hardwax-einkäufe des letzten quartals

und das ist nicht mal untertrieben, weil sie tatsächlich von ende september bis mitte dezember reichen. ich hatte nur mit den universitären verpflichtungen und den restlichen hiesigen inhalten genug zu tun, so dass ich die rezensionen immer wieder auf die lange bank geschoben habe. nun halt gebündelt, keinesfalls chronologisch, das kriege ich beim besten willen nicht mehr hin. ist auch zugleich der eintrag, mit dem ich euch in die feiertage entlasse. schaltet ein bis zwei gänge zurück, lasst es euch im kreise lieber mitmenschen gutgehen und den weihnachtsstress vor der tür.

sleeparchive
hospital tracks
[sleeparchive zzz 06]

nach wie vor streng an finnland orientiert. ist zwar schön, dass es wieder eine doppel-ep geworden ist, aber die besten tracks sind für meinen geschmack doch zu kurz geraten. ok, als gewiefter plattendreher nimmt man zwei kopien und verlängert das nach belieben, aber wenn das auf kosten uninteressanterer tracks („null sekunden“ ist bspw. einer dieser sorte) geht, muss meckern mal erlaubt sein. gänzlich ungewohnte jazzige, mit acid nach heard-schule gewürzte töne schlägt er bei „diagnosis“ an, was ihm tatsächlich ganz gut steht.
insgesamt stagnation auf hohem niveau, weshalb sammler hierbei sicher nicht nein sagen werden.

ø
aste
[sähkö recordings sähkö-002.5]

um 1992/93 herum entstanden und jetzt erst erschienen. sehr gute entscheidung, die tracks letztendlich nicht nur auf irgendeinem dat verkümmern zu lassen, weil die den heutigen minimalisten immer noch die schuhe ausziehen.
gewohnt hohe vainio-qualität zwischen sequenz-hypnose, fiesen psychotischen stampfern und ruhigen ambient-exkursen. deshalb unwiderstehlich.

andy stott
the nervous ep
[modern love love025]

das album ist mir um einiges zu sauber und trocken produziert, das trifft eigentlich auch auf die dazugehörige maxi zu, nur passte der titeltrack trotz seiner kürze mit seinem melancholischen hauch gut in den herbst, bzw. zu jeder anderen jahreszeit, sofern man für solcherlei gefühle empfänglich ist. die rückseite verweist mit den bleep-sprenkseln wiederum gekonnt auf die sähkö-schule, fügt dem ganzen aber eine sehr passende fläche hinzu, bei der die vermeintliche kälte in der produktion wie weggefegt ist. hervorragend.

shed
shot selection
[soloaction soa1209]
er schafft es, wie selbstverständlich eine lücke zwischen minimalen tönen, detroit-strings und auch dubtechno zu schließen, was nach den zwei tracks sowas von logisch klingt, aber irgendwie noch keiner so gewagt hatte.
die a-seite mit einem an maurizio erinnernden beat, zu dem sich sommerliche techhouse-chords gesellen, die b-seite lässt einen reinen minimal-track vermuten, aber spätestens, wenn die melodie-sequenz einsetzt (die nebenbei bemerkt so klingt, als hätte sich zuviel staub unter der nadel verfangen – ist aber gewollt so gemastert), sollte es mit der ruhe auf der tanzfläche vorbei sein. geht locker als eine der techno-platten des jahres durch.

redshape
2084 / ultra
[music man mm 128]
in sachen music man bin ich absolut nicht mehr auf dem laufenden. sicher, eine robert hood fiel zwischenzeitlich positiv auf, aber das wurde wie so vieles erstmal auf die warteliste geschoben. von redshape gibt’s bereits einiges auf styrax oder delsin, aber das alles hat mich bislang nicht so überzeugt. auf einmal spielt ben klock nach electric indigo so gegen 8h30 morgens im berghain „ultra“, und der track hält auch, was er verspricht. ein von einer abwärts-sequenz getragenes bassline-monster, was zuhause vielleicht zahm klingt, über gute und laute anlagen aber ohne umwege in die beine fährt.
die a-seite ist trance, den man sogar mir verkaufen kann, und das will was heißen.
für mich die bislang besten redshape-tracks, hoffentlich kommt beim belgischen traditionslabel noch ein bisschen was nach.

substance & vainqueur
surface / immersion
[scion versions sv01]
warum sie es nicht gleich als scion veröffentlicht haben, wissen nur die beiden und soll auch hier nicht weiter interessieren.
sämtliches noch so weit ausholendes rezensentenkauderwelsch lässt sich auf die wesentliche aussage reduzieren, dass die beiden nichts verlernt haben, hier dubtechno der güteklasse a abliefern und hoffentlich wieder regelmäßig von sich hören lassen.

rhythm & sound w/ paul st. hilaire
music a fe rule
[rhythm & sound rs-01]
damit ein ausflug ins basic-channel-imperium, wo noch einige lücken klaffen. so auch bei der hier, mit der es sich wie bei jeder ihrer platten verhält: nadel rauf, durchlaufen lassen, am liebsten wieder von vorne hören.

