[berlin / 14.12.2023] säule: mana abundance

teil nachträglich verfasster nachbetrachtungen, um die partybiographie für mich selbst lückenlos zu halten. wie in diesem fall eher stichpunktartig anstatt ausufernd, auf das datum des besuchs zurückdatiert – tatsächlich am 17. dezember 2023 geschrieben.

mana abundance
22:00 sean h
23:30 shjva live
01:00 k.o.p. 32 live
02:30 dj brada

nachbetrachtung

der sonntag ist mir mittlerweile bekanntermaßen gerne mal zu wuselig, an freitagen blitzen u.a. dank der reef die ursprünglichen qualitäten des clubs auf – und dann gibt es noch die unlängst reanimierten donnerstage in der säule. der wird sich auf absehbare zeit nicht als primärer tag zum ausgehen etablieren, also bleibt raum für experimente.
auf dem gebiet gab es jedoch auch konkurrenz: im tresor bzw. globus wurde das 25-jährige bestehen von hidden hawaii gefeiert, im ohm nebenan gab es u.a. space dimension controller.

mana abundance pflegt enge kontakte zur warning. „ein berliner label für darkere tekkno- und psytrance-tunes“ verhieß der promotext. psytrance – überhaupt nicht meine baustelle. shjva hat für die warious 1 auf warning einen guten track beigesteuert und die compilations auf der bandcamp-seite des labels hinterließen bei mir auch keinen schlechten eindruck. auf der anderen seite las es sich bei reddit sowie telegram in den letzten wochen so, dass die sonntagsschlangen vor dem berghain sich eher weniger verkürzt sowie das geschehen am sonntagabend drinnen nicht wirklich entspannt haben. die halle scheint zum geburtstag am vergangenen wochenende ein wenig abgefedert zu haben. aber mir steht der sinn aktuell weniger nach trubel. also war meine entscheidung klar: der monatstermin fällt hierauf.
bereut habe ich das absolut nicht. nur war ich nach einem arbeitstag mit zu wenig schlaf in der nacht zuvor alles andere als fit, um nach 1 uhr noch das tanzbein schwingen zu können. aber so allgemein könnte sich der donnerstag in der säule als mein monatlicher termin entwickeln. erstmal gab’s gegen mitternacht so gut wie keine schlange. das steht und fällt aber wahrscheinlich mit dem line-up. wenn wie vor ein paar wochen ellen allien spielt, wird auch da geduld gefragt sein – wenn auch nicht auf dem niveau wie an sonntagen. drinnen war’s gut halb- bis zweidrittelvoll. das treppenhaus zum berghain diente als raucher*innenbereich.

vor allem fand ich’s jedoch musikalisch ansprechend. mein genre wird’s zwar nach wie vor nicht – vor allem k.o.p. 32 war mit seinen 165 bpm viel zu schnell, als dass meine synapsen bzw. beine das noch hätten adäquat verarbeiten können. seine halftime-passagen waren dafür umso besser.
aber sonst war ich überrascht, gar erleichtert, dass der stil mehr zu bieten hat als die immer gleiche kickdrum, wie ich sie vom trancefloor der fusion kenne. allen sets gemeinsam (jedenfalls von mitternacht bis 3 uhr, dann bin ich gegangen) war psytrance als grobe richtschnur für ein ziemlich aufgeräumtes, gar minimalistisches klangbild. und in der form kann ich was damit anfangen. der klang in der säule kann das eh sehr gut transportieren. und ein publikum, das sich aus kenner*innen sowie ein paar tourist*innen speist, aber sich sonst völlig unaufgeregt im club bewegt, hat den abend (so kurz er für mich auch war) für mich gut abgerundet.

in aller kurzform: ich ertappe mich dabei, jetzt primär auf den donnerstag im monatsprogramm zu schauen. alleine für den januar sind für mich schon zwei interessante termine dabei. nur an genügend schlaf sollte ich vorher denken. für die mana abundance-betreiber hoffe ich, dass es der auftakt für weitere termine war.

[berlin / 10.11.2023] berghain: reef

letzte ausgabe in diesem jahr mit einem line-up, das die vorfreude eigentlich schon in ungesundem ausmaß steigert.

reef

berghain
00:00 ema
02:30 lee gamble
04:00 dbridge
06:00 darwin

panorama bar
22:00 esposito
02:00 nvst
04:00 toma kami
07:00 djrum

nachbetrachtung

mit einer mischung aus freude und aufkeimender sorge kann ich sagen: das konzept der reef scheint zuverlässig aufzugehen. das bringt jedoch auch mit sich, selbst den freitag schon ähnlich wie den sonntag planen zu müssen – und das in komprimierterer form, weil der einlass nur bis 7 uhr (also zum start des letzten djs) stattfindet.
will heißen: wie schon bei den vergangenen malen reichte die schlange schon um 23 uhr fast bis zum kiosk. an der gästelistenschlange war da noch nichts los, aber das sah zwei stunden später mit einer schlange bis zum geldautomaten auch schon ganz anders aus. dauerte dort eine stunde, wurde mir berichtet. und das ist schon eine neue qualität.

mensch könnte also eine sonntagabend-ähnliche fülle vermuten oder gar befürchten, aber auch hier das gleiche bild wie in den vergangenen ausgaben: der laden war gut, jedoch beileibe nicht überfüllt. und das mit den durchaus richtigen leuten: viele touristen, im schnitt eher jünger. aber: offen für viele stile und euphorisch noch dazu – diverse arme in der luft sowie rewinds bei dbridge waren jedenfalls eindeutig. bei ihm (und auch lee gamble) befürchtete ich jedoch kurz, dass sich die reef wie die sub:stance ihrerzeit dem techno-publikum andient. mit ein paar tagen abstand sehe ich das etwas milder: wenn es technoid war, dann wenigstens nicht für längere zeit auf die durchgängig einfach zu verarbeitende 4/4-kick beschränkt, sondern gebrochen. also das, was ich mir seit eh und je für klubnächte wünsche.

zwei wermutstropfen gibt es, wofür die reef jedoch nichts kann. ersteren lasse ich mittlerweile unter der kategorie „zivilisationskrankheit“ laufen: gruppen, die an neuralgischen punkten einfach stehenbleiben und sich erstmal beraten (das geht auf der treppe zur panorama bar besonders gut) oder ohne das bewusstsein für andere unschlüssig herumstehen.
als zweiteres (und das laste ich der berghain-personalpolitik an) der ausfall eines der security-mitarbeiter, als unten schluss war: ich kann die frustration verstehen, wenn die sprachbarriere im weg steht, nicht mehr ganz fitten besuchern zu verstehen zu geben, dass der umweg über das treppenhaus der panorama bar genommen werden muss, um nach unten zur garderobe zu gelangen. das hätte durchaus mehr worte erfordert als „nach oben zur panorama bar“. stattdessen wurde der besagte besucher beim dritten mal einfach grob weggeschubst. wäre ich fußballkommentator, würde ich floskeln wie „zu grobes einsteigen“ bemühen. zum glück war der dritte im bunde (begleiter des betroffenen besuchers) erfolgreich um deeskalation bemüht, aber eigentlich wäre dies aufgabe des personals. ich werde das noch minimal erweitert ans berghain schicken, ehe ich grummelnd in der ecke auf kontaktaufnahme warte.

