[berlin / 05.06.2025] säule: reclaim your city

der komplette sonntagswahnsinn wird im juni wohl an mir vorbeigehen, dafür sind zwei donnerstage interessant. der hier aus offensichtlichen gründen.

reclaim your city

22:00 jin synth
00:30 pete
02:30 magna pia

nachbetrachtung

rein: 22:45 uhr
raus: 2:45 uhr

jin synth mit techno inklusive industrial-note. pete einfach mal wieder über jeden zweifel erhaben, da viele von ihm unter der ryc-flagge wahrscheinlich techno erwarteten – sie bekamen jedoch dubstep, mit vinyl präsentiert. da waren vielleicht ein bis zwei tracks dabei, die zu techno hätten überleiten können, aber er blieb konsequent. magna pia dann melodiös-hypnotischer, aber da war ich zu kurz.

besuchertechnisch dachte ich erst, dass das schwierig werden könnte, aber gut gefüllt war’s zum ende von jin synth. bei pete blieben dann diejenigen übrig, die das zu schätzen wussten. dreiviertelvoll, würde ich sagen.

randnotiz, jedoch ohne gewähr, da ich jetzt schon länger nicht mehr sonntags da war: es gibt im treppenhaus zum berghain mehr sitzgelegenheiten, wovon auch die galerie in der säule profitiert. dort stehen jetzt ein paar mehr bänke direkt vorne rechts an der treppe, die von der toilette abgeht.

notierte tracks

jin synth

female – regis edit (vom „sampler single two“ auf sandwell district seinerzeit)
tripeo – hive mind

pete

goth-trad – cut end (erster track)
the others – fun house
plan b – she said (16bit remix)
skream – tek-a-pill
skream – movin‘ snares (direkt danach)
sleeper – systema
kryptic minds – six degrees
starkey – starting gates
luke envoy – gamma
kryptic minds – the fifth
kryptic minds – 768
loefah – twisup vip
mala – bury da bwoy (direkt danach)
mala – stand against war (schlusstrack)

[berlin / 30.04.2025] lab.oratory: revolting

der tanz in den mai in der zu seltenen anlässen für alle geschlechter und vorlieben geöffneten spielstätte.

revolting

ablauf

23:00 nd_baumecker
01:00 valley dolly
04:00 romain fx
07:00 jorkes b2b paris böhm

nachbetrachtung

rein: 00:00 uhr
raus: 08:00 uhr

eine revolting nach gewohntem standard. also die üblich eklektische musikalische mischung und ab 1 uhr für mich zu voller tanzfläche. dabei gab’s stets die möglichkeit, in den abseitigen gängen durchzukommen. es half dabei sehr, dass erneut die schlackehalle (also ein teil der unteren etage der halle) geöffnet hatte.
neu: kartenzahlung geht im lab jetzt auch an den bars.

der gastgeber (nd) für mich mit nasenlänge voraus, aber alles auf schön hohem niveau. die fülle ist aus vergangenen ausgaben bekannt, somit waren die erwartungen klar und ich konnte mich damit arrangieren. mich freut’s vielmehr, dass die reihe nach wie vor ungebrochenen zuspruch bekommt.

notierte tracks

nd_baumecker

wallace – cravings (feat. love letters)
dina summer, kalipo & local suicide – who am i (club version)
django django – don’t touch that dial (feat. yuuko sings) (make a dance remix)
grand soleil – boulé
demarkus lewis – body tonic
dj sneak – i can tell you what you want (dam swindle remix)

valley dolly

skrillex, boys noize, ty dolla $ign – midnight hour (dub mix)
mac-kee – kicking up
winx – how’s the music
blaze – lovelee dae (franck roger extended remix)
brodanse – miss your love

romain fx

romain fx – spacer woman (vocal version feat. kaona)
frankie goes to hollywood – welcome to the pleasuredome
mr. ho – bail-e (real mix)

jorkes b2b paris

snap! – the power (sergey kutsuev remix)

[berlin / 12.04.2025] berghain: klubnacht

termin numero zwei zum double.

barker hat erstens mit „stochastic drift“ ein sehr gutes nachfolge-album zu „utility“ veröffentlicht, zweitens der groove dazu ein schönes interview gegeben und spielt daher drittens zeitlich sowie inhaltlich passend mit jakojako live in der säule.

