das zweite und leider letzte mal in diesem jahr. zwar verlassen sie sich auf die sicheren größen, aber das schließt überraschungen ja nicht aus. werde leider nicht allzu lange bleiben können, aber luke vibert und addison groove definitiv mitnehmen.
berghain
00h00-03h00: appleblim
03h00-04h30: roska
04h30-06h00: addison groove
06h00-07h00: kenny ken
07h00-ende: scuba
panorama bar
00h00-03h00: john osborn
03h00-04h30: wookie
04h30-06h30: luke vibert
06h30-08h00: paul spymania
08h00-ende: george fitzgerald
eintritt
12 euro
review
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für die statistik war es einer meiner kürzesten berghain-besuche – rein um 4h15, raus um 7h45. leider auch nicht die stärkste sub:stance, die ich aufgrund ihrer stilistischen offenheit mit allem um tiefe frequenzen herum lieben gelernt habe.
roska hat mich in den paar minuten, die ich ihn mitbekommen habe, wieder mal positiv überrascht. das war vom sound her schon mit dem zu vergleichen, was joker und starkey vor jahren produziert haben. addison groove begann danach techhousig und mit klassikern, die man von woody schon vor anderthalb jahrzehnten gehört hat („searchin'“ von 33 1/3 queen bspw.). dagegen ist auch nichts zu sagen, aber nach roska war das tempotechnisch schon ein harter schnitt und irgendwie hat mir das zwingende gefehlt.
also hoch zu luke vibert, der zu dem zeitpunkt tatsächlich technoider spielte („the art of stalking“ von suburban knight lief, als ich hochkam) und auch sonst fest auf detroiter pfaden wandelte (bspw. paperclip people, auch wenn „throw“ erst später von paul spymania gespielt wurde). wieder unten bei addison groove war dieser bei 160 bpm plus x angekommen, was aber auch trotz des schnelleren tempos bei mir immer noch nicht zünden wollte. allerdings war das eine tolle vorbereitung für kenny ken, dem die krone für das set des abends gebührt: jungle und drum&bass alter schule („super sharp shooter“ von dj zinc oder „alien girl“ von ed rush mit konsorten seien nur stellvertretend als zwei tracks genannt, die mir ein sehr breites grinsen bescherten), was mal wieder zeigte, dass der stil im berghain super aufgehoben ist.
scuba begann danach wiederum mit techno, den man auch sonntag dort hören kann, war bei meinem aufbruch aber wieder beim hotflush-markenzeichen-sound angekommen. paul spymania hielt die menge mit forderndem house in schach.
kenny ken und die derzeit im treppenhaus zur panorama bar stattfindende ausstellung namens „rudel“ mit bildern der türsteher von sven marquardt verbuche ich als klare höhepunkte. luke vibert, scuba und paul spymania solide. generell schade, dass die risikofreudigkeit bei der sub:stance über die letzten zwei jahre betrachtet auf der strecke geblieben ist. mag damit zusammenhängen, dass techno und der nie rein auf den klassischen dubstep fixierte sound von hotflush sich so weit angenähert haben, dass die grenze dazwischen einfach nicht mehr gezogen werden kann. aber andererseits spricht auch nichts dagegen, veteranen wie shackleton (den ich sehr im line-up vermisst habe) wieder einmal spielen zu lassen, da gerade er völlig neue wege fernab von irgendwelchen kategorien beschreitet. distance? mala? cyrus? pinch? loefah? was ist mit denen? wenn die reihe schon aufgrund der annäherung an den sound vom samstag/sonntag auf zwei termine pro jahr zusammengestrichen worden ist (wie zumindest im märz-flyer zu lesen war), fände ich es besser, das potential breiter auszuschöpfen. auch dann würden sich mit sicherheit schlangen vor der tür bilden. mehr mut zum risiko wagen die leisure system oder not equal, die aber organisatorisch eh eng miteinander verwoben sind und eine gewisse narrenfreiheit genießen. könnte auch der sub:stance nicht schaden, sich wieder etwas darauf zu besinnen. aber gut, vielleicht verkenne ich das auch nur ein wenig und ich war für das addison-groove-set zur falschen zeit am falschen ort und überhaupt mit dem falschen anspruch bei der sache.
mein review fällt ähnlich aus, wobei ich sogar roska ganz knapp vor kenny ken an die spitze setzen würde. bei ihm hat für mich alles gepasst. abwechslungsreich, viele cuts und schnelle wechsel zwischen den tracks. gerne auch mal die ein oder andere bekannte melodie oder ein einprägsames sample dazwischen (ohne, dass ich jetzt namen nennen könnte, was aber vor allem an meinem sehr begrenzten musikwissen liegt…). überhaupt würde ich behaupten, war sein set in vielen momenten auf hands up angelegt. ich hatte jedenfalls viel spaß bei ihm. kenny ken ganz anders, aber ebenso klasse. der rest dagegen, naja, war ok, würde ich sagen. addison groove hat mich auch nicht gekickt, waren irgendwie zu viele brüche im set für meinen geschmack. luke vibert hat mich zwar auf die tanzfläche gelockt, aber das gewisse etwas hat für mich trotzdem gefehlt. alles in allem dennoch ein schöner samstagmorgen, wobei mir vor allem auch das publikum positiv aufgefallen ist. und man hatte platz zu tanzen!