[berlin / 24.03.2024] berghain: klubnacht

bin relativ spontan seit 16:15 uhr zur mentalmassage hier. line-up und die ganzen details reiche ich nach.

klubnacht

berghain
00:00 ben klock
04:00 arthur robert live
05:30 altinbas
09:30 clarisa kimskii
13:30 blasha & allatt
17:30 zisko
21:30 yanamaste
01:30 amanda mussi

panorama bar
00:00 telephones b2b stella zekri
04:00 fantastic man b2b tornado wallace
08:00 massimiliano pagliara
12:00 hercules & love affair
16:00 paramida
20:00 laurine b2b cecilio
00:00 alex kassian b2b running hot

nachbetrachtung

um gleich vorab die erwartungen an manchmal üblichen tiefgang in puncto „setanalyse“ zu dämpfen: ich habe eher rumstreunenderweise kilometer gesammelt. lag an der überraschend hohen fülle. die ist zwar sonntag bekanntermaßen nichts neues, aber in anbetracht des vorherigen wochenendes mit dem für viele stärksten märz-angebot (weshalb ich dem auch ferngeblieben bin) und des darauf folgenden osterwochenendes, das neben neujahr der weitere großkampf-termin ist, nahm ich an, dass dies ein sonntag zum durchatmen wäre.

in der hinsicht habe ich mich also astrein verspekuliert. dennoch nachmittags vom kiosk aus nicht mal eine stunde wartezeit, so dass ich kurz nach 16:00 uhr drinnen (und überraschenderweise erst kurz nach 5 uhr draußen) war. weiterer indikator für regen besucherzustrom: bei der garderobe waren beide etagen offen. da meine hauptmotivation daraus bestand, unter leute zu gehen, ehe mir zuhause die decke auf den kopf fällt, war auch meine einstellung gegenüber den sonntagsmenschenmengen im gegensatz zu sonst verschoben. zumal die es mir auch leicht machten – oder ich es mir, je nachdem. in der mitte beider tanzflächen sah ich für mich keine chance, irgendwie entspannt tanzen zu können. durchkommen an den rändern sowie in den gängen war hingegen wesentlich einfacher. mir kam das publikum (vielleicht aufgrund meiner motivation und den damit geänderten parametern) auch etwas umsichtiger bzw. zuvorkommender als manches andere mal vor.

musikalisch eine für mich solide klubnacht, auch wenn eines meiner lernerkenntnisse an dem sonntagnachmittag/-abend/-nacht darin bestand, dass ich es in der flut an techno-neuveröffentlichungen nicht mehr versuchen muss, über wasser zu bleiben. die schwierigkeit besteht vielmehr darin, dass ich nicht zu denjenigen gehören möchte, die in das „früher war alles besser“ verfallen wollen, sich auf das beste aus den 1990ern und 2000ern beschränken und alles andere nicht mehr gelten lassen. ich habe mich andererseits mit der tatsache abgefunden, dass die aha-momente in dem bereich immer seltener werden – aber: es gibt sie noch.
schön jedenfalls, dass der ballerrave-tiktok-trend vorbeizugehen scheint und durch „hardgroove“ (also dem gleichen begriff für das, was um die jahrtausendwende als tribal-techno bezeichnet worden ist) ersetzt wird. selbst wenn sets in beiden stilen für mich austauschbar sind, so nervt mich das wenigstens nicht mehr. es passt zum oben gezeichneten bild des angehenden alten weißen mannes, dass ich im set von blasha & allatt am ehesten die 1990er-hits identifizieren konnte (elektrochemie lk – schall, jaydee – plastic dreams, james ruskin – work (steve rachmad mix)). bei zisko fand ich den einstieg mit dubstep à la calibre („over the top“) und die gelegentlichen breakbeat-einlagen mit am besten. bookingtechnisch war es mutig, yanamaste für seine berghain-premiere auf den prestigeträchtigsten slot neben dem closing (also auf die prime-time am sonntagabend) zu setzen. aber um mal den fußballkommentatorensprech zu bemühen: den elfmeter hat er glasklar verwandelt. atempausen nur, wo sie nötig waren und ansonsten beherzt mit den tooligen tracks gearbeitet. kann gerne wiederkommen, wenn es nach mir geht. amanda mussi im vergleich weniger trocken und mit blick für die langstrecke. wer es sich mit hinblick auf den arbeitsmontag zutraut: nach 2 uhr ist es wesentlich entspannter, aber das kommt wahrscheinlich auch darauf an, wer das ende bestreitet.
oben war’s (erwartbar) diverser, wobei paramida dort für mich herausstach. sonst war’s auf der tanzfläche allerorten für mich zu voll, als dass ich mich hätte entspannen können. aber wie erwähnt: lieber unter leuten sein, und in der hinsicht war die entscheidung goldrichtig, den sonntag auf bekanntem terrain zu verbringen.

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