r.i.p. albert gabriel

am 26. november 2025 verfasst, jedoch auf den 25. november 2025 (todestag) zurückdatiert.

erste (mehr oder minder einzige, jedoch prägende) begegnung mit ihm unter seinem alias „arj snoek“ durch house-tv auf viva mit „i can people know“. hat in seiner trockenen einfachheit wunderbar die letzten jahrzehnte überdauert und wird das in den nächsten sicherlich auch. für mich sein bester track und „dizko queen“ weit voraus.

mit nur 45 jahren verstorben, er hinterlässt frau und tochter.

r.i.p.

r.i.p. jimmy cliff

am 26. november 2025 verfasst, jedoch auf den 24. november (todestag) zurückdatiert.

hat reggae mit auf die musikalische landkarte gesetzt, steht in meiner musiksozialisation jedoch leider im schatten von bob marley. daher leider nur der oberflächliche hinweis, der einem nachruf und seinen verdiensten nicht mal ansatzweise gerecht wird.

er ist mit 81 jahren auf jamaica verstorben.

r.i.p.

[berlin / 22.11.2025] berghain: klubnacht

im april war ich das letzte mal sonntags da. zu dieser jahreszeit ist das nicht die schlechteste freizeitbeschäftigung, und ich kann mir endlich mal ein bild von jane fitz machen, auch wenn sich ihre spielzeit mit der von nd überschneidet.

klubnacht

berghain

00:00 efdemin
04:00 newa
08:00 dj red
12:00 damon wild
16:00 jane fitz
20:00 ruman live
21:00 dvs1
01:00 sandrien

panorama bar

00:00 ryan elliott
04:30 natalie robinson
08:30 sound metaphors djs
12:30 jorkes
16:30 nd_baumecker
20:30 isolée live
21:30 paquita gordon
01:30 steffi

nachbetrachtung

rein: 10:20 uhr
raus: 0:20 uhr

für mich eine ganz schön antagonistische klubnacht. neujahr mitgezählt war das anno 2025 meinerseits erst die vierte und musikalisch ist sie weit vorne. allerdings wurde mir auch einmal mehr deutlich, warum ich mich eher zu den nischen-abenden hingezogen fühle. lieber der reihe nach, mit der musik angefangen, dann mit der kehrseite der medaille fortgesetzt.

dj red war die einzige, zu deren set ich keine wirkliche verbindung aufbauen konnte. lag aber auch am andrang, der mich allgemein ganz schön auf dem linken fuß erwischt hat. hatte irrigerweise darauf spekuliert, dass die jungen leute ™ mit damon wild nicht vertraut sind und erst zu dvs1 ankommen. somit auch angenommen, dass ihr set auf den schichtwechsel fällt, aber der fiel diesen sonntag beinahe völlig aus. stattdessen: schon bei ankunft eine schlange bis zum kiosk, das berghain immer noch mehr als ordentlich gefüllt. und das hat sie einfach genutzt, beherzt-funktional nach vorne zu spielen – völlig legitim. etwas unnahbar wirkte sie auf mich, aber gut möglich, dass das meine ausrede ist, um den sonst von mir so geschätzten, aber gefühlt ausgefallenen augenblick des entspannten ankommens zu kompensieren.
der ließ sich jedoch nach oben verlagern: die sound metaphors djs bestachen vor halbvoller panorama bar mit der mischung aus (italo-)disco und abseitigen remixen tief aus den kramkisten. sie machten somit das gleiche wie im lab zu neujahr und zum jubiläum neulich im berghain: sorgsam ausgesuchte musik super kuratieren und mit einer positiven art von sturheit nicht von ihrer linie abweichen. etwas hang zum kitsch sollte mensch mitbringen, aber das hat seine wirkung in der panorama bar mit dem sonnenschein von draußen nicht verfehlt. jorkes danach fordernder, wenn ich mal oben war.

