikum nehmen das unkritisch hin (oder erwarten dies sogar) und die musik-nerds stehen am rand und bedauern, weshalb nicht mehr drin ist.

das mache ich den am zirkus beteiligten djs/live-acts nur bedingt zum vorwurf: wer die möglichkeit hat, sich dadurch den ruhestand abzusichern, soll das tun. die spirale fand ich jedoch in den letzten jahren in mehrfacher hinsicht ungesund:
erstens lässt sich der marathon aus jetlag, hotelzimmern, drei, vier sets pro wochenenden an jeweils verschiedenen orten mit entsprechenden hilfsmitteln zwar ganz gut aufrecht erhalten. auf dauer geht das jedoch an die körperliche substanz. unter der woche muss entweder die kondition wiederhergestellt, weitere tracks produziert, promos angehört, plattenläden (virtuelle oder physische) durchforstet werden. auch wenn das anfangs nach einem wahrgewordenen traum aussieht: alleine die flut an veröffentlichungen (häufig promos) und damit das djing ist ein vollzeitjob. will mensch das gründlich und mit der ambition erledigen, nicht stets das gleiche set spielen zu wollen, lässt sich das (mit den erwähnten stellschrauben zum erlangen von gigs) eigentlich nur bewerkstelligen, wenn schlaf und privatleben weitestgehend gestrichen werden. es wäre an der stelle (und vor allem zu diesem zeitpunkt, bei dem die szene zwangsläufig innehält) überaus interessant, namhaften djs die frage zu stellen, inwieweit sie in den letzten jahren anzeichen eines burn-outs bei sich bemerkt haben.
zweitens wurde damit eine ungesunde erwartungshaltung beim publikum gefördert, wodurch das clubgeschehen zu einer kleineren kopie von festivals geworden ist. ich habe die erste welle mitte der 1990er-jahre zwar nur als schüler mit der durch low spirit und frontpage getriebenen vermarktung mitbekommen und diese auch weitaus unkritischer als heute als einstieg genommen, sehe aber durchaus parallelen zu damals – mit dem unterschied, dass diese bewegung noch globaler geworden ist. dabei finde ich es einerseits toll, dass techno nicht mehr das nischendasein wie damals führt, für das mensch sich rechtfertigen muss. gerade im bereich der relevanz der clubkultur für attraktive(re) städte und damit auch deren planung sowie der präventiven drogenaufklärungsarbeit ist seither einiges passiert. zumindest haben die aus der bewegung stammenden stimmen sich gehör verschafft – was damit geschieht, steht auf einem anderen blatt. problematisch wird es jedoch, die clubkultur vorrangig als wirtschaftsfaktor zu begreifen: auf der einen seite begrüßenswert als hebel zur erhaltung der orte für clubs (am beispiel berlins: gerade mit nähe zum s-bahn-ring), keine frage. auf der anderen seite sind genau diese clubs am zuge, ebenso wirtschaftlich zu arbeiten. line-ups sind hierbei mittel und zweck, entweder weiterhin als etablierter name im zirkus mitzumischen oder erst recht, wenn sich ein club oder eine partyreihe diesen erst verdienen muss.
beides führt zum auf-nummer-sicher-gehen und damit zur verwässerung. als booker*in möchten line-ups einerseits gut kuratiert, der club andererseits auch gut gefüllt sein. als dj/live-act möchte mensch gerne aus dem vollen schöpfen, bekommt dies jedoch aufgrund von zeit- und erwartungsdruck nicht so hin. das erklärt, warum der kreis der großen namen, die sich in berliner clubs wirklich was getraut hätten, ein ziemlich kleiner ist.