klubnacht

berghain
00:00 kangding ray
04:30 yant
08:30 alienata
12:30 lily ackerman
16:30 aurora halal
20:30 zisko
00:30 kyle geiger

panorama bar
00:00 naomi
04:00 lovefoxy
08:00 dj subaru
12:00 soft crash
16:00 david vunk
20:00 shubostar
00:00 nick höppner

säule
19:00 barker & jakojako live

nachbetrachtung

rein: 12:15 uhr
raus: 23:30 uhr

damit leider nur den schluss von alienata mitbekommen. da wäre meinerseits sogar noch mehr drin gewesen, da ich bereits gegen 8:30 uhr wach war, mich aber nochmal umgedreht und so fast eine stunde schlaf mehr abbekommen habe. was aber nichts an der tatsache ändert, dass es nach der staub sowie sich anschließender kassenschicht bei der transition mit vier, fünf stunden zu wenig schlaf war. und das hat meine tagesform erheblich beeinflusst: es hätte schon eine wirkliche musikalische offenbarung gebraucht, um die hintergrundmüdigkeit völlig zu vertreiben. der verlängerte espresso von der säulen-bar schuf nach 16 uhr nochmal abhilfe.

barker und jakojako ebenfalls. erstmal, weil sie zwar nach meinen erwartungen spielten, diese jedoch durch unvorhergesehenes ergänzten. beide produzieren sehr melodisch, barker gerne verkopfter und die regeln des techno ausreizend (abwesenheit von kickdrums, was durch synth-filter sowie gating ersetzt wird), jakojako mir meistens eine spur zu trancig.
ich habe keine ahnung, wie deren arbeitsteilung zum anlass dieses live-acts aussah, also ob jakojako bspw. die rhythmusfraktion übernommen hat, während barker sich um das melodische kümmerte. für mich steht fest: sie könnten die aufnahme des sets nehmen, die tracks etwas editieren und das ganze als album veröffentlichen. das ging bereits bei ziemlich hohem tempo mit gebrochenen kickdrums und dubtechno-fundament los und entwickelte sich zur perfekten hochzeit aus melodischer electronica mit mal mehr, mal weniger abstrakten rhythmen (und sogar einer waschechten reese-bassline mittendrin). richtig toll. und auch meine „taktik“, mich einfach mal vorne links seitig direkt vor einer der säulen zu positionieren und den platz auch so zu behalten, ging irgendwie auf. wobei ich mir selten so häufig den hinterkopf gestoßen habe. an dem standort war der füllgrad jedoch sehr gut auszuhalten.

überfüllt war’s allgemein nicht. in den gut 11 stunden meines besuchs gab es vielleicht kurz vor dem live-act eine nennenswerte schlange, die blieb aber auch lediglich in den gittern. das wird am kommenden snax-wochenende mit absoluter sicherheit anders aussehen, aber den spaß überlasse ich anderen. die stimmung dieses mal durchgängig gut. im berghain war’s auf der tanzfläche für meine begriffe bis 16 uhr ziemlich human, danach nah am sonntagabend-standard, jedoch stets mit raum auf der darkroom-seite. die rechte seite vor dem podest kann ich mittlerweile ab sonntagnachmittag völlig vergessen.
in der panorama bar war’s bei soft crash (also dem duo phase fatale & pablo bozzi) am vollsten. auch verständlich, weil sie dort ein durchgängig forderndes set mit mal mehr, mal minder technoidem house, manchmal mit etwas piano, manchmal mit etwas vocals spielten. wenn irgendwer das haar in der suppe finden möchte: der promotext zum termin auf dem flyer nannte italo-disco als thematische klammer, die alle djs vereinte. das hat eigentlich nur shubostar ansatzweise eingelöst. der rest ließ sich nicht in eine schublade stecken, bei david vunk wurde es zwischendurch bspw. mit randomer richtiggehend technoid.

im berghain war es eher melodiöser. kann bei mir bekanntermaßen schwierig werden, daher kam ich auch nicht wirklich in das set von lily ackerman. was aber an mir liegt. den slot, bei dem sich das publikum austauscht, hat sie souverän gemeistert und ihr set durch ein paar klassiker sowie auch zeitgemäß toolige tracks aufgelockert. auch wenn die liste an notierten tracks es anders aussehen lässt: soft crash liegen im direkten vergleich für mich vorne. aurora halal hingegen schafft es immer wieder, mir psytrance-artige klänge richtig gut zu verkaufen und gehört in puncto set-dramaturgie eh zu den besten, da sie passend zum stil die spannung in nuancen auf- und abbaut. zisko mit dem derzeit angesagten tribal-techno-neuaufguss, der im pre-closing-slot seine wirkung nicht verfehlte, bei mir aber auch nicht den drang ausgelöst hat, davon irgendwas per shazam identifizieren zu wollen.

