wenn schon clubbing zu silvester, dann wenigstens nicht im pulk mit den anderen, die zwei stunden in der kälte stehen, um endlich spaß haben zu können, sondern später, während die anderen ihren kater auskurieren. damit ein frohes neues jahr!
es waren zwar um 13h30 noch 18 euro eintritt, aber in anbetracht des aufgebots (drei geöffnete floors) und der tatsache, dass es in der panorama bar laut augenzeugenberichten bis mittwoch um 11 uhr (vor)mittags ging, war das echt verständlich.
so kam ich auch dazu, das lab.oratory nach zwei jahren mal wieder zu sehen, und da hat sich eine menge getan. als dj wird man dort mit einer körpergröße über 1m80 leichte probleme bekommen, aber sonst ist in den weiten winkeln dort eine menge zu sehen, was ich hier nicht näher schildern werde. wer die flyer kennt, wird sich das in der fantasie schon ausmalen können. habe da nur boris mitbekommen, der eine zackige variante von disco präsentierte. weiß nicht, ob man das auch unter hi-nrg einordnen könnte.
marcel dettmann war eine etage weiter oben in gewohnt guter form, könnte ruhig öfter die qualitäten der pa ausreizen, beim gain war jedenfalls noch genügend spielraum.
bei steffi war ich viel zu kurz, um das ganze set zusammenfassen zu können – house mit electro-einschlag, würde ich meinen. wundert bei dem hintergrund aber eh nicht. was ich – übrigens die gesamte zeit über – sehr angenehm fand, waren die angenehm gefüllten tanzflächen. also nichts von wegen überfüllung, weil jeder den silvesterspaß an berlins angesagtester adresse möglichst lange auskosten will. kann sein, dass es fünf, sechs stunden vorher noch ganz anders aussah, aber wenn sich auch dann so offensichtlich gutgelaunte leute um einen herum tummeln, wird auch der zwangsläufige stehtanz erträglich. hat schon seine vorteile, für solche anlässe auch noch einen dritten floor zu haben. der war „schon“ gegen 17h30 geschlossen, als ich – mit len faki im hintergrund – eine weile in der säulenhalle verweilte, um die doch schon leicht beanspruchten energiereserven wieder aufzufüllen. ganz davon abgesehen: er hat wirklich freude an seinem job und lässt das auch sein publikum spüren. ich gönne ihm auch seine groove-ränge, womit endlich mal etwas bewegung in den jahrespoll gekommen ist, aber: sein melodisch betonter stil ist einfach nichts, was mich auf dauer mitreißen könnte. liegt aber eindeutig an mir. die volle tanzfläche sprach für ihn, und „
the man with the red face“ war zur tagesschau-zeit absolut passend. später lief auch noch etwas von cd-r, wonach man in den nächsten zwei monaten ausschau halten sollte: marcel dettmann hat einen faki-track geremixt, kommt auf figure raus, entspricht seinen bisherigen trockenen, aber knackigen produktionen.
bei margaret dygas habe ich sogar mal etwas länger im bereich der bar gesessen. tanzen kam mir dabei nicht so recht in den sinn, weil standard-minimal-platten mit viel xone:92-filterspielereien „garniert“ wurden, wodurch für mich kein flow aufkam. das hat boris im anschluss mit der fortsetzung seines sets aus dem lab aber komplett herumgerissen. das hatte tempo und durch die lautstärke auch ganz schön druck. so pendelte ich zwischen berghain und panorama bar hin und her, einfach zuhören und -schauen hat ja auch etwas für sich. es war gegen 21h45, als die
hymne zum club unten als letzte platte lief. von tama sumo nahm ich noch die ersten 15 bis 20 minuten mit, die im vergleich zu boris etwas temperament herausnahm, aber mit solidem techhouse bestimmt das kind weiter gut geschaukelt hat. 22h30 war aber auch eine gute zeit, um den absprung in richtung heimat zu wagen.
war definitiv eine der besten möglichkeiten, wie man den grau-verschneiten neujahrstag verbringen konnte. besonderer dank gilt dem boxi-kiosk hier im kiez, da er tatsächlich zu neujahr geöffnet und auch noch club mate im sortiment hatte, der – anstelle eines espressos, der mir aufgrund einer implodierten espressomaschine verwehrt wurde – meine lebensgeister am mittag mobilisieren konnte.