allerdings hatte mich das berghain ab 12 uhr mehr oder minder fest im griff. damon wild positiv überraschend mit um die 130 bpm zu beginn, was nach dj red deutlich gedrosseltes tempo war. nahmen manche aus dem publikum als anlass zur pause, weil dvs1 acht, neun stunden später anstand. für mich war’s unten die nachgeholte entspannte begrüßung, darüber hinaus ein set, das sich bis zum schluss verdichtete und bis wenigstens 135 bpm beschleunigte. hier mal trippig wie auf synewave üblich, da mal minimal, da mal etwas melodischer, etwas acid auch noch. vollkommen der uhrzeit angemessen.
und auch sehr gut den boden für jane fitz vorbereitend, die für mich einfach mal das klubnacht-set des jahres gespielt hat. mir völlig unverständlich, warum ich sie bislang nicht auf dem radar hatte – vorschusslorbeeren als eine der besten selekteurinnen hat sie reichlich und das eindrucksvoll zur schau gestellt. auch wenn ich nicht die gesamte zeit getanzt und teilweise während ihres sets geplaudert habe: sie hat konsequent mit vinyl eine tolle mischung aus düsterem trance, minimal-trippigen tracks und acid gespielt und mir damit als bekennendem muffel gegenüber melodiösem techno gezeigt, wie das richtig gut geht und keinen anlass gegeben, davon irgendwas verpassen zu wollen. shazam hat häufig versagt und ich es im lauf der zeit (auch aus rücksicht auf den akku, der seit geraumer zeit „service“ bei einer maximalen ladekapazität von 73% anzeigt) seltener probiert. genuss war wichtiger. wahnsinniger trip! ich hoffe sehr, dass die verantwortlichen im booking teile des sets oder wenigstens den tosenden applaus danach gehört haben und sie das zeitnah wiederholen kann.

nd hatte also leider das nachsehen, die panorama bar in seiner letzten halben stunde jedoch gewohnt souverän im griff. fordernd genug, nicht zu forsch und – zumindest in der zeit, in der ich ihn an der bar sitzend mitbekam – etwas trockener als sonst.
isolée habe ich sträflicherweise seit playhouse nicht mehr verfolgt, sollte das aber nachholen. das war alles andere als microhousig, vielmehr durchaus richtung dub schielend, stellenweise satte basslines und auch vocodergesang. völlig primetime-tauglich. paquita gordon ließ sich mit einem dreckigen, nach chicago klingenden drum-track auch ziemlich gut an und der rest bestand aus forderndem, stellenweise melodiösem house, wenn ich mal oben war.
zum dvs1-fanclub zähle ich bekanntermaßen nicht. ergo hatte ich nicht viel erwartet, war aber positiv überrascht, weil er gegen 23:30 uhr eine strecke mit minimalerem techno hatte – nicht von der sorte der ach so trippigen und doch so ziellosen sequenzen, sondern eher federnd wie in der tradition robert hoods, nur mit satterem bass unterlegt. sonst kreide ich ihm mangelnde set-dynamik an – entweder ist das ignoranz auf meiner seite oder es hat dieses mal einfach geklickt. da er nach wie vor permanent mixt, shazam eh gerne mal krude ergebnisse zutage gefördert hatte (tomcraft – silence, beim set von damon wild) und ich zu dem zeitpunkt schon gut übersättigt war, muss die beschreibung reichen.

