einkäufe vom 10. september 2006

ihr könnt euch denken, woher…

cristian vogel
station 55
[novamute nomu 149 lp]

bekannt waren mir die tracks eigentlich schon seit seinem von einigen nicht so wirklich verstandenen live-act im sternradio letztes jahr und als groupie hatte ich es mir natürlich vorgenommen, das album zu kaufen. dazwischen kam allerdings die seltsame preispolitik englischer labels, die für eine maxi zwar normale preise ansagen, ein album aber nicht unter 18 