damit endlich zum positiven, und das betrifft den ganzen rest.
esposito mit der gleichen dramaturgie wie ein jahr zuvor eine etage tiefer: dubstep zu beginn, drum & bass in den letzten anderthalb stunden. klar band die öffnung des berghains zu mitternacht erstmal wieder ein paar leute, aber im vergleich zu ema (ebenfalls dubstep zu beginn) hatte er für mich inhaltlich die nase vorne. wobei das jammern auf hohem niveau ist.
erst recht ab 3 uhr, wo mensch vor guter musik auf beiden floors wirklich die qual der wahl hatte. auch wenn das set von lee gamble unmissverständlich klarmachte, dass jetzt hart raven angesagt ist, hat diese reef die sonst so etablierte räumliche ordnung für meine begriffe auf den kopf gestellt. will heißen: die panorama bar empfand ich über den gesamten verlauf musikalisch wilder. das ging beim durchaus technoiden, rauhen stil von nvst weiter (shazam ließ mich hier im stich, daher leider keine beispiele), toma kami blieb mit fast schon miami-bass artigen sachen über 140 bpm und später mit jungle-anleihen auch sportlich. und das fazit zu djrum hat jemensch bei reddit schon sehr gut auf den punkt gebracht: fucking hell!
hatte ich es zuvor noch von meiner kondition abhängig gemacht, bis zum schluss zu bleiben, war es am ende ein leichtes. wie schon im spätsommer in der else: ein parforceritt durch stile (dancehall, dubstep, jungle, drum & bass, hardcore-techno, braindance) und tempi, was sich auf dem papier wie chaos liest. aber aus seiner hand ging das so stimmig ineinander, dass amateur-djs still nach hause schleichen und sich erstmal für drei monate in klausur begeben wollen, um nur mal annähernd in die nähe zu gelangen (ich rede von mir). konsequent mit vinyl auf drei decks, und auf einmal ist auch der sinn der effekteinheit am pioneer djm klar. eine auch beim schlusstrack um 10 uhr immer noch gut gefüllte panorama bar und langer applaus sprechen für sich.

damit habe ich das berghain nur stiefmütterlich abgedeckt, dabei war dbridge dort auch ein hochgenuss und der grund, weshalb ich toma kami nur ausschnittsweise mitbekam. auch wenn er gut anderthalb stunden eher auf techno-tempo unterwegs war, dachte ich wieder einmal schelmisch daran, dass gestandene drum & bass-veteranen den meisten der jüngeren djs zeigen, wie das ganze auch interessant geht. und das ohne holzhammer, sondern mit der reduzierten soundästhetik, wie er sie seinerzeit mit autonomic mitgeprägt hat. toll von anfang bis ende. da hatte darwin keine schwierigkeiten, mit drum & bass anzuknüpfen und später mit footwork und einem remix von kylie minogues „slow“ zu landen (sehr wahrscheinlich ein bootleg, das shazam natürlich nicht gefunden hat. wer da mehr weiß, kommentiert einfach.). ihr hätte ich es gegönnt, noch eine stunde länger als „nur“ bis 8 uhr machen zu können. voll genug wäre es gewesen und der stimmung hätte das auf beiden floors meinem eindruck nach nicht geschadet.

also wieder mal klasse mit großer stilvielfalt und ein dafür dankbares publikum obendrauf. schade, dass es nur drei termine im jahr sind. geht es nach dem andrang vor der tür (und meinen wunschvorstellungen), ist der bedarf nach mehr durchaus vorhanden. aber andererseits bleibt die reef damit auch ein termin, auf den mensch sich besonders freuen kann. für mich entwickelt sie sich nicht nur zu einem bloßen dauerkartenabonnement, sondern ist auf dem besten weg zur herzensangelegenheit.

trackauswahl (*: shazam)

esposito
kercha – new world*
11th hour – foolish* (direkt danach)
onhell – the rake it up riddim (korostyle remix)*
j:kenzo – hoodwinked
fixate – focus*

ema
dlx – matter of fact (breakage’s relatively speaking mix)*
baitface – disrobe*

lee gamble
icicle – dominate (former remix)*
jurango – drolle posse
blawan – rubber industry

dbridge
henzo – the prowl*
eich – bleak*
coen – rattlesnake*
boofy – more or less*
yoofee – seek & move (molokai remix)*
plastikman – hypokondriak (auf um die 160 bpm)
goldie – inner city life (break remix)
itoa – hush hush*

toma kami
special request – vortex 150
rebound x – rhythm & gash (samurai breaks bootleg)*

darwin
rdg – lemon (feat. ill chill)*
dub phisix & skeptical – marka (feat. strategy)*
dj rashad – work 07*

djrum
danny goliger & choopsie – cycling*
the duke of juke – feel my mf bass*
struktur – 1 (a1)
squarepusher – theme from ernest borgnine
happa – blackberreh!*
gila – trench cadence
sha ru – temporary iteration*
kimyan law – komorebi*

[berlin / 21.10.2023] berghain: klubnacht

teil der nachträglich verfassten nachlesen und auf das datum des besuchs zurückdatiert.

klubnacht

berghain
00:00 akanbi
04:00 quest?onmark
08:00 virginia
12:00 ok williams
16:00 rolando
20:00 len faki
00:00 vincent neumann

panorama bar
00:00 curses
04:00 pablo bozzi
08:00 massimiliano pagliara
12:00 omoloko
16:00 batu
20:00 lakuti
00:00 jason kendig

nachbetrachtung

ich war spontan da. wollte eigentlich am freitag zum pan-jubiläum, aber skrillex wird zu einer monströsen schlange führen und arca das ganze als neuer zugang zum line-up noch befeuern. stattdessen nutze ich lieber die möglichkeit, anderweitig karmapunkte zu sammeln.

noch dazu hatte ich die hoffnung, dass es wegen des amsterdam dance event eher entspannt ist. hat sich zu großen teilen auch erfüllt – eine nennenswerte schlange gab’s von nachmittag an nicht, und drinnen war’s selbst nach 20 uhr noch aushaltbar, wenn mir auch im berghain eine spur zu viel.

klare musikalische trennung – zumindest in der zeit meiner anwesenheit von 14 bis 22 uhr. war jedoch erst zu lakuti mal länger in der panorama bar. dort fand alles konsequent unter 130 bpm statt, was mittlerweile auch keine selbstverständlichkeit mehr ist.

ok williams mit zügigem tempo, gegen ende bei 150 bpm. rannte mit ihren drops beim jüngeren publikum offene türen ein, aber glücklicherweise war’s kein techno der stumpfen sorte bzw. eurodance- oder hardtrance-verschnitt. stattdessen auch mal zwischendurch auflockerungen durch breakiges (pluspunkt). ähnlich wie marrøn: in der form kann ich was damit anfangen.
rolando war der hauptgrund meines besuchs und mir fiel erst vor ort auf, dass sich sein slot mit dem von batu überschnitt. entschied rolando auch klar für sich. gut zehn schläge pro minute langsamer als seine vorgängerin, zu beginn auch mit deutlich weniger druck unterwegs. aber dieser neuaufbau ging nach der vorlage und im kontext des restlichen verlaufs sowie der uhrzeit sehr klar.
lakuti mit tribal-elementen, len faki reduzierter als noch vor jahren, aber nicht minder treibend. beides war für mich als zaungast in ordnung, ins getümmel wollte ich mich da nicht mehr stürzen.