womit ich beim kern des antagonistischen wäre: so sehr die musik das insgesamt für mich hochgerissen hat, es mich freut, dass es musikalisch auf beiden floors sonntags diverser werden kann, das publikum auch darauf einsteigt und dessen gute seiten nach wie vor überwiegen, scheint es mittlerweile einer lotterie gleichzukommen, einen entspannteren sonntag zu erwischen. keine ahnung, ob dvs1 als faktor immer noch so zieht – de facto war der andrang tagsüber so ungebrochen, dass bei reddit abends von wartezeiten bis zu mehr als vier stunden zu lesen war. erst gegen 21 uhr hatte sich die lage vor der tür entspannt. entsprechend kurz fiel die atempause im berghain bei damon wilds erster hälfte aus, in der die tanzfläche höchstens zeitweise „nur“ dreiviertelvoll war. den größten teil der zeit über jedoch weitaus mehr. oben war’s (gewohntes bild seit geraumer zeit) entspannter.
in der letzten halben stunde von jane fitz habe ich es darauf ankommen lassen, es tanzend vor dem dj-pult zu probieren und dabei alles mitbekommen, was mich an dem club begeistert und nervt. zwar hat ihr set das insgesamt mehr als wettgemacht, jedoch überwog in der kurzen zeit eindeutig letzteres. sicher: es gibt nach wie vor leute mit umsicht, die dennoch in der musik sind – alles wunderbar. der rest bestand aus dem leider von sonntagabenden gewohnten bild, das sich dieses mal bereits ab dem nachmittag gezeigt hat: die fraktion, die bestenfalls wippend herumsteht, aber eher beschäftigt ist, leuten via bevorzugtem smartphone-messenger irgendwas mitteilen zu wollen (und damit offensichtlich nicht den aufdruck auf dem bändchen für dieses wochenende gelesen hatte). trupps, die sich wenigstens zu dritt relativ unentschieden durch die menge drängeln. dann natürlich diejenigen, die auf gedeih und verderb nicht einsehen wollen, dass der platz schon sehr beengt ist und natürlich unbedingt den raum einnehmen möchten (übrigens unabhängig vom geschlecht), anstatt nach alternativen zu suchen.
klar kann ich mir die frage gefallen lassen, warum ich mir das überhaupt antue, zumal ich damit selbst besagten raum einnehme. andererseits geschah das zu einem zeitpunkt, an dem selbiges noch ging. ich werde höchstwahrscheinlich nie in der lage sein, publikumsbewegungen um mich herum auszublenden und damit stets antizipieren, wo jemensch als nächstes hin möchte. im laufe dieses sonntags war das zumindest im berghain auf der tanzfläche der für mich fast permanente modus, wodurch das aufgehen in der musik (auch bekannt als „fallenlassen“) dort so gut wie nicht möglich war. stattdessen ließ mich die kombination aus reizüberflutung und genervtheit über den vereinzelten mangel an rücksicht nicht nur einmal mit den augen rollen. begleiterscheinung dessen ist, dass ich mich lieber am rande aufhalte – die verteidigung meines platzes möchte ich weder im club noch privat auf meine agenda setzen.

mich hat’s bestärkt, die linie mit den donnerstagen in der säule oder manchen freitagen fortzusetzen – in der hoffnung, dass anno 2026 abseits vom reef-dauerkartenabo was geplant ist. zwar hatte ich mit dem 6. (bzw. 7.) dezember geliebäugelt, weil dj rush auch schon ewig bei mir her ist und er bei seinen letzten malen wohl richtig gut gewesen sein soll. allerdings stehen mit kittin, rene wise, kangding ray und chez damier namen auf dem programm, die stetig hohe fülle erahnen lassen. vom geburtstagswochenende rede ich erst gar nicht. stand jetzt nähme ich von beidem abstand.
was leider aufzeigt: so gerne ich wie früher ™ meinen normalen schlafrhythmus beibehalten, einfach sonntagvormittag aufschlagen und bei angenehmem sound und füllgrad gemeinsam mit anderen die zweite welle anrollen lassen würde, ist das mittlerweile eher vom zufall abhängig. einerseits freut’s mich ja, dass die popularität des ladens weiterhin ungebrochen ist. andererseits ist’s auch schade, dass die pausen zum durchatmen, die genauso wie der exzess zu den gründen für eben diese popularität zählen und für mich wie bei guten dj-sets zur dramaturgie eines gelungenen sonntags gehören, gefühlt weniger werden. ich will mal hoffen, dass die djs nicht der versuchung erliegen, sonntag(vor)mittag durchzubrettern, sondern sich auch mal zurücknehmen bzw. den neuaufbau nicht scheuen. hat sich bei damon wild dieses mal gezeigt, dass das sehr gut geht – beiderseitig.

