der club ist ja bereits im dezember zehn jahre alt geworden, ostgut ton folgte im august. pünktlich ist dieser tage die 10er-vinyl-box / 3-fach-cd / 30 dateien umfassende „zehn“-compilation erschienen, und das wird morgen im techno-bollwerk mit den namen gefeiert, die man für gewöhnlich im backkatalog und auf dem line-up finden kann. substance / pete ward als live-act jedoch noch nicht im berghain zu hören, soweit ich weiß (scion ausgenommen), da mag man mich aber gerne korrigieren. in der panorama bar nur gäste, darunter erfreulicherweise rahaan, der nach seinem letzten überzeugenden gastspiel schnell wiederkommen darf.
berghain
00h00 norman nodge
04h00 kobosil
08h00 function b2b inland
13h00 substance live
14h00 fiedel
17h30 marcel fengler
21h00 planetary assault systems live
22h15 answer code request
01h45 anthony parasole
panorama bar
00h00 roger 23
04h00 automatic tasty live
05h00 lunar disco dj team
09h00 john heckle
12h00 schmutz
16h00 partok
20h00 rahaan
24h00 san soda
eintritt
15 euro
nachbetrachtung
ein doppelbesuch: die erste schicht richtig kurz, die zweite dafür mit überlänge.
hatte mir vorgenommen, etwas vor petes live-set da zu sein und wurde in der halben stunde zuvor auch mit einem ordentlichen rave-gewitter à la 1992 von function und inland begrüßt. hätte ich zu der uhrzeit nicht erwartet, schlug aber sehr gut ein.
bei pete fragte ich mich nur, warum er so wenig von dem veröffentlicht, was er daheim zusammenbastelt. es kann auch nur sein, dass ich nur sehr wenig erkannt habe, weil er als remixer ja doch relativ umtriebig ist (seinen remix für monolake spielte er jedenfalls). aber an dem set gab es nichts zu bemängeln: von der ersten sekunde an packend, fordernd, kurze atempausen lassend, für mich damit das drittbeste live-set an ort und stelle anno 2015 (shackleton vom mai ist einfach nicht vom thron zu stoßen und convextion / e.r.p. im november ist eh eine liga für sich). aufgrund anderweitiger pläne bin ich jedoch mehr oder minder direkt danach wieder los.
zurück zu rahaan, der wie beim letzten mal mit gewohnter routine die discokugel rotieren ließ. planetary assault systems war für mich ein grund, wieder nach unten zurückzukehren, aber musikalisch blieb da nicht wirklich viel bei mir hängen. das geht mir auch mit seinen letzten veröffentlichungen auf mote evolver so – eine irgendwie verspulte, hypnotische glockenartige sequenz kann man hin und wieder ja mal machen, aber auf dauer zündet mir bei sowas einfach nicht. bei vielen anderen jedoch schon: in kombination mit der sonntagabendfülle musste man sich seinen halben quadratmeter auf der tanzfläche schon suchen.
ich blieb danach auch mal eher oben, da san soda nun eher housige tracks richtig nahtlos aneinander mixte und es auch von der fülle her entspannter war. von anthony parasole hatte ich mir im voraus einfach nichts erhofft, wurde aber mit einem set überrascht, dass mit gut 135 bpm vorwärts preschte, dabei zwar gut und gerne melodisch war, jedoch auch verstörende momente („killer bees“ von green velvet beispielsweise) und auch hits („crispy bacon“ und irgendein „flash“-remix) beinhaltete . motivierte zum schluss jedenfalls nochmal ordentlich, und „purple rain“ von prince als letztes stück war bei komplett in violett getauchtem licht einer dieser „ich möchte im augenblick nirgendwo anders sein“-momente.
unter’m strich: guter abend. substance als klarer gewinner, anthony parasole als positive überraschung, rahaan einmal mehr die lässigkeit in person, und generell war es in der panorama bar abends etwas entspannter als eine etage tiefer, wo es dafür ab 2-3 uhr so richtig angenehm wurde, bis um 11:10 uhr montag vormittag das putzlicht anging.