tracks (*: shazam)

ok williams
j tijn – sledge*
jimi joel – so uhm…*
dj decay – seethe mode*
jensen interceptor – ridin’*
assembler code & jensen interceptor – bioluminescence*
antigone – dance

rolando
samuel l session – diaspora pt. 3*
uncertain – toxic*
fixon & gene richards jr – strange occasions*
temudo – scars*
shlomi aber – righ*
e-dancer – pump the move
dave clarke – protective custody
outlander – vamp
jeff mills – spider formation
underground resistance – jupiter jazz (gut möglich, dass es auch der bislang nicht veröffentlichte mark broom edit war)

[berlin / 16.09.2023] berghain: klubnacht

liest sich jetzt etwas pathetisch, aber das könnte der für mich letzte sonntag in diesem jahr sein. im oktober ist das 15-jährige bestehen von pan an einem freitag für mich am interessantesten, obwohl noch kein line-up dafür draußen ist. gleiches gilt für die reef (10. november). und der dezember ist mit dem geburtstag sowie silvester / neujahr ein kandidat für überbevölkerte gänge / tanzflächen etc. – da hoffe ich auch auf einen attraktiven freitagstermin.
aber erstmal der kommende sonntag, bei dem mit ogazón sowie roman flügel leute im berghain-angebot stehen, die mensch eher eine etage höher vermuten würde. das lockert hoffentlich einiges auf.

klubnacht

berghain
00:00 primal state
04:00 luigi di venere
08:00 roman flügel
12:00 zisko
16:00 ogazón
20:00 marcel dettmann
00:00 tasha

panorama bar
23:59 eva be
04:00 axel boman
08:00 roi perez

19:30 tama sumo
00:00 nd_baumecker b2b francesco menduni

garten
12:00 ruby savage
16:00 nicola cruz

säule
20:30 mathew jonson live

nachbetrachtung

eingestempelt: 10 uhr früh
ausgestempelt: 1 uhr nachts

und um mit der kurzform einzusteigen: gemessen an den neuerlichen standards war’s eine der entspanntesten klubnächte in diesem jahr. auch mit die wärmste (drinnen), aber das sollte mensch auch langsam nicht mehr überraschen.

musikalisch schon wieder wenigstens gut, im berghain jedoch durchgängig besser als nur durchschnitt. einzig ruby savage war mir insgesamt zu vocal-/piano-lastig / discoid, aber das ist vielmehr mein problem. holte mich kurz vor schluss ihres sets mit „throw“ (und das auch quasi komplett gespielt) wiederum sehr ab. nicola cruz gefiel mir (gerade in seiner chicago-lastigen ersten stunde) im vergleich besser.
ansonsten haben die kandidat*innen, die mensch sonst eine etage höher verorten würde, mit wehenden fahnen alles abgeräumt. ogazón ein bisschen mehr als roman flügel, was aber auch am sonntagabend wie üblich gesteigerten füllgrad lag – gegen mittag war der zustand auf der tanzfläche für mich quasi ideal.
roman flügel jedenfalls um die 140 bpm, also auch dem zeitgeist entsprechend flott unterwegs. nur kam mir das nicht so schnell vor, stumpf war’s zudem auch nicht, sondern vielmehr eine lektion darin, was ich an neuheiten im techno-bereich (unberechtigterweise) nicht beachtet habe.
zisko hat tempotechnisch sogar eine kleine schippe draufgelegt, aber auch nicht schneller als 145/146 gespielt, dabei auch gezeigt, dass das durchaus melodisch (anfang) bzw. toolig mit tribal-elementen (weite teile vom rest) gehen kann. kein monotones durchbrettern, hat für meine begriffe eine echt gute visitenkarte abgegeben und damit hoffentlich nicht zum letzten mal dort gespielt.
ogazón bringt ein charisma mit, welches die menge mit euphorisiert. wäre ich sportjournalist, würde ich jetzt eingeschliffene phrasen wie „start-ziel-sieg“ bemühen. langsamer als ihre vorgänger (135 bpm), womit ich gerne nochmal wiederhole: es geht auch ohne tempowettlauf und mit der vereinigung von altem und neuen.
marcel dettmann mit einem der besten tracks zu beginn, die robert hood jemals produziert hat („detroit: one circle“), jedoch grätschte ein gewisser mathew jonson dazwischen. ich gebe es ehrlich zu: nachdem ich sein liveset von der diesjährigen time warp dank arte concert gesehen habe, hatte ich nicht allzu viel erwartet. dort haben mich die kurz auftretenden dissonanzen angesichts seiner vergangenen live-acts und produktionen schon etwas stutzig gemacht. nach gestern abend sind aber keine fragen mehr offen: gut 100 minuten spielzeit, wahnsinns-aufbau mit vertrackten minimalen beats, dann dem publikum endlich die 4/4-kick geben, dazu das „india in me“-motiv längere zeit mal mehr, mal minder im vordergrund und andere tracks drumherum tänzeln lassen. außerdem noch eine in breakbeats zerhackte version von „decompression“, die gerne so veröffentlicht werden kann (und damit es raus ist: ich fand die b-seite immer besser) und „marionette“ mit „typerope“ vermischt als zugabe. die beats live mit der roland tr-8 nach belieben umgebaut – da war nichts statisch. kurz: er hat die klasse an den tag gelegt, mit der er mich anno 2006 im berghain bereits überzeugen konnte.
zurück zu marcel dettmann, geeigneten platz bei der sonntagsfülle suchen. womit ich beim hauptgrund bin, weshalb der gestrige sonntag als einer der in diesem jahr angenehmsten für mich gilt.

nach den seit dem csd auftauchenden, in den letzten wochen jedoch abflauenden nachrichten über sechsstündige wartezeiten in der schlange und entsprechender fülle hatte ich gehofft, dass dieses ungewöhnliche berghain-booking ein paar leute zuhause bleiben lässt. oder das spätsommerliche wetter zum ausflug an den badesee animiert. zugegeben blitzte das schlechte gewissen ob des guten wetters gestern auch kurz bei mir auf, aber dafür gab es den garten, in dem es sich auch gut sitzen und plaudern lässt.
stattdessen war die schlange gestern zum schichtwechsel an der tür (gegen 18 uhr) am längsten: hälfte des weges. den rest des tages sowie abends waren die wartezeiten nicht weiter nennenswert. klar: die schlangen vor den toiletten waren ab 18 uhr allerorten jenseits von gut und böse und der durchgang zum garten entpuppt sich immer wieder als nadelöhr, wenn leute einfach nicht begreifen, dass mensch sich im gang oder im bereich der treppe zum garten eher weniger verquatschen oder bei aus- und eingängen platz lassen sollte.
sonst war ich erstaunt, dass ich im berghain selbst vor den rechten podesten während marcel dettmann tanzen konnte. das jedoch nicht ganz unbehelligt, so dass ich lieber nach links ging.

