ein verlängertes wochenende und schon wird das wieder einmal zum ausgiebigen musikhören unter größtenteils fremden mitmenschen an üblicher stelle genutzt. das ist teil 1 von 2.
the bug gefällt mir bislang nur bei einzelnen tracks („poison dart“ am meisten), daher soll er mal die chance kriegen, seine live-qualitäten unter beweis zu stellen. um ehrlich zu sein, bin ich aber wegen des rahmenprogramms da. mala ist an ort und stelle schon vier jahre her, daher wird es mal wieder zeit. generell: früh erscheinen und lang bleiben, auch um zu sehen, was fumiya tanaka mittlerweile so treibt, den ich bei perlon bisher immer verpasst habe. und ja, mir ist klar, dass ich keine alte schule wie auf seiner „mix up“ erwarten sollte.
berghain: ctm presents the bug
00h00 kahn
02h00 shapednoise live
03h00 the bug feat. flowdan, miss red & manga live
04h00 mala
06h30 opium hum
panorama bar: get perlonized
margaret dygas
fumiya tanaka
zip
sammy dee
eintritt
14 euro
nachbetrachtung
ich war erst zu shapednoise da, bei dem der name programm ist. die frequenzen sind zwar nicht so schrill wie bei den japanischen oder auch britischen gegenspielern (hallo, russell haswell), stattdessen gehen sie eher in den tiefbereich, so dass eine art rhythmus entsteht und das alles auf seine art tanzbar wird. tempiwechsel gab es obendrein, so dass es auch dynamisch blieb. gefiel mir jedenfalls.
mit the bug werde ich auch nach dem auftritt leider nicht warm. an sich müsste ich das bei meinem faible für zornige, rauhe musik bei hohem tempo, vielleicht halten auch mittlerweile vorboten einer gewissen altersmilde einzug, aber irgendwie war das stets auf krawall und feuer aus allen rohren bedacht – jedenfalls in der zeit, in der ich unten war. sonst nutzte ich die gelegenheit, mich nach oben zu begeben, wo es (perlon-typisch) unaufgeregt, für manche etwas trocken, aber dennoch mit groove zuging.
uneingeschränkter höhepunkt ist und bleibt jedoch mala, der nach wie vor charismatisch den mit dmz ins leben gerufenen dubstep verfechtet. wenn das auch mittlerweile x aufgüsse davon gibt, versteht er es nach wie vor, seine sets mit so einer tiefe zu und klassikern (hat hier jemand „spongebob“ gesagt?) zu versehen, die zumindest in mir das bedürfnis weckte, ihn – wenn es nach mir ginge – eigentlich zu einer quartalsweisen residency verpflichten zu müssen. kurzum: es tat sehr gut, ihn wieder an ort und stelle hören zu dürfen.
opium hum rundete das geschehen unter anderem mit dem hybrid ab, der sich aus techno und dubstep entwickelt hat („strange dreams“ von untold wäre da zu nennen).
war alleine wegen mala ein definitiv schöner abend, wobei die verbindung zwischen industrial/noise (shapednoise) und dubstep schon besser hätte funktionieren können. aber dafür war the bug als headliner einfach zu groß. scorn wäre eine gute wahl gewesen, aber das ist auch wiederum wunschdenken meinerseits.