notierte tracks

dj red

cirkle – shamanic

sound metaphors djs

baccara – koochie-koo
proyecto uno – esta pega’o
karel svoboda & skupina elektrovox – let raketoplánem
popsikles – popcorn
ernest kohl – bad to be good

damon wild

cleric – unspoken rules
planetary assault systems – tap dance
burden – rite
damon wild – avion (relativ noizik remix)
joey beltram – b1 / sw37
mike parker – signal 303
nastia reigel – end up here

jane fitz

kangding ray – doppler shift
sleep d – acheron cauldron
jxtps – spheric
x-dream – no
holy ghost – zombie assassin

paquita gordon

lex boy – acid bad trip

[berlin / 14.11.2025] berghain: reef

die letzte für dieses jahr, dafür geht es im nächsten jahr direkt im april weiter. im berghain ist es mit dem 20-jährigen tectonic-jubiläum verknüpft, oben einfach ein super-booking, das zugleich eine ziemliche ansage an meine kondition ist. esposito ist hoffentlich beim nächsten mal wieder dabei.

reef

berghain

00:00 proverb
01:00 appleblim
02:30 om unit
04:30 pinch & trim
06:00 darwin

panorama bar

22:00 axle
01:00 smokey
03:00 roska
05:00 jasmín
07:00 tim reaper

nachbetrachtung

rein: 22:45 uhr
raus: 8:15 uhr

und wie soll es auch anders sein: natürlich die beste reef seit der letzten. sogar mit tendenz zum leichten überdurchschnitt.

das war zum beginn jedoch nicht unbedingt gesetzt. vor 23 uhr war das besucher*innenaufkommen noch erwartbar verhalten und die panorama bar vielleicht zu einem viertel gefüllt. axle spielte jedoch bereits ziemlich rauhe breakbeats und dubstep als ob es bereits peaktime wäre. so sehr ich die motivation nachvollziehen kann, sich in diesem rahmen zu beweisen und schon früh möglichst große teile des publikums auf die tanzfläche bewegen zu wollen: mir war das zu hochtourig. zwar steige ich bei zu wenig fordernden sets im allgemeinen aus, aber das gilt eher zur peaktime. bei warm-ups ist mehr behutsamkeit gefragt – erst recht, wenn sich abzeichnet, dass die leute nicht in scharen in den club strömen. daran hat’s mir gefehlt.

proverb hat das unten in die für mich absolut richtigen bahnen gelenkt und mit „8“ von various artists für einen der berghain-momente schlechthin gesorgt. den track wollte ich an ort und stelle ewig schon mal hören und im rahmen einer klubnacht wäre es mutig, ihn sonntags in seiner vollen länge von gut 18 minuten zu spielen. auch bei proverb waren’s „nur“ fünf, aber da sie nur eine stunde zur verfügung hatte, konnte ich’s nachvollziehen, dass sie noch ein paar tracks mehr unterbringen wollte. mit autechre hat sie eine weitere sperrangelweit offen stehende tür bei mir eingerannt und blieb auch sonst unter 120 bpm. richtig gute auswahl und dramaturgie, gerne wieder, auch zum gleichen slot, wenn sie mag. aber dann wenigstens zwei stunden.

appleblim steigerte das tempo parallel zur intensität. melodische breakbeats, wie mensch sie u.a. von martyn / 3024 kennt, stellenweise ein tectonic-best-of. hat damit hervorragend auf om unit hingearbeitet, ohne die (schon mehr als ordentlich gefüllte) tanzfläche zu überlasten. auch wenn smokey das meinem kurzen eindruck nach mit adäquat für die uhrzeit fordernden dubstep oben sehr gut machte, hatte sie gegenüber appleblim leider das nachsehen.

