[berlin / 07.10.2016] void: aphrodite

das void ist das ehemalige subland und einer der wenigen orte neben dem gretchen, in dem regelmäßig drum&bass geboten wird. da der sound nicht nur in berlin, sondern auch bei mir seit geraumer zeit zu kurz kommt und ich neugierig darauf bin, ob dort umgebaut worden ist, wird das also mal näher überprüft.

void
aphrodite
upzet
tommy lexxus
phantom warrior
clee
justice

eintritt
10 euro

nachbetrachtung
schichtdauer von 1h00 bis 6h30, an der tür war’s wesentlich entspannter als vorab erwartet – keine schlange, keine machtspiele, einfach nur unkompliziert.
die umbauten halten sich im vergleich zum subland in grenzen. die garderobe direkt geradezu vom eingang ist zwar eine gute idee, aber wenn die schlange davor etwas länger wird, kann’s im vorraum oder direkt am ein-/ausgang schon schwierig mit dem durchschlängeln werden – gerade weil die garderobe auch eine kleine bar umfasst. das verzögert manches wohl ein wenig.
andererseits hat sich die befürchtung während des gesamten abends, der wohl einer der besucherstärksten im void war (hab ich mir sagen lassen), ziemlich in wohlgefallen aufgelöst. wenn man einmal den grundriss verinnerlicht hat, kann man zwanglos und ohne aufbietung aller jahrelang erworbenen schlangenmenschenfähigkeiten von a nach b (bzw. vom haupt- zum barfloor) gelangen. da führen gleich zwei wege nach rom. schön auch die idee mit dem raum in deren mitte, in dem man etwas unangestrengter als neben der tanzfläche plaudern kann. und der kickertisch auf dem barfloor ist für einen club erstaunlich gut in schuss.
der geist der 1990er weht auch noch durch die gewölbe, angefangen beim bunten blitzenden licht und richtig offensichtlich durch die tarnnetze. die anlagen machen dem budget, das hier etwas kleiner ausfallen dürfte als bei den großen berliner aushängeschildern, auf beiden floors alle ehre. gute voraussetzungen für eine schweißtreibende angelegenheit, die es spätestens ab 3 uhr mangels klimaanlage auch war. also auch in diesem punkt klar 1990er – kann ich eh nicht begreifen, warum man heutzutage zwangsläufig sowas braucht. luftholen ging drüben auf dem barfloor eigentlich immer, tanzen konnte man dort mit etwas mehr platz zu jungle sowie ganz normalen breakbeats um die 130 bpm.
auf dem hauptfloor war’s inhaltlich eigentlich fast die gesamte zeit über nicht das, was ich bei drum&bass kaufen, daheim hören oder gar spielen würde. gerade aphrodite war mit schon fast edm-angehauchten sounds schon sehr auf party kalkuliert (oder um es fies zu sagen: hätte auch auf dem tomorrowland funktioniert, wiedererkannt habe ich diesen drum&bass-edit von „ready or not“), aber entweder man macht sich das partyleben zur hölle, indem man den purismus über alles erhebt oder man lässt sich mitreißen. letzteres ging dank anhang und eh grundentspanntem publikum ganz leicht, so dass es einfach mal wieder nur gut tat, auf den stil tanzen zu können und dabei einige liter schweiß zu verlieren.

lange rede: auch wenn es für mich tollere spielarten von drum&bass gibt, hat es derbe spaß gemacht und das void sich als schöne alternative empfohlen, wenn man mal etwas unaufgeregt ausgehen möchte.

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