unter’m strich ein solider berghain-besuch. abgesehen von der revolting war dies das für mich tatsächlich beste angebot im april und der fokus auf melodien mit dem ablaufplan tagsüber erwartbar. insofern wusste ich, worauf ich mich einlasse. objektiv waren alle sets für die uhrzeit sowie setting völlig stimmig, es lag eher an meinem fitheitsgrad bzw. dem mangel daran. für den mai weiß ich noch nicht final, welcher der sonntage es werden soll – da sind mehrere optionen attraktiv. und ich werde versuchen, dass das auch für meine kondition gilt.

notierte tracks

lily ackerman
nørbak – flauta
flavia laus & dinamite – uróboros
dave clarke – wisdom to the wise
lakej – no regrets
emmanuel top – acid phase (zum schluss)

soft crash
999 & amadeas – find the answer (pig & dan remix)

david vunk
randomer – bring

aurora halal
linear system – motions
buzz kill – do ma ting (buzz kill remix)
stare5 – we will not

shubostar
new order – bizarre love triangle

[berlin / 15.03.2025] berghain: klubnacht

kaum zu glauben: der erste „richtige“ sonntag für mich in diesem jahr. marie montexier für mich leider zu früh, aber frühstück mit rifts sollte klargehen. nd ist leider erkrankt und wird durch david elimelech vertreten.

klubnacht

berghain
00:00 measure divide
04:00 arthur robert live
05:30 mary yuzovskaya
09:30 rifts
13:30 quiet husband
17:30 mari sakurai
21:30 françois x
00:30 len faki

panorama bar
00:00 karine b2b shakolin
04:00 marie montexier
08:00 mandel
12:00 mike starr
16:00 david elimelech
20:00 gene on earth
00:00 paquita gordon

nachbetrachtung

rein: 9:30 uhr
raus: 22:00 uhr

und nach apple habe ich mein bewegungsziel zu 200% erfüllt (540 kcal empfohlenes bewegungsziel, am ende standen mehr als 1200 auf der uhr). das ist doch ein erfolgreicher abschluss des wochenendes.

hatte mir eine entspanntere klubnacht erhofft und sie zu weiten teilen auch bekommen. bei meiner ankunft gab’s keine schlange, die entwickelte sich erst nachmittags. entsprechend lag der höhepunkt des füllstandes so zwischen 17 und 21 uhr. bei gene on earth wurde es in der panorama bar übersichtlicher (wobei sein bassline-lastiger house ziemlich gut war), bei françois x bot sich wiederum das fast klassische bild der sonntagabend-peaktime, jedoch fand sich am linken rand immer noch irgendwie platz. ihm wollte ich noch eine halbe stunde einräumen, um zu hören, wie er die aufgabe bewältigt. das geschah (auch irgendwo berechenbar) mit – so nennt mensch das heute wohl – hardgroove um die 140 bpm, aber dem zuspruch auf der tanzfläche nach war das goldrichtig. ich war bereits nach 20 uhr musikalisch schon sehr gut bedient, etwas reizüberflutet und zudem hungrig. da waren 12,5 stunden schon völlig ausreichend.

meine favoriten sind eindeutig: rifts und david elimelech. liegt bei beiden daran, dass sie musikalisch den blick zurück richten und das mit zeitgemäßen, nicht zu stereotypen tracks koppeln können. bei rifts birmingham, chicago und detroit, bei david elimelech schöne, rauhe chicago-sounds, gerne mit italo-disco kontrastiert. funktionierte super, was mensch auch an der fülle in der panorama bar merkte. die spielzeit von rifts lag wiederum beim publikums-schichtwechsel, daher war die tanzfläche nie überfüllt – für mich perfekte bedingungen.