maurizio
ploy ep
[maurizio m-1]
der „strategic mix“ ist eine bombe vor dem herrn, eigentlich schon fast hardcore. lizenz zum freidrehen quasi. auf „eleye“ deutete sich schon die richtung an, die ab „domina“ verfolgt werden sollte. ruhige, warme, durchaus sphärische töne, die auch von ur auf der rückseite in ihrem ploy-remix angeschlagen werden. essentiell, natürlich.

maurizio
m-4
[maurizio m-4]
meilenstein. besser spät als nie, wenn das als entschuldigung reicht.

monolake
alaska remixes
[monolake / imbalance computer music ml 021]
wie üblich, kommen die ersten 1000 exemplare in einer farblichen sonderausgabe, diesmal weiß.
musikalisch verändert surgeon eigentlich recht wenig, nur dass er das beatgerüst von einem geraden 4/4-takt in ein gebrochenes schema umwandelt und dem ganzen eine industrielle(re) note gibt. dennoch handwerklich super, ziehe ich sogar dem original vor.
substance mit zwei versionen eines schemas: in der ersten wird deutlich, wie hoch dubstep am paul-lincke-ufer derzeit im kurs steht und nebenbei auch noch die tieftöner (neben der nachbarschaftlichen geduld) getestet. die zweite wiederholt die im ersten teil in eine mörder-bassline verpackte melodie in einem rauhen minimalen stück, in dem auch die guten alten claps eingesetzt werden.

t++
aquatic / storm
[erosion 006]
bleiben wir bei hardwax-angestellten und teilzeit-monolake-aushilfen. das label ist neu, fängt komischerweise mit der 006 als katalognummer an, warum auch immer.
düstere tracks mit besonderem augenmerk auf dem subbass-bereich. dachte bislang, dass er bei den letzten monolake-sachen für die ungewohnt heiteren töne zuständig war, aber man kann ja auch vielseitig sein. gerade „storm“ ruft erinnerungen an „octagon“ wach, und wenn sich ein track damit vergleichen lässt, kann er nicht so schlecht sein. trotzdem eher was für’s warm-up.

t++
space pong / space break
[erosion 007]
die scheinen echt alle aus einer langen lethargie erwacht zu sein, bei der menge, die gerade erscheint.
im vergleich zum vorgänger sogar besser, wobei „space pong“ ein echt schleppender, stampfender track mit lustig anzuhörenden soundspielereien im hochtonbereich ist. auch ideal für den beginn eines abends.
„space break“ nimmt den titel wörtlich, also gebrochene beats, ruft bei mir zwar eher assoziationen mit der unterwasserwelt als mit den unendlichen weiten hervor, aber mit dem interpretationsspielraum sieht man’s ja nicht so eng. lässt man sämtliches metapher-geschwafel beiseite, bleibt ein ausgezeichnet produzierter, melodisch subtiler track, der in seinen zehneinhalb minuten dauer (eigentlich unendlich, weil er in einer endlosrille endet) auch keine sekunde langeweile aufkommen lässt.

hieroglyphic being
the acid test pt. 1
[mathematics recordings mathematics 002]
auch schon acht jahre alt und kommt wegen der damaligen limitierung nochmal raus. der titel ist programm, „circular motion“ der hit, der auch vom mastering her am besten klingt. beim rest werde ich den verdacht nicht los, dass dort einfach vom chrom-tape gemastert wurde. so bleibt der rauhe charakter der tracks schön bewahrt und ich warte gespannt auf teil 2.

mike dearborn
back to the future
[house music records hmr004]
seit ich die x-mix von dj hell kenne, wollte ich „new dimension“ haben, wobei die damals bei der label-angabe ganz schön gepfuscht haben. auf djax hätte man jedenfalls lange suchen können, bei muzique wäre man richtig gewesen.
egal, der track ist trotz bestenfalls durchschnittlichem klang immer noch oberklasse, und „sexual x-perience“ im original-mix eine feine stolperfalle für djs, die langgezogene übergänge mögen. für geschichtsbewusste eh eine unverzichtbare sache.

tronikhouse
the savage and beyond
[r&s rs9127]
und gleich weiter mit x-mix-nachkäufen, ist auch gleich die selbe cd. „smooth groove“ hält vom tempo her tatsächlich, was der titel verspricht, da sollte man aufpassen, nicht zu schnell vorzulegen, so wie ich das gerne mal mache.
der titeltrack wird auch heute gerne noch zu fortgeschrittener morgenstund von pete im berghain gespielt, die bassline sorgt nach wie vor bei mir für eine gänsehaut. essentiell.

underground resistance
the seawolf / infiltrator
[underground resistance ur-012]
acid-brett von jeff mills, kam seinerzeit auf world power alliance raus, höllisch gesucht, höllisch teuer, daher gibt’s das ganze jetzt mit einem „infiltrator“-remix auf der rückseite in nochmals limitierter auflage mit gleichem artwork auf ur. äußerst löblich. auch hier bei langgezogenen mixen aufpassen. der track geht nach seinen breaks offbeat weiter.