um dem stream of consciousness mit „nach links gehen“ mal völlig freien raum zu lassen und die nachlese zur reef zu ergänzen, bei der ich die hoffnung geäußert hatte, dass die veränderte position der subs zu einem besseren publikumsfluss nach vorne links führt: hat sich bestätigt. zwar geht dadurch auch die sicht zwischen den beiden stacks auf die tanzfläche verloren, aber wenn mensch am sonntagabend in einigermaßener ruhe tanzen möchte, geht das hinter den subs, jedoch auch überraschenderweise vor den beiden linken stacks ziemlich gut.
und vorne links erst recht. dort ist die verlagerung des podestes auf die rechte seite zwischen den beiden dortigen stacks gerade am sonntagabend im hochbetrieb für mich gold wert. manche können bemängeln, dass sich dort nicht genügend leute tummeln, um wirklich für stimmung zu sorgen. die sind dafür rechts vor dem dj, können für meine begriffe auch gerne dort bleiben und für die leute platz machen, die zur bar möchten. vorne links gibt es höchstens den durchgangsverkehr zum darkroom oder unter der treppe hindurch nach oben richtung panorama bar. aber das hält sich in aushaltbaren grenzen. der durch das weggefallene podest entstandene freiraum lässt die leute zügiger ab- oder zufließen, und überraschenderweise halten sich in den schmalen durchgängen zur tanzfläche zwischen subs und linken stacks auch kaum leute auf.
mag sein, dass das an richtig vollen sonntagabenden anders aussieht, aber die vermeide ich auch nach möglichkeit. stand gestern abend halte ich erstmal fest: linke seite = kein durchschlängeln mehr.

außerdem nachgereicht: die nun verbauten komponenten, die herbieville bei reddit aufgelistet hat (allesamt funktion one).

  • ds210+ds15-kombination (die von der decke vorne und hinten hängenden tops. waren schon vorher da, sind geblieben und auch in betrieb.)
  • die bestandteile der vier stacks: drei f218 (waren vorher vier), vier evo 6el, zwei evo 6eh
  • die satelliten-lautsprecher vorne links und rechts: zwei evo 6eh
  • die subs: sechs f124 in einem 2×3-array

faszinierend dabei: wenn mensch direkt vor den subs steht, ist der druck sehr gut auszuhalten. finde ich direkt vor den stacks intensiver. generell kann mensch sich jetzt den bassdruck basierend auf der position der tanzfläche aussuchen. vorne links ist tendenziell weniger, dafür sind die höhen und mitten präsenter.
mit der klubnacht-erfahrung im vergleich zur reef lässt sich sagen: der charakteristische berghain-sound hat nicht gelitten, nur feinschliff wäre gut. ich fände es bspw. besser, wenn die beiden satelliten-lautsprecher in den hohen frequenzen etwas begrenzt werden.
außerdem auffällig, aber weniger aufgabe von funktion one, sondern vielmehr der hauseigenen technikabteilung: ogazón spielte durchgängig mit vinyl und bei einem acapella gab es rückkoppelungen vom technics. nun gilt der nicht als am besten isolierter plattenspieler am markt, jedoch dachte ich, dass das nach all den jahren vor ort bereits im griff wäre.

soviel zur technik. um die kurve zurück zum abend an sich zu kriegen: marcel dettmann brachte das ganze mit gewohnter routine und dem einen oder anderen electro-track bei 135 bpm (für seine verhältnisse ist das geschwindigkeitsrekord) so gut über die bühne, dass er seinen status als einer meiner lieblings-residents einmal mehr untermauert hat.
tasha danach überraschenderweise mit cdjs und zackigerem tempo, da fand ich nd und francesco oben angenehmer. jedoch bestand meine letzte stunde zwischen mitternacht und 1 uhr nur noch aus herumstreunen, um zu hören, wie sich beide sets so anließen.

trackauswahl (*: shazam)

roman flügel
jark prongo – movin thru your system (dave clarke remix)
tensal – inhospitable*
sev dah – audio grape*
pfirter – dynamical systems*
yan cook – sweat*
teste – the wipe

zisko
surgeon – la real

ruby savage
paperclip people – throw (unreleased version, die auf der „sessions“ enthalten ist)

nicola cruz
sluts’n’strings & 909 – summerbreeze
gant-man – distorted sensory (loefah’s south side remix)*

ogazón
ø [phase] & rødhåd – 180215* (lustigerweise erst von shazam identifiziert als nalin & kane – beachball (tall paul remix))
shlomi aber – liquid pressure*
psyk – bite back*
grain – untitled b1*
mark williams – a dj’s groove*
platform – rowcast
matrixxman & setaoc mass – reckoning*
remco beekwilder – transmax*
introversion – onryo*

marcel dettmann
the vision – detroit: one circle
cynthia stern – dampfmaschine*
spokesman – acid creak (pierre’s reconstruction mix)
johannes heil – der tod (b1)
octave one – blackwater (e-dancer vocal dub)

nd_baumecker / francesco menduni
smooth touch – house of love (tom flynn strictly rhythms edit)

tasha
the advent – sketch 3

[berlin / 14.09.2023] berghain: sunn o))) shoshin (初心) duo / kali malone

einlass ab 18:30 uhr, beginnt bereits um 19:30 uhr. auch hier: tickets ausverkauft, ggf. über ticketswap schauen.

nachbetrachtung

das lässt sich kurz machen. kali malone modular und auch mit höher-mittigen frequenzen unterwegs, die ich bei drone als eher störend empfinde. ist aber geschmackssache. zur einstimmung passte das schon und das zu wenige an bass haben die herren anderson / o’malley locker ausgeglichen.

auch wenn der musikalische vergleich zu autechre vorne und hinten hinkt, ist ihr nonverbales verständnis auf der bühne ähnlich. wie bereits im festsaal vor vier jahren ein konstanter fluss über 80 minuten. wenig änderungen beim licht, außer zu beginn, wo das publikum kurz mit einbezogen wurde. nach wie vor viel konstanter nebel. ohne gehörschutz völlig leichtsinnig, aber ein erlebnis, das ich mir an ort und stelle wieder geben würde.

[berlin / 18./19.08.2023] berghain / m01: reef + afterhour

anderthalb premieren: die halbe ist, dass das berghain sich zum csd neue komponenten für die funktion one gegönnt und das beinahe 19 jahre alte soundsystem generalüberholt hat. im netz stehen gemischte meinungen dazu. die reef ist daher neben der für mich im vergleich zu „normalen“ sonntagen größeren inhaltlichen spannung auch aufgrund der zu erwartenden tieffrequenzen die ideale gelegenheit, mir ein eigenes bild davon zu machen.
die ganze premiere ist das m01, in dem eine kirsch audio verbaut ist. der club befindet sich bei der renate um die ecke am markgrafendamm (daher auch der name) und ist seit märz sporadisch offen. es wird wohl auf eine schlafpause zwischendrin hinauslaufen.

reef

berghain
00:00 darwin
03:00 dis fig
04:30 skeptical & sp:mc
06:30 hodge

panorama bar
22:00 akanbi
02:00 sha ru
04:00 dengue dengue dengue
07:00 esposito

m01
10:00 elke
13:00 re:ni
15:00 verraco

nachbetrachtung

es überrascht mich irgendwie selbst, direkt nach der party noch mitteilungsbedürftig genug zu sein, dass die nachlese nicht unnötig warten muss. die afterhour läuft jetzt zwar noch (ich beginne am samstag, dem 19.august 2023 um 17:55 uhr mit dem schreiben dieser zeilen und bin um 20:34 uhr fertig), aber in anbetracht des letzten wirklich warmen sommertages wollte ich den nachmittag nicht in einem dunklen raum verbringen, sondern den abend lieber auf dem balkon einläuten.

