die legendenwochen hätten eigentlich gestern in der zitadelle bei massive attack ihren abschluss finden sollen, dies wurde jedoch abgesagt. daher ist die erwartungshaltung an den monatlichen stammtermin in der autonomendiskothek keine geringere als dass es legendär wird.
ausgabe mit überlänge, bei der ich im hintergrund als künstler*innenbetreuer werkeln darf. daher werde ich vor samstagabend nicht auftauchen und wahrscheinlich auch nicht dazu kommen, bei einzelnen sets etwas länger zu bleiben.
15:00 nadine talakovics 18:00 axkan 20:00 yong ying 22:00 modschi 01:00 caleb esc 04:00 max shen 07:00 sebastian bayne
lobby
22:00 alemiko live 23:30 aber dj 02:00 senator
hütte
01:00 dj andi 03:00 r4f4 b2b big hairy love
nachbetrachtung
rein: 19:00 uhr raus: 06:00 uhr
damit blieb genügend zeit, das set von bloody mary mitzubekommen, das sich dank acid-einschlag mit dem einen oder anderen eingestreuten hit echt gewaschen hatte. aber ich mag auch klare techno-ansagen im garten zum schluss eines sommertages. zeigte sich auch bei den publikumszahlen – tanzfläche sowie hinterste ecken im garten waren gut gefüllt, axkan hatte auf dem mdf definitiv das nachsehen.
ansonsten habe ich gelernt, als künstler*innenbetreuer auch mal grenzen zu setzen. betraf das setup auf der lobby, bei dem der xone:96 stand. der war auch ursprünglich im rider und der änderungswunsch auf den djm-v10 auch bestätigt, jedoch leider nicht so umgesetzt. das im laufenden betrieb während des live-acts umzubauen = unmöglich. alemiko ging von einem djm-a9 über den xone:96 (sie spielte hardtrance mit hardcore-einschlag – also was für die jungen leute, ich fremdle mit sowas bekanntermaßen). es hätte also definitiv eine längere pause gegeben, weil der xone:96 von der anlage abgestöpselt und der djm-v10 hätte angeschlossen werden müssen. nach absprache mit den beiden folge-djs war klar: der djm-v10 ist kein must-have. damit war’s für mich im sinne der party und auch der technik, wenn’s nahtlos weitergehen kann.
die lobby ansonsten mit wellenbewegungen beim publikum. beim live-act gut gefüllt, bei aber dj wenigstens gut halbvoll, bei senator anfangs leer, dann wieder fast halbvoll. viele saßen (erste richtige sommernacht, also irgendwie verständlich) im garten herum, haben damit jedoch leider ein echt vielfältiges set verpasst. der mdf war nachts hingegen konstant gut gefüllt. modschi dort zunächst zu beginn bei gemächlichem tempo minimaler und später mit psytrance-einschlag zügig unterwegs. caleb esc wieder mal einfach eine bank, max shen im anschluss melodisch.
dj andi kommt aus dem ickmachwelle-projekt und hat neuzeit-rave-adaptionen bekannter tracks gespielt (u.a. „open sesame“). auch wenn das musikalisch für mich nichts wird: die hütte hatte er damit sowas von fest im griff und sichtlichen spaß. und das zählt. r4f4 mit big hairy love danach minimal housig – und damit ein schöner kontrapunkt.
notierte tracks
bloody mary
tronco traxx – walk 4 me underworld – born slippy (nuxx mix) freddie fresh & tim taylor – scissorhands dave clarke – thunder
modschi
franz jäger – mi benfra orbe – delta
aber dj
blake baxter – the warning the bucketheads – the bomb!
caleb esc
dax j – west bank slam – exhibit 1 (bøhm & the unborn child remix)
senator
cassegrain & tin man – high and low audion – mouth to mouth sluts’n’strings & 909 – past the gates surgeon – atol
so wirklich frühlingshaft sehen die prognosen für den kommenden samstag zwar nicht aus, aber zur not gibt es ja das zelt oder den mdf, um völlig vor dem tageslicht zu flüchten.