quiet husband hatte seine berghain-premiere, da kann also einiges an nervosität im spiel sein. stilistisch hatte das was: schnelleres tempo um die 140 bpm, minimalere tracks mit viel volumen im subbass-bereich. nur hätten die tracks an sich das rohmaterial für ineinandergreifendes mixing hergegeben bzw. sich gut ergänzt. stattdessen kam es mir über weite strecken so vor, als ob er eher auf sicherheit mixt und den laufenden track enden lässt, während beim nächsten noch der aufbau läuft. das nahm den druck für mich häufig ziemlich abrupt raus und wirkte auf mich so, als ob das arrangement der einzelnen tracks das set wieder aufbauen müsste.
mari sakurai war in puncto set-kohärenz (neudeutsch: „flow“) wesentlich besser, aber stilistisch nicht mein fall. bzw. außer melodischen, fast trance-artigen tracks, die sich mit tribal-techno abwechselten, ist bei mir wenig hängengeblieben.

die panorama bar hingegen durchgängig stabil. mandel zog gegen rifts für mich leider den kürzeren, aber wenn ich mal oben war, fand ich’s gut. jedenfalls mit der art von vocal-house, mit der ich was anfangen kann. mike starr fing mich mit gut ausgesuchtem house auf, wenn ich von quiet husband gewechselt bin.

notierte tracks

rifts
gunjack – ratsel box
inigo kennedy – mercurial plains
norman nodge – nn 8.0
quadrant – infinition
dave clarke – wisdom to the wise (robert hood remix)
d-saw – track 10:30
ben klock feat elif biçer – goodly sin (robert hood remix)
moteka – no borders
teste – the wipe
robert hood – omega (end times)
innersound aka the advent – outcast
dj funk – fear the world (usa hard mix)
technasia – force (direkt danach)
surgeon – floorshow pt. 1 – 2
fred to the midwest – jump 1
missing channel – the edge of infinity (schlusstrack)

mandel
the backroom congregation – sunday morning (main mix)
madvilla – thirsty

quiet husband
nobel cortex – echo
d. dan – shred

david elimelech
hannah holland – she’s giving cray (feat. joy joseph)
dj pierre – fire drill (fire drill mix)
shunji moriwaki – action (drums mix)
hugh bullen – alisand (dub version)

mari sakurai
gene richards jr – dance your last dance

[berlin / 27.02.2025] säule: Π41.1 by pi electronics

das zweite mal in diesem monat, das wahrscheinlich von mehr distortion geprägt sein wird. und es ist viel zu lange her, dass ich ancient methods gehört habe.

Π41.1 by pi electronics
22:00 zorz
23:00 zevla live
00:00 sawf live
01:00 ancient methods
03:00 3.14

nachbetrachtung

es gab gegen 22:30 uhr schon eine kleine schlange innerhalb der gitter. spiegelte sich drinnen in einer fast halbvollen tanzfläche wider. und dem weiteren verlauf des abends nach würde es mich nicht wundern, wenn eine der nächsten ausgaben auf einen freitag eine etage höher verlegt wird. inhaltlich passte das jedenfalls sehr in den club, und in kombination mit einem artverwandten label in der panorama bar (mannequin, dark entries) könnte das besuchertechnisch aufgehen. ist natürlich die frage, ob das seitens pi electronics überhaupt gewollt ist.

spätestens ab sawf war’s so gut gefüllt wie bei manchen live-acts an sonntagabenden, wenn auch längst nicht so wie bei kalibern à la mathew jonson. dennoch so, dass ich mich lieber am hinteren rand aufhielt.

zorz von allen noch am trockensten, kam mir damit sehr entgegen. zevla sowie sawf schon mit sehr deutlichem industrial-einschlag und für mich am besten abseits der geradlinigen kicks. ancient methods ergänzte das mit ebm-einschlag, was bekanntermaßen nicht mein metier ist, jedoch so gut ausgewählt war, dass shazam mich in einer tour im stich ließ, wenn ich mal was wissen wollte. von 3.14 bekam ich nur die erste halbe stunde mit und bin dann wieder los. mit meiner aufnahmefähigkeit war nach einem arbeitstag zu der zeit beim besten willen nichts mehr zu holen.

notierte tracks

zorz
second skin – bare hands
temudo – the radius

[berlin / 06.02.2025] säule: cinth

das februar-angebot für die klubnacht ist zwar gewohnt hohes niveau, aber mir steht der sinn gerade nach weniger ausgetretenen pfaden (den staub-geburtstag am kommenden samstag mal ausgenommen – der ist pflicht).
statt allumfassendem sonntagsangebot also der intimere rahmen der säule. und das in diesem monat gleich zwei mal, wenn in drei wochen nichts anderes dazwischenkommt. kommenden donnerstag mit ausgewähltem line-up im geiste des salon des amateurs und dem titel als schöne abkürzung für „confusion is next to happiness“.

