r.i.p. ozzy osbourne

verfasst am 23. juli 2025, aber auf den todestag zurückdatiert.

„paranoid“ war mein erster berührungspunkt. muss so um 1989 gewesen sein, als ich das zum ersten mal im radio hörte. in jedem fall war es das jahr, in dem ich im zarten alter von zehn jahren den mitschnitt des „moscow music peace festivals“ sah. rückblickend wohl der urknall für meine affinität zu metal. auch wenn mensch bands wie skid row, cinderella, mötley crüe, bon jovi oder die scorpions (allesamt damals auf dem line-up) heute eher beim hard rock einordnet und durchaus zurecht belächelt, faszinierte mich diese vermeintlich rauhe attitüde.
ozzys auftritt stach schon damals heraus. einer, der sich ehrlich freute, auf dieser bühne zu stehen – bzw. von einem ende zum anderen und wieder zurück zu pilgern (neben zakk wylde als ständig headbangendem gitarristen). die reihenfolge war daraufhin, mir erst das zum konzert gehörende album („stairway to heaven / highway to hell“), dann sein solo-debüt („blizzard of ozz“) und schließlich mit „blackest sabbath“ endlich auch mal das original zu den schlüsselstücken aus der moskauer setlist zu holen.

mensch kann ohne übertreibung sagen, dass ozzy nicht nur einen musik-, sondern einen lebensstil geprägt hat. stets auf dem direkten pfad zur selbstzerstörung, aber allem drogen- sowie alkoholinduzierten wahnsinn zum trotz stets demütig gegenüber dem publikum. das zeigte sich erneut anfang juli bei seinem abschiedskonzert in birmingham, das zum schlusspunkt geriet, wie ihn sich kein*e drehbuchautor*in hätte ausdenken können. im rahmen von bands eingebettet, die sich allesamt auf black sabbath als maßgeblichen einfluss berufen, mobilisierte er nochmal alles – erst mit einem solo-set, anschließend mit seinen ursprünglichen drei mitstreitern. zwar nahm er – von parkinson sowie vergangenen (ab)stürzen gezeichnet – nicht mehr wie einst die gesamte bühnenbreite in beschlag, sein charisma jedoch nach wie vor das gesamte stadion. es freut mich für ihn, dass er nochmal so einen tag und solche momente genießen bzw. sich einfach nochmal hochleben lassen konnte.

auch wenn es eine abgedroschene phrase ist, trifft sie bei ihm eindeutig zu: eine ikone, an die mensch sich in jahrzehnten noch erinnern wird. von dem keine*r (wahrscheinlich noch nicht mal er selbst) gedacht hätte, dass er 76 jahre alt wird. laut aussagen seiner familie am dienstagmorgen in deren kreis verstorben. würdiger geht’s nicht.

r.i.p.

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