dj bone
body bags
[subject detroit sub-009]
habe es bislang leider nicht geschafft, ihn live zu hören, wurde mir von verschiedenen leuten aber bereits ans herz gelegt.
die platte wollte ich seit längerem schon haben, obwohl sie das rad nicht neu erfindet, aber dennoch mit dem titeltrack ein schön funkig-verdrehtes tool parat hält, in dem die alltagssituation in detroit auch gleich noch via sample vermittelt wird.
die rückseite dann tatsächlich mit loop-techno und düsterem trance mit 313-stempel und für mich eher unwichtig.

cobblestone jazz
india in me
[wagon repair wag 018]
ich hatte seit deren live-act in der panorama bar anfang juli gehofft, dass der track irgendwann mal auf vinyl rauskommt, und nun spielt electric indigo den vor vier wochen. klar, dass ich da nicht lange überlege.
zwei versionen des selben themas um eine hypnotische sequenz, die immer wieder behutsam moduliert wird, den track immer und immer weiter trägt. das konzept, die tracks in einer live-session aufzunehmen und pressen zu lassen,spielt hier vollkommen seine vorteile aus. einmal mit dezenter 303, einmal die pure version, wie ich sie vom sommer noch in erinnerung hatte. wer als dj mal 12 minuten braucht, um eine runde zu verschnaufen, ist damit bestens beraten.

afx
analogue bubblebath vol. 3
[rephlex cat 008 lp]
es gibt irgendwo im netz einen video-mitschnitt von einem seiner live-acts in frankreich anno 1993, wo er unter anderem einen track mit harten industrial-beats und einer wunderschönen fläche spielt, die sich gegenseitig hervorragend ergänzen. nun, das ist „.942937“ auf der lp, womit ein ein dickes dankeschön an xltronic geht, die einen beachtlichen teil des rephlex-kataloges als soundschnipsel auf dem server und meine suche um einiges vereinfacht haben. kann mich nach wie vor nicht daran satt hören, obwohl der rest zwischen acid und breakbeats natürlich ebenfalls aller ehren wert ist. zumal die zuspätgekommenen mit der nachpressung im vergleich zum original ausnahmsweise mal besser bedient sind und gleich noch ein paar tracks der cd als bonus bekommen.

einkäufe vom 16. dezember 2006

hierzu erstmal eine vorgeschichte, die das erste album betrifft. da es sich bei den rezensionen aber um die musik und nicht um nebensächlichkeiten drehen soll, erfahrt ihr von der odyssee eben separat.
anfang november hatte ich mir die „specific momentific“ für sagenhafte 7,50 euro ersteigert, ein paar tage später 12,50 euro überwiesen, weil paket und porto bezahlt sein müssen. alles wunderbar, dachte ich bei mir, als eines schönen montags (wir schreiben den 13. november 2006) ein blauer zettel in meinem briefkasten lag, auf dem vermerkt war, dass die sendung bei unserem bäcker um die ecke abholbereit wäre.
frohen mutes ging ich dorthin, legte den zettel vor, die bedienung suchte ein – nicht für mich bestimmtes – bücherpaket hervor, legte es mir auf den tisch, ich wies darauf hin, dass es nicht für mich bestimmt sei. ein paket, welches bereits äußerlich den anschein hatte, dass eine platte damit verschickt worden sein könnte, war weder im regal neben dem tresen, noch sonstwo im laden zu finden.
„ok, möglich, dass der bote es doch im wagen vergessen hat, probiere ich es eben morgen nochmal,“ sagte mir mein verstand. also am nächsten tag abends zum wiederholten male in den laden, identischer ablauf. mittwoch früh nochmal das gleiche, diesmal stand allerdings zufälligerweise der dhl-wagen mit dem stammboten vor der tür, den ich bei der gelegenheit gleich selbst fragen konnte. er war sich eigentlich sicher, die sendung dort abgegeben zu haben, wollte vorsichtshalber nochmal im lager nachschauen. als sich bis freitag nichts getan hatte, rief ich bei der zuständigen stelle in lichtenberg an, der fahrer wollte sich auch auf den weg zu mir machen, nur wird er mich auf dem weg zur uni wohl verpasst haben.
das wochenende verging, montag abend (20. november 2006) traf ich wagen mitsamt boten bei uns in der straße, gelegenheit beim schopf gepackt, nützte aber nicht viel. er sei sich absolut sicher, das paket in der bäckerei abgegeben zu haben und stellte nüchtern fest, dass es wohl geklaut worden sein müsste. durchaus realistische annahme, weil – und hiermit bitte ich, von beschuldigungen wie „verkappter faschist“ oder ähnlichem abzusehen – das personal des von türkischen mitbürgern betriebenen ladens sich bei meinen drei versuchen nicht die mühe machte, den namen auf dem post-zettel mit dem auf den paketen zu vergleichen. dazu ist zu erwähnen, dass besagtes regal für die in empfang genommenen sendungen zwar neben dem tresen liegt, es im hektischen geschäftsbetrieb aber nicht auffallen dürfte, wenn dort jemand hinlangt. wie leicht ein plattenpaket von außen erkennbar ist, muss ich nicht extra betonen. der stammbote war allerdings bereit, mir den betrag für die platte zu ersetzen, was vergangenen freitag auch endlich unbürokratisch über die bühne ging. in der bäckerei habe ich zumindest versucht, meinem unmut über deren umgang mit in empfang genommenen paketen luft zu machen, aber bis auf eine endlosschleife à la „da müssen sie sich an ihr postamt wenden, wenn ihre sendung verlorengegangen ist.“ (bäckereifachangestellte) – „das habe ich schon probiert, aber wenn das paket bei ihnen abgegeben und gestohlen worden ist, liegt der fehler nicht bei denen.“ (ich) kam dabei nichts raus. ob es an der sprachbarriere oder am desinteresse gelegen hat, überlasse ich dem geneigten leser. für mich ist die geschichte seit samstag erledigt, weil ich immerhin die cd-version des albums für 6 euro im audio-in bekommen habe. den boten habe ich darum gebeten, pakete für mich bitte nicht mehr beim bäcker wühlisch-/gryphiusstraße abzuliefern. wird in seinem interesse liegen, denke ich. schließlich musste er den schaden aus eigener tasche zahlen.
nun aber zum inhaltlichen.

