die legendenwochen hätten eigentlich gestern in der zitadelle bei massive attack ihren abschluss finden sollen, dies wurde jedoch abgesagt. daher ist die erwartungshaltung an den monatlichen stammtermin in der autonomendiskothek keine geringere als dass es legendär wird.
die atempausen sind kurz und die legendenwochen noch nicht ganz vorbei. den beginn werde ich hier verpassen, aber hoffentlich 50% der bands mitbekommen.
dvs1 tourt gerade anlässlich des 30-jährigen bestehens von hush, das als partyreihe wesentlich mehr vorlauf als das dazugehörige label hat. ich muss gestehen: in erster linie gehe ich wegen traxx als von ihm eingeladenen gast hin. es ist gut zehn jahre her, dass ich ihn auf dem nachtdigital gehört habe, und gut 20 jahre an einem sonntag an ort und stelle. wird also mal wieder zeit.
nachbetrachtung mit ablauf und notierten tracks
ich mach’s mir leicht und bringe alles auf einmal unter.
rein: 23:00 uhr raus: 6:00 uhr
fühlte sich wie eine klubnacht vor 2010 an. keine nennenswerte schlange die gesamte zeit über (reichte am weitesten bis kurz hinter die gitter), drinnen gut dreiviertelvoll, die säule blieb als rückzugsraum geschlossen. wäre auch nicht nötig gewesen – mensch fand stets einen platz auf der tanzfläche und durchschlängeln geriet auch nicht zur akrobatik. kann in der form gerne wieder stattfinden. vielleicht nicht in jedem monat und auch nicht mit dvs1 als kurator, aber quartalsweise mit einem resident, der*die sich einen gast einlädt, mit dem die zehn stunden frei aufgeteilt werden können. das bricht das durch die klubnächte etablierte format auf und schafft auch musikalische freiräume. war für mich jedenfalls einer der entspanntesten und (dank traxx) zugleich lehrreichsten berghain-besuche in diesem jahr.
22:00 traxx
kein set, sondern statement und lektion zugleich. mein faible für rauhe chicago-sachen ist bekannt, wurde auch bedient, aber auch „klassischer“ house, ebm, ein hauch electro kamen zu ihren ehren, womit er gut 40 jahre musikgeschichte beispielhaft mit vinyl ineinanderverwoben hat. mit seiner vielfalt bot er einen kompletten kontrast zu dvs1, was wiederum einige abgeschreckt hat. für mich herrlicher moment, als er nirvana zum schluss spielte und der vordere teil der tanzfläche das hart feierte, während die hintere hälfte ungläubig herumstand. alleine dafür gebührt dvs1 großer dank, ihn eingeladen zu haben. wenn es nach mir geht: gerne mal wieder auf einen sonntag buchen – die klubnacht kann polarisierende sets mit ständigem mut zum risiko gut gebrauchen. auch bzw. gerade weil sich die erwartungen bzw. rituale in den letzten 20 jahren verfestigt haben.
tracknotizen
marshall jefferson – ride the rhythm die krupps & nitzer ebb – join the rhythm of machines konstruktivists – konstruktivists the maniacs – luv eternal drew sky – temper tantrum daf – die lüge nitzer ebb – shame (derrick may remix) lcd soundsystem – throw nirvana – raunchola / moby dick (live) (zum schluss)
03:00 dvs1
meine haltung zu ihm ist – ähnlich der zu ben klock – ziemlich unpopulär: beide sind technisch brilliant, hilft aber wenig, wenn mir inhaltlich über stunden zu wenig abwechslung geboten wird. hab’s drei stunden mit ihm probiert und den eindruck, dass er erst nach zwei stunden warmgelaufen war. dem fanclub gefiel’s offensichtlich und jedem*r sei der spaß an hypnotisch-tooligem techno gegönnt, wenn das alles gekonnt gelayert wird. das set hat mich jedoch darin bestätigt, dass ich nicht extra wegen ihm sonntags hingehen würde.
der zweite für mich interessante donnerstag in diesem monat. akanbi ist mir noch von einer reef bestens in erinnerung und ziúr mir völlig unbekannt. ihr technischer ansatz aus dem promotext von der berghain-seite liest sich jedoch vielversprechend.
ich war soeben auf dem sekundärmarkt erfolgreich und werde in dieser saison noch wenigstens zwei male hier vorbeischauen. aber erstmal die legende erleben.
ausgabe mit überlänge, bei der ich im hintergrund als künstler*innenbetreuer werkeln darf. daher werde ich vor samstagabend nicht auftauchen und wahrscheinlich auch nicht dazu kommen, bei einzelnen sets etwas länger zu bleiben.
