[berlin / 17.03.2013] berghain: innervisions – lost in a moment

zu erwarten sind zustände wie zu silvester. außer karenn, marcel dettmann und rødhåd mache ich mir keine pläne, sondern freue mich lieber darüber, am montag nicht arbeiten zu müssen.
und natürlich: ja, schon wieder.

innervisions – lost in a moment

berghain
00h00: gerd janson
04h00: karenn live
05h00: robert hood
07h00: aiken
10h00: alex.do
13h30: benjamin damage
16h00: dvs1
20h00: marcel dettmann
00h00: rødhåd

panorama bar
00h00: monkey maffia
05h00: roman flügel
09h00: dvs1
13h00: schwarzmann live
14h30: dixon
19h00: âme live
20h00: marcus worgull
23h00: petre inspirescu
02h00: âme / gerd janson

eintritt
14 euro

review

ob es an der witterung, dem gewöhnungseffekt oder der zügig und effizient arbeitenden tür lag – trotz der wohl vorhandenen fülle war es zumindest im berghain stets erträglich. dort fand sich auf der tanzfläche immer ein platz, was zugegebenermaßen von der panorama bar nicht behauptet werden kann. da war während des dixon-sets kein durchkommen an der bar bei den sofas.

sichtbare neuerungen:

  • die ausgewechselten monitorboxen im berghain. auch immer noch von funktion one, dafür sind an den seiten nur noch hoch- und mitteltöner montiert, in der mitte eine kombination aus beidem, für den bass sorgt ein subwoofer unter dem pult. die sorge bezüglich rückkoppelungen oder springenden nadeln liegt nahe, erwies sich jedoch den ganzen abend über als unbegründet.
  • zwei stroboskope unter der live-act-bühne im berghain. simpel, aber effizient. blendet beim direkten hinschauen, aber das ist auch irgendwo sinn der sache.
  • die varilights an der rückseite kamen dieses mal irgendwie besonders zur geltung.
  • im treppenhaus besteht das „rudel“ jetzt aus marquardt-bildern der resident-djs.

hatte mich erneut für den zwei-schicht-betrieb entschieden, wobei die erste mit ihren gut vier stunden von kurz nach 1 bis kurz nach 5 fast schon als aufwärmübung zu verstehen ist. die schlange war zu dem zeitpunkt schon ansehnlich bis fast zum häuschen und der nachschub an publikum somit gesichert. der blieb auch erstmal im berghain bei gerd janson hängen, der eine schöne mischung aus chordigen, melodischen tracks sowie den einen oder anderen klassiker spielte. so habe ich dort endlich einmal die „m5“ gehört. er hatte also das glück, welches bereits diversen warm-up-djs vor ihm zuteil wurde: die meisten besucher fanden erstmal nicht den weg nach oben, sondern direkt den weg zu ihm auf die tanzfläche. war für monkey maffia zwar schade, da sich bis nach 2 uhr in der panorama bar nicht wirklich was bewegen wollte, aber auch dort sah es zwei stunden später schon deutlich besser aus.
nach dem maßgeschneiderten warm-up durch herrn janson also karenn. tatsächlich ausschließlich analog, kein laptop oder mitlaufender pc, sondern live-improvisation. gnadenlose 135 bpm, dazu brachiale, aber nicht überfordernde sounds. rauh, ungeschliffen und damit einfach nur zum tanzen zwingend, so dass ich mich wie bei the advent im tresor anno 1998 fühlte. erfanden zwar das rad nicht neu, aber das ist bei dem energielevel wirklich egal, wenn der körper einem keine signale von erschöpfung geben will. kurzum: richtig klasse.

die zweite schicht geriet geringfügig länger: 15h30 bis 7h30.
auch dabei wie schon vor zwei wochen – enttäuscht hat mich niemand. dvs1 hat mich ziemlich positiv überrascht, da er zwar durchaus druck-, aber dabei auch gefühlvoll spielte. dies in dem maße, dass mir nach anderthalb stunden schon der sinn nach etwas mehr temperament stand, aber andererseits war das für die uhrzeit genau passend.
bei dixon und âme oben das übliche – man weiß bei ihnen einfach, was man bekommt. habe sie dennoch eher im hintergrund wahrgenommen, weil zu der zeit tatsächlich die vollversammlung auf der tanzfläche stattfand, an der ich nicht teilnehmen wollte. das hätte eher stress aufgrund des durchbahnens und unfreiwilligen körperkontaktes beim tanzen bedeutet.
das letzte mal marcel dettmann an ort und stelle war ja leider schon etwas her, meine vorfreude daher recht groß, und die wurde vollkommen erfüllt. zur hälfte mit alten platten aus dem archiv und dem subtilen aufbau, der ihn so auszeichnet. hat also nichts von seinen qualitäten eingebüßt und mich über seine vier stunden gefesselt. tolles licht während seines sets im übrigen.
auch rødhåds set reiht sich nahtlos in die reihe des verdammt hohen niveaus an diesem abend / tag / wieder abend ein. war schon von etwas düsteren industrial-angehauchten flächen geprägt, aber dabei nicht zu dystopisch und vor allem inhaltlich sowie dramaturgisch sehr geschlossen. er hat eher einzelne druckvolle tracks gespielt, um akzente zu setzen und mehr wert auf tiefe gelegt. das hat über seine siebeneinhalb stunden hinweg auch bestens funktioniert, so dass die meute nach „space invaders are smoking grass“ von i-f als zugabe beschwingt nach oben oder – wie meine wenigkeit – im positiven sinne erschöpft nach hause gegangen sind.

meine hitliste, müsste ich eine benennen: karenn, marcel dettmann, rødhåd (sehr dicht dahinter), gerd janson und dvs1 (auch ungefähr gleichauf). wie gesagt: alles auf extrem hohem niveau und mit einer stimmung, die mich ab sonntag abend gut mitgerissen hat, wo sich der bis dahin eh trotz des besucheransturmes in grenzen haltende stress völlig auflöste. dafür mal wieder ein dankeschön an die tür, die sich sowohl früh als auch spät äußerst entspannt gegenüber dem zu erwartenden durchlauf präsentierte – zumindest drinnen. aussortiert wurde draußen meinem eindruck nach ganz schön fleißig.
allerdings ist es bei mir wohl soweit: diese dimensionen nehme ich fast schon als standard wahr. kann aber auch an meinen häufigen besuchen der letzten wochen liegen, so dass ich schon recht froh bin, noch die avian-nacht mitzunehmen, um danach etwas pause zu haben. soll ja auch für den schlafrhythmus nicht so schlecht sein.

4 Comments

    1. die kommen noch. ist aktuell nur etwas verzwickt: vor der arbeit fehlt mir die zeit, nach der arbeit die muße und am wochenende geht’s direkt weiter. könnte schon fast von „teufelskreis“ sprechen 😉

      in absoluter kurzform: sehr schön war’s! ausführlicher wird’s am ende der woche hier stehen.

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