der rex club in paris hat 25-jähriges gefeiert, das berghain bucht mal eben die prägenden djs zusammen und nimmt das zum anlass, mal wieder einen zeitplan wider den regeln jeglicher vernunft zusammenzubauen. ein glück ist dies arbeitstechnisch mein freitag, insofern kann ich den montag locker angehen. viele ziele setze ich mir nicht. primär möchte ich nina kraviz mitbekommen, die hoffentlich die eine oder andere platte aus ihrer dance-mania-sammlung spielen wird.
berghain
00h00: dj deep
04h30: terence fixmer live
06h00: rødhåd
11h00: marcel dettmann
16h00: ben klock
21h00: marcel fengler
01h00: boris
panorama bar
00h00: molly
04h00: levon vincent
07h00: electric rescue live
08h00: chloé
11h00: phil weeks
15h00: jerome sydenham
19h00: d’julz
22h00: nina kraviz
01h00: nick höppner
eintritt
14 euro
review
ganz ungewohnt mal wieder im ein-schicht-betrieb und dann sogar noch mit einer einstelligen stundenanzahl bei der besuchsdauer.
19:30 bis 2:30 wurde es diesmal, und das ist ein modus, der sich in den sommermonaten durchaus etablieren könnte – es sei denn, ein sonntag ist mal wieder verregnet und der garten des about blank fällt somit als alternative weg.
ich fand’s von vorne bis hinten entspannt. keine wartezeit an der tür, angenehmer füllgrad, wobei ben klock im berghain schon mehr leute binden konnte als d’julz eine etage höher, wenn man’s jeweils relativ betrachtet. beide sets waren ganz gut geeignet, um nicht gleich in die völlige ekstase geworfen zu werden. war so etwas wie luftholen vor dem zweiten abend, ohne ein warm-up zu sein. richtig fesselnd fand ich keinen von beiden, da mir der sound zu trocken war (bei ben ist das programm, bei d’julz sorgten die tiefen basslines für einen guten hüftschwung), aber das musste in anbetracht der zeit auch nicht sein.
über nina kraviz wird ja dieser tage aufgrund des ra-videos etwas debattiert. klar kann man sich fragen, ob bilder im bikini wirklich notwendig sind, um ihre herangehensweise ans auflegen oder musik generell zu portaitieren. sie wird dafür schon ihre gründe haben, ist mit der form des selbstmarketings jedoch nicht die erste und bestimmt nicht die letzte. da es in der panorama bar während ihres sets ohnehin sehr gut gefüllt war, hielt ich mich eher am rand und überließ das gaffen anderen.
einen kritikpunkt gibt es: mir war der wechsel zwischen fordernden und beruhigenden tracks häufig zu abrupt. auch habe ich mich in der letzten stunde gefragt, ob sie die spannungskurve noch einmal nach oben bewegen kann – das war da doch etwas statisch. andererseits hatte sie mich spätestens mit „afrogermanic“ auf ur wieder gekriegt. stilsicher ist sie, technisch gibt es bessere, wobei man ihr tempo berücksichtigen muss.
was ihr set trotz mancher durststrecke dennoch auszeichnet und weshalb es sich gelohnt hat, dass ich sonntag abend extra nochmal losgegangen bin, ist die tatsache, dass sie sich keinem stildiktat untergeordnet und für panorama-bar-verhältnisse sehr technoid, rauh und mit mut zum risiko gespielt hat. das mögen andere für deplatziert halten, aber ich finde rückgrat grundsätzlich sympathisch. sie könnte übrigens auch durchaus mal unten spielen, da funktioniert chicago genauso gut.
von boris und nick höppner habe ich gleichermaßen wenig mitbekommen. es deutete sich gegen 2 uhr jedoch schon an, dass boris den längeren atem haben muss. und wie ich im nachhinein erfuhr, war nicht lange nach meinem aufbruch oben schluss, während es im berghain noch bis 7 weiterging.