cristian vogel
specific momentific
[mille plateaux mp 027 cd]

sein zweites album für mille plateaux, und im direkten vergleich zu „beginning to understand“ ein wenig gereifter. war beim erstling noch der acid-einfluss deutlich hörbar, verlagern sich die schwerpunkte hier auf wirklich melodiöse stücke, bzw. beim seinerzeit auf hot rotation bei „house-tv“ (aus den guten alten viva-zeiten) gesendeten „gigantic tautological machinery“ auf industrielle töne. zum größten teil überwiegen tatsächlich die auch für außenstehende ohne größere probleme genießbaren tracks, auf hohem niveau spielt sich das ganze natürlich dennoch ab, da sein hang zum perfektionismus bereits damals sein markenzeichen war. und wessen augen bei „cancion sintectica“ nicht feucht werden, ist auch nicht mehr zu helfen. ideal, um die leute im winter nach hause zu schicken, für den sommer ist es dann doch einige spuren zu melancholisch.

justin berkovi
crouton ep
[mosquito msq 007]
mit 1997 war das seine anfangsphase, und wenn ich ehrlich bin, kann ich damit mehr anfangen als mit seinen späteren sachen, obwohl sein überhit auf harthouse drei jahre später immer noch alles in den schatten stellt.
eine typische mosquito-platte, deren a-seite man sich ohne weiteres in hektischen cristian-vogel-sets vorstellen kann, da die doch ein ganz schönes tempo vorlegt und trotz reduziertem arrangement munter vor sich hinquiekt. könnte aber genau das sein, was die leute heute wieder zum abgehen bringen könnte. vielleicht bietet sich irgendwann die gelegenheit.
die b-seite bedient dann die zielgruppe, die es gern ruhiger mag: zunächst mit einem verjazzten track, und der letzte fühlt sich in nähe von stewart walker bestimmt ganz wohl.
eine seiner besten eps, ganz bestimmt.

t.a.f.k.a.t.a.f.t.a. – 140 peitschenhiebe [zinch 003]

vom „künstler“ (grüße an meine stammkunden, die bei der lesung gestern in der schreinerstraße anwesend waren) persönlich mit handsignierung bekommen, dickes danke nochmal dafür!

t.a.f.k.a.t.a.f.t.a.
140 peitschenhiebe
[zinch 003]

sowas wie ein album, wo er auch tatsächlich den einstieg mit minimalen klängen wagt, aber denen sitzt der schalk irgendwie im nacken, so dass der track munter vor sich hinfedert. danach gibt es techno für die gruft, der einen gut nach vorne peitscht. „freundin“ ist für mich alleine wegen des samples ein knaller, weil das bei mir unweigerlich assoziationen zu meinem derzeitigen brötchengeber weckt. „jung bleiben“ ist schönstes songwriting, da sollte man keine funktionalitätsmaßstäbe anlegen.
die zweite platte ist dem mal mehr, mal weniger basslinig-verpeilten techno gewidmet, und es ist absolut nicht wertend gemeint, dass ich die so kurz hier abhandle – möchte euch nur die gleichen floskeln ersparen.
wer die 10-zoller bislang gekauft hat, wird hier nicht lange zögern, also renne ich besser keine offenen türen ein und empfehle es mal lieber der klientel, die mit brighton-infizierten sachen bislang ihre liebe müh und not hatte. wenn die für rauhen techno mit herz und beileibe nicht inhaltsleeren chansons noch was übrig hat, sollte sie der platte beim durchskippen wenigstens zwei minuten widmen. wäre doch gelacht, wenn die sich nicht auszahlen.

mitbringsel vom 22. november 2006

ist nur eine aus einem ebay-sofortkauf, praktischerweise selbst abgeholt.