cinth
22:00 baal & mortimer live
22:45 philipp otterbach
01:00 kinzua live
02:00 tolouse low trax

nachbetrachtung

wieder einmal müssen beschreibungen reichen, da shazam mich bis auf eine ausnahme völlig im stich gelassen hat, was beim hervorragenden set von philipp otterbach echt bedauerlich ist. weil: würde ich gerne ähnlich können.

baal & mortimer fand ich in der letzten viertelstunde (pünktlicher war ich leider nicht) ziemlich zugänglich. jedenfalls gesellte sich die eine oder andere kickdrum zum eher dronigen soundteppich.
philipp otterbach baute darauf auf, was vielleicht noch mit trip hop am ehesten beschrieben ist. das vermeintlich langsame tempo entpuppte sich aber nach spätestens einer halben stunde als halftime-rhythmus, der auch locker auf 140 bpm funktionierte und elemente von industrial, krautrock und auch dubstep vereinen konnte. hat mich rhythmisch stellenweise an scorn erinnert, was schon mal eine gute referenz ist. wie schon geschrieben: tolles set, gerne so wieder, auch an dem ort.
kinzua hatte ich vor zwei jahren im zenner kurz nach ihrem debütalbum gehört und auf was ähnliches gehofft (seinerzeit hatte ich das auch grob im trip hop eingeordnet). stattdessen gaben sie eher eine visitenkarte für die klubnacht ab. kann in der form mit melodischem techno auch gerne geschehen, aber das machte auch gleich ihr gesamtes set aus. eine zweiteilung mit experimentiellerer musik zum anfang und schluss hätte viel eher ihrem potential entsprochen.
tolouse low trax nahm tempotechnisch gleich zwei gänge raus, breakbeats unter 120 bpm. das brachte die individuelle note zurück, aber ein dj ist an ihm nicht verloren gegangen, was das technische betrifft.

dennoch: vier stunden, die mir wieder einmal deutlich gemacht haben, dass donnerstage in der säule einerseits komplett unaufgeregt sind, was das publikumsaufkommen angeht (die „weeeirdos“ mag eine ausnahme sein, ist aber für mich auch uninteressant), andererseits musikalisch mit am spannendsten. und sie reißen auch kein zu großes loch in den schlafrhythmus.

notierter track

philipp otterbach
chemical plant – no time

[berlin / 01.01.2025] berghain: silvester klubnacht

es gibt da diese liebgewonnene tradition, in diesem jahr sogar mit einem persönlich runden jubiläum verknüpft. am morgen des 1. januar 2005 (so gegen 9 oder 10 uhr) habe ich die räumlichkeiten zum ersten mal betreten, nachdem ich mir im november 2004 bereits mal kurz die panorama bar angeschaut hatte. es ist also mein zwanzigjähriges berghain-jubiläum.
das ganze wird begleitet von einem line-up, das eher in die zukunft weist. das ist nach dem geburtstag am vorletzten wochenende für meine begriffe das richtige und hält hoffentlich diejenigen ab, die nur wegen der größeren namen hinrennen. silvester dürfte für manche eh grund genug sein.

silvester klubnacht

berghain
01:00 gigi fm
05:00 altinbas
08:00 kaiser
11:00 jesse g
14:00 philippa pacho
17:00 stojche
20:00 elisa bee
23:00 abs8lute
02:00 nørbak
05:00 chami

panorama bar
01:00 violetta b2b lucas depta
06:00 mike starr
09:00 christian ab
12:00 jason kendig
15:00 yamour
18:00 zombies in miami
21:00 victor
00:00 marie montexier
03:00 wallace

lab.oratory
06:00 hara katsiki
10:30 shubostar
14:30 bell towers
18:30 miriamore
21:30 omer
01:30 dj subaru
05:30 chris cruse b2b luigi di venere

nachbetrachtung
(am 8. april 2025)

harte fakten:
rein: 11:30 uhr
raus: 6:00 uhr (damit eine aufenthaltsdauer von 18,5 stunden)
laut apple: 63.000 schritte, umgerechnet 50 km – dem braten traue ich auch drei monate später nicht so ganz.

tja, geil war’s. alle hoffnungen erfüllt, wobei ich die nach der persönlichen enttäuschung zum 20-jährigen jubiläum etwas niedriger angesetzt habe.

