easyjet hat zwar dafür gesorgt, dass mr landstrumms live-equipment unter die räder eines koffertransporters geriet, aber aus dem line-up ist er deswegen nicht gestrichen. platten auflegen kann er ja auch sehr gut. ach ja, remute oben – die konstellation gab es schon mal.
tresor
neil landstrumm (scandinavia / edinburgh) live
suzi wong (berlin)
baeks (rampe d / berlin)
batterieraum
remute (dial / hamburg) live
sender berlin dj team (ungleich / berlin)
rené dachner (weald / hamburg)
ab 23 uhr
10 euro
review
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im batterieraum wurde eine art raumteilung zwischen dancefloor und bar verwirklicht. das ganze mit einem simplen baugerüst und dazwischen gespannten leinwänden. oben stehen noch drei der lcd-screens, die an dem abend aber (leider) außer betrieb waren. da hat man eine bestehende lücke jedenfalls gut ausgenutzt.
mehr augenmerk verdient der garderobenbereich, der von mir bislang als zu kahl, steril und groß empfunden wurde. die garderobe an sich ist immer noch hinten im gang, und da steht sie auch goldrichtig. am ende des daneben befindlichen ganges fristete bislang der merchandising-stand sein dasein. der ist dort zwar immer noch, allerdings nach vorne gerückt und von einer gittertür eingerahmt. drinnen stehen ein paar sitzklötze, das wirkt auch gemütlicher. antonio hatte mit einem kargen tisch bis vor einigen wochen einen bestenfalls „provisorium“ zu nennenden arbeitsplatz, jetzt steht eine metallskulptur genau in der mitte zwischen den toiletten, auf der sich alles unterbringen lässt – sieht abgefahren aus. sonst gehören die roten neonröhren der vergangenheit an – es dominiert das erprobte rote led-licht und: kerzen. noch dazu sind die wände dunkel gestrichen. einzig der mittlere gang rechts entlang wirkt sehr verlassen, aber im vergleich zu vorher sieht es jetzt um einiges anheimelnder aus.
weiter mit der checkliste:
batterieraum: dort war ich anfangs eine ganze weile, da schon um 0:15 uhr vor ort, sender berlin mit traktor scratch, melodisch-chordiger techno und house. kein minimal, schöner pluspunkt. remute ließ die rave- und disco-komponente wieder mehr zur geltung kommen, immer noch erstaunlich, wie er mit dem publikum und seiner musik interagiert. zu rené dachner kann ich nicht viel sagen, da nur beim durchlaufen kurz vor dem rausgehen um 5 uhr mitbekommen.
tresor: suzi wong kann nicht nur im batterieraum bestehen, sondern auch unten. hätte die zügel ruhig schon etwas früher anziehen können, andererseits hatte sie zweieinhalb stunden zeit. nutzte sie auch, um „horses“ von moby über fast die gesamte spieldauer (anm. d. red.: das ist mehr als eine viertelstunde) durch die boxen zu jagen. neil landstrumm merkte man den verlust seines equipments nicht an, im gegenteil: wieder mal ein atemberaubendes live-set, mit flottem tempo, ravesignalen, tollen sounds. eine klasse für sich, der mann. baeks im anschluss solide. ich frage mich nur, weshalb man für einen samstag abend nicht mal jemanden von der bar im keller zeitweise für das licht abstellt, weil beide floors in den händen eines lichtmannes waren. das wurde im tresor beim landstrumm-set recht nervig, als das auf dauer ziemlich helle grüne licht permanent von der seite leuchtete, so dass ich da doch interveniert habe (wenn schon eh niemand dort stand).
publikum: neben der rudimentären basis an handtaschen-tussis und männlichen pendants überraschend angenehm.
gewinner im wettstreit beider floors: schwer auszumachen. bei den beiden live-acts tobte auf dem jeweiligen floor das leben, nach mr landstrumm leerte es sich im keller merklich, auch oben war es dann noch zur hälfte gefüllt. besucher-patt, würde ich sagen, musikalisch war der tresor mal wieder vorne.
gegangen um: kurz nach 5 uhr. das nächste wochenende verlangt einfach nach kräftereserven.