ablauf
garten 12:00 banu 14:30 ly sas 17:00 irakli
mdf 15:00 lilith 18:00 pre silent live 19:00 objectør 21:00 yac
nachbetrachtung
kann mich kurzfassen: nichts zu meckern, jedenfalls musikalisch (bestes publikum ist eh gesetzt). ein bis zwei grad mehr außentemperatur hätten nicht geschadet, aber es ist höhere gewalt, dass der frühling meteorologisch nicht aus dem knick kommt. im vergleich zu den letzten malen waren ein paar leute weniger vor ort. brachte aber den schönen nebeneffekt, dass auch auf dem mdf stets platz zum tanzen war.
ly sas sowie irakli draußen hatten sich der stilistischen diversität verschrieben. letzterer sollte das mit den längeren sets öfter machen – da geht er richtig auf. niemals eine viertelstunde nur bei einem stil bleibend, richtig gut zwischen eigentlich unvereinbaren dingen wie discoidem house und acid vermittelnd. ein geburtstagsset nach maß. drinnen war pre silent für mich die überraschung. zwischen knochentrockenem techno, acid und synkopierten tracks aus der birmingham-schule war alles dabei. ein paar veröffentlichungen auf bandcamp gibt es bereits – ihn sollte ich auf dem schirm behalten. objectør habe wegen irakli in top-form verpasst, yac in seiner letzten stunde mit 1990er- sowie 2000er-charme-offensive.
notierte tracks
irakli lone – mouth of god depeche mode – enjoy the silence (16b remix) sept7 – future step rheingold – dreiklangsdimensionen (zum schluss)
yac dj rush – freaks on hubbard (dave clarke mix) dbx – losing control speedy j – something for your mind (direkt danach) steve bug – loverboy nathan fake – the sky was pink (holden remix) (direkt danach) nathan fake – outhouse afx – vbs.redlof.b (als rausschmeißer)
ein double-wochenende, termin numero eins. der beginn liegt seit geraumer zeit bei 12 uhr, diesmal geht es in die transition über. dort sitze ich an der kasse, entsprechend später schlage ich bei der staub auf.
ablauf
garten 12:00 beat. + transmitter 15:00 amely neko 17:00 end train 19:30 a:tok
mdf 15:00 karina saakyan 18:00 stanislav tolkachev 20:00 pulso
nachbetrachtung
längst nicht so ausführlich und daher mit wesentlich weniger notierten tracks als sonst. ich war erst um 18 uhr vor ort und mental eigentlich zur hälfte bei der anstehenden kassenschicht. mit der anderen bei den leuten, mit denen ich mich unterhalten habe. vulgo: eine laberstaub. musikalisch im guten mittelfeld, ohne dass mich wirklich etwas mitgerissen hätte. muss aber auch nicht – menschlich war’s wie immer die eins mit sternchen.
obwohl’s wettertechnisch etwas frischer als im letzten jahr war, fand die inoffizielle garten-eröffnung wieder am staub-wochenende statt. die fülle hätte auch nichts anderes zugelassen. bei meiner ankunft reichte die schlange bis in die kurve, und voll war’s zu der zeit draußen definitiv schon. bestätigt den trend der letzten monate, freut mich weiterhin sehr. da das mit dem unterhalten draußen wesentlich besser geht und end train einen schön trippigen, a:tok darauf folgend einen minimaleren, von melodischem house zum abschluss geprägten soundtrack lieferte, war ich bis 20:30 uhr fast nur im garten. nur mal kurz zwischendurch bei stanislav tolkachev, der da gerade seine phase an tracks mit melodischen sequenzen aus modular-synthesizern auslebte. holte mich zu dem zeitpunkt leider nicht ab, ist aber auch meinem geschmack geschuldet. bei meiner ankunft spielte er noch brachialer, mit breakbeats obendrein. pulso fand ich im direkten vergleich mit auch melodiösem einschlag bei insgesamt minimalerer ästhetik besser.