mike ink
the dialogue ep
[trance atlantic tra 006-12]

war erst misstrauisch, ob bei discogs tatsächlich das richtige jahr steht, aber die kompaktkiste bestätigt es nochmal. stammt tatsächlich von 1991, ist damit das erste mike-ink-release, und es atmet (um mich mal eines ungewohnt pathetischen vokabulars zu bedienen) die rave-aura, die allerorten in der luft gelegen haben muss, sofern man alt genug und überhaupt an sowas interessiert war – womit ich schon mal durch das raster gefallen bin.
gut, tracks wie „musikkk“ können ihre vorbilder nicht verleugnen, aber der einfluss, den damalige r&s-sachen besessen haben müssen, ist wohl nicht zu unterschätzen. die 303 war schon hier für ihn unverzichtbar und sollte es für einige jahre auch bleiben.
das wichtigste ist: die platte macht einfach spaß, weil sie so schön naiv ohne rücksicht auf verluste gas gibt. heute wäre sowas mit dem riesigen imperium im rücken schwer vorstellbar, aber irgendwie wünschenswert. könnte sich herr mayer vielleicht mal für „immer“ vormerken.
ach ja: 6 euro.

einkäufe vom 21. oktober 2006

mal den kleinsten aller stapel abarbeiten. erster besuch im audio-in, überaus lohnenswert, des weiteren noch mitbringsel von marvin und wheezer (besten dank an euch beide!).

love inc.
r.e.s.p.e.c.t. remixes
[sm:)le sm-9006-0]

entgegen aller discogs-behauptungen ist mein vinyl schwarz, soll ja eh am besten klingen.
das original hat sich die bezeichnung „klassiker“ redlichst verdient, muss hier wohl nicht weiter vorgestellt werden. hatte den track bislang einfach nur nicht. „cosmic indifference“ ist im prinzip das selbe, nur ohne fläche, mit mehr acid und vor allem schneller.
neu war mir, dass luke slater als planetary assault systems einen remix beigesteuert hat, und da groovt alles ganz locker entspannt vor sich hin, aber die intensität des originals erreicht er lange nicht. gutes tool, trotzdem. bei der air-liquide-version sehe ich nicht so schnell die chance, damit wirklich warm zu werden.

ian pooley & jaguar
two space cowboys on a bad trip
[force inc. music works fim 102]

ian pooley und alec empire – ja, das gab’s mal tatsächlich. heute eher schwer vorstellbar. die entstehungsgeschichte ist auch ganz lustig zu lesen.
der erste track mit düsteren chords und einer von einem filter bearbeiteten sequenz, die trotzdem das gesamtbild stört. der zweite track (kaufgrund) befindet sich in bester gesellschaft zu temple nyc: dezente 303, unaufdringlicher, aber trotzdem fordernder beat, prädikat „jackin'“. der letzte will wieder mit dunkler bassline gepaart mit aufhellend gemeinten sequenz-sprenkseln punkten, schafft es aber zumindest bei mir nicht. der zweite teil ist um meilen besser.

spinning atoms
sub-set
[re-load records rel 94 15]

mayday „reformation“ reprise, diesmal aber daz sound, der den accelerator-remix spielte. ein nach wie vor pulsierendes, pumpendes techno-ungetüm, dessen langgezogene chords auf der vier dem ganzen auch eine schön federnde note verpassen. die anderen beiden sind dann eher futter für die trance-fraktion, die den 303-einsatz auch nicht scheut. meinen tee trinke ich lieber aus anderen tassen.

dj hooligan
rave nation
[ultraphonic 4509-98050-0]

und weiter geht’s mit der gründlichen selbstdemontage durch rave-outings. das video lief mit schöner regelmäßigkeit nach mayday-übertragungen oder generell auf viva zu der zeit, und sowas hinterlässt bei einem 15-jährigen natürlich tiefe spuren – 12 jahre dazwischen ändern auch nichts daran, dass der mittlerweile vermeintlich gereifte jüngling beim anblick dieser platte zu einem preis von 2 euro in unmittelbare glückskauf-laune ausbricht.
gut, wenn ich halbwegs objektive maßstäbe anlege: die remixe sind allesamt überflüssiger ballast, einzig der „piano mix“ (das ist auch die version aus dem videoclip) rechtfertigt die investition und lässt bestimmt all diejenigen grinsen, welche die damalige zeit auf die ähnlich naive art und weise wie ich miterlebt haben.
außerdem ist sein blick auf der cover-rückseite doch mal mindestens 50 cent des preises wert.

technotronic
get up (before the night is over)
[bcm records bcm 12400]

nein, ich habe immer noch nicht genug vom trash. „pump up the jam“ sollte auf keiner party fehlen, dessen publikum a) aus leuten besteht, die zur selben zeit wie der dj in die grundschule gingen, b) der meinung des djs nach ein bisschen mehr humor vertragen könnten oder c) einem schnurzpiepegal ist. genau so ist es bei der hier, lustig auch, dass david morales das damals schon „veredelt“ hat. zur vervollständigung fehlt jetzt nur noch „this beat is technotronic“, mehr muss von ihrem „gesamtkunstwerk“ keinen platz im regal beanspruchen.

