das kam gerade kurzfristig rein, weil sebastian kökow ausfällt und ich als ersatz einspringe. daher auch mal ohne flyer, weil er darauf noch erwähnt ist.
ablauf
23h00: hawkinson
03h00: auddie live
04h00: stype ableton-set
eintritt
5 euro
review
gleich vorweg muss ich zugeben, dass ich mich mit dieser nachbetrachtung etwas schwertue. das liegt daran, dass ich mich in meiner rolle als musikalischer alleinunterhalter stets in einem zwiespalt befinde: einerseits der respekt vor der arbeit anderer, die manchmal am gleichen abend einen besseren job machen als man selbst (so wie hanno im januar vor mir), andererseits auch das stets aufblitzende dj-ego mit dem ehrgeiz, es besser machen zu wollen als der rest. schließlich will man ja einen bleibenden eindruck hinterlassen und bescheidenheit ist da manchmal eher hinderlich. der grad zur arroganz ist dabei jedoch verdammt schmal, so dass ich zumindest hier immer zusehe, kritik möglichst diplomatisch zu halten.
ich schweife jedoch ab. im so36 war ich erst gegen 2h30 und hawkinson gerade zugange, der mir mitteilte, dass sich alles etwas nach hinten verschoben hätte und ich gegen 4h15 anfangen könne. er hatte sein set schon entsprechend verkürzt, das ich nach hardwax-maßstäben als soliden „big room dj tool techno“ einordne, der seine wirkung bei den anwesenden auch nicht verfehlte. auddie hingegen (und somit zum grund, weshalb die sache mit dem fingerspitzengefühl hierbei nicht so umzusetzen ist wie vielleicht sonst) empfand ich als konzept- und zusammenhanglos. wie bereits im august 2011 ausschließlich mit hardware und stellenweise manuellem start neuer tracks, die neben dem takt lagen, aber zwingend fand ich nur ganz kurze teile, die er gleich wieder mit einem break konterkarierte, um danach richtiggehend minimal weiterzumachen. gut, ich bin kein produzent und somit fehlt mir die erfahrung als live-act, eventuell steht mir so eine harsche kritik auch gar nicht zu, aber trotz des gleichen problems (neue tracks, die außerhalb des taktes beginnen) war zumindest vor anderthalb jahren noch stellenweise der wille zum anpeitschen des publikums vorhanden. das fehlte mir fast völlig.
ich selber startete gegen 4h30 mit dem blawan-remix für „bloom“ von radiohead. nachdem ich im januar doch etwas sehr geradeaus marschierte, wollte ich meinen bei anderen so gern geforderten anspruch an abwechslungsreichtum selber in die tat umsetzen, was u.a. dank einsatz der birmingham-nyc-fraktion (surgeon / function) und dem einen oder anderen track aus der dubstep-fraktion (ramadanman / randomer) meinem eindruck nach besser gelang. es war auch nicht so, dass das publikum durch unterbrochene kicks überfordert gewesen wäre – im gegenteil. vielmehr muss ich mich fragen, weshalb ich das nicht öfter dort so handhabe. aber gut, das ist eine der tatsachen, die ich für das nächste mal mit auf den weg nehmen kann / sollte. wenn es schon bis kurz nach 7 ging, scheint das nicht der allzu falsche weg gewesen zu sein.
könnt ihr auch selbst versuchen zu beurteilen, das set ist hiermit verlinkt. konstruktive verbesserungsvorschläge, verrisse oder lob gerne in den kommentaren hinterlassen.