[berlin / 24.05.2007] tresor: the tresor opening

angedroht habe ich es ja bereits, und die wartezeit verging tatsächlich schneller als gedacht. das wird unter garantie auch auf das wochenende zutreffen – an den pfingstmontag denke ich schon jetzt lieber nicht. für diejenigen, die es noch nicht wissen: der globus heißt jetzt „batterieraum“, gespannt bin ich auch auf die „+4 bar“. das ganze wird tatsächlich doch mindestens eine nummer größer, als man es aus der leipziger straße gewöhnt ist. überflüssig zu erwähnen, dass ich bereits ziemlich gespannt bin.

the tresor opening
tresor
melanie houston (london)
recyver dogs (catzilla / berlin) live
kriek (tresor mp3 mix series / berlin)
baeks (rampe d / berlin)
batterieraum
sven väth (cocoon / frankfurt)
daniel rajkovic (k7 / berlin)
phonique (poker flat / berlin)

köpenicker straße 59-71
u-bhf heinrich heine straße
s-bhf jannowitzbrücke
ab 23 uhr

2 Comments

  1. mal ganz ausführlich, und ich unterteil’s thematisch-chronologisch, wird nämlich etwas länger, die kurzfassung gibt’s am ende…

    einlass

    obwohl die wartezeit mit den foren-bekannten ab ca. 21h30 doch sehr kurzweilig war, wurde irgendwie sehr schnell klar, dass es keinen unterschied machte, wenn man etwas später daheim losging. das lag zum einen am absoluten chaos an beiden toren für die eingänge, wo die wartende meute lediglich das tun konnte, was in den letzten zwei jahren in mode gekommen ist: spekulieren, was denn nun los ist, weil es so lange dauert. wundert einen ja auch nicht, wenn niemand sich am eingang mal eben hinstellt, um mitzuteilen, dass die bauabnahme immer noch in vollem gange ist. stattdessen konnte man sich beim geräusch der flex schon denken, dass hier und da noch gewerkelt wurde, wobei es schon wieder müßig wäre, die scheinbar recht kurzfristige bauplanung anzuprangern. schließlich weiß man wegen der „construction photos“ ja, was gemacht werden musste. an der informationspolitik seitens tresor bleibt also scheinbar alles beim alten – wenigstens einen zettel mit der ankündigung, mit welchem eingang man es zu tun hat, wäre wirklich nicht zuviel verlangt gewesen.
    zum anderen hielten einige leute das motto „frechheit siegt“ auch am gästelisten-eingang für ein probates mittel, um sich mit dem wirklich stichhaltigen argument, dass man schließlich draufstünde, eine bessere ausgangsposition zu verschaffen. mich wundert es im nachhinein schon, wie leute sich dort einen eintrag verschaffen können, die auf beruhigende worte beim geschiebe und gedrängel (und da werden sich beide eingänge nichts genommen haben) nicht mehr als weitere rumpöbelei à la „klappe halten“ etc. übrig haben. chapeau, steigert die laune erheblich.

    als ob das nicht genug gewesen wäre, musste man als normalsterblicher direkt vor dem club die gleiche tortur über sich ergehen lassen, weil die kasse sich nicht – wie man eigentlich vermuten / erwarten könnte – draußen, sondern drinnen befand. man kann sich also ausmalen, wie angenehm es gewesen sein muss, sich inmitten eines pulks von ca. 200 leuten zu befinden, die am liebsten alle zugleich durch eine 80 cm breite tür wollen. wieso man bei dem zu erwartenden andrang nicht gleich vorne an den toren minimum drei kassen postiert hat, bleibt mir – trotz clubpremiere – echt ein rätsel.

    club / location

    erster eindruck: verdammt hell hier. alle gänge außerhalb der floors sind mit neonröhren bestückt, wobei ich wiederum nicht weiß, ob das eine bauauflage oder teil des konzeptes ist.

    der erste weg führte mich tatsächlich in die +4-bar, in die (leider) nur leute mit vip-band oder marke gelangten, die dafür aber in das vergnügen kamen, mark ernestus mit dub zu hören. vom sound her vergleichbar mit der alten tuna bar, zahlreiche sitzgelegenheiten, zwei wohlbekannte stahlschränke stehen auch darin, und der ausblick vom balkon ist tatsächlich so atemberaubend wie man sagt.

