der spielplan:
berghain
00h00-01h30: mr rigsby
01h30-03h00: d-bridge
03h00-04h00: loefah
04h00-05h00: scuba
05h00-06h30: mala
06h30-ende: remarc
panorama bar
00h00-02h00: john osborn
02h00-04h00: appleblim
04h00-07h00: stacey pullen
07h00-09h00: paul spymania
09h00-ende: dan curtin
eintritt:
12 euro
review
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acts / fülle:
mr rigsby: betonte das dubbige. hatte bislang keine ahnung davon, dass es auch dubstep-sachen mit so deutlichen jamaica-reminiszenzen gibt, wurde aber durch ihn eines besseren belehrt. hatte bereits eine zur hälfte gefüllte tanzfläche vor sich.
d-bridge: um nicht von vornherein missverstanden zu werden – der herr hat tolle musik gespielt, nur passte sie dramaturgisch absolut nicht in den zusammenhang. hatte mich selber auch nicht vorab über ihn informiert, weil sich das im club auch gut erledigen lässt. würde ihn fast schon in der electronica-ecke ansiedeln, tempo ungefähr um 180 bpm, beziehungsweise bei der hälfte – man stelle sich mount kimbie auf hotflush ohne vocals vor, dann kriegt man ungefähr einen eindruck. ein teil der leute hat’s verstanden, der andere wanderte an den rand oder nach oben. wirkte sich auf den aufbau des abends leider etwas bremsend aus.
john osborn: bediente eine mehr als zur hälfte gefüllte tanzfläche mit house, wobei „show me love“ von robyn s als hit herausstach, wenn es nach der stimmung der leute geht.
appleblim: hat tatsächlich gezeigt, dass er auch als house-dj bestehen kann, auch wenn er eine halbe stunde brauchte, ehe er in schwung kam. könnte man direkt an einem normalen samstag dort spielen lassen.
loefah: erster höhepunkt, fing erstmal recht trocken an, bis die subbässe mehr und mehr ihren anteil bekamen. sukzessive füllte sich der bereich zwischen den vier boxentürmen, hier und da arme und / oder feuerzeuge in der luft, die stunde war irgendwie viel zu schnell rum.
stacey pullen: ca. zwanzig minuten mitbekommen, spielte mit traktor in der zeit trockenen, bzw. perkussiven house. mit seinen produktionen oder der dj-kicks im hinterkopf würde ich sagen, dass er sich ruhig mehr hätte zutrauen können. vielleicht hat er das in der restlichen zeit auch, die ich nicht mitbekommen habe. volles haus auch bei ihm, insofern scheint er einiges davor richtig gemacht zu haben.
scuba: gewohnte form, mit hohem techno-anteil, hielt die leute bestens bei laune.
mala: höhepunkt. ohnehin sind die djs zu loben, die sich erstmal fünf minuten zeit für’s intro nehmen, ehe überhaupt ein beat einsetzt. sonst die nur ihm eigene mischung aus meditativen und auf abfahrt getrimmten tracks, von denen ich mindestens bei der hälfte darauf eifersüchtig werde, dass er einer der wenigen ist, die sie auf dubplate besitzen. etwas schade, dass die nadeln hier und da gerne mal gesprungen sind, was den dj sicher am meisten nervt, aber der stimmung hat das keinen abbruch getan.
remarc: wurde im voraus mit einem jungle-set angekündigt, und das hat er auch in einer wahnsinnigen lautstärke durchgezogen. getanzt habe ich nicht dazu, sondern die zeit lieber dazu genutzt, mich dösend auf einen bis 16 uhr dauernden arbeitstag vorzubereiten. einige klassiker à la „super sharp shooter“ oder „incredible“ waren jedenfalls dabei, schluss um 8h30 bei einem schon deutlich geleerten laden.
paul spymania: wer morgens um kurz vor 9 „darn (cold way o‘ lovin‘)“ von super_collider spielt, hat eh einen stein bei mir im brett. denke, der rest des sets war ähnlich geschmackssicher, genügend leute waren jedenfalls da.
fazit:
wenn man den fehler macht, die sub:stance auf eine reine dubstep-nacht zu reduzieren, kommen zwangsläufig falsche erwartungen zustande, die mit musik wie von d-bridge nicht erfüllt werden können. bin selber etwas zwiegespalten, ob man ihn nicht besser nach mala untergebracht hätte, weil’s bei den letzten ausgaben zum schluss hin immer schneller zuging. die spannungskurve wäre daher konstant, allerdings ist auch die gefahr größer, dass die leute gegen 5h30 / 6h00 dann eher gehen und prinzipiell gute musik dadurch mit nichtachtung gestraft wird.
abgesehen von dieser lücke, die sich in der panorama bar bestens überbrücken ließ, war’s mit loefah, scuba, paul spymania und allen voran mala eine der nächte, die man so wiederholen kann. nächster termin ist der 9. oktober mit neil landstrumm (bald mit etwas durchwachsenem neuen material auf planet mu) – da frohlockt das techno-herz.