15:00 nadine talakovics 18:00 axkan 20:00 yong ying 22:00 modschi 01:00 caleb esc 04:00 max shen 07:00 sebastian bayne
lobby
22:00 alemiko live 23:30 aber dj 02:00 senator
hütte
01:00 dj andi 03:00 r4f4 b2b big hairy love
nachbetrachtung
rein: 19:00 uhr raus: 06:00 uhr
damit blieb genügend zeit, das set von bloody mary mitzubekommen, das sich dank acid-einschlag mit dem einen oder anderen eingestreuten hit echt gewaschen hatte. aber ich mag auch klare techno-ansagen im garten zum schluss eines sommertages. zeigte sich auch bei den publikumszahlen – tanzfläche sowie hinterste ecken im garten waren gut gefüllt, axkan hatte auf dem mdf definitiv das nachsehen.
ansonsten habe ich gelernt, als künstler*innenbetreuer auch mal grenzen zu setzen. betraf das setup auf der lobby, bei dem der xone:96 stand. der war auch ursprünglich im rider und der änderungswunsch auf den djm-v10 auch bestätigt, jedoch leider nicht so umgesetzt. das im laufenden betrieb während des live-acts umzubauen = unmöglich. alemiko ging von einem djm-a9 über den xone:96 (sie spielte hardtrance mit hardcore-einschlag – also was für die jungen leute, ich fremdle mit sowas bekanntermaßen). es hätte also definitiv eine längere pause gegeben, weil der xone:96 von der anlage abgestöpselt und der djm-v10 hätte angeschlossen werden müssen. nach absprache mit den beiden folge-djs war klar: der djm-v10 ist kein must-have. damit war’s für mich im sinne der party und auch der technik, wenn’s nahtlos weitergehen kann.
die lobby ansonsten mit wellenbewegungen beim publikum. beim live-act gut gefüllt, bei aber dj wenigstens gut halbvoll, bei senator anfangs leer, dann wieder fast halbvoll. viele saßen (erste richtige sommernacht, also irgendwie verständlich) im garten herum, haben damit jedoch leider ein echt vielfältiges set verpasst. der mdf war nachts hingegen konstant gut gefüllt. modschi dort zunächst zu beginn bei gemächlichem tempo minimaler und später mit psytrance-einschlag zügig unterwegs. caleb esc wieder mal einfach eine bank, max shen im anschluss melodisch.
dj andi kommt aus dem ickmachwelle-projekt und hat neuzeit-rave-adaptionen bekannter tracks gespielt (u.a. „open sesame“). auch wenn das musikalisch für mich nichts wird: die hütte hatte er damit sowas von fest im griff und sichtlichen spaß. und das zählt. r4f4 mit big hairy love danach minimal housig – und damit ein schöner kontrapunkt.
notierte tracks
bloody mary
tronco traxx – walk 4 me underworld – born slippy (nuxx mix) freddie fresh & tim taylor – scissorhands dave clarke – thunder
modschi
franz jäger – mi benfra orbe – delta
aber dj
blake baxter – the warning the bucketheads – the bomb!
caleb esc
dax j – west bank slam – exhibit 1 (bøhm & the unborn child remix)
senator
cassegrain & tin man – high and low audion – mouth to mouth sluts’n’strings & 909 – past the gates surgeon – atol
23:00 roseen 03:00 head front panel live 04:00 the lady machine 07:00 decka
globus
00:00 data plan 02:30 laurel halo 05:00 stones taro
nachbetrachtung
rein: 00:00 uhr raus: 04:00 uhr
kann ich kurz machen: nichts zu meckern. ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, dass die schließfächer aus der leipziger straße als artefakte im keller untergebracht sind, der für meine begriffe als raum für sich stehen könnte. aber dies außen vor gelassen: so sehr mensch den tresor als touristenmagnet, der vom glanz der legende lebt, abstempeln kann, so wenig affektiert ist das publikum. geb ihnen eine 4/4-kick und die lautstarke resonanz kommt umgehend nach dem break. ja, vermeintlich weniger szenig als an den anderen bekannten orten (ich schaue richtung ostbahnhof), aber dabei ehrlicher. aus dj-sicht eine steilvorlage, die roseen mit gerne mal dubbigem techno problemlos verwandeln konnte. head front panel im anschluss mit etwas mehr downwards-prägung, aber da war ich mental schon auf dem nachhauseweg. laurel halo habe ich vielleicht 10-15 minuten mitbekommen, was eher in richtung acid house ging.
durchaus eine adresse, die ich öfter mal ins visier nehmen kann. zumal sie den bookingtechnischen spagat zwischen alt und neu echt gut hinbekommen.
jin synth mit techno inklusive industrial-note. pete einfach mal wieder über jeden zweifel erhaben, da viele von ihm unter der ryc-flagge wahrscheinlich techno erwarteten – sie bekamen jedoch dubstep, mit vinyl präsentiert. da waren vielleicht ein bis zwei tracks dabei, die zu techno hätten überleiten können, aber er blieb konsequent. magna pia dann melodiös-hypnotischer, aber da war ich zu kurz.
besuchertechnisch dachte ich erst, dass das schwierig werden könnte, aber gut gefüllt war’s zum ende von jin synth. bei pete blieben dann diejenigen übrig, die das zu schätzen wussten. dreiviertelvoll, würde ich sagen.
randnotiz, jedoch ohne gewähr, da ich jetzt schon länger nicht mehr sonntags da war: es gibt im treppenhaus zum berghain mehr sitzgelegenheiten, wovon auch die galerie in der säule profitiert. dort stehen jetzt ein paar mehr bänke direkt vorne rechts an der treppe, die von der toilette abgeht.
notierte tracks
jin synth
female – regis edit (vom „sampler single two“ auf sandwell district seinerzeit) tripeo – hive mind
pete
goth-trad – cut end (erster track) the others – fun house plan b – she said (16bit remix) skream – tek-a-pill skream – movin‘ snares (direkt danach) sleeper – systema kryptic minds – six degrees starkey – starting gates luke envoy – gamma kryptic minds – the fifth kryptic minds – 768 loefah – twisup vip mala – bury da bwoy (direkt danach) mala – stand against war (schlusstrack)
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