eigentlich wollte ich ja wegen des von szene-helden geprägten line-ups nicht hingehen, weil bei solchen veranstaltungen ein großer anteil an zaungästen zu erwarten ist. aber die gruppendynamik und vor allem die neugierde haben gesiegt, so dass ich donnerstag abend mein glück versuchen werde.

als service gibt’s auch noch den spielplan (direkt von de:bug übernommen):
23:00: türen auf
23:45: alva noto live
00:30: ricardo villalobos
02:30: richie hawtin
05:00: apparat live
06:00: m.i.a.
08:00: shed
10:00: bleed
12:00: ende
12 euro
review
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eigentlich wollte ich um 23:30 uhr los, aber selbst das wäre zu spät gewesen, um einer schlange zu entgehen. kurz nach mitternacht reichte sie bis zu den taxen, also gute 100 meter länge, gleichbedeutend mit einer stunde wartezeit. klar war mit so etwas zu rechnen, aber das ausmaß an dem wochentag hat mich schon erstaunt.
alva noto also verpasst, ricardo villalobos stattdessen mit überaus treibenden, perkussiven rhythmen, die für den ort echt passten. falls man ab 2:30 uhr ein opfer des einlassstopps wurde und somit herrn hawtin nicht hören konnte: viel wurde damit nicht verpasst. erstens war es auf der tanzfläche und neben der bar so eng, wie es noch nicht einmal bei autechre im märz war, und zweitens hat er sich mit seinen über minuten hinziehenden plocker-sequenz-eskapaden mit temporären bass-einlagen nicht mit ruhm bekleckert. sicherlich eine menge futter für die fangirls und -boys, aber ich fragte mich unten im garderobenbereich schon einige male, ob die anlage ausgefallen wäre, weil nichts zu hören war (wobei anzumerken ist, dass ich meine hearsafes trug und damit etwas weniger hörte). apparat der zu erwartende höhepunkt des abends, auch wenn tanzen bei ihm nur auf sehr begrenztem raum möglich war. den gab es bei m.i.a., aber da war ich wegen der gebotenen musik (eher minimal geprägt), der masse an leuten und meinem nicht mehr allzu partytauglichen zustand einfach nicht mehr in der lage, noch das beste aus dem abend herauszuholen.
insofern hätte ich ruhig eine woche warten können, um die neugierde wegen der anlage zu befriedigen, aber andererseits kann ich behaupten, dabei gewesen zu sein.
damit einige worte für die pa-fetischisten:
als neu fallen die tops auf vorder- und rückseite der tanzfläche auf. die werden allerdings auch erst gebraucht, wenn ein live-act sich allen sechs kanälen widmet – auf vinyl wird man die lange suchen dürfen. ändert sich vielleicht im zuge der digitalen revolution, die das djing gerade durcheinanderwirbelt.
die weiteren neuerungen sind erstmal nicht offensichtlich. im flyer waren vier neue subs angekündigt, die einfach jeden der vier bisher vorhandenen türme verstärken. die sind also in die höhe gewachsen, ich musste allerdings selber erstmal den abgleich mit den shirt-motiven machen – dort ist noch der alte zustand mit den drei subs aufgedruckt.
dem klang nutzt das aber definitiv. klar, präzise und voluminös war er ja vorher schon – jetzt ist er einfach „nur“ noch satt. höhen und mitten scheinen eher zurückgenommen, bzw. werden nicht mehr so direkt auf die tanzende menge losgelassen. ich bin wahrlich kein pa-experte, aber mir scheint es so, dass die höhere leistung im bassbereich dazu führt, dass der rest etwas reduziert behandelt werden kann. der besucher wird sich solche fragen nicht stellen: der kann nach wie vor zu einer referenzanlage feiern, die jetzt einfach etwas runder klingt.
hm, ich weiß nicht. zumindest dürften auf der neuen anlage auch minimalere töne druck haben, aber ob es sich vor 5 wirklich lohnt, sich das anzutun?