om unit selbst war eine ziemliche überraschung. freut mich ziemlich, weil er schon eine lebende legende ist, seine produktionen jedoch eher seltener bei mir klicken. wie so häufig: geschmacksfrage und immerhin sitzen sie komplett richtig, wenn sie mir gefallen. begann wie j:kenzo beim letzten mal mit dub und blieb in seinen zwei stunden ziemlich konsequent bei dubstep und durchaus technoiden breakbeats. auch mit langgezogenem mixing, das sich nicht von drop zu drop hangelte, sondern neues erschuf – so geschehen mit dem „people hold on“-acappella von lisa stansfield, das über zwei tracks lief. sorgte mit getappten 150 bpm für das schnellste im berghain gemessene tempo an dem abend – ergo blieb drum&bass bei dieser reef im berghain aus. ging jedoch mit der anstehenden jungle-breitseite von tim reaper, worauf jasmín bereits mit footwork und artverwandtem hingearbeitet hat, auch völlig in ordnung so.

roska vor jasmín mit viel eigenproduktionen, die ganz gut zwischen technoiderem house und (post-)dubstep vermitteln können. hat seine wirkung erwartbar nicht verfehlt, om unit habe ich dennoch den vorzug gegeben.
bei jasmíns set gab es die reef-übliche delle bei der publikumsanzahl, aber die fiel nicht so deutlich aus wie manche male zuvor – die panorama bar war wenigstens zur hälfte gefüllt. im direkten vergleich zu pinch und trim im berghain war sie mit ihrem teilweise knochentrockenen stil für mich eindeutig interessanter. nur ist davon scheinbar noch nicht so viel veröffentlicht oder shazam noch nicht ausreichend trainiert. wer mehr tracks aus ihrem set kennt, schreibt das gerne in die kommentare. sie war für mich jedenfalls die weitere überraschung.

mit trim finde ich es zwar gut, dass mcs im rahmen der reef zur geltung kommen und er hat das auch alles andere als schlecht gemacht. ein paar dezibel weniger hätten dem mic-kanal jedoch nicht geschadet. bei pinch komme ich mit der mittenlastigen soundästhetik, wie auch im letzten jahr bei mala, nicht wirklich gut klar (zur veranschaulichung: „qawwali“ oder „cave dream“ nehmen und „smoke“ mit trim aus diesem jahr gegenüberstellen). zählt aber zur künstlerischen weiterentwicklung, die ich prinzipiell begrüße, ehe leute völlig auf der stelle treten. die düstere seite, mit der er bei mir vor 17 jahren offene türen einrannte, blitzte nach wie vor auf. zudem ist der drop bei malas „militant don“, bei dem das publikum komplett mitging und der lightjockey dies obendrein noch super akzentuierte, auf jeden fall ein weiterer eintrag für meine liste an berghain-momenten anno 2025. da mich das berghain aber eh seit mitternacht bis auf die geschilderten kurzvisiten über weite strecken fest im griff hatte, war der ausflug in die panorama bar aufgrund des geringeren füllgrades für mich ein klassisches win-win.

nach dem start von darwin das typische luxusproblem: mich parallel zu jasmín entscheiden zu müssen, wo ich die zeit am besten verbringe. bei tim reaper war’s einfacher – er begann erwartbar mit jungle, was mir zu dem zeitpunkt aufgrund allgemeiner überreizung schon etwas viel war. darwin ließ die party unten mit meditativerem dubstep ausklingen, anstatt mit drum&bass ein konkurrenzprogramm zu starten. völlig richtig so, die leute blieben dennoch bis zum schluss pünktlich um 8. ich wollte es dann noch oben wenigstens ein bisschen probieren, hab dann jedoch der ordentlichen müdigkeit nachgegeben und mich mehr als zufrieden mit einer menge vorfreude auf den april heimwärts bewegt.