bei meiner ankunft gab’s keine schlange und auch den rest des 1. januar über wuchs die nicht nennenswert an. über die gründe ist es fast müßig zu spekulieren: manchen werden die geburtstagsfeierlichkeiten gut zwei wochen zuvor noch in den knochen gesteckt haben und / oder das nachwuchs-line-up war für den rest-jetset nicht attraktiv genug. noch dazu gab’s die parallel stattfindende abschlussparty des watergate und neujahr fiel auf mitte der woche, wodurch evtl. weniger leute statt sonst extra urlaub genommen haben.
gut gefüllt war’s zwar stets, aber nicht auf dem grad eines nervigen sonntagabends. die zwar leider nicht bespielte, aber dennoch als rückzugsraum geöffnete halle hat das glücklicherweise ziemlich entzerrt. das publikum obendrein erstens ziemlich umsichtig und zweitens deutlich schwuler als sonst.
damit hat das berghain zu den neujahrsfeierlichkeiten anno 2025 die qualitäten wieder hochkommen lassen, die den legendären ruf zementiert haben. damit auch den des wurmlochs, in dem die zeit verschwindet.

musikalisch im schlimmsten fall mittelmaß: elisa bee und abs8lute habe ich zum ersten mal gehört. beide mit funktional-trippigem techno, was phasenweise für mich in ordnung ist, als einzig roter faden im set jedoch zu wenig. ist geschmackssache und war qualitativ in seiner nische definitiv gut und traf auch den nerv des publikums. pluspunkt für elisa bee, „flashback“ von laurent garnier als abschluss zu spielen.
bell towers schwamm im lab mixtechnisch etwas, wobei das stellenweise ebm oder pop aus den 1980ern war, was sich gerne mal durch schwankende midi-clocks auszeichnet. da er mit vinyl spielte, verkomplizierte das einiges. ansonsten käue ich hier nicht nochmal das übliche über das lab wider: immer wieder super, wie sich die musikalische freizügigkeit in der stimmung spiegelt bzw. sich das gegenseitig befruchtet.
jesse g bei ihrem zweiten mal berghain so souverän, als ob sie in den letzten jahren zu neujahr nichts anderes gemacht hätte. stojche mixte quasi permanent mit vinyl beispielhaft mühelos und treibend. sollte er öfter an ort und stelle machen – bei der jahrelangen vorarbeit wäre das mehr als verdient. nørbak hat einmal mehr mut zum risiko bewiesen und sich damit als jemand empfohlen, den ich gezielt auf den zettel nehmen sollte.
yamour sowie marie montexier standen eine etage höher für musikalische diversität – erstere auch mit einem gewissen pop-appeal, indem sie den frankie-knuckles-remix von „un-break my heart“ spielte. auch victor war durchaus poppig unterwegs, kontrastierte das jedoch mit techno à la jeff mills.

notierte tracks

jesse g
isgang – ansiedad permanente
truncate – work this track
axel karakasis – clutter

bell towers
force legato – system
shannon – let the music play

yamour
green velvet – flash
guan – steel mirror
toni braxton – un-break my heart (frankie knuckles franktidrama club mix edit)

stojche
cari lekebusch – attitydsknäckaren
deano – the oldowan v2
stojche – counterpunch

elisa bee
laurent garnier – flashback (schlusstrack)

omer
psycho team – bolero (club version)

victor
jeff mills – call of the wild
phylyps – trak ii/ii

marie montexier
the house master boyz & the rude boy of house – house nation
umek – voice 1 (voices of africa)
covert23 – retrograde
housey doingz – gobstopper
underworld – dark & long (schlusstrack)

nørbak
mala – changes
dj boss – atmolam (mit dem mala-track gemixt, beides zum finale)

dj subaru
frankie goes to hollywood – relax (new york mix)
selvagem – amor

[berlin / 13.12.2024] berghain: klubnacht – 20 jahre berghain

ich habe jetzt schon respekt. also vor dem wochenende sowie der aufgabe, eine abhandlung zu schreiben, was in den letzten 10 jahren passiert ist, die an die nach dem zehnjährigen jubiläum herankommt.

allem voran: 20 jahre muss ein club an einem standort erstmal schaffen. die tatsache, dass sich leute wochen im voraus gedanken über den ablauf sowie zu erwartende szenen vor der tür und gedränge im laden machen, spricht nach wie vor dafür, dass der laden relevant ist. das line-up spiegelt die leute wider, die den club rückblickend geformt haben und bräuchte in den sommermonaten den vergleich mit festivals nicht zu scheuen. dahingegen nimmt sich neujahr bescheiden aus, was nicht despektierlich, sondern vielmehr als gegenteil davon gemeint ist: während das zwanzigjährige auf das in der vergangenheit erreichte zurückblick und sich dabei vor den leuten verneigt, die das künstlerisch begleitet oder gar ermöglicht haben, wird neujahr der blick nach vorne gerichtet.

