[berlin / 02.11.2013] berghain: klubnacht

gleich zwei wochenenden hintereinander, jedenfalls sieht es auf dem ersten blick danach aus. letzte woche kam jedoch etwas dazwischen, so dass ich passen musste (und nein, es lag in keinster weise an der tür).
also, neuer anlauf an diesem wochenende mit dem live-act, der brachiale analoge sounds mit sportlichen tempi servieren wird (hoffentlich). der rest ist wesentlich mehr als schmückendes beiwerk.

klubnacht

berghain: sheworks at night
00h00: midland
04h00: karenn live
05h30: surgeon
08h30: blawan & pariah
11h00: sunil sharpe
14h00: pangaea
17h00: sigha
20h00: henning baer
24h00: fiedel

panorama bar
00h00: kresy
04h00: octo octa live
05h00: john daly
08h00: oliver deutschmann
12h00: dsan powell
15h00: andre galluzzi
18h00: todd bodine
21h00: josh wink
24h00: radio slave

eintritt
14 euro

nachbetrachtung
hin und wieder setze ich mir lebensziele. eines davon war, mal 20 stunden am stück im berghain zu verbringen. hat zumindest brutto geklappt, mit dem anderthalbstündigen volksabstimmungs-intermezzo waren es 18einhalb.
bereut habe ich keine einzige davon. einer der seltenen abende ohne irgendeinen ausfall, und sogar mittelmaß habe ich vergeblich gesucht. mag aber auch an der rückkehr nach fünf wochen und der damit verbundenen euphorie liegen.

es hat pünktlich zu karenn geklappt, die genauso fordernd zu werke gingen wie im märz. ganz ohne leerlauf ging es in den anderthalb stunden nicht, aber das ist bei sets in der gangart dramaturgisch passend. in der hinsicht war surgeon auch mal wieder beispielhaft. zwar ging er stilistisch auf nummer sicher, daher für seine verhältnisse „nur“ gutes mittelfeld, aber dabei bitte im hinterkopf behalten, dass er selbst mit den vergangenen sets die maßstäbe ganz schön nach oben verrückt hat. im aufbau so oder so hervorragend, „set up 707“ zum finale war definitiv ein denkwürdiger schlusspunkt.
arbeitsteilung zwischen dem karenn-dj-duo: pariah spielt tracks mit wiedererkennungspotential oder melodien, blawan brettert. ging jeweils für drei, vier tracks im wechsel so und blieb schlüssig. sunil sharpe rackerte sich mit vinyl ähnlich hart durch mal mehr und mal mindernde acid-tracks. bei seinem set kam leider die pause dazwischen.
pangaea machte nachmittags dann das, was ich von surgeon erhofft hatte: rumexperimentieren mit versetzten kickdrums im 4/4-takt. zu der zeit tauscht sich das publikum eh aus, bedeutet also genügend platz auf der tanzfläche, und den habe ich sehr gerne genutzt. heimlicher gewinner für mich.
neuaufbau durch sigha, mal nach oben zu herrn galluzzi gegangen, von dem mir eine alte justus köhncke auf kompakt („2 after 909“) positiv im gedächtnis geblieben ist. trotzdem das übliche kino vor der couch bei den toiletten genossen. josh wink hat sein setup leicht geändert, spielt nun mit traktor scratch und timecode-cds. änderte an seiner form nichts, nur fiel es mir schwer, dazu spaß zu haben – zu hoher füllgrad, aber dafür ein schöner platz oben auf der der galerie zum zuschauen. habe den aber auch schnell aufgegeben, als er „age of love“, direkt gefolgt von „klang der familie“ spielte. fülle hin oder her, aber wenn die panorama bar so ausgelassen reagiert, will ich auch nicht passiv daneben stehen.
henning baer hatte unten ebenfalls keine mühe, aber da herr wink seltener zu gast ist, habe ich die zeit lieber oben verbracht.

musikalisch bin ich also auf ganzer linie großartig unterhalten worden. zu kritisieren wären nur die zaungäste, die sich so bis sonntag vormittag/mittag auf die tanzfläche schieben und denen man am liebsten einen zettel in die hand drücken möchte, dass sie sich doch lieber anderswo unterhalten sollten oder die vielgelobte berghain-atmosphäre nicht zwingend dadurch gewinnt, dass sie licht, anlage und beton staunend in der mitte der tanzfläche genießen. oder wenn sie es schon müssen, dann wenigstens nicht andere beim tanzen zu behindern.
solange allerdings darauf verlass ist, dass ab sonntag nachmittag eine viel gelöstere stimmung inklusive anwesenheit des stammpublikums herrscht, kann ich damit gut leben. wie aktuell im berghain-forum zu lesen ist, veranstaltet die tür mittlerweile ein kleines quiz an der tür, indem details zum line-up oder zum label abgefragt werden. mal schauen, wie sich das bewährt.

nächstes ziel sind dann übrigens die 24 stunden, aber nicht mehr in diesem jahr.

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