einkäufe vom 16. dezember 2006

hierzu erstmal eine vorgeschichte, die das erste album betrifft. da es sich bei den rezensionen aber um die musik und nicht um nebensächlichkeiten drehen soll, erfahrt ihr von der odyssee eben separat.
anfang november hatte ich mir die „specific momentific“ für sagenhafte 7,50 euro ersteigert, ein paar tage später 12,50 euro überwiesen, weil paket und porto bezahlt sein müssen. alles wunderbar, dachte ich bei mir, als eines schönen montags (wir schreiben den 13. november 2006) ein blauer zettel in meinem briefkasten lag, auf dem vermerkt war, dass die sendung bei unserem bäcker um die ecke abholbereit wäre.
frohen mutes ging ich dorthin, legte den zettel vor, die bedienung suchte ein – nicht für mich bestimmtes – bücherpaket hervor, legte es mir auf den tisch, ich wies darauf hin, dass es nicht für mich bestimmt sei. ein paket, welches bereits äußerlich den anschein hatte, dass eine platte damit verschickt worden sein könnte, war weder im regal neben dem tresen, noch sonstwo im laden zu finden.
„ok, möglich, dass der bote es doch im wagen vergessen hat, probiere ich es eben morgen nochmal,“ sagte mir mein verstand. also am nächsten tag abends zum wiederholten male in den laden, identischer ablauf. mittwoch früh nochmal das gleiche, diesmal stand allerdings zufälligerweise der dhl-wagen mit dem stammboten vor der tür, den ich bei der gelegenheit gleich selbst fragen konnte. er war sich eigentlich sicher, die sendung dort abgegeben zu haben, wollte vorsichtshalber nochmal im lager nachschauen. als sich bis freitag nichts getan hatte, rief ich bei der zuständigen stelle in lichtenberg an, der fahrer wollte sich auch auf den weg zu mir machen, nur wird er mich auf dem weg zur uni wohl verpasst haben.
das wochenende verging, montag abend (20. november 2006) traf ich wagen mitsamt boten bei uns in der straße, gelegenheit beim schopf gepackt, nützte aber nicht viel. er sei sich absolut sicher, das paket in der bäckerei abgegeben zu haben und stellte nüchtern fest, dass es wohl geklaut worden sein müsste. durchaus realistische annahme, weil – und hiermit bitte ich, von beschuldigungen wie „verkappter faschist“ oder ähnlichem abzusehen – das personal des von türkischen mitbürgern betriebenen ladens sich bei meinen drei versuchen nicht die mühe machte, den namen auf dem post-zettel mit dem auf den paketen zu vergleichen. dazu ist zu erwähnen, dass besagtes regal für die in empfang genommenen sendungen zwar neben dem tresen liegt, es im hektischen geschäftsbetrieb aber nicht auffallen dürfte, wenn dort jemand hinlangt. wie leicht ein plattenpaket von außen erkennbar ist, muss ich nicht extra betonen. der stammbote war allerdings bereit, mir den betrag für die platte zu ersetzen, was vergangenen freitag auch endlich unbürokratisch über die bühne ging. in der bäckerei habe ich zumindest versucht, meinem unmut über deren umgang mit in empfang genommenen paketen luft zu machen, aber bis auf eine endlosschleife à la „da müssen sie sich an ihr postamt wenden, wenn ihre sendung verlorengegangen ist.“ (bäckereifachangestellte) – „das habe ich schon probiert, aber wenn das paket bei ihnen abgegeben und gestohlen worden ist, liegt der fehler nicht bei denen.“ (ich) kam dabei nichts raus. ob es an der sprachbarriere oder am desinteresse gelegen hat, überlasse ich dem geneigten leser. für mich ist die geschichte seit samstag erledigt, weil ich immerhin die cd-version des albums für 6 euro im audio-in bekommen habe. den boten habe ich darum gebeten, pakete für mich bitte nicht mehr beim bäcker wühlisch-/gryphiusstraße abzuliefern. wird in seinem interesse liegen, denke ich. schließlich musste er den schaden aus eigener tasche zahlen.
nun aber zum inhaltlichen.

cristian vogel
specific momentific
[mille plateaux mp 027 cd]

sein zweites album für mille plateaux, und im direkten vergleich zu „beginning to understand“ ein wenig gereifter. war beim erstling noch der acid-einfluss deutlich hörbar, verlagern sich die schwerpunkte hier auf wirklich melodiöse stücke, bzw. beim seinerzeit auf hot rotation bei „house-tv“ (aus den guten alten viva-zeiten) gesendeten „gigantic tautological machinery“ auf industrielle töne. zum größten teil überwiegen tatsächlich die auch für außenstehende ohne größere probleme genießbaren tracks, auf hohem niveau spielt sich das ganze natürlich dennoch ab, da sein hang zum perfektionismus bereits damals sein markenzeichen war. und wessen augen bei „cancion sintectica“ nicht feucht werden, ist auch nicht mehr zu helfen. ideal, um die leute im winter nach hause zu schicken, für den sommer ist es dann doch einige spuren zu melancholisch.

justin berkovi
crouton ep
[mosquito msq 007]
mit 1997 war das seine anfangsphase, und wenn ich ehrlich bin, kann ich damit mehr anfangen als mit seinen späteren sachen, obwohl sein überhit auf harthouse drei jahre später immer noch alles in den schatten stellt.
eine typische mosquito-platte, deren a-seite man sich ohne weiteres in hektischen cristian-vogel-sets vorstellen kann, da die doch ein ganz schönes tempo vorlegt und trotz reduziertem arrangement munter vor sich hinquiekt. könnte aber genau das sein, was die leute heute wieder zum abgehen bringen könnte. vielleicht bietet sich irgendwann die gelegenheit.
die b-seite bedient dann die zielgruppe, die es gern ruhiger mag: zunächst mit einem verjazzten track, und der letzte fühlt sich in nähe von stewart walker bestimmt ganz wohl.
eine seiner besten eps, ganz bestimmt.

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