braucht nicht viel federlesen: war klasse, sowohl die hauptausgabe als auch die zwei stunden zugabe. wurde wieder mal deutlich, dass mit der party zwar durchaus geld verdient werden kann, den initiator*innen jedoch der vibe wichtiger ist.
die schlange war bereits gegen 23:30 uhr überaus üppig (bis zur hälfte des weges), blieb auch bis 3 uhr so. das berghain hätte also locker wie zu manchen sonntagen gefüllt werden können. stattdessen das von der reef mittlerweile gewohnte bild: gute 80% füllgrad, damit entfiel die suche nach den orten, an denen es sich ohne gedrängel aushalten ließ. stattdessen blieb jeder*m genügend platz, um ohne am körper festgetackerte arme tanzen zu können. das war dann insgesamt authentischer euphorisch als der mittlerweile klassische sonntagabend, an dem die erwartung mancher gäste proportional zum füllgrad steigt, wobei reddit zu entnehmen ist, dass dies an den letzten wochenenden seit dem csd unangenehme ausmaße angenommen hat.
einfach mal danke an die reef, bewusst auf mehreinnahmen zu verzichten und den leuten sowie djs platz zur entfaltung zu bieten. und ans berghain, diesen ansatz nicht zu konterkarieren.

musik mindestens guter durchschnitt, gerne auch drüber.
meine favorit*innen:
darwin – warm-up nach maß, minimaler dubstep zu beginn, eher grime und fast schon technoid zum schluss.
dengue dengue dengue – einfach mal konsequent mit dancehall neuerer schule in der ersten stunde um die 100 bpm, in der zweiten hälfte mit normalem panorama-bar-tempo, da fand ich skeptical & sp:mc mit drum&bass unten interessanter.

der rest brachte auch seine eigene note ein, wobei ich akanbi hoch anrechne, den fluss des sets mit ambient einfach mal bewusst unterbrochen zu haben und gerne dubbig-housig um die 120 bpm unterwegs zu sein. sha ru zwischen breakbeats und footwork mit ihr als mc auf dem pult, bei esposito kann mensch es als gesetzt ansehen, dass er drum&bass zum schluss spielt – egal auf welchem floor.
dis fig unten mit fast schon poppigem intro, aber später mit durchaus bekannten dubstep-krachern. die arbeitsteilung danach: skeptical legt auf, sp:mc schnappt sich das mikrofon. mit mcs ist das so eine sache: ich weiß, dass sie untrennbar mit der britischen jungle/drum&bass-kultur verbunden sind. kann gut werden, kann grandios schiefgehen. war glücklicherweise ersteres, aber (und da wird meine meinung potentiell unpopulär) mir hätte auch nichts gefehlt, wenn sp:mc mit aufgelegt und das mikrofon gar nicht erst angeschlossen worden wäre. erste hälfte dubstep, zweite hälfte drum&bass. hodge dann mit überaus technoidem tempo, was sogar sonntag passen würde, um die tanz- sowie hörgewohnheiten mal etwas aufzubrechen. da shazam viel zu häufig versagt hat, gehe ich davon aus, dass eine menge davon noch nicht veröffentlicht war.

schluss war unten um 8 uhr, dann bin ich auch los, weil ich von der afterhour möglichst viel mitnehmen wollte. hatte angenommen, dass skee mask spielt, mir aber dennoch keinen wecker gestellt. seit geraumer zeit richte ich mich lieber nach meiner biologischen uhr, ehe ich mich in den club quäle und dort entsprechend herumstehe oder mich zum tanzen zwingen muss. so bekam ich nur re:nis letzte zwei tracks mit, dafür aber auch die ersten zwei stunden, in denen verraco zeigte, dass es in zwei stunden sehr wohl möglich ist, von drum&bass wieder zurück auf (post-)dubstep und techno zu kommen.
auch wenn ich hin und wieder mal am sinn von afterhours zweifle und die frage wirklich erlaubt ist, ob es das wert war, dafür einen sonnigen nachmittag zu ver(sch)wenden: dort war tatsächlich der harte kern, der manchmal durch jubeln einzelne tracks übertönte. hat also etwas von selbstbelohnung, nachdem der druck abgefallen ist. steckte mich zum teil auch an, wobei das gewissen wegen des wetters und vitamin-d-bedarfs anklopfte und es daher „nur“ bei den zwei stunden blieb. da für dieses jahr nach meiner rechnung um den november herum noch eine ausgabe anstehen müsste, hätte dieses gewissen an einem grauen herbsttag in jedem fall weniger etwas zu melden.

kann dann auch gerne wieder in der kombination stattfinden, wobei der innenhof des m01 schon ziemlich charmant ist und in den wärmeren monaten einfach mal gut zwei drittel des publikums aufnehmen kann. gibt mehrere ebenen: einmal den hof an sich mit containern, in denen eine bar sowie die garderobe untergebracht sind und die aus der else bekannten container obendrauf, von denen aus mensch in den garten der renate schauen kann. hab da auch ein wenig zeit verbracht.
drinnen ist’s sehr übersichtlich, als ob mensch den gang in der renate vom kleinen zum grünen raum nimmt. mit 50 leuten ist die tanzfläche gut voll, etwas unglücklich ist die position der bar am hinteren ende – da sollten bei den bestellungen keine schlangen entstehen, sonst könnten sich die hinten tanzenden schnell genervt fühlen. andererseits hat der laden mit 200 leuten in den herbst-/wintermonaten seine kapazitätsgrenze erreicht, so dass das aufkommen wahrscheinlich gut handzuhaben ist.
anlage von kirsch audio, unauffällig platzierte tops an vier seiten, subwoofer vorne rechts beim dj, war der stilvielfalt von verraco jedenfalls gewachsen. licht besteht aus den aus dem schwarzen raum der renate bekannten quadraten mit acht mal acht led-birnen sowie led-strips. lief auf autopilot, war nicht aufdringlich hell.
für herbst / winter, wenn draußen wegfällt: sitzgelegenheiten fehlen, außer mensch geht links am dj vorbei. wäre auf der tanzfläche auch nicht umzusetzen, weil stolperfalle. ist andererseits auch anlass genug, leuten zu vermitteln, dass die tanzfläche ein guter ort ist, um den abend einzuläuten. wenn andererseits gespräche vertieft werden wollen, würde mich das dort nerven.
ich kenne die konditionen nicht. aber falls mensch mit affinität zu stilen abseits ausgetretener pfade dort etwas veranstalten möchte, ist das m01 eine ziemlich gute alternative. sofern sich aus dem eigenen netzwerk 50-70 leute mobilisieren lassen, kann das eine runde sache werden. noch ist mir zu wenig kontinuität dort.

damit zum eigentlichen thema, das stammgäste sowie audiophile, bzw. solche, die es werden wollen oder vorgeben zu sein, seit wochen diskutieren: das neue soundsystem. gerne von der frage flankiert, warum etwas ausgewechselt werden muss, das sich jetzt schon seit jahrzehnten bewährt hat.
um es vorwegzunehmen: ich mag’s immer noch. muss aber auch anfügen, dass ich weite teile des abends in sorge um den sitz und damit die funktionalität meines angepassten elacin-hörschutzes und schlussendlich um mein gehör war (die lagerung in einem viel zu engen portemonnaie tat einem der filter nicht gut und nach gut sieben jahren ist es durchaus mal an der zeit für neue). ich würde jeder*m nach wie vor dazu raten, mindestens mit den schaumstoff-stöpseln, die es immer noch gratis an bars sowie der garderobe gibt, auf die tanzfläche zu gehen – ohne ist es einfach zu böse.