culture beat
anything
[dance pool dan 659956 6]

ok, ich höre gleich auf, nur die eine noch.
scheint tatsächlich vor „mr vain“ rausgekommen zu sein, habe ich aber damals definitiv erst danach wahrgenommen. unglaubliches tempo, bei dem heutige minimal-platten definitiv nicht mithalten können. deshalb nimmt man für die rap-parts besser gleich notorisch simpel arrangierte chicago- oder tool-restbestände, die dadurch endlich (wieder) einen sinn ergeben können. ein jammer, dass man bei den schülern von heute damit keinen blumentopf mehr gewinnen kann…

tobias von hofsten
swinger
[mechanisms industries m1982]

vom beat her an damaligen schwedentechno angelehnt, aber die mit echo versehenen chords machen das auf der a-seite ganz interessant. würde mich wundern, wenn babba väth das damals nicht regelmäßig unter freiem himmel gespielt hat, dafür müsste die nummer nämlich immer noch genug taugen, wenn nicht alle auf den minimal-sound fixiert wären. die b-seite schielt schon fast in richtung detroit. schnittstelle zwischen robert hood und heiko laux, würde ich sagen, und das sind ja nicht die schlechtesten referenzen.
insgesamt eine platte für techno-sets, die das publikum nicht überfordern sollen, im berghain ab 11h morgens zum beispiel.

the architect
… lost in the mood
[tuning spork spork 05]

jay haze eignet sich – trotz einigen wirklich guten eps auf contexterrior – derzeit bestens, um der belanglosen minimal-schickeria einen diss nach dem anderen zukommen zu lassen, und tatsächlich glänzt die a-seite durch melodiös erzeugte langeweile. die rückseite macht aber alles wieder wett: zunächst mit einem minimal-jacker, bei dem man es fast schon wagen könnte, eine trax dazu zu mixen oder zumindest den sommer mit heißen open-airs herbeisehnt, wo sowas als warm-up laufen könnte. im letzten track werden die melodien auch so zusammengestellt, dass sich die für haze typische melancholie einstellt. gerade nochmal glück gehabt.

sixtoo
outremont mainline runs across the sunset
[vertical form vform025]

waschechter hiphop, der einmal mehr zeigt, dass ich vertical form als label für qualitätsware viel zu häufig vernachlässige und einigen kids von heute zur anregung der gehirnzellen als zwangsmaßnahme ganz gut tun würde. wer prefuse 73 mag, hat hiermit bestimmt keine probleme.

v/a
collectio vol. 2
[x-rust xrust002]

die sitzen in turku, finnland, und werfen scheinbar hin und wieder streng limitierte platten auf den lokalen markt, von denen man hierzulande nicht mal ansatzweise was mitbekommt. die artists sind ebenfalls (zumindest hier) unbeschriebene blätter und liefern auf der a-seite schön optimistischen, melodischen techhouse ab.
die b-seite ist da ruhiger und auch reduzierter, aber scheut dennoch nicht vom einsatz prägnanter bassdrums zurück. sei damit allen panorama-bar-residents oder den bereits erwähnten freiluft-plattendrehern im sommer ans herz gelegt.

cae$ar
suck my soul
[stars-music stars-007]

wieder turku, aber zumindest marko laine kennt man von djax-up. allerdings hätte damals wohl niemand gedacht, dass der eines tages mittelprächtigen techhouse machen würde…
das original hat was. zwar mit vocals, begleitender bassline, claps – an sich all den zutaten, die man hierzulande in den letzten jahren bis zur genüge gehört hat, aber dabei echt funky. der „dark dub“ trägt seine bezeichnung, zumindest was den dub angeht, zurecht.
den brecher findet man ganz bescheiden auf der b2, was man marko laine dann eher zugetraut hätte: brachial-acid, aus einem live-set geschnitten, im vergleich zur restlichen platte völlig unerwartet, kann man ohne zögern in dunklen kellern unter massivem strobo-einsatz spielen.

paket vom 06. november 2006

via ebay.

suspicious
love waves
[low spirit recordings 851 589-1]

die rave-vergangenheitsbewältigung schreitet voran, und für 2 euro sagt man zu sowas nicht nein.
die werte marusha hatte ihren (bzw. klaus jankuhns) remix im reformation-set anno 1995 in der westfalenhalle gespielt, und schon damals war ihre affinität zu breakbeats deutlich. abgesehen davon dürfte der auch heute noch zur untermalung eines werbespots mit duracell-häschen passen. der suspicious-remix und das original unterscheiden sich unwesentlich, wobei ich beides wohl bis zum anschlag hochpitchen würde, weil das erst ab 160 bpm die impulse im gehirn auslöst, bei denen man sich nur noch weiße handschuhe herbeiwünscht. raver’s nature sind von allem noch am zahmsten, gute laune machen aber alle vier.