notierte tracks
a:tok foremost poets – moon raker (acapella) (als erster track)
kann aufgrund des zu erwartenden wetters fast als inoffizielle garteneröffnung gelten, wobei dieser nicht bespielt wird. aber dafür sicher von denjenigen bevölkert, die ihre vitamin-d-reserven auffüllen müssen.
zelt 14:00 rosarakete 17:00 pilar jordan 20:00 myles serge
nachbetrachtung
ich lag mit meiner vermutung richtig bzw. die wurde sogar übertroffen. während mensch sieht, dass am garten noch gewerkelt wird, war dieser nachmittags ab kurz nach 15 uhr (da schlug ich jedenfalls auf) schon sehr gut bevölkert. bei einem kurzen durchgang durch’s zelt festgestellt, dass die tanzfläche dort zugleich auch ordentlich gefüllt ist. insgesamt habe ich dort vielleicht 20 minuten zugebracht, 18 davon sitzend. dadurch leider den schwenk von myles serge von house zu techno verpasst. passiert.
ab 17 uhr war ich etwas lichtscheu und tauchte auf dem mdf ab. lag aber daran, dass kimmy sehr gut (zackiges, nicht zu schnelles tempo, fordernd und funky zugleich) und overland hervorragend waren. letztere im tempo eher zurückgenommen mit fordernden akzenten, stellenweise sogar gar trancig, breakbeat-sprenksel hier und da – behielt stets die kontrolle über die dramaturgie und mixte so nahtlos ineinander, dass das für mich als anschauungsmaterial für richtig, richtig gute techno-sets steht. ryba ab 20 uhr mit vinyl um die 140 bpm unterwegs, sehr funktional, brauchte für meine begriffe ein wenig, um ins set zu finden. und dann war’s mir zu voll, um mich mit den umständen zu arrangieren. ja, richtig gelesen: zu voll. womit ich bei den übertroffenen vermutungen wäre, die ich explizit nicht als gemecker verstanden wissen möchte: reichte die schlange bei meiner ankunft schon bis zum tor rechts neben dem blank, war sie drei stunden später bis in die kurve. ein zustand, der mich für den club sowie die staub gleichermaßen freut – für mich selbst bedeutete das einfach nur, mich bis zum ende lieber mit anderen zu unterhalten.
ein vielversprechender vorsaisonstart also. auch drinnen ist was passiert: bereits im februar fielen mir die neuen sitzgelegenheiten bei den toiletten neben der lobby auf, jetzt sind auch die toiletten oben renoviert. ganz hinten rechts gibt’s nur noch kabinen, vier an der zahl. dafür bei dem vorher inoffiziellen damenklo zwei kabinen weniger, jedoch pissoirs an der rechten seite. mal schauen, ob das die publikumsströme entschärft oder sich mit dem zugang zum backstage geradezu am ende des ganges beißt. und am wichtigsten: auf dem mdf hängen jetzt drei veritable strobos an der decke.
notierte tracks
kimmy msto paez – dureza quelza – melting cards
overland oisel – sisma dj shufflemaster – experience zisko – the wolfpack ceremony hyden – rhun (jks remix) blenk – outline dold – title 5
myles serge last session – sometimes i feel like
ryba underworld – two months off (schlusstrack) aril brikha – berghain (bonustrack nach dem schluss)
vorangestellt, damit sich das nicht unnötig negativ liest: zu dem alle jahre wiederkehrenden winterblues ende januar / anfang februar kam noch eine grundgenervtheit hinzu, die sich zu weiten teilen aus der aktuell nicht gerade positiv darstellenden weltgeschichte speist. die hoffnung auf baldiges vitamin d durch mehr tageslicht scheint gefühlt mit die einzig realistische, nur ist damit vor anfang / mitte märz nicht zu rechnen und damit geht’s mir natürlich nicht schnell genug. dazu hatten sich noch persönliche baustellen in dem zeitraum gesellt, die sich bei näherem hingucken größtenteils eher als luxusprobleme herausstellten, aber erstmal natürlich als ganz dramatisch unüberwindbare aufgaben erschienen.