paradoxerweise sägen clubs oder veranstalter*innen damit am ast, der zu ihrem ruf oder erfolg beigetragen hat. es ist vielleicht etwas viel verlangt, das wilde, archaische, experimentielle aufbruchsgefühl der anfangsjahre wiederherstellen zu wollen. dafür ist der stil zu etabliert und die musikalischen revolutionen oder erweckungsmomente auf der tanzfläche mittlerweile zu rar. das ist aber auch normal und irgendwie in ordnung so, wenn mensch das mehr als 20 jahre lang aktiv mitverfolgt und -erlebt. mich stört halt (und da kommt auch das gekränkte dj-ego mit bewusstsein des eigenen geschmacks durch) massiv, dass diese spirale den ursprünglichen gedanken, anders als die etablierten stile sein und neue musikalische horizonte erschließen zu wollen, ordentlich verwässert hat. anstelle neue musik oder ungeahnte mischungen vermeintlich unvereinbarer stile willkommen zu heißen, ähnelt das leider ziemlich dem, was sich bei rock-konzerten oder etablierten festivals beobachten lässt. ausnahmen bestätigen hier zwar gerne die regel (die freitage im berghain, den verzicht der staub auf line-up-ankündigungen mit offenem musikalischen konzept oder reihen wie mother’s finest, version, warning, reef kann ich nicht häufig genug loben), aber die pandemie hat sehr deutlich gemacht, dass der weg des geringsten widerstandes mit einem hohen preis versehen ist.
insofern teile ich die hoffnung von nd voll und ganz, dass sich clubs ihrer rolle als geschmacksinstitutionen wieder bewusster werden. das berghain hat sich dabei von anfang an sehr gut positioniert, indem auf die residents als rückgrat gesetzt worden ist. es wäre schön, wenn clubs sich fortan weniger auf große namen konzentrieren und das dafür gewonnene geld in die taschen der residents oder lokalen musikanten fließt, die als regelmäßig in ihrem stammclub (oder außerhalb) feiern gehende und auch auflegende / produzierende musiker große mühe und zeit investieren, den club sowie dessen publikum aus dem effeff kennenzulernen und damit das wissen erlangen, wie die persönliche note durch hier und da eingestreute gimmicks im set gesetzt werden kann. dabei helfen weniger und dafür ausgesuchtere gigs, damit mehr zeit zum wühlen in mehr als 30 jahren elektronischer tanzmusikgeschichte bleibt.
alles in allem wünsche ich mir: bitte weniger festgefahrene erwartungshaltungen und ergebnisse. bitte weniger schielen auf das maximum an gage oder reichweite. kondition bzw. körperliche ressourcen sind endlich und auch wenn es den persönlichen narzissmus schmerzt: es gibt auch andere mit ähnlich gutem geschmack, von denen sich lernen lässt und die das mit dem erzählen von geschichten im set vielleicht sogar besser können als mensch selbst. schlussendlich sollte musik der gemeinsame nenner sein, der kein wettstreit, sondern vielmehr inspiration sein sollte (zugegeben: bei dieser lektion bin auch noch lange nicht am ende).
ich befürchte zwar, dass wir nach dem ende der pandemie schneller wieder dort landen als es den musikliebhaber*innen passt, aber die letzten ein bis zwei jahre wiesen wieder in die richtung, dass auch an normalen sonntagen im berghain mehr vielfalt geht als trockene kicks mit reverb. wenngleich clubs rentabel sein müssen: auf absehbare zeit wird das vorgängerniveau mit der hälfte des publikums aus dem easyjet-flieger nicht erreicht werden können. es wird also keine andere wahl bleiben, als dass bei den line-ups auf das budget geachtet werden muss, wenn das publikum sich (gerade in der anfangszeit) eher aus berliner*innen rekrutiert. die wiederum könnten noch am ehesten die kenntnisse über fähige resident- oder lokale djs besitzen und werden sich hoffentlich längere zeit der tatsache bewusst sein, dass die clubkultur nicht als selbstverständlich hingenommen werden sollte.
in kombination dazu wünsche ich mir mehr geschichtsbewusstsein. da mache ich mir bei den älteren (40+) keine sorgen, weil die es sind, die hier die perfekten rahmenbedingungen vorfinden, um weiterhin leidenschaftlich in clubs gehen zu können, ohne dass wegen des alters schräg geschaut wird. im gegenteil habe ich sogar den eindruck, dass die jüngeren mittlerweile sehr gerne von diesem erfahrungsschatz profitieren. auch da herrscht ohne zweifel offenheit.
daher als anregung (an alle alterskohorten oder die szeneaffinen): bitte nehmt diesen neustart als gelegenheit, eure erwartungshaltungen zu hinterfragen oder sie bei anderen zu benennen. zieht die unkritischeren oder engstirnigen unter euch mit. zeigt ihnen auf, auf welchem fundament sich die clubwelt gründet und dass das konsumieren des erwartbaren nur eine option unter vielen ist. vertraut den clubs und djs/residents als geschmacksträger*innen. erwartet lieber überraschungen. lasst djs/live-acts die zeit, sets zu entwickeln und dabei auch mal daneben zu liegen.

kurzum: verlasst auch mal ausgetretene pfade und gesteht jeder*m (und damit auch euch selbst) zu, menschlich und damit fehlbar zu sein. das ist zur kalibrierung gar nicht mal schlecht, damit die tollen abende / tage auch als solche hervorstechen und nicht immer wieder auf’s neue reproduziert werden müssen.