wieder mal eine runde sache bzw. so, wie ich die donnerstage vor ort in den letzten monaten kennengelernt habe, seitdem es die wieder gibt. sprich: im vergleich zu manch hektischen sonntagen eine wirklich gute alternative, gute musik ohne die ganze aufregung drumherum genießen zu können.
eine kleine schlange gab’s, als ich gegen 23:00 uhr ankam. das publikum jünger und auch von der geschlechterverteilung ausgeglichener als sonntags. könnte an arbeit vs. studium liegen.
marie sowas von souverän mit vinyl und von den dreien am vielfältigsten. von dubbigen tracks bis minimalem acid, etwas breakbeats und auch forderndem house vieles dabei, ohne zerfasert zu wirken.
sowohl gigi fm als auch jesse g sehr technoid. fand ich bei gigi fm etwas schade, die auf der warning im letzten jahr auf der lobby bei mir offene türen einrannte, als sie bei tageslicht zum schluss das tempo richtung drum & bass anzog. im musikalisch offeneren rahmen der säule hätte sie sich mehr trauen können. andererseits spielt sie mittlerweile regelmäßig eine etage höher. dort hätte das set an einem sonntag für mich als beispiel dafür herausgestochen, dass aktueller techno nicht nur austauschbar klingen muss und auch mit gebrochenen beats aufgelockert werden kann. shazams aus ihrem set sind leider im wurmloch der icloud zwischen apple watch und iphone verloren gegangen. das maximum an fünf auf der apple watch identifizierten tracks, das danach auf dem iphone synchronisiert werden muss, ist mir bekannt. aber auch das funktioniert momentan unzuverlässig. hat apple scheinbar erfolgreich kaputtgespielt.
apropos „eine etage höher“: wenn jesse g da nicht noch in diesem jahr auf dem line-up steht, würde mich das doch sehr wundern. hat sich mit ihrem set jedenfalls sehr empfohlen und die leute zum schluss mit dub weich landen lassen.
trackauswahl (*: shazam)
marie montexier mike huckaby – baseline 89 wigbert – balance* ben klock & fadi mohem – prism
jesse g phara – rhythm sticks* dj babatr – mek3fe* beste hira – sambuki* temudo – d is for dissonance* habgud – desire* bambounou – tboujeh*
mdf samstag, 29.04.2023 00:30 lobsta b 02:30 europa live 03:15 legit girl dj b2b vendredear sonntag, 30.04.2023 23:00 ensure montag, 01.05.2023 01:00 dj normal 4 live 02:00 desirée falessi 04:00 space drum meditation live 05:00 moisk 08:00 astral vip
zelt samstag, 29.04.2023 22:00 d.b.d.d.h.k.p. 01:00 chewchew 04:00 felde sonntag, 30.04.2023 22:00 special guest dj b2b ben bondy montag, 01.05.2023 06:00 dorryz
nachbetrachtung
die nachlese erfolgt aus zwei perspektiven, weil ich zwei male dort war: erstens als künstler*innenbetreuung, samstag auf sonntag nacht, 19 bis 3 uhr. zweitens als gast zum ausklingenlassen des wochenendes, montagnachmittag um 14 uhr bis zum ende.
musikalisch gibt’s bei beiden „schichten“ nichts zu beanstanden. da kam nichts von der stange bzw. wäre dem zuzuordnen gewesen, was an den sonstigen stammdaten im about blank geschieht. das ist auch ziel der warning – bzw. bewusste kontrapunkte zu setzen, wie in diesem fall mit der entscheidung, den mdf von samstag auf sonntag als rave- bzw. happy-hardcore-spielwiese zu nutzen. das ging jedoch super auf, auch wenn purist*innen dort sicherlich mehr als genug anlass zum krausziehen der stirn gefunden hätten. aber für die ist die warning auch eine einladung, sich in der hinsicht locker zu machen. erst recht, weil auf der lobby samstag auf sonntag für mich durchgängig richtig gutes musikalisches programm geboten wurde, bei dem es mir schwer fällt, im nachhinein eine favoritin zu benennen. gigi fm vielleicht, die früh gegen 7:30 uhr einfach mal anfing, das tempo in drum&bass-bereiche zu bringen und dabei den immer noch atemberaubend guten donato-dozzy-remix von „svalsat“ (ursprünglich von homemade weapons) zu spielen, den ich damit das erste mal im club gehört habe.
die künstler*innen in meinem zuständigkeitsbereich allesamt pflegeleicht, da lief alles von selbst. einzig der gleichzeitige start der lobby und des zeltes verlief etwas stressig, weil das equipment im zelt eine viertelstunde vor beginn noch nicht aufgebaut war und das mit gleichzeitiger koordinierung des soundchecks auf der lobby und der technik zum scharfschalten der aufnahme bei gleichzeitiger organisation der sd-karten zusammenfiel. so starteten d.b.d.d.h.k.p. ca. zehn minuten später, womit sie aber auch fein waren. bei lobsta b stand zunächst eine verspätung des fliegers im raum, weshalb die öffnung des mdf auf 0:30 uhr verlegt wurde. der flieger war auch zu spät, aber dank einsatz des fahrers war er dennoch um 23:30 uhr im club. es hätte also gereicht, aber die entscheidung stand und wurde auch so umgesetzt. war zum spannungsaufbau im dienste der party auch ok, hätte aber auch keine minute später sein dürfen, weil’s zu der zeit auf der lobby schon unangenehm voll wurde. hatte aber auch den vorteil, dass lobsta b gleich von anfang an in die vollen gehen konnte.
schichtende war dann sogar dank pünktlicher ablösung vorzeitig um 2:45 uhr, so dass ich dann als gast herumstromern bzw. auf der lobby den irgendwo verbliebenen platz nutzen konnte. das wurde ab gigi fm jedoch auch wesentlich besser.
der montag war dann glücklicherweise sehr entspannt, was mir nach dem verlauf des restlichen wochenendes aber auch sehr gelegen kam. recht übersichtliche anzahl an gästen bei ankunft am nachmittag, was aber ab carista parallel zum verlauf ihres sets deutlich anzog. dazu die fast schon warning-typische mischung an acid- sowie trance-elementen, die gut in den garten und unter die frühlingshafte sonne passte. bei volodymyr gnatenko war es bis eine halbe stunde vor set-beginn nicht klar, ob er auftaucht. aber auch er schaffte den aufbau rechtzeitig und bot mit (tja, wie soll ich’s nennen?) zeitgenössischem trance einen für mich sehr stimmigen abschluss des wochenendes.
carista: shaman – sound of science* todd edwards – love machine* dyoll – twerk, body* freakenstein – fffffreakaaay*
sansibar b2b rey colino: sage introspekt – what target (2003 mix)*
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