objektiv war’s in jedem fall eine geburtstagsfeier nach maß – jedenfalls in dem zeitraum, in dem ich dort war: passend zum jubiläum gut 12 stunden, 17:30 bis kurz vor 6:00 uhr. zu dem zeitpunkt war mein akku insbesondere hinsichtlich sozialer interaktionen soweit aufgebraucht, dass es schon sehr vieler parameter bedurft hätte, die mich zum bleiben hätten bewegen können. geht üblicherweise mit musik am einfachsten, aber da wäre sonntagfrüh am ehesten die hütte mein fall gewesen. die kann sich zum taubenschlag und bei der jahreszeit zum ursprung grippaler infekte entwickeln, wenn ständig leute ein und ausgehen. lässt sich in der hinteren linken ecke ganz gut umschiffen, sofern die nicht bereits in beschlag ist. liest sich, als ob ich’s gerne mal kompliziert hätte – ist auch so. vereinfacht: ly sas war mir auf dem mdf zu stereotyp bzw. monoton, em.ævi mit unter 120 bpm auf der lobby ganz interessant, aber das eher sitzend. da sich auch langsam die müdigkeit breitmachte, war es einfach nur vernünftig, den heimweg anzutreten. das alles mal außen vor und die objektivität wieder ins zentrum rücken lassend: es tat gut, das about blank so schön gefüllt zu sehen. das war wohl bereits schon am frühen nachmittag der fall, womit auch die vom letzten halbjahr bekannte vorlaufzeit (wonach die staub erst ab dem frühen abend richtig in schwung kam) drastisch verkürzt war. kann als trend gerne so weitergehen, für staub und about blank gleichermaßen. extra-pluspunkt für die mühe bei der deko, die beim geburtstag stets große aufmerksamkeit bekommt – die lobby sah mit den plastikpflanzen und den schmetterlingen jedenfalls sehr gut aus.
subjektiv klare zweiteilung: vor 22:00 uhr war es für mich eher eine laberstaub, ab mitternacht bis 4/5 uhr eine tanzstaub. der mdf in der zeit durchgängig richtig gut, caleb esc dort mein klarer favorit. ihm steht das rauhe, dreckige einfach super, was in kombination mit seiner eh stets mitlaufenden trippigen note ein sehr guter kontrast ist. shazam hat nichts erkannt, ich auch nicht, daher muss die beschreibung reichen. trifft auch auf oliver deutschmann zu. also das mit shazam, weniger das trippige – er war gewohnt toolig unterwegs. kann auch zur gratwanderung werden, wo mensch in die beliebigkeit abdriften kann, aber da hat er erneut seine qualitäten von den letzten malen ausgespielt. fiedel schön divers, rannte mit tracks von anfang bis mitte der 1990er bei mir viele offene türen ein.
modschi und fufu in der lobby schon um mitternacht melodisch-treibend. meine favorit*innen sind jedoch keep it dark: schöner, rauher lofi-house à la l.i.e.s., gerne auch mit breakbeats oder experimentiellem angereichert. also die diversität, die mich bei der stange hält.
