g(oogle)mail für jedermann

eine meldung nur für zwischendurch. wer mit seinem hotmail-postfach nicht zufrieden ist oder sich endgültig von aol-fesseln befreien möchte, kann sich nun ohne vorherige einladung anmelden. aktuell stehen 2814,irgendwas megabyte für lau zur verfügung, obendrein gibt es einen der nach wie vor besten spam-filter, google-chat ist automatisch mit von der partie, wenn man sich über den browser einloggt. letzteres ist ein nettes feature, wenn man fix unterwegs was geklärt wissen möchte, allerdings werden auch die mails nach wie vor als unterhaltung angezeigt, und außerdem setzt der direkte chat einen anderen google-teilnehmer voraus. wer bereits bei icq und co. aktiv ist, wird über den chat lediglich milde lächeln.

dennoch: die oberfläche punktet massiv mit ihrer schlichten aufbereitung (gerade für einen freemailer). und wer noch eine adresse für geschäftliche korrespondenz und / oder für spam-analysen benötigt, kann sich jetzt ganz einfach registrieren. man beachte, dass die mindestanzahl bei den zeichen für das gewünschte alias zwischen 6 und 30 zeichen liegen muss, sonst wünsche ich viel spaß.

(via heise)

6 Comments

  1. Nuja, wenn man nichts gegen die Datensammelwut des Google-Konzerns hat, dann ist es sicher ’ne Empfehlung. Ich persönlich verteile meine Daten lieber über mehrere Firmen, wobei ich Google gegenüber besonders vorsichtig bin. Wenn ich daran denke, wie viele Webseiten inzwischen google-analytics einsetzen, wird mir schon ganz schlecht…

    Andere Sache: google-chat basiert doch auf Jabber. Unter welcher Adresse erreiche ich dann von meinem Jabber-Konto jemanden bei Google? Und wie erreicht der mich?

  2. Andere Sache: google-chat basiert doch auf Jabber. Unter welcher Adresse erreiche ich dann von meinem Jabber-Konto jemanden bei Google? Und wie erreicht der mich?

    gute frage, nächste frage. mit jabber hab ich mich überhaupt noch nicht auseinandergesetzt. wird auch bis auf weiteres so bleiben. icq und irc reichen mir als messaging- bzw. chat-systeme vollkommen aus. noch mehr zeit muss ich damit nicht verbringen.

    das mit der privatsphäre und googles leidenschaft für anhand der mails unterbreiteten vorschläge neben der inbox mag einem sicherlich etwas säuerlich, wenn nicht gar bedenklich, aufstoßen. andererseits lasse ich über meine beiden accounts – gut, an sich über keines meiner postfächer – höchstsensible inhalte wie detaillierte pläne zur sprengung des fernsehturms oder zur sabotage des astro-tv-sendebetriebs laufen. das geschieht nach wie vor über konspirative treffen innerhalb meiner vier wände (wäre doch gelacht, wenn das bka mich jetzt nicht auf seiner liste hätte…).
    spaß beiseite: ebay und paypal sind das höchste, was ich gmail verarbeiten lasse, zu verbergen habe ich sonst nichts. und ob ich, entgegen ihrer vorschläge anhand meines offiziellen accounts, meine hausarbeiten selbst und nicht von einem ghostwriter verfasse (gleiches gilt für meine bewerbungen), bleibt immer noch mir überlassen.

    letztendlich ist man der konsumentenanalyse eh ausgeliefert. man muss nur was bei amazon bestellen, um sich von deren empfehlungsalgorithmen überraschen zu lassen. gut, es muss jeder für sich entscheiden, ob man ein teil dieser maschinerie sein will. falls ja, lässt sich deren arbeit dennoch ganz gut ignorieren.

  3. Schade, hatte die Hoffnung, Du wüsstest da etwas mehr als ich…
    Hauptvorteil von Jabber ist, dass das Protokoll offen ist, man ist also nicht abhängig von AOL oder einer anderen Firma und muss auch keine seltsamen Nutzungsbedingungen akzeptieren. Wenn ich will, kann ich sogar meinen eigenen Jabber-Server aufsetzen.
    Sehr schön übrigens auch die Fähigkeit von Transports: mit einem Jabber-Account kann ich auch an ICQ etc. senden und dieses auch empfangen.

    Thema Privatsphäre: klar, letztlich ist man der Maschine ausgeliefert, vor allem, wenn man sich im Netz bewegt. Amazon und Ebay sind nur zwei Beispiele von vielen, die versuchen anhand meines Einkaufs-/Beobachtungs-/Klickprofils ein Bild von mir und meinen Interessen zu erstellen.

    Google ist allerdings eine verschärfte Nummer. Durch ihre Suchmaschine wissen sie, was oder wen ich im Netz suche, durch Chat und Mails wissen sie, mit wem ich worüber kommuniziere, durch google-analytics wissen sie, welche Seiten ich besuche, wenn ich nicht die Google-Suche verwende, durch Google-Maps und -Earth wissen sie, für welche Orte ich mich interessiere (Geschäfte, Kneipen etc.), durch Google-Video und YouTube kennen sie meinen Film- und Musikgeschmack, durch Writely und Konsorten erfahren sie, was für Dokumente ich schreibe, mit ihrem Bezahlservice sehen sie, was ich wann wo einkaufe und mit Blogger.com verrate ich ihnen den Rest, den sie noch nicht wissen. Und die Desktop-Suche gibt es ja auch noch (und wer weiß, was ich noch vergessen habe)…

    Durch die Cookies von denen und die mitgesendete IP ist es ein Kinderspiel, die Daten zusammenzuführen. Mag sein, dass es bis heute noch nicht machbar ist, das alles zu analysieren und zu verwerten, aber alleine die Existenz einer solchen Datenmenge an einer einzigen Stelle ist bedenklich. Und an den Analysetools arbeiten die schon, das ist sicher.

    Daher bin ich lieber vorsichtig und verteile meine Daten. So bekommen zwar auch Firmen Informationen über mich, aber eben nur Bruchstücke und nicht alles auf einmal. Außerdem bin ich vorsichtig: Cookies sind verboten, noscript blockt JavaScript (etwa google-analytics) und beim Beenden wird bis auf den Verlauf alles gelöscht. Darfst mich paranoid nennen 😉

  4. jabber-accounts erreicht man üblicherweise über nick@server. und wenn ich das richtig sehe, läßt das gtalk-„plugin“ in gmail nur vorhandene email-kontaktadressen zu, bzw. verschickt einladungen, wenn man einen jabber-account nach dieser syntax hinzufügen will. was ja dann auch in die hose geht.

    mußte wohl noch extra gtalk installieren, um das hinzukriegen.

  5. Danke, lame. Mal sehen, was sich da machen lässt und ob ich um die Installation irgendwelcher Google-Programme herumkomme 😉

  6. eben nochmal probiert und damit meinen text ad absurdum geführt… du autorisiert ja deinen account auf ’nem jabber-server mit ’nem mail-account. da kriegst du dann eine anfrage hin. ebenso, wenn du dich das nächste mal auf deinem im-client anmeldest. diese abnicken. habe eben ein recht langweiliges gespräch mit mir selber und via dem gmail-talk-teil geführt. geht, nach dem ok des gegenübers, dann also doch so und ohne zuhilfenahme irgendeiner weiteren software, außer deinem browser.

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