k. hand
global warning
[warp wap 55]

erinnert sich noch jemand an das interview von kelli mit disko irgendwann 1997 oder 1998 auf viva, wo er ganz verdutzt erfuhr, dass die stimme im titeltrack ihr gehört?
die „message“ hätte genauso gut auf ur gepasst, sonst mit simpelsten mitteln produziert, die sequenz zollt eben nochmal jeff mills tribut. die rückseite beginnt mit einem seltsamen acid-track, in dem das rhythmus-pattern und die sequenz nicht so recht zusammenpassen. jedenfalls in meinen ohren. bei „edge water“ ist hingegen marschieren angesagt – monoton und stur geradeaus. aber beim mixen sollte man wegen der leicht verschobenen perkussiven elemente vorsichtig sein. zwei volltreffer, für detroit-fanatiker eh ein muss.

edge of motion
motionz beyond
[djax-up-beats 147]

auf der ist echt für jeden was dabei. eine runde schweben mit 303 im hintergrund, abfahrt ohne umschweife mit dreckigen beats und einem repetitiven ton, fiese, krachige breakbeats, reminiszenzen an larry heard, oder leicht trance-angehauchte tracks. empfiehlt sich als geheimwaffe, gerade die a-seite.

einkäufe vom 01.11.2006

zwar gibt’s hier noch einiges an zumeist schwarzem gold, was euch nähergebracht werden sollte, aber heute habe ich es gewagt und meine ersten mp3s gekauft. die auswahl fiel auf kompakt, die seit geraumer zeit auch paypal integriert haben, was den ganzen vorgang unglaublich erleichterte.
man muss im gegensatz zu bleep keinen benutzeraccount anlegen, was etwas schade ist, weil ich meine rechnungen und bestellungen lokal speichern muss. da fände ich es besser, wenn man sämtliche vorgänge auch auf dem server sichert, um das im bedarfsfall abrufen zu können. so muss man über den serviceschlüssel erstmal ein paar bürotechnische dinge erledigen. vielleicht wird das ja noch verfeinert.
zweiter minuspunkt: die benennung der dateien. zwar kriegt man alles als zip-datei geschickt, in denen auch fein säuberlich nach labels und unterverzeichnissen unterteilt wird, jedoch sind die dateien nach dem „track x“-schema benannt, aber immerhin gut getaggt, so dass man sich entsprechende software zunutze machen und sie einfach danach umbenennen kann.
sonst gibt es nichts zu meckern. die bezahlung erfolgt in echtzeit und man kann sofort danach downloaden, was hier bei ca. 110 mb 19 minuten dauerte. drei eps für 11,60 euro – an sowas kann man sich gewöhnen. sind alle direkt vom cd-master encodiert und klingen entsprechend gut.

metope
kobox
[areal records areal039]

ihr könnt euch sicher denken, was das release am ehesten für mich interessant machte, und da liegt ihr auch richtig. der sleeparchive-remix findet auch eher im subbass-bereich statt, dazu gesellt sich noch ein bisschen dsp-echo neben verzerrungen, womit der track etwas mehr ansprüche als der modeselektor-remix erfordert. ada hat eine richtig schön melodische techhouse-nummer gebastelt, wobei die sequenz ab ca. 6m30s die derzeit allseits beliebten neotrance-anleihen trägt und der track damit ausklingt. dennoch echt schön. basteroid mimt den kindlich-verspulten clown – ich mag sowas ja, kann aber auch die leute verstehen, denen absolut der zugang dazu fehlt.

mufo
c.l.a.u.d.i.a.
[k2 k2/08]

wer hätte gedacht, dass zehn jahre nach studio 1 und den wegweisenden profan-platten auf kompakt wieder etwas erscheint, das genauso trocken, knarzig und doch zeitlos klingt? ja, ich auch nicht. umso angenehmer ist die überraschung, hier ein zeitgemäßes update des sounds von damals zu bekommen, der nicht wie eine billige kopie klingt, sondern durchaus eigene elemente einfließen lässt und zugleich der klangästhetik von damals großen tribut zollt. beim letzten track auch verschaffelt. mehr davon bitte!

spandex
nameless dread
[sleep debt sd004]

hatte es ja erst letztens erwähnt, dass das label nun auch im virtuellen laden untergekommen ist, und die vierte katalognummer gibt es auch erst seit wenigen wochen aus dem presswerk.
ein breites spektrum wird offenbart: unaufdringliche bassdrum mit netten sound- und melodie-gimmicks im augenzwinkernden ersten track, der zweite ist bestens dafür geeignet, den abend (nach dem tieftonbereich sprichwörtlich) ins rollen zu bringen, cooles tool, der dritte ist wohl mit „sci-fi-hüftschwinger“ ganz gut umschrieben, weil die künstliche stimme bei mir assoziationen damit weckt, und der letzte müsste gut zu mr oizo oder feadz passen.
alles ohne unnötige längen, absolut sympathische ep.

einkäufe vom 29. september 2006

einmal privat über true-spirit-forumbekanntschaft gormok, einmal discogs. bei ersterem mache ich’s mir leicht.