vom zelt habe ich bis 22:00 uhr nicht viel mitbekommen, aber dennoch ein paar dinge gelernt: wunderkerzen zehn minuten vor deren einsatz auf einer vollen tanzfläche verteilen, wobei davon auszugehen ist, dass der großteil des publikums nicht weiß, wofür überhaupt, zählt nicht zu meinen stärken – bzw. da ist meinerseits luft nach oben. ansonsten ist die lautstärke samstagabend im zelt soweit begrenzt, dass ich den gehörschutz beim spielen getrost beiseite lassen konnte, weil die monitorboxen höchstens halb aufgedreht werden können. der limiter greift auf der tanzfläche noch härter ein, so dass die leute durch ihre unterhaltungen locker die musik übertönen. nächtlicher lärmschutz, nicht neu, daher zu erwarten. zwar war der sound am dj-pult mit am druckvollsten, dennoch habe ich das mixing meistens über die kopfhörer bestritten. auch wenn bpm vom cdj-display ablesen nicht die größte dj-kunst ist, hat das die geschichte drastisch erleichtert. weiterhin hat das digitale auflegen in puncto flexibilität seine vorteile ausspielt: ich hatte die anfrage erst 11 stunden vor set-beginn auf dem schlauen telefon gesehen. falls im zelt um 22 uhr noch genug los ist, sollte ich die lücke bis zur hütte füllen. wenn die staub ruft, sagt mensch einfach nicht nein. vorbereitung: bestehende playlist nehmen, etwas auf den aktuellen stand bringen, mich dabei nicht zu sehr verzetteln. ergebnis: der export in rekordbox auf den usb-stick (backup) sowie die sd-karte (die wurde komplett neu bestückt) dauerte mit jeweils gut einer stunde am längsten. ansonsten den perfektionismus beiseite lassen und vor ort improvisieren. wirklich fix war das mit dem gig nach 21:00 uhr. auch wenn mir das equipment nach gut einer stunde stück für stück fast im wahrsten sinne des wortes unter den fingern weggenommen worden ist (was gewollt theatralisch klingt, hat rein logistische gründe: es wurde in der hütte benötigt) und im ergebnis ein beinahe komplett geleertes zelt stand, kann ich musikalisch und technisch dahinterstehen. ich hab mir sagen lassen, dass es zwar eine aufnahme gibt, jedoch ist diese erstens von den umgebungsgeräuschen dominiert und zweitens fand ich mich zwar ok, aber für die nachwelt muss das nicht konserviert werden. wer dennoch ein paar koordinaten braucht: zwischen melodischem house („strung“ im remix von eli escobar zum original von barker & baumecker) als einstieg, ein wenig detroit-beeinflusstes (jark prongo – spadet), ein wenig dubtechno (prince of denmark – tool 517), ohne chicago ging’s auch dieses mal nicht (phortune – can you feel the bass) und ohne breakbeats sowieso nicht (sector y – cs_tms).
notierte tracks
keep it dark rébeval – brainiac boddika & joy orbison – in here (lustig, hatte ich auch im set) errorsmith – lightspeed snorre magnar solberg & tom ace – no-no 3 b
fiedel the hayden andre project – tribal life (mark broom edit) jeff mills – call of the wild (direkt danach) robert hood – alpha (direkt danach) remco beekwilder – queensbridge murderer like a tim – blond break vladimir dubyshkin – grasshopper’s opinion jeff mills – java various artists – 8 (ae mix) (direkt danach) robert armani – road tour (dave clarke remix) (direkt danach) hadone – they will come dj gerard – lost in mind dj hell – hot on the heels of love (dave clarke remix) planetary assault systems – starway ritual (direkt danach)
der start wurde zwar bereits im letzten jahr von 10 auf 11 uhr verlegt, ich wollte dies nur in ermangelung eines originellen intro-textes nochmal betonen.
ablauf
mdf 14:00 noirnor 17:00 mike fly 20:00 farhan
zelt 11:00 schubotter 14:00 dj killing 17:00 mu“he 19:00 aubrey
nachbetrachtung
erfreulich für’s about blank und die staub gleichermaßen: die party kam früher in schwung als vergangene ausgaben. war positiv überrascht, dass am zweiten wochenende im traditionell eher besucherschwächeren januar auf beiden tanzflächen gegen 17:00 uhr der für mich genau richtige hochbetrieb (also nicht zu voll) herrschte.