    batterieraum: von dem hatte ich mir – jetzt kann ich’s ja sagen – nach den bildern der bauarbeiten nicht sonderlich viel versprochen, aber was daraus gemacht wurde, übertrifft den alten globus bei weitem. erstmal hat man dort endlich genügend zugänge, was bei herrn väth, der überraschenderweise auch gleich den anfang machte, dennoch nicht so recht zur entspannung beigetragen hat. zur bar kommt man hingegen irgendwie immer, und da ist die idee, sie von zwei seiten zugänglich zu machen, nicht genug zu loben. hinzu kommt die beinahe schon optimale platzausnutzung mit den sitzgelegenheiten, und der dancefloor besitzt mindestens die dreifache größe des globus. die pa ist neu, damit klingt sie ordentlich, wobei ich hoffe, dass man den xone:92 nicht extra für herrn väth hat ausleihen müssen. einzig die klimaanlage macht sich doch sehr bemerkbar, wenn man hinten auf dem podest steht, aber dazu zwingt einen ja niemand.

    zum tresor gibt’s sogar noch mehr zu sagen. da wähnte ich mich nämlich erst im falschen film, weil die lampen zeitweise tatsächlich so hell wie die im tunnel leuchteten, und ich schon damit befürchtete, dass das jetzt zum standard wird. zu nicht nur meiner aufregung trug die notausgangs-lampe vor dem dj-pult bei, bei der ich mir auch nicht erklären kann, wer auf die idee gekommen ist, a) so ein helles modell b) gerade dort zu montieren. wenn einer der verantwortlichen hier mitliest: war das eine bauauflage? wenn ja, müsste man dem bauamt echt ein paar takte erzählen. der rest der notausgangs-schilder geht von den positionen her klar, könnten aber ruhig eine nummer dunkler beleuchtet werden. und dem barmann, der das ärgernis mit dunklem stoff bedachte, war der dank der besucher sicher.
    sonst finde ich die aufteilung dort sehr gelungen. eine große bar rechts, eine kleine bar links, beide beeinflussen die lichtverhältnisse absolut nicht negativ. die position des djs hätte ich genauso gewählt, passt im zentrum einfach am besten, die liveacts müssen sich auch nicht mehr mit einem extra-tisch vor dem eigenlichen pult rumschlagen, sondern haben rechts daneben platz genug. außerdem endlich monitorboxen auf beiden seiten, was sich hier langsam (endlich) als standard durchzusetzen scheint. ich fragte mich aber nur, wo der versprochene aufgepeppte sound sich versteckt hat. das ist die alte globus-anlage, die angeblich generalüberholt wurde, aber optimal war das beim besten willen nicht. für die größe des raumes ist sie absolut unterdimensioniert, man muss sich daher gewisse punkte auf der tanzfläche suchen, wo man den druck auch spüren kann. da dort aber noch nicht das letzte wort gesprochen ist, will ich mal gnade vor recht ergehen lassen, hoffe aber, dass man sich mit dem nachschub nicht allzu viel zeit lässt, weil das – wahrscheinlich aufgrund der erwartungen – schon enttäuschend war, was das gehör dort geboten bekam. wenn man schon dabei ist, kann man dem einen technics noch eine neue nadelleuchte spendieren. ach, apropos: korrekte entscheidung, das ortofon-monopol zu brechen und shure whitelabel als standard-system zu etablieren.
    klasse sind die sitzgelegenheiten und podeste am rande der tanzfläche. das hat mir im alten tresor immer mal gefehlt, die extatische meute auch mal im sitzen betrachten zu können, und nun kann man sich als leidenschaftlicher deckshark sogar links vor dem pult hinsetzen und in aller ruhe lauschen. sehr fein.
    das licht kann und sollte man dort unten so lassen wie es ist, weil der erste schock wegen der helligkeit sehr schnell verdaut war, als das lange herbeigesehnte strobo-gewitter einsetzte.

    der weg zur garderobe und zum merchandising gestaltet sich dafür etwas länger, und auf dem weg dahin konnte man sich um 1h noch auf einer gerade frisch verputzten und daher noch nicht trockenen wand verewigen. um die ecke waren noch zwei leute am mauern, bauschutt liegt drinnen auch noch herum, also ist klar, dass noch einiges zu tun ist.
    ich fänd’s ganz schnieke, wenn man dem garderoben-areal mit den zahlreichen nischen noch einiges an sitzgelegenheiten gönnen würde. zwar kann man in der +4-bar schon angenehm chillen, aber wenn man den bereich etwas verdunkeln würde, wäre viel an attraktivität hinzugewonnen.