notierte tracks

axle

digital mystikz – molten
goth-trad – cut end vip

proverb

emperor x – intracellular
various artists – 8
boreal massif – we all have an impact
low jack – one pop
parris – yūrei
autechre – dael
boreal massif – low forties
dbridge – dead peak

appleblim

kassian – replicate
peverelist – pulse xii
beatrice m. – midnight swim
pinch – get up (feat. yolanda)
introspekt – shapeshifter
introspekt – prototype iii
2562 – enforcers
main phase & talons – as we proceed
rsd – over it
fixate – conundrum
stereotyp – jahman (feat. tikiman)
peverelist – feel something
appleblim & peverelist – circling

smokey

soa420 – no nerve

om unit

prince far i – borno (dub)
king jammy – jammys a shine
dr. alimantado – poison flour
mala – anti war dub
dj luck & mc neat – a little bit of luck
skream- trapped in a dark bubble
sobolik – heavy eyes
martyn – vancouver
siu mata & sim – u see b

roska

roska – the difference
roska – pree me (feat. なかむらみなみ)
flowdan – pump fake (roska remix)

pinch & trim

distal – not cool
capo lee & bullet tooth – keep it rolling
boylan – grid
rips – faceoff
d3u5e – leyton lorikeet
mala & magugu – militant don
noodles142 – magma
sir spyro – topper top (feat. teddy bruckshot, lady chann & killa p)

jasmín

a. fruit – incredible
simo cell – rushin‘

darwin

dbridge – digital dread
nomine – still water
alix perez – psychosis

[berlin / 11.11.2025] silent green: marie davidson

und gleich hinterhergeschoben, jedoch ist sie schon seit monaten in meinem kalender. nur mit marginal mehr vorkenntnissen durch das durchskippen bei streaming-diensten auf initiative von anderen. zwar stilistisch nicht völlig meine baustelle, bin aber neugierig darauf, wie sie live ist. und das silent green ist sowieso unterstützenswert, wobei sie es bislang versäumt haben, den support-act anzukündigen: kris baha.

start ist um 20 uhr.

[berlin / 10.11.2025] columbiahalle: king gizzard and the lizard wizard

erneut eine dieser spontanen gelegenheiten. die tore öffnen sich um 18:30 uhr, beginn ist um 20:00 uhr mit dem support von maddie ashman. ich habe überhaupt keine vorkenntnisse bei beiden, abgesehen davon, dass mir der name schon mal begegnet ist. also unvoreingenommen ohne erwartungen an den abend. nicht die schlechtesten voraussetzungen.

[berlin / 08.11.2025] about blank: staub

nachdem ich im oktober nicht abkömmlich war, geht es zurück zum stammtermin.

ablauf

zelt

12:00 daraio
15:00 mr ties

mdf

15:00 neen
17:00 oliver deutschmann
19:00 pulso
21:00 kimmy msto

nachbetrachtung

rein: 15:30 uhr
raus: 0:30 uhr

kann ich kurz machen, weil es für mich eine eher „sozial geprägte ausgabe“ (vulgo: laberstaub) mit einzelnen tanzabschnitten war.

der mdf war für mich gewinner und bereits nach 16 uhr gut gefüllt. neen bereits schön rauh und toolig, oliver deutschmann erneut mein deutlicher favorit, der einmal mehr seine qualitäten ausgespielt hat: trocken mit wuchtigem bassfundament an den richtigen stellen. einfach auf den punkt.

mr ties habe ich erst zum zweiten mal gehört (das erste mal auf der nachtdigital anno 2016, zur homopatik habe ich es nie geschafft). bekannt für stilistisch wilde ritte, was dieses mal von ebm zu disco zu detroit zu techno zu house reichen konnte. war mir noch bei resttageslicht etwas zu viel kraut und rüben, aber in seinen letzten 20 bis 30 minuten hat’s bei mir gezündet. beim mdf kam ich im anschluss bei bleepigem techno nicht mehr rein, aber das ist eine präferenzfrage und wurde durch plaudern im zelt für mich bestens ersetzt.

notierte tracks

neen

dawid bojczuk – together

oliver deutschmann

philip bader – 61
phara – second skin
exos – enter the danger
tensal – beg to be destroyed

mr ties

paperclip people – throw
foremost poets – moonraker (accapella)
jeff mills – the bells
howiezi – high off the music
pär grindvik – folium