meine favorit*innen sind klar: im zelt war’s mu“he, da sie weite teile über abstrakt-breakig spielte, wovon shazam nichts erkannte. fand’s immer wieder gut, wie sie die gerade kickdrum beinahe unbemerkt ins geschehen brachte. auf dem mdf kam mit farhan das beste zum schluss. treibend habe ich ihn bisher immer gehört, und da machte das set keine ausnahme. wo die meisten dieser tage toolig und austauschbar spielen, brachte er abwechslung hinein – und damit die zutaten, die sets für mich interessant bleiben lassen.
der rest jedoch auch wenigstens hörenswert. noirnor trocken-funky, was als trend gerne wiederkommen kann. dj killing zwischen house und techno, mike fly zwischen tooligen tracks und rauhen breakbeats, wobei er da mixing-technisch mehr hätte rausholen können. aubrey ging bei den übergängen lieber auf nummer sicher. aber: durchgängig mit vinyl, tolle auswahl noch dazu – erst recht für diejenigen, die ab mitte bis ende der 1990er mit dem plattenkaufen angefangen haben (ich rede von mir).
notierte tracks
dj killing furfriend – geck adamski – killer (letzter track)
mu“he objekt – clk recovery
mike fly jb³ – through the mixer (the advent remix)
aubrey club mcm – club mcm (k.a. happy mixx) jeff mills – condor to mallorca (direkt danach) jeff mills – in the bush gerald mitchell – you got to stay
und das ist dann auch noch. begleitet von einer demonstration der ewig gestrigen, der sich natürlich entgegengestellt werden muss. zur koordinierung kann mensch entweder diesen telegram-kanal oder den hashtag #b1412 verwenden. danach dann alle schön zur autonomendisko.
ablauf
mdf 14:00 kikimike 17:00 narkis tepler 20:00 boris
zelt 11:00 sebastian bayne 14:00 tensor 17:30 barnt 20:30 47in4 & erik jäähalli live
birthdayfloor 12:00 death to our friends 13:00 toyota pradi 14:00 caroline kopka 15:00 hanna niehaus 16:00 early_desire 17:00 paso 18:00 insahaus 19:00 dk dent 20:00 tiger 21:00 fufu
nachbetrachtung
für’s protokoll und zur selbstbeweihräucherung: damit habe ich erstmals alle zwölf ausgaben innerhalb eines jahres in der heimstätte mitgenommen.
es war angesichts des konkurrenzprogramms am ostbahnhof und auch dezemberbedingt gegen 16:30 uhr noch luftig gefüllt. scheint sich aber zu etablieren, dass die leute ab 17:00 uhr stetig hinzuströmen, so dass das am ende auf dem mdf gut kulminiert. dort war es zwar eine schöne überraschung, boris auf dem line-up zu sehen, aber ehrlicherweise fand ich narkis tepler interessanter. knochentrockener funk, wenn ich mal dort war. boris selbst jenseits der 140 bpm unterwegs, stellenweise sehr stampfig, bei breakbeats am interessantesten. habe ihn schon mal abwechslungsreicher gehört und daher lieber dem verträumten acid von 47in4 und erik im zelt den vorzug gegeben. im zelt bis 17:30 uhr ebenfalls techno, ab barnt dann mal melodischer, mal knarziger techhouse, was für meine begriffe besser dort passt. liegt aber auch daran, dass ich musikalische redundanzen bei mehreren vorhandenen tanzflächen nicht so prickelnd finde.
der geburtstagsfloor setzte bei allem den kontrapunkt. im großen backstage untergebracht war ich erstaunt, dass der mit beiseitegeräumtem mobiliar platz für zehn leute auf der tanzfläche bietet. dann wird’s auch schon eng. und wenn noch der knopf für die nebelmaschine klemmt, wird’s chaotisch – herrlich. dort war’s für mich auch musikalisch am buntesten und am familiärsten sowieso.