cyrus
enforcement
[basic channel bc-01]

vainqueur
lyot (basic reshape)
[basic channel bc-03]

quadrant
q 1.1
[basic channel bc-04]

cyrus
inversion
[basic channel bc-05]

quadrant
dub
[basic channel bc-06]

radiance
i / ii / iii
[basic channel bc-08]

damit sind sie vollständig, bis auf die remakes für carl craig, die eh als planet-e-pressungen hier gemütlich im regal stehen. damit besten dank an flo, der nun stolzer besitzer der gesamten transparenten serie zum zehnjährigen jubiläum ist – ich muss mich daher mit schwarz „begnügen“.
ach ja, musikalisch alle über sämtliche zweifel erhaben, pflichtprogramm für jeden ernsthaft interessierten techno-liebhaber.

laurent garnier
coloured city
[f-communications f 086]

aus clubs und fernsehen bekannter gassenhauer des franzosen, versetzt jede gut gefüllte tanzfläche in euphorie.
auf der b-seite ein sehr melodiöser, von chicago ende der 1980er beeinflusster track, was beim titel aber auch naheliegt.

v/a
energy ’94 – streetparade ep
[superstition 2022]

nanu? superstition? eigentlich das designierte trance-label, und dann auch noch zu so einem schweizer großrave? alles dinge, die einen auf die falsche fährte locken, um anhand der artists zu erkennen, dass hier keine ware zum leuchtstabschwenken oder handschuhfuchteln angeboten wird (obwohl ich als jemand, der über rave damals eingestiegen ist, auch nichts dagegen hätte).
beginnen wir mit luke slater, in seinem 7th-plain-alias melodisch in bester detroit-tradition, gefolgt von robert hood mit einem für ihn typisch simplen, aber unglaublich energetischen und pulsierenden track (grund, die platte damals nach einem berghain-besuch auf die wantlist zu setzen – besten dank an pete). rückseite: mike ink, der eigentlich nur „r.e.s.p.e.c.t.“ geremixt hat, aber an der art von acid habe ich immer wieder meine freude. dave clarke zum finale ungewöhnlich ruhig, dazu lässt sich tatsächlich schon „trance“ sagen. auf seiner „red“-serie eindeutig besser.

ebay-paket vom 05. oktober 2006

ist nur eine, dazu auch noch eine einigen wohlbekannte sammlung an funktionalen tanzflächenfüllern.

the advent
shaded elementz
[internal tr lp r 8]

da werden mal eben vier vinyls in den ring geworfen. kennt man sonst nur von drum&bass-platten, dass pro seite ein track verwendet wird, aber dem mastering kann das ja nur nutzen.
wer dem link zu discogs folgt, wird das aufgebot eh ablesen können. absolute bretter sind nach wie vor planetary assault systems, cari lekebusch und auch joey beltram. den rest kann man mindestens zwischendrin gut einsetzen, einzig carl cox ist für meine begriffe absolut deplatziert. sonst ist das paket eine allzweckwaffe, mit der man nichts verkehrt machen kann.
ach ja – 22,50 euro, inkl. versand 😉

ebay-paket vom 14.09.2006

eigentlich eine rephlex-breitseite, die den geldbeutel erstaunlicherweise nicht allzu überstrapazierte.

bogdan raczynski
i will eat your children too!
[rephlex cat 131 ep]

hatte ich seinerzeit im hardwax mal auf dem plattenteller, mich aber damals nicht zum kauf durchringen können. obwohl ich es irgendwie gut fand, dachte ich damals, dass sowas bei mir wohl nie verwendung finden würde. so kann man sich irren.
die a-seite ist die hektischere von beiden, wurde mit c64-, rave-sounds und gekreische angereichert. wenn die laune einem also nach absolutem terror um 200 bpm steht, wären beide tracks (eher der zweite) das mittel zur wahl.
auf der b-seite dann die feuerzeug-hymne, auf denen sein faible für kinderfreundliche melodien richtig zur geltung kommt – einer seiner besten tracks überhaupt. da darf es beim finale etwas verträumter sein.

bogdan raczynski
thinking of you
[rephlex cat 089 lp]

seine dritte lp für rephlex, bei der er sich für’s cover extra in schale (=frauenkleider) geschmissen hat (sieht man erst bei der cd-version so richtig, andere sorgen habe ich momentan übrigens nicht).
musikalisch der weit gespannte bogen über vom tempo her gemäßigte beinahe electroide tracks über kleine ambient-exkursionen, häufig mit seiner bis ins hochfrequente gepitchten stimme und den japanischen vocals, kleine gabba-exkursionen gibt’s als bonus obendrein. könnte man als experiment auf einem kindergeburtstag laufen lassen.

squarepusher
squarepusher plays…
[rephlex dog 037 ep]

lässt sich ohne weiteres noch in sein frühwerk einordnen, jazzig war er aber bereits damals.
das „squarepusher theme“ kennt man evtl. von der ken-ishii-x-mix, was für mich auch den anreiz gab, hier mitzubieten. die vinyl-version davon habe ich zwar auch, aber da ist der track nicht drauf.
für jazz-affine einsteiger ist die ep hier ganz gut geeignet. wer den rave-orientierten tom jenkinson erwartet, ist aber anderweitig besser beraten. das musikalische talent stand allerdings hier bereits außer frage. neues album steht in den startlöchern, kommt anfang oktober.