an sich wollte ich das mit mehreren parties an einem abend vermeiden, aber hierfür mache ich gerne eine ausnahme. objekt hat eine mix-cd für tresor gemacht, das wird gefeiert, bevor sie im juli veröffentlicht wird. da er im tresor von mitternacht bis 3 den anfang machen (und später noch gemeinsam mit call super im ohm spielen) wird, war das für mich der grund, hier zuerst vorbeizuschauen, um dann zur griessmuehle weiterzuziehen.
tresor
00h00 objekt
03h00 radioactive man live
04h00 dj bone
07h00 reka
+4 bar
00h00 shanti celeste
02h30 laurel halo
05h00 idit frenkel
ohm
00h00 call super
03h30 machine woman live
04h30 call super b2b objekt
nachbetrachtung
war nur kurz da, daher auch kurzgefasst.
aus musikliebhabersicht freut es mich ja, dass es um 2 uhr eine kleine schlange gab und es drinnen allerorten gut gefüllt war. es gibt auch tatsächlich so etwas wie eine türpolitik, die ich aber nicht ganz durchschaue. da werden drei durchaus passende englischsprachige jungs und später ein älterer weggeschickt, aber ähnliche sowie leute, die ich hingegen woanders hingeschickt hätte, sind drin. muss daher ehrlich gestehen, dass ich mich beim letzten mal mit marcel und neil wohler gefühlt habe. hatte schon ein wenig was vom fabric: viele touristen, fotoverbot existiert immer noch, wird aber nach wie vor nicht konsequent durchgezogen. daher halten viele ihre erinnerungen mit hochkantvideos im nebel fest und kamerascheuere leute wie meine wenigkeit sehen zu, nicht vor die linse zu geraten. könnte sich parallel zum tanzen auch zu einer clubaktivität entwickeln, auf die ich jedoch gerne verzichten würde.
darüber hinaus auf der eher negativen seite: es gibt keinen internen durchgang zum ohm. man muss daher raus, im ohm nochmal den stempel zeigen (und zurück wieder umgekehrt). bei einer milden frühsommernacht wie der letzten kein problem, aber bei kälteren temperaturen oder regen überlegt man sich das mehrmals.
sehr gut hingegen die kombination aus tresor und +4 bar. letztere hat sich wirklich sehr gemausert und sieht jetzt wie eine kleinere variante des alten globus aus. der sound ist auch ok, licht unspektakulär. macht deutlich, dass der schwerpunkt an den freitagen im keller liegt, was für mein empfinden auch goldrichtig ist.
musik: objekt konsequent unter bzw. um die 120 bpm, auch um 3 uhr noch. electronica, melodisch, manchmal mit vocals. kannte gar nichts davon, fand ich auch nicht so zwingend, aber immerhin herausfordernd wie immer. die leute hatten dazu ihren spaß, was mich ehrlicherweise schon ein bisschen überraschte. aber vielleicht war’s auch der tresor-legendenbonus.
radioactive man war mein höhepunkt. nur mit hardware: zwei mpcs, ein analog rytm von electron, ein electribe und ein echo-delay (keine ahnung, welches fabrikat). super-routiniert, da saß einfach alles. stil: electro, klar. ganz wenig gerade kickdrums, weniger sphären, mehr basslines. einfach toll aufgebaut und präsentiert. laurel halo war in der +4 bar in den paar minuten, die ich dort verbrachte, eher housig bis techhousig unterwegs. machine woman bekam ich noch zur hälfte mit, in der sie einen doch recht interessanten bogen von electronica um die 110 bpm zu vocals spannte. zumindest ersteres wird jedoch dazu beitragen, dass ich mir ihre discographie nochmal daraufhin anhören werde.
raus bin ich gegen 5 uhr, als dj bone im tresor dem publikum das gab, wofür der club bekannt ist: techno mit detroiter einschlag. ich bin jedoch an einem wunderbaren samstagmorgen durch das noch verschlafene kreuzberg richtung griessmühle geradelt. und auch wenn sich das jetzt nicht so begeistert liest, ist das booking, das musikalische experimente bis zur peak-time ermöglichte, für mich definitiv eine zierde für den laden. es mag auch an mir gelegen haben, von manchen gästen etwas zu sehr angenervt gewesen zu sein.