notierte tracks
tensor giri – xx 16 a2
dk dent hithouse – jack to the sound of the underground the prodigy – out of space snap! – the power (abschlusstrack)
tiger andthoney & m. kinchen – the feeling dj koze – i want to sleep (direkt danach) mathew jonson – marionette (direkt danach) solvent – my radio florence & the machine – you’ve got the love (jamie xx rework) (direkt danach, letzter track)
stammtermin numero eins, bevor eine woche später der weitere ansteht. um von vornherein transparent zu sein: das wird meinerseits eine künstler*innenbetreuungs-ausgabe. wegen des vorprogramms im rso werde ich auch nicht zu lange dort sein – also so zumindest der plan. ich möchte nur die erwartungen an ausgedehnte set-analysen dämpfen, weil ich wahrscheinlich überall umtriebig sein werde. grobe einordnungen gibt’s wie immer – und den nachgereichten ablauf natürlich.
ablauf
mdf 11:00 avilynn 15:00 ruman 19:00 ed1999 22:00 strongrain 01:00 harre 04:00 anna haleta 07:00 caleb esc
zelt 14:00 manfred tiek 17:00 irakli 20:00 elena sizova
hütte 00:00 tatacoa 03:00 modschi
(für den mdf stand zwischen 13 und 16 uhr anja zaube auf dem programm, die aber krankheitsbedingt ausfiel. also spielten avilynn sowie ruman einfach länger, habe ich mir sagen lassen.)
nachbetrachtung
„nicht zu lange“ war dann doch kurz nach 22 bis kurz nach 7 uhr.
einzige herausforderungen während meiner schicht: der slalom mit getränkeshots durch eine tanzende menge. gerade auf dem mdf zwischen technikraum und gang zum dj-pult immer wieder eine herausforderung an die diplomatie und die körperkoordination. bei dk dent: anschluss eines aufnahmegerätes an den xone:92. der anschluss sitzt im gegensatz zum xone:96 unter den eingängen in nähe der xlr-ausgänge (beim 96er in einer reihe mit den eingängen neben den usb-anschlüssen für die soundkarten – wesentlich besser erreichbar). trieb meinen blutdruck kurz in die höhe, den erstmal (unter zuhilfenahme von produktbildern aus dem netz) zu finden und im laufenden betrieb fünf minuten vor set-beginn noch eingestöpselt zu bekommen. dann noch das klassische ortofon-problem: abgebrochener griff, mit kabelbinder als workaround. die mk2-generation leistet dem ja abhilfe, indem der griff bei bedarf ausgetauscht werden kann. wenn das eines der ersten generation war: in plattenläden könnte das noch ein zweites leben bekommen, im club-betrieb kann das vinyl-djs aus dem konzept bringen. da wäre es von der technikabteilung wirklich schön, die systeme für den live-betrieb aus dem verkehr zu ziehen. einmal eskaliert war das jedoch schnell behoben.
ansonsten wie immer: alle pflegeleicht. und selbst wenn es irgendwelche allüren gäbe, würden die nicht hier landen.
die verlängerte anlaufzeit scheint sich zu etablieren. tagsüber war es wohl ganz gut gefüllt, aber der richtige publikumsschub war zwischen 2 und 4 uhr nachts. und selbst da kam mensch allerorten gut durch. ausnahme: die hütte, aber deren „größe“ lässt auch nichts anderes als überfüllung zu, sobald 30 leute drin sind. da sich das zelt als lobby-alternative etabliert hat und auch die garderobe sich dort befindet, ist es nachvollziehbar, dass leute bei den sich anbahnenden temperaturen (jedenfalls schielte der winter am wochenende für meine begriffe schon deutlich um die ecke) eher später in den club gehen. der garten ist für die jahreszeit nicht mehr attraktiv und leute überlegen sich einen floorwechsel im t-shirt lieber zweimal. das ist nachts einfacher, wenn der weg vom mdf zur lobby von wenig zittern begleitet wird.