die einzelnen komponenten hätte ich gerne aufgelistet, aber das lässt sich anhand der durchaus fein differenzierten produktpalette bei funktion one nicht bewerkstelligen. also leider nur oberflächlich, leute mit insiderkenntnissen können sehr gerne kommentieren. die türme gibt’s noch, sie stammen jetzt aus der evolution-serie. eine mid-range-bassbox weniger pro turm (also „nur“ drei statt vier), sie sind dank der tops aber immer noch genauso hoch, wenn nicht sogar etwas höher, dafür nicht so tief.
die x-anordnung stimmt teilweise. von den jeweils zwei hochtönern verläuft einer parallel zur wand, der andere in richtung tanzfläche. es ist jetzt also ein akustisch ziemlich genau abgestecktes quadrat, was im vorderen bereich zwischen stacks und dj/live-act-pult zu einem toten bereich führt, in dem es davon abhängen würde, wie laut die monitorboxen am dj-pult sind – wären da nicht die extra montierten evo 7sh (oder 6sh) links in der ecke über dem eingang zum darkroom sowie rechts über dem notausgang. damit herrscht in beiden ecken nun mehr klarheit im sound als zuvor und auch damit etwas mehr lautstärke. der bass von den türmen sowie den subwoofern trägt so weit durch den raum, dass das in den ecken definitiv ausreicht.
etwas unglücklich: die position des vorderen rechten turms. stand vorher bündig mit dem durchgang zur bar und jetzt etwas in diesen durchgang hinein. die stelle war vorher schon ein nadelöhr, könnte an normalen sonntagabenden jetzt also noch stressiger werden. letzte nacht ging’s.
was mittlerweile wohl behoben zu sein scheint: die position des hinteren linken turms, der an den ersten wochenenden wohl so nahe an der treppe zur panorama bar stand, dass mensch keine andere möglichkeit hatte als sich dahinter wegzuducken oder zum leidwesen der tanzenden vorne herum zu gehen. das geht jetzt problemlos.
die neuen subwoofer gehen von ihrer bauweise her lange nicht mehr so in die tiefe wie die alten und haben mittlerweile auch mehrmals die position gewechselt. standen anfangs wohl vorne neben dem dj (wodurch zum leidwesen einiger das podest wegfiel, gibt’s jedoch wieder), dann links vor dem darkroom – und jetzt für meine begriffe quasi ideal: nämlich bündig und ziemlich genau zwischen beiden linken boxentürmen. es sind insgesamt sechs, jeweils drei übereinander getürmt, gut zweieinhalb meter hoch. ich hatte mir schon szenarien ausgemalt, in denen die neuen subwoofer anstelle der alten an der wand stehen und damit der übliche slalom nach vorne links weiterhin stattfindet. stattdessen ist jetzt unter der treppe richtung panorama bar platz und mensch kann bei moderater füllung fast ungehindert bis zum hinteren linken notausgang durchspazieren – oder bei bedarf zwischen türmen und subs hindurch auf die tanzfläche, wenn dort platz ist.
ortskundige können jetzt bemängeln, dass die tanzfläche dadurch kleiner wird – und das ist auch richtig. es ist jedoch die gefahr gebannt, dass flaschen von der treppe der panorama bar direkt nach unten auf die tanzfläche oder den schädel dort tanzender fliegen können. außerdem gibt’s durch den wegfall des vorderen linken podiums vor dem darkroom platzgewinn. mensch muss sich nicht mehr links und rechts dort vorbeischlängeln, um auf der tanzfläche zu landen, sondern ist dank des erwähnten montierten top/mid-speakers mitten im geschehen – bzw. etwas fernab davon, wenn einem gerade nicht so nach hektischer betriebsamkeit ist. das podium ist übrigens nicht ersatzlos gestrichen, sondern als zweites zum bereits auf der rechten seite zwischen den türmen vorhandenen gewandert. wird dadurch möglich, dass die türme jetzt etwas weiter voneinander entfernt stehen. auch das finde ich besser so – links und rechts davon kommt mensch dort immer noch gut ins getümmel.

mir ist bewusst, dass die reef nicht repräsentativ für den hochbetrieb am sonntagabend ist, dazu werde ich mir in vier wochen ein bild machen. zwischendrin noch im konzertbetrieb bei sunn o))).
stand jetzt kann ich die kritik, dass die stimmung links vor dem dj nun nicht mehr existiert und auch die cruising-area vor dem darkroom wegfällt, nicht nachvollziehen. es ist jedoch sehr gut möglich, dass der feinschliff in den letzten wochen seinen teil dazu beigetragen hat. ich kann sehr gut damit leben, jetzt auf der linken seite unter der treppe bis zum hinteren linken notausgang theoretisch platz zu haben. genügend sound kommt auch dort an. und gar nicht mal so unwichtig: für den fall der fälle sind einige hindernisse auf dem weg zu den notausgängen beseitigt.

akustisch ist’s eine leichte umgewöhnung, aber für mich definitiv nichts, wonach der charakteristische berghain-sound unwiderruflich verloren ist. wenn überhaupt, ist es jammern auf hohem niveau. es macht schon einen unterschied, ob mensch im vorderen bereich zwischen dj-pult und den türmen tanzt oder sich vor die subwoofer-wand stellt oder rechts vor’s podium. auf der linken seite ist tendenziell mehr bass, rechts kommt davon immer noch genug an. aber so kann mensch sich jetzt quasi aussuchen, wieviel denn gerade nötig bzw. sogar gewollt ist. vor der basswand werden es die wenigsten wahrscheinlich längere zeit aushalten, andererseits fand ich’s auch im dortigen umkreis nicht unangenehm – durch die vorarbeit von der sub:stance und die vergangenen reef-ausgaben wusste ich, auf was ich mich einlasse bzw. habe mich schon bewusst für die reef als test entschieden.

den hat das berghain-soundsystem 2.0 für mich locker gemeistert. die attack in den mitten ist jetzt wesentlich präsenter als zuvor (könnte gerne etwas zugunsten der höhen zurückgefahren werden), unfeinheiten im mixing fallen schneller auf als vorher, der bass ist jetzt noch präsenter als zuvor. stört mich nicht im geringsten. bin also gespannt, wie sich das system bei einer techno-geprägten klubnacht schlägt und die raumdynamik bei stärkerem füllgrad entwickelt.

kleine visuelle neuerung auch in der panorama bar, auch zwiespältig beäugelt: eine kette an led-rohren, die über dem subwoofer startet und über die tanzfläche hinweg bis zur hinteren sitzbank am langen ende der bar reicht. kann mehrere farben zugleich und auch blinken, hat für mich irgendwie was. kann gerne bleiben.