darum soll’s aber erst zu gegebener zeit gehen. ich habe mir nur vorgenommen, zu pete und fiedel am anfang zu erscheinen, den rest des proppevollen wochenendes einfach geschehen zu lassen, mich dabei auf reizüberflutung auf allen kanälen eingestellt und in hinblick auf kondition sowie resturlaubstage am montag vorsorglich freigenommen. schon jetzt: alles gute an den betonklotz! den möchte ich nach wie vor nicht in meinem leben missen.

klubnacht – 20 jahre berghain

berghain
samstag, 14.12.2024
00:00 pete b2b fiedel
04:30 surgeon
07:30 phase fatale b2b terence fixmer
10:30 kyle geiger b2b vincent neumann
13:30 daria kolosova b2b etapp kyle
16:30 kittin b2b marcel dettmann
19:30 honey dijon
22:30 amotik b2b answer code request
sonntag, 15.12.2024
01:30 rødhåd b2b rene wise
04:30 norman nodge b2b amoral
07:30 shinedoe
10:30 fadi mohem b2b ben klock
13:30 beste hira
16:30 efdemin b2b quelza
19:30 steffi b2b tasha
22:30 len faki
montag, 16.12.2024
01:30 luke slater
04:30 jakojako b2b barker

panorama bar
samstag, 14.12.2024
00:00 tama sumo b2b lakuti
04:00 massimiliano pagliara b2b budino
07:00 andré galluzzi
10:00 dinky b2b matthew styles
13:00 cormac b2b curses
16:00 richard akingbehin b2b parallel 9
19:00 nd_baumecker b2b gallegos
22:00 seth troxler
sonntag, 15.12.2024
01:00 ogazón b2b ryan elliott
04:00 nick höppner b2b gonno
07:00 oracy b2b soundstream
10:00 paramida b2b alex kassian
13:00 avalon emerson b2b roi perez
16:00 sedef adasï b2b bashkka
19:00 natalie robinson b2b virginia
22:00 boris b2b ralf
montag, 16.12.2024
01:00 gerd janson b2b âme

halle
samstag, 14.12.2024
20:00 mxwhd
sonntag, 15.12.2024
00:00 missteikk
04:00 jin synth live
05:00 jenus
09:00 tobias. live
11:00 margaux gazur
15:00 nazanin noori live
17:00 banu
21:00 brant gibson

[berlin / 15.11.2024] berghain: reef

stammtermin numero zwei, letzte reef für dieses jahr. die termine für nächstes jahr sind noch nicht raus.

reef

berghain
00:00 esposito
03:00 mc yallah x debmaster
04:00 niño árbol
06:00 mala

panorama bar
22:00 nono gigsta
02:00 siu mata
05:00 dj earl
07:00 lena willikens b2b darwin

nachbetrachtung

rein: gegen 22:45 uhr.
raus: kurz nach 8:15 uhr.

eine ausgabe im echt guten durchschnitt, wobei ich vielleicht zu hohe erwartungen an mala hatte. nachdem er beim waking life seine unwiderstehliche mischung aus subtil-schiebenden tracks mit tiefgang plus gestandenen wobble-brettern spielte, war mir das samstagfrüh eindeutig zu ravig. oder mein verstand bereits übersättigt. sei es wie es sei – er hat mich leider nicht abholen können. macht jedoch nichts – das traf dafür auf ziemlich viele andere besucher*innen zu. ich habe das berghain zu dem zeitpunkt an einem samstagmorgen selten so voll erlebt. ungefähr vergleichbar mit einem gut besuchten sonntagnachmittag gegen 14 / 15 uhr mit einem sehr dankbaren publikum.
das ging leider sehr auf kosten von dj earl, der in seiner ersten stunde mit footwork (darunter sehr viel dj rashad) in der panorama bar die leute fest im griff hatte und für mich im vergleich zu niño árbol (raviger drum & bass) eindeutig die nase vorne hatte. obwohl es clever war, mala als headliner an den schluss zu setzen, weil seine übliche tiefe super zum abschluss gepasst hätte und er auch genügend publikumsmagnet ist, tat mir dj earl ganz schön leid. er spielte ab 6 uhr vor einer bestenfalls drittelvollen panorama bar, wo ich schon fast annahm, dass der slot von darwin und lena nach unten verlegt wird. aber nein: im berghain war um 8 uhr schluss und die beiden damen bestritten das von anfang an wie aus einem guss mit stellenweise rauhen breakbeats. damit gewannen sie auch kontinuierlich leute zurück. aber da leipzig bereits rief, ich bereits gut 24 stunden wach und somit nicht mehr wirklich aufnahmefähig war, beließ ich es um kurz nach 8 dabei – in der hoffnung, dass das irgendwann mal wiederholt wird.

