sollte eigentlich wie bei der tour zum zweiten album in der columbiahalle stattfinden, wurde aber aufgrund der enormen nachfrage ins velodrom verlegt, in das maximal 12.000 leute passen (zum vergleich: bestenfalls ein drittel davon passt in die columbiahalle). damit wird die entwicklung fortgesetzt, wie sie sich vor zwei jahren schon andeutete, aber gegönnt sei es ihnen nach wie vor. premiere im doppelten sinn für mich: velodrom sowie das erste über ticketswap gekaufte ticket. ansonsten freue ich mich auch über ein paar songs von den ersten beiden alben – nicht, dass das dritte schlecht wäre (im gegenteil), aber „ilona“ fehlte mir vor zwei jahren schon.
darüber hinaus gibt es shed im vorprogramm – auch ganz schön toll.
nachbetrachtung
eine gelungene premiere für alle beteiligten. das mit den tickets über ticketswap hat jedenfalls geklappt, die organisation ebenfalls – zumindest musste ich nirgends lange warten, um ans ziel zu kommen. das geschah zugegebenermaßen aber auch recht zielstrebig: eingang bis innenraum recht weit vorne.
im warm-up zum warm-up gab es ralf köster, der weite teile des (hervorragenden) „under the sun“-albums von mark pritchard auf warp spielte. bei shed hatte ich den eindruck, dass er sich mit der größe der halle und des publikums etwas schwer tat – so exponiert, wie er auf der großen bühne mit dem eigenen namen hinter sich auf der leinwand stand. nach seinen letzten live-sets würde ich behaupten, dass er sich bei club-auftritten eher wohlfühlt. im velodrom waren es zwar tolle tracks, aber ein wirkliches set-gefühl kam dabei nicht zustande. aber gut, man hat es auch selten, dass das vorprogramm den hauptact übertrifft.
womit ich beim thema wäre: auch wenn ich seit dem modeselektor-auftritt zur fête de la musique anno 2013 im mauerpark weiß, dass sie ein großes publikum glänzend bei laune halten können, blieb immer noch ein bisschen restsorge, ob das im velodrom nicht zu eine große distanz sein könnte. anderthalb stunden später war das alles im nichts aufgelöst. sie spielten das aktuelle album fast komplett, vom ersten „a new error“ (zweiter track) und „rusty nails“ (ungefähr in der mitte), vom zweiten durfte „bad kingdom“ nicht fehlen. „last time“ hatte es ja leider nicht auf „ii“ geschafft, aber dafür auf eine single danach – und ins konzert. letzter song / track war überraschenderweise „animal trails“, der im live-kontext eine ganz schön wuchtige energie entfachte.
unnötig zu erwähnen, dass die visuals der pfadfinderei wieder einmal perfekt passten und die drei jungs mit der ihnen typischen mischung aus bescheidenheit und rampensäue das publikum schnell auf ihrer seite hatten. das nächste berlin-gastspiel fällt auf den september 2017 in der wuhlheide. das ist schon mal im terminkalender markiert, obwohl das witterungstechnisch schon knifflig werden könnte.