trackauswahl (*: shazam)

darwin
chad dubz & jfo – amnesia*
substrada – brocky*
pharma – shift (causa remix)*
christian coiffure – meet her stage 2*
ismail nosrat – basha official remix (feat. ziad zaza, hassan abou alam, aly b)*
criso – bassline*
arkham sound – smoke*

akanbi
henzo – a healthy fear of snakes (down the sewer mix)*

dengue dengue dengue
3phaz – sharayet*
tomi kami – mzecal
amor satyr & siu mata – nah*

dis fig
fat freddy’s drop – cay’s crays (digital mystikz version)
the bug feat. warrior queen – poison dart

skeptical / sp:mc
objekt – the goose that got away
skeptical – duck soup*

hodge
clouds – augulie2*
hodge – sub 100

verraco
blocks & escher – something borrowed, something blue*
djrum – sometime i share (space race pt. 3)*
homemade weapons & mc fokus – chrysalis*
doctor jeep & cirrus – emergency broadcast test*
skrillex, fred again… & flowdan – rumble*
jon convex – falling again
martyn – vancouver
alex wilcox – woo*
lemon8 – model 8
mmm – dex

[berlin / 08.07.2023] berghain: klubnacht

josh wink hätte im april schon spielen sollen, wegen krankheit sprang matrixxman ein. bin gespannt, wie er diesen slot für sich nutzt. und auf octo octa im garten, was leider parallel stattfindet.

klubnacht

berghain
00:00 nastia reigel
04:00 philipp gorbachev live
05:00 etapp kyle
09:00 amanda mussi
13:00 jamaica suk
17:00 josh wink
21:00 norman nodge
01:00 barker

panorama bar
00:00 marie montexier
04:00 barbara hoffmann
08:00 romain fx

19:30 mike grant
00:00 radio slave

garten
12:00 gabrielle kwarteng
16:00 octo octa

eintritt
25 euro

nachbetrachtung

ein- und ausstempeln plusminus zwischen 2 und 2 – also sonntagnachmittag bis -nacht. zwei dinge blieben von diesem sonntag hängen:
erstens geht es auch mit moderater fülle, zumindest bis 21 uhr. dann war’s mir für meine aktuellen befindlichkeiten unten auch etwas zu viel, aber immer noch entspannter als manche andere sonntagabende in post-pandemie-zeiten.
zweitens: es braucht keine schnellen tempi und wieder aufgewärmten rave-signale – das publikum geht auch so mit.
mit anderen worten: es war eine nach aktuell geltenden maßstäben unaufgeregte klubnacht bzw. ein entspannterer sonntagnachmittag/-abend als manche zuvor. schön, dass das noch geht.

jamaica suk toolig-perkussiv, lag damit zu der uhrzeit goldrichtig, hat beim publikum zurecht guten eindruck hinterlassen und ist hoffentlich bald wieder vor ort zu hören.
im garten liegt gabrielle kwarteng mit ihrem trockeneren, acid-lastigeren house für mich im vergleich zu octo octa vorne. aber: einzig meinem geschmack geschuldet, wonach vocal-house nur sehr begrenzten platz einnimmt. das publikum hatte sie sicher im bann und ich keine schwierigkeiten, mich eher für josh wink drinnen zu entscheiden.
der gab den tracks platz, traute sich auch mal, einfach fünf minuten lang ein break mit einem monolog zu spielen. ein griff in die trickkiste zum spannungsaufbau von vor 20, 25 jahren – funktioniert auch immer noch. reisegeschwindigkeit um die 135 bpm, was zwar immer noch sportlich, aber für heutige maßstäbe gemäßigt ist.
mike grant mit dem richtigen maß an tiefe und funktionalität, letzteres bei radio slave (erwartungsgemäß) prominenter. norman nodge wie immer zwischen trockenem techno und rave, barker treibend-melodisch.

trackauswahl (*: shazam)

jamaica suk:
mystics – act of faith*
nørbak – ponto de situação* (und dabei habe ich mord als label meistens eher als „nichts weltbewegendes“ abgehakt)

josh wink:
slam – beat control*

norman nodge:
alarico – collapse of the sibyl system*
rhyw – honey badger
dj shufflemaster – slip inside you*

[berlin / 17.06.2023] berghain: klubnacht

verfasst am 5. august 2023, auf das besuchsdatum zurückdatiert.

klubnacht

berghain
00:00 virginia
04:00 ectomorph
08:00 james ruskin
12:00 verraco
16:00 darwin b2b esposito
20:00 efdemin
00:00 volvox

panorama bar
00:00 violetta b2b lakkes
04:00 joe delon
08:00 bibi seck

19:30 couple looking for bananas

garten
12:00 budino
16:00 alinka

eintritt
25 euro

nachbetrachtung

dachte eigentlich, ich hätte shazam eher selten bemüht und wollte schon schreiben, dass die nachlese dadurch in aller kürze stattfindet. aber der verlauf zeigt bei darwin / esposito dann doch so einiges an, wonach sich der nachmittag gut rekonstruieren lässt. eine wirklich längere zeit habe ich weder im garten noch in der panorama bar verbracht, wobei ich gerade dort das konzept, den schluss einfach zwischen drei leuten mit hinreichend erfahrung aufzuteilen (hinter dem „couple“ verbirgt sich ein trio: massimiliano pagliara, luigi di venere und chris cruse), richtig gut finde.

während meiner anwesenheit (ca. 14 uhr bis 1 uhr) nach post-pandemie-standard erstaunlich entspannt. so gut wie keine schlange am sonntagnachmittag, die wuchs auch den rest des tages über nicht nennenswert an. und selbst während des (sehr guten) efdemin-sets ließ sich unten leicht ein platz finden. auch wenn ich bei mir dachte, dass ein vollerer sonntag mit volleren kassen eher im sinne der betreiber ist: aus kundensicht kann das gerne so bleiben – keine langen wartezeiten vor der tür, an den bars, drinnen war das durchkommen kein hindernislauf. also vielerlei gründe, einfach eine entspannte klubnacht bzw. einen berghain-sonntag zu genießen. wie ich als mitleser bei telegram sowie reddit mittlerweile (anfang august 2023) jedoch weiß, bleibt es bei diesem frommen wunsch.

musikalisch wenigstens gut (verraco, der einfach mal gegen 14:30 uhr dubstep spielte, und es funktionierte), überraschend technoid (darwin / esposito), eine sichere bank (efdemin). gerade das set der reef-protagonist*innen war ein schönes beispiel dafür, erwartungen (also meine) einfach mal umzudefinieren. bei deren vorarbeit an manchen freitagen wären breakbeats und massenhaft vor den kopf gestoßene leute eigentlich nicht überraschend gewesen. aber währenddessen und auch jetzt im nachhinein finde ich’s irgendwie erfrischend, dass sie ihre techno-ordner durchgegangen sind und einfach geradlinig mit einzelnen seitenhieben in dubstep-gefilde (zumindest waren die raps von „skeng“ zu hören) gespielt sowie dabei sichtlichen spaß zu haben. das wirkte in keiner weise anbiedernd, sondern als betonung einer facette eines breiten geschmacks. und für ein b2b sehr rund. überraschend auch, dass neuere tracks von cari lekebusch ziemlich gut sind.
da efdemin mit einem bein fest in den 1990ern stand, verwundert’s wahrscheinlich weniger, dass ich’s u.a. auch deswegen gut fand. das ganze auch ohne ein unnötig für sonntagabend angezogenes tempo.

