[berlin / 09.12.2017] berghain: klubnacht – 13 jahre berghain

ja, ich bin in hinsicht der wahl meiner termine berechenbar. ja, ich freue mich wieder auf die halle. ja, ich finde es schade, barker als frischgebackenen resident nicht komplett mitbekommen zu können. ja, ich versuche, mir anzuhören, was scuba heute so macht und erst recht, was harvey auffahren wird, wo ich ihn vor jahren beim csd an gleicher stelle nicht konzentriert mitbekommen habe.

klubnacht – 13 jahre berghain

berghain
00h00 pandora’s jukebox
04h00 essaie pas live
05h00 mary velo
09h00 scuba
13h00 kowton
17h00 aurora halal live
18h00 dj harvey
21h00 len faki
01h00 barker

panorama bar
00h00 nitam
04h00 dark sky live
05h00 fango
09h00 dinky
13h00 dj dustin
17h00 dj hell
21h00 nd_baumecker
01h00 margaret dygas

halle
08h00 alekzandra
12h00 goner
15h00 jane fitz
19h00 tobias.
21h00 donato dozzy

eintritt
20 euro

nachbetrachtung

fazit voran: ein geburtstag, an dem die schlimmsten erwartungen in puncto publikumsandrang ausblieben. hatte mich mental darauf eingestellt, ab 19/20 uhr mehr oder minder passiv am rande sitzend oder wippend als zuhörer dabei zu sein, damit die masse sich gegenseitig hin und her wiegen kann, aber für mich kam das nur zum ende der sets von kowton und nd in den „könnte langsam ein bisschen eng werden“-bereich.
es war somit für mich ein (gemessen an den mittlerweile normalen sonntagsumständen) regelrecht unaufgeregter geburtstag, was aber auch vielleicht damit zu tun hat, zur richtigen zeit zufälligerweise am richtigen ort gewesen zu sein.
vollziehe ich am besten anhand der einzelnen acts nach.

scuba: eine stunde gehört, funktional (ich glaube, irgendein remix von truncates „modify“ war dabei) ohne schnörkel. das hat dafür gereicht, wieder einmal den sub:stance-zeiten hinterherzutrauern, als er mit der reihe und hotflush als label einer der drei für mich mitverantwortlichen war, die dubstep bei mir haben zünden lassen und mit seinen ersten beiden genreübergreifenden alben (insbesondere „a mutual antipathy“) mit ihren zeitlos guten produktionen maßgebliche fortbildungsarbeit bei mir betrieben hat. was sich aber schon in den letzten beiden jahren der sub:stance andeutete, war das auf-nummer-sicher-gehen. daran hat sich in seinen sets seitdem nichts geändert, was insbesondere deswegen zu bedauern ist, weil er technisch so versiert ist, dass er genres verschiedenster couleur miteinander verheiraten kann.

dinky: kurz mitbekommen, zwei „big“-hits („big fun“ und „big love“). hielt die leute bei laune.

kowton: besser als sein vorgänger, weil er auch mal ein paar breakbeat-tracks einstreute. um auf hohem niveau zu jammern: es war auch einiges dabei, was er auch schon vor zwei jahren an ort und stelle spielte und in der dritten stunde herrschte für mich etwas leerlauf. aber für den slot war’s fordernd genug und vom platzangebot (bis auf phasen zum schluss) für unten noch am besten, so dass die für mich relevantesten kriterien (kein nervpotential durch rücksichtlose gäste und gut kuratierte musik) erfüllt waren.
trackauswahl:
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aurora halal: sehr melodisch-trippig, stilistisch nicht mein beuteschema, aber ich muss zugeben: passte sehr zum raum. pluspunkte dafür, beim letzten track einfach mal auf 150 bpm hochzugehen.

dj hell: 15-20 minuten mitgenommen, generischer techhouse, ohne dass etwas hängenblieb. wie bei scuba: erfüllte wohl seinen zweck.

dj harvey: also wenn ich in 20/30 minuten von vier tracks drei identifizieren kann, weil die im berghain-kontext in den letzten jahren irgendwann mal immer zu hören waren („marauder“ von dj hmc beispielsweise) und er nur hin und wieder ein paar disco-perlen einstreut, um direkt danach mit bewährten techno-tracks fortzufahren, ist es für mich ein bisschen schade, dass er seine muskeln als koryphäe auf disco-terrain nicht noch mehr hat spielen lassen. der publikumsreaktion nach hätte das durchaus funktioniert. da war einiges mehr drin.
trackauswahl:
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nd_baumecker: bewusste entscheidung für die panorama bar und nicht eine sekunde bereut. nahm nach herrn geier einiges an dampf aus dem kessel (den wird’s wohl eine etage tiefer bei len gegeben haben) und sorgte mit zurückgenommener vielfalt dafür, dass man da oben immer ausreichend platz hatte und ein slot, der normalerweise auf beiden etagen eskalation für die einen, aber anstrengendes gedrängel für die anderen bedeutet, erstaunlich unaufgeregt verlief. ist damit mein favorit, noch vor kowton.
trackauswahl:
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barker: auch da herrschte wieder platz auf der tanzfläche. auch er melodisch, aber nicht so sphärisch wie aurora halal, sondern eher in dem stil wie dem album mit nd zusammen letztes jahr. dabei zwar nicht so experimentiell wie im kontext der leisure system, aber kann ja sein, dass das nach 3:30 uhr noch kam.

die halle: leider viel zu wenig zeit darin verbracht und donato dozzy verpasst. trotzdem wieder mal schöne raumgestaltung mit kleiner erweiterung der fläche in richtung straßenseite und noch viel wichtiger: den hallenglas-installationen von rommelo yu, für die es vor ein paar monaten eine crowdfunding-aktion gab. hätte im nachhinein während dj harvey dort etwas zeit verbringen können, aber hinterher ist man ja meistens schlauer.

wie also erwähnt: gerade in anbetracht des anlasses unerwartet entspannt (das gilt auch für das publikum), hab’s aber zwischen 18 und 21 uhr auch vermieden, mich in irgendein gedrängel zu stürzen.

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