    überhaupt: der ganze club ist tatsächlich ein labyrinth. im nicht mehr ganz nüchternen zustand werden so einige sich fragen, wo sich denn der ausgang befindet. wenn es noch dazu reichen sollte, die zahlreichen lagepläne zu lesen, könnte man eine chance haben. ich persönlich liebe ja verwinkelte orte und werde beim rumstreunen sicherlich eine menge spaß haben.

    musik / stimmung

    sven väth: wie zu erwarten hymnisch-trancig, hat die leute damit aber in den bann gezogen, so dass die tanzfläche wirklich alles andere als leer war. mein fall ist es nicht, aber der erfolg spricht für ihn, und auch die tatsache, dass er länger als fünf stunden gespielt hat.
    baeks habe ich wegen der erkundungsreise durch die location viel zu kurz mitbekommen, aber das war gewohnte klasse, die geboten wurde.
    melanie houston: ganz nett ravige platten, die sie stellenweise selber nicht so richtig zu kennen schien. ihr wildes kopfschütteln täuschte auch nicht darüber hinweg, dass dort lediglich sicherheitsmixing über nicht mehr als acht takte betrieben wurde, was auch einige male hörbar danebenlag. muss man nicht nochmal buchen.
    recyver dogs: gas geben ohne rücksicht auf verluste. musikalisch auch nicht mein fall, aber wegen der leute dennoch mitreißend.
    kriek: da weiß man, was man krieg(/k)t. wenn man bei frl. houston noch bedenken hatte, dass die monitore vielleicht doch nicht so optimal seien, hat er gezeigt, dass normales mixing dort möglich ist. trackauswahl wie gewohnt.
    phonique / daniel rajkovic: nur kurz gehört, entsprach aber dem gewohnten globus-sound, ein paar hits aus dem minimalen sektor flossen dort wohl auch mit ein, aber so recht habe ich den bereich nicht mehr im blick.

    was die leute angeht, hätte eine auswahl an der tür manchmal sicherlich nicht geschadet, aber bei dem chaos vor den toren wäre das echt nicht zu realisieren gewesen. so kamen die brandenburger mal wieder in ihrem „tresen“ zum feiern, und man sollte ihnen ihr glück lassen. sonst empfand ich es trotz der fülle echt entspannend. man wurde durchgelassen, wenn man freundlich darum bat, so einige bekannte alte gesichter waren am start, und dem besucher, der mir im batterieraum beim suchen meiner heruntergefallenen brille half (und sie auch tatsächlich unbeschadet fand) gebührt nochmal ein großes dankeschön.

    fazit / kurzfassung

    amtlicher club, an dem noch einiges zu tun sein wird in den nächsten wochen. schön, dass man sich den sound bewahrt hat, der – gerade was den keller angeht – auch endlich wieder ein würdig versifftes zuhause gefunden hat. für berlin war sowas fast schon überfällig, und die logistischen, bzw. akustischen probleme bekommt man sicher auch noch in den griff.
    der tresor ist mit neuer klasse zurück, und ich bin verdammt froh drüber. bilder davon gibt es hier.

  2. Ah, da isser ja, der Review vom ersten Abend. Vielen Dank dafür! (hab’s eben schon im Forum gelesen) 🙂

    Nach allem, was ich bisher so mitbekommen habe, denke ich, dass meine Entscheidung, auf das erste Wochenende zu verzichten, richtig war. Es wird in den nächsten Tagen vermutlich nicht ruhiger werden, Prolls wird es sicher auch genug geben und das Organisatorische wird sich vermutlich auch nicht auf einen Schlag verbessern.

    Trotzdem freut es mich zu hören, dass der Tresor wieder da ist – und nichts verloren hat. Strobogewitter, hach, was freu ich mich drauf 🙂

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