trackauswahl (*: shazam)

verraco:
cesco & drone – el guapo*

darwin / esposito:
dxrvo – ahh*
rill – disruption*
tromp – blazing sun*
james ruskin – work (steve rachmad remix)
cari lekebusch – spagging*
albert zhirnov – wooden lessons*
vladimir dubyshkin – i decided to fly*
james ruskin & truncate – sketch 3*
klockworks – pulse
dietrich schoenemann – clicks*
rene wise – swamp dancer*
william arist – the time*
cari lekebusch – kappale*

efdemin:
regis – guiltless (lfo remix)*
the advent – it one jah (surgeon remix)
james ruskin – work (steve rachmad remix) (direkt danach)
fumiya tanaka – midnight
g-man – quo vadis
green velvet – i want to leave my body

[berlin / 17.05.2023] lab.oratory: revolting

wieder himmelfahrt, wieder ist die heimlich bessere panorama bar für alle geschlechter und orientierungen geöffnet.

ablauf

23:00 nd_baumecker
02:00 curses
05:00 wannadosomething?
08:00 woi$meing€ld

nachbetrachtung

vor ort war ich von kurz nach mitternacht bis kurz nach neun, und ab 1:30 uhr wurde es auch merklich voll. also so voll, dass wie üblich auf der tanzfläche und deren rändern nicht daran zu denken war, sich unter die leute zu mischen. aber zu sehen gibt’s ja abseits davon immer etwas und dank über die nebenräume verteilten anlagen hört mensch auch überall, was im auge des orkans geschieht.

so gut die öffnung des lab-gartens auch gemeint war, um den publikumsandrang etwas zu entzerren: bei einstelligen plusgraden konnte / kann ich mir nicht vorstellen, wie mensch sich dort körperlichen vergnügungen abseits des tanzens hingeben wollte, auch wenn die möglichkeiten dafür existierten. das war vor fünf jahren mit garten und offener säule besser gelöst und alleine vom andrang her hätte es der party wahrscheinlich nicht geschadet, die säule statt des gartens zu öffnen.

im nachhinein ist „hätte“ aber wiederum müßig. auch wenn riesen-andrang nicht mein fall ist, freute ich mich über den zuspruch. die stimmung war wie seit jeher eher rücksichtsvoll und jeder interpretierte den slot auf seine*ihre art und weise. davon „nur“ gut: woi$meing€ld mit dem, was ich unter normalem house inklusive sprach-samples einordnen würde. keine ahnung, wie sich das zum schluss hin noch entwickelt hat. der rest jedoch mindestens sehr gut, mal mit mehr pop (nd), mehr melodie (curses), mehr varianz (wannadosomething?). die revolting bleibt damit als termin auf meinem zettel, auch wenn das für mich weniger futter zum nachkaufen und vielmehr genießen der prickelnden stimmung in den verwinkelten räumlichkeiten ist (die jetzt unter anderem mit einem séparée inklusive riesen-spiegeln an zwei seiten aufwarten können, was die aussage des berghains als spiegelfreien raum hinfällig macht, auch wenn sinn und zweck hier klar sein sollten).

trackauswahl (stets dank shazam)

nd_baumecker:
röyksopp – unity feat. karen harding (baauer remix) (relativ zum schluss)

curses:
yello – lost again (extended)
ricardo baez – animarara

wannadosomething:
qalo-mota – don’t leave me (qm rmx)
o.n.o. – gran music (captain mustache remix)

[berlin / 06.05.2023] berghain: klubnacht

(teil der nachgereichten nachbetrachtungen, so dass das tagebuch möglichst vollständig ist und ich jahrzehnte später noch ggf. alibis vorweisen kann. das veröffentlichungsdatum habe ich auf den tag des besuchs zurückverlegt.)

klubnacht

berghain
00:00 valentino mora
04:00 answer code request
08:00 kwartz
12:00 justine perry
16:00 the lady machine
20:00 dasha rush
00:00 kangding ray

panorama bar
00:00 audrey danza
04:00 regularfantasy
08:00 gideön
12:00 gene on earth
16:00 heidi lawden b2b lovefingers
20:00 massimiliano pagliara
00:00 binh

nachbetrachtung

eingestempelt um 11 uhr früh, ausgestempelt gut 12 stunden später. und obwohl es ein für sonstige verhältnisse entspannterer sonntag war, wurde mir klarer, dass ich mir die sonntagabende unten eigentlich schenken kann und das gedränge eigentlich sogar bereits nachmittags startet. so habe ich weniger von the lady machines premiere betanzt als ich eigentlich wollte.
das lag nicht an ihr. vielleicht gibt’s meinerseits mehr bewusstsein über das, was mich an vollen tanzflächen und gruppendynamiken so nervt. eventuell bin ich auch noch sensibler geworden (wenn das überhaupt geht), aber ich kann sets nicht genießen, wenn meine antennen ständig das umfeld fokussieren, um zu antizipieren, welcher fuß auf oder unter meinem landen kann oder wer von wo als nächstes die tanzfläche durchpflügt. von den kandidat*innen, die sich wie selbstverständlich in eine kleine lücke drängen und dann erwarten, dass die anderen gäste schon platz für sie machen werden, fange ich lieber nicht an.
es sind halt solche dinge, die weiterhin zum strategischen denken beitragen. also nicht nur kurzfristig, wie ich vor ort von a nach b komme, ohne körperkontakt zu anderen gästen zu haben (wobei ich das mittlerweile als herausforderung für mich sehe, wie das mit dem durchschlängeln auch weniger invasiv geht), sondern auch nach den uhrzeiten zu gehen, was schon seit jahren thema ist. es ist zumindest unten für mich seit geraumer zeit nicht mehr selbstverständlich, dass ich mich wirklich auf sets einlassen kann. wenn es klappt, ist es super. aber das funktioniert nur zu den randzeiten (opening / closing – beides aus rücksicht auf die biologische uhr keine dauerlösung) oder eben sonntagfrüh zum schichtwechsel bis zum frühen nachmittag.

oder halt oben, wozu ich abgesehen von massimiliano pagliara nicht mal viel sagen kann. in jedem fall abwechslungsreich genug, wenn ich mal da war, aber er spielte für meine begriffe trockener, mehr acid-lastiger als sonst. und das steht ihm ziemlich.
kwartz war für mich unten die eigentliche überraschung bzw. wäre bei einer wiederholung ein grund, für ihn hinzugehen. gerne auch für die gleiche uhrzeit, dann schäle ich mich früher aus den federn. das war in der letzten stunde richtig gut nuancierter dunklerer, trippiger, leicht angedubbter techno (kommt nicht von ungefähr, dass er auf polegroup veröffentlicht), bei dem die spannung durch den mix der tracks entstand. justine perry der uhrzeit völlig angemessen eher trippig. the lady machine immer noch komplett mit vinyl, wird auch hoffentlich nochmal eingeladen. dasha rush zog (auch sonntagabend-typisch) das tempo deutlich an, verfiel dabei aber nicht in das gängige rave-geballer, das ich (um aller negativität zum trotze auch mal was positives zum sonntagsgeschehen zu sagen) seit geraumer zeit nicht mehr im berghain gehört habe, was nicht heißt, dass das dort nicht mehr stattfindet.

unter’m strich eine solide angelegenheit. ich kann aber nicht verhehlen, dass die reef-freitage mir durchaus mehr geben, weil sich dort mehr musikalisches risiko mit weniger füllgrad vereint.

trackbeispiele (*: shazam)

the lady machine:
dj boss – medziposchodny*
decka – subversion*
richard bartz – subway (a1)
suburban knight – infra red spectrum
dave clarke – wisdom to the wise

dasha rush:
regal & alien rain – acid affair pt. 1*