[berlin / 07.06.2013] berghain: not equal / get perlonized

und wieder auf gewohnten pfaden, diesmal beim industrial-geprägten ableger der leisure system unter eigener flagge. wer den zeitplan für die panorama bar vermisst: bei perlon gibt es den niemals.

notequal20130607

berghain: not equal
00h00: opium hum
02h00: admx-71 live
03h00: kryptic minds
04h30: oake live
05h30: douglas mccarthy
07h00: mondkopf

panorama bar: get perlonized
daniel bell
horror inc live
sammy dee
zip
jörg franzmann video

eintritt
14 euro

review

leider konnte ich mich erst kurz nach 2 uhr aufraffen, weshalb ich nur die hälfte von adam x mit seinem industrial-projekt mitbekommen habe. die konsequente bassgewalt bei 115 bpm und darunter war dabei wohl nicht jedermanns sache – ich fühlte mich etwas an vladislav delay zur leisure system letztes jahr erinnert, bei dem sich auch einige ratlos am rande des floors oder mittendrauf versammelten. der rest stimmte auch bei adam x mit den füßen ab und ging nach oben. dabei war der sound von der ästhetik her wie für das berghain geschaffen, aber weniger leute auf der tanzfläche schaffen immer ganz gute voraussetzungen zum störungsfreien genuss.
das änderte sich bei kryptic minds wiederum, wo ich mich fortwährend fragte, wieso man in fünf jahren sub:stance nicht alles daran gesetzt hat, sie / ihn zu holen. reiht sich nahtlos in die bestenliste der sets 2013 ein, weil das genau die schnittstelle zwischen techno und dubstep (im weitesten sinne) war, die bei mir über anderthalb stunden keine langeweile aufkommen lassen wollte. wäre für meine begriffe auch samstag nacht nicht verkehrt, aber den meisten wahrscheinlich nicht geradlinig genug.
das gab es wiederum bei daniel bell oben, von dem ich trockenen minimalismus erwartete. spielte er auch, aber dabei mit so unerhört dickem groove, der das set so zwingend klingen ließ, dass ich weite teile von oake (waren mit ihrem industrial-drone-ansatz mit mehr oder weniger gekreischten vocals nach einer halben stunde nicht so ganz meins) und douglas mccarthy (der ein techno-set mit vielen anleihen bei ebm spielte) ihm zugunsten habe sausen lassen.
mondkopf hatte zum schluss keine mühe, einen freitagabend bzw. samstagmorgen mit techno ausklingen zu lassen, bei dem das berghain zwar nicht über einen 75%igen füllgrad hinauskam, aber an dem sich zeigte, dass vermeintlich unvereinbare stile über den abend verteilt doch ein gesamtbild abgeben können. stimmungstechnisch war es unten dennoch schwieriger als in der aufgeheizten panorama bar, die auch unter den perlon-residents richtiggehend euphorisch reagierte.

musikalisch also mehr als zufriedenstellend, womit ich mal wieder meine neigung zu untertreibungen gezeigt habe. kryptic minds, daniel bell und auch admx-71 als meine höhepunkte, und genügend platz zum tanzen kam mir insbesondere bei erstgenanntem gerade recht. sonst war es schön, eine ausgelassene panorama bar zu sehen, die quasi jeden neuen track, den herr bell so auf die technics packte, mit jubeln begrüßte.

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