ich brauchte musikalisch meine zeit, um warm zu werden. strongrain war auf dem mdf mit ravesignal-techno für die tiktok-generation bei 150 bpm einfach nicht mein fall. gab auch ein paar trockenere tracks dazwischen, aber ich fühlte mich bei waldo in der lobby besser aufgehoben, wobei er tempotechnisch gegen ende ähnlich schnell spielte. insgesamt war er jedoch diverser, gerade am anfang schön rauh-breakig, was bei mir immer noch offene türen einrennt. esi und wesley wise dann technoid mit dubsteppigen elementen, harre nach alter schule konsequent mit vinyl, dk dent ließ die lobby mit knarzigem techhouse landen, anna haleta bretterte sehr beherzt. caleb esc habe ich nur beim rausgehen am rande gehört, da maße ich mir kein urteil an. die hütte braucht als floor nur wenig vorlauf, jedoch wird es mit den temperaturen in den nächsten monaten nicht einfach. aber egal was, es funktioniert dort. tatacoa (katinka & dj flush) jedenfalls erst mit trip-hop und ambient, später mit electro und richtiggehend technoid mit chicago. den ball nahm modschi auch auf und landete mit disco-edits.
notierte tracks
waldo ma sha & sobolik – liftoff
harre planetary assault systems – devotion (truncate remix) robert hood – untitled 1 (from moveable parts – chapter 1) (mark broom edit) sterac – nemec
esi b2b wesley wise rene wise – don’t care
tatacoa lakker – spider silk michael forshaw – work that mutha ramadanman – work them paul johnson – noise portishead – we carry on
das ifz schließt zum ende des jahres, ergo wird dies das letzte mal sein, dass die staub trakt 1 übernehmen darf. kann nur hoffen, dass die räumlichkeiten ab januar nicht dauerhaft brachliegen – die sind für einen club quasi ideal hergerichtet.
start ist um 14 uhr, das ende um 22 uhr, und das line-up bleibt wie bei der staub unter verschluss.
das brauchte nur wenig vorlauf – gut in schwung war der club bereits zwei stunden nach toresöffnung. für mich beste akustik vor der basswand in trakt 1, dort herrschte aber auch reger durchgangsverkehr. ergo war ich gut und gerne mal in trakt 3 oder beim plaudern in trakt 2, wo es soli-shots (auch nicht-alkoholische) gab.
schönes konzept, zum finale mit back-to-back-sets anzureisen. davon fand ich kwaint mit modschi inhaltlich am meisten geschlossen bzw. wie aus einem guss. etwas trippig, viel reverb – also das, was im berghain vor zehn jahren gang und gäbe war und richtig gut ins warm-up gepasst hat. bei nadine und ryba fand ich die zweite hälfte am besten. caleb und irakli räumten gerade in ihrer letzten halben stunde einfach nur ab. schön, dass das leipziger publikum nicht extra zum jubeln animiert werden muss, sondern das von sich aus erledigt.
trakt 3 fand ich stellenweise sogar tanzbar. motram eher mit abstrakten beats, breza sowie qiu richtiggehend minimal, aber von der guten sorte. super auch, dass der raum immer noch in nuancen verfeinert wird, was das licht angeht. nach wie vor super geeignet für gespräche und / oder kopfnicken, wenn es anderweitig zu viel trubel ist.
wie die vorherigen ausgaben: absolut rund. hat lust auf die solo-ausgabe im november gemacht, die sich über 24 stunden (samstag- bis sonntagabend) erstrecken wird. mehr dann zu gegebener zeit.
notierte tracks
kwaint b2b modschi vatican shadow – rubbish of the floodwaters psyk – organic (edit) shifted – she dressed in grey (static mix)
qiu eduardo de la calle – b1 / suprawax 002
caleb b2b irakli dj deep – stressin choice – acid eiffel mathew jonson – magic through music depeche mode – enjoy the silence (16b remix)
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