ansonsten war ich bereits gegen 0:45 uhr im berghain leicht am grinsen. bereits zu dem zeitpunkt trat das bekannte freitagsphänomen auf, wonach ich nach gerade mal zwei stunden im club bereits eine musikalische bandbreite präsentiert bekommen hatte wie an manchen sonntagen nicht und zugleich offensichtlich wurde, dass nicht nur ich das ziemlich gut so fand.
das fing bei nono gigstas ziemlich jazziger electronica an, die sich später in reduzierte breakbeats à la livity sound oder well street entwickelte (shazam hat leider nichts erkannt, daher nur diese skizzenhafte beschreibung). wenn ich das haar in der suppe suchen wollte, wäre es schön, wenn sie beim nächsten mal die lautstärke im blick behalten könnte – das schwankte auch nach mitternacht stellenweise zwischen „laut genug“ und „ich kann die gespräche um mich herum hören“. passiert den besten.
esposito (mein klarer favorit dieser ausgabe) war maßgeblich für mein grinsen verantwortlich, auch wenn er für mich nach einer halben stunde etwas auf der suche wirkte, wo es im set hingehen soll. ab 0:45 uhr entschied er sich für drum & bass und blieb auch dabei, was dieser reef-ausgabe (zumindest im berghain) in kombination mit niño árbol einen deutlichen stilistischen stempel aufdrückte.
siu mata stellenweise housig, durchbrach die 4/4-kicks jedoch rechtzeitig. mc yallah x debmaster erinnerten mich als kombination ziemlich an miss red und the bug. für mich insgesamt musikalisch besser, weil weniger düster um der düsterheit willen – wenn auch nicht mein fall. aber sie hat eine wahnsinnig gute bühnenpräsenz bzw. mischt sich gleich unter das publikum. hatte also konzertcharakter zwischendrin und damit auch etwas neues.

notierte tracks

esposito
speedy j – fill 3
source direct – approach & identify (demdike stare remix)
special request – transmission
beastie respond – continuous
cause 4 concern – dead weight
indigo – volta
dbridge – dead peak
bredren – the sewers
dub phizix – never been (feat. fox)
jonny l – piper
mako – a break from ritual
loxy & resound – tyranny
dub phizix – narrow eyes (feat. fox & chimpo)
goldie – still life (photek remix)
ed rush & optical – compound

siu mata
10010 – mambo influenciado
fold – billa
sam binga & fracture – trippin‘
hassan abou alam – ma3rafsh

dj earl
dj rashad – shoot me
trg – broken heart (martyn’s dcm remix)
dj rashad – let it go
dj rashad – took it doggy style
dj rashad – trap bakk

mala
nomine – nomine’s ego
mala – anti war dub
mala – lean forward
joker – mad night (letzter track)

darwin b2b lena willikens
pearson sound – hornet
delta – la la

[berlin / 02.10.2024] lab.oratory: revolting

bin gerade angekommen, nd spielt ein cover von kylie minogues „can’t get you out of my head“. rest folgt.

revolting

ablauf

23:00 nd_baumecker
01:00 gallegos
04:00 frau laura b2b francesco framor
07:00 sherø

nachbetrachtung

erfolgt am 17. juni 2025, ist entsprechend lückenhaft. ich weiß bspw. nur anhand des postingdatums, dass ich um 1 uhr angekommen, jedoch nicht, wann ich gegangen bin. ich mach’s daher kurz.

dem (leeren) shazam-verlauf und meinen notizen (ein track) nach zu urteilen war’s musikalisch solide – sprich: da gibt’s so gut wie nichts zu berichten. ich kann mich an das übliche procedere erinnern: lab schnell gefüllt, nd gut in schwung, bei gallegos fehlte mir etwas der rote faden.

notierte tracks

gallegos

m people – open your heart