[berlin / 06.11.2025] so36: augn

nicht mal ein jahr warten, um sich erneut per vollplayback beschimpfen zu lassen – sie wissen einfach, wie sie leute glücklich machen können.
support kommt von einer gummipuppen-band namens „rägi“. es wird also ein qualitativ hochansprechender abend.

die tore öffnen sich um 19:30 uhr, die „konzerte“ starten eine stunde später.

nachbetrachtung

also wenn das ziel daraus bestand, das publikum mit den psychologischen kniffen eines kpdsu-parteitages gehirnzuwaschen, der in ein dreiviertelstündiges finale mit einer urschreitherapie bei grellen lichteffekten gipfelt, muss ich sagen: hat geklappt! ich bin ihnen jetzt völlig ergeben und gehe sogar soweit, dass ich solche messen für das zurechtrücken meines weltbildes einmal jährlich brauche.

halbwegs sachlich: für die premierengäste war das wahrscheinlich eine harte geduldsprobe, aber im großen und ganzen hatte ich den eindruck, dass das publikum besser vorbereitet war als im lido letztes jahr.
natürlich von vorne bis hinten vollplayback, begonnen mit der nicht zitierfähigen ansage zu „rägi“ in endlosschleife. die sind eigentlich nichts anderes als die fortsetzung der schaufensterpuppen-saga, wie sie das publikum vor zweieinhalb jahren im monarch bestaunen durfte: aufblasbare puppen mit abgeklebtem intimbereich. erst bei der musik leuchtete mir ein, dass der bandname lautmalerisch dem dargebotenen stil entspricht. simpel vor sich hergespielter bass, ableton-metronom mit delay, nonsens-vocals mit hall darüber. da soll mir eine*r einen storch braten, wenn das kein beiprodukt einer augn-studiosession ist.
auf instagram hatten sie „nicole“ als zweite „vorband“ angekündigt: eine nackte auf einem mikrofonständer platzierte puppe mit dunkler hautfarbe vor der sowjetfahne, bei der erst ein ausschnitt von sahra wagenknecht bei markus lanz, dann die russische nationalhymne in mehrfacher wiederholung und schließlich (etwas erwartbar, dennoch schön) „ein bisschen frieden“ lief.
danach das comeback der „berlin ist scheiße“-ansage aus dem letzten jahr, um abermals nicht zitierfähige zusätze ergänzt. gefühlt lief die wenigstens eine halbe stunde, wenn nicht sogar länger.

wer bis dahin noch keine grundaggressive stimmung in sich trug, konnte sie dort aufbauen. zugegebenermaßen trug ich diese als hintergrundrauschen bereits im laufe der woche mit mir herum. augn haben mir daher ein ziemlich großes geschenk gemacht, gleich mit „deutsches kino“ anzufangen – konnte ich nach herzenslust mitschreien und war damit nicht alleine.
nach einer dreiviertelstunde war das ganze auch schon wieder vorbei – mit dem wermutstropfen, dass die alten sachen nicht dabei waren. „berghain“ oder „habibi“ wären schon noch gegangen, „mach platz du *****“ hätte nicht unbedingt sein müssen, hat aber auch damit zu tun, dass das stück für mich auf dem album kein höhepunkt ist. gilt eigentlich auch für „satan“, aber da war ich überrascht, wie gut das „live“ funktioniert. „johnny“ hatte ich aufgrund seiner herrlichen absurdität in den tagen zuvor häufiger gehört, also hat’s mich sehr gefreut, dass das kam. auch recht konstanter moshpit in der letzten viertelstunde – den gab es im lido nur vereinzelt.
zwei mir unbekannte titel waren im set, ich verpasse denen einfach mal die arbeitstitel „ricarda lang“ und „russland“. lässt raum für spekulationen: da beide noch nicht veröffentlicht sind, könnte es ein anzeichen für etwas noch folgendes sein, obwohl die beiden „alben“ erst seit september draußen sind. nichtsdestotrotz: beide geil, bitte nicht konzertexklusiv lassen.
auch wenn die – richtig geraten: nicht zitierfähigen – provokationen in den ansagen irgendwann mal durchschaubar waren: eine super gelegenheit, politisch inkorrekte persönlichkeitsanteile (die mensch als woker bauchlinker gerne mal verdrängt, weil sich das ja nicht gehört – und mit „mensch“ meine ich mich) ungehemmt ausleben zu können. zwar hatte das auf den letzten beiden augn-alben für mich zunächst einen „geht’s vielleicht etwas weniger ordinär?“-beigeschmack, aber mit ein paar wochen abstand dazwischen ist das eine gekonnt gezündete nächste eskalationsstufe, die ihrem eigentlichen ansinnen in nichts nachsteht: protagonist*innen jeglicher moralischer oder gesellschaftlicher schieflagen den spiegel vorhalten, und bei salz in der wunde noch eine ladung mehr draufstreuen.
in ihrer völligen anti-haltung, gepaart mit bissigkeit und direktheit sind augn für mich aktuell nicht zu übertreffen (und wenn doch, lasst es mich gerne wissen). angesichts der nicht kleiner werdenden anzahl an missständen hoffe ich sehr, dass ihnen nicht die lust daran vergeht, ihren senf (eigentlich ist das eine chili-soße mit wenigstens 500.000 scoville) dazuzugeben und würde mir gerne zwei (drei, vier) tickets für ihr konzert nächstes jahr sichern.

iconic!

[berlin / 30.10.2025] säule: 10-5

das konzept ist so einfach wie sympathisch: die säule als kleinerer rahmen für eine*n dj, der*die in den sieben stunden freie hand hat. in dieser woche mit zwei der besten selekteurinnen, die ich mir vorstellen kann.

10-5

darwin b2b lena willikens

nachbetrachtung

rein: 23:20 uhr
raus: 3:40 uhr

und natürlich war’s erwartungsgemäß klasse, nur um meine kondition und stimmung nach einer (arbeits)woche zum vergessen war’s nicht zum besten bestellt. aber dafür konnten die beiden protagonistinnen nichts.

keine nennenswerte schlange in meiner kurzen wartezeit draußen, und das stille publikum ließ mich beim sortieren meiner siebensachen an der garderobe vermuten, dass es drinnen eher leer ist. damit lag ich glücklicherweise daneben – es war bereits wenigstens halbvoll, von 1 bis 3 sogar zu gut drei vierteln, ab da leerte es sich wieder.

hab mit einem gut gealterten shackleton-stück auch das ende des warm-ups mitbekommen. bis 1 uhr dominierten breakbeats (darunter sogar richtiger electro), ab da schlug das pendel für zwei stunden in die andere richtung um – heißt: techno mit dem ein oder anderen breakbeat-track dazwischen. shazam hat häufig kapituliert bzw. manches mal erst im zweiten anlauf was zutage gefördert und ich damit unnötig häufig am telefon geklebt. beliebig war das jedoch zu keiner zeit und das back2back eines derjenigen, denen mensch es nicht anmerkt. ein set aus einem guss, bei dem sie sich größtenteils bei jedem track abwechselten. der sprung auf drum&bass-tempo kam pünktlich, als die wirkung des verlängerten espresso von der säulen-bar merklich abgeklungen war und ich daher gegangen bin. bis zum schluss hätte ich das wirklich nicht mehr geschafft.

wenn’s nach mir ginge, können sie das gerne zur klubnacht sonntagfrüh ab 8 uhr bis 16 uhr in der konstellation wiederholen, um die dortigen hörgewohnheiten auf den kopf zu stellen. oder im „10-5“-format alle halbe jahre. letzteres behalte ich als kandidat für den säulen-donnerstag auf dem schirm.

notierte tracks

shackleton – death is not final
èbony, jordan gardner & r-oderick – dull side first
korzi – call and no response
leila samir – ends
karenn – newt
project pitchfork – 43rd floor
underworld – and the colour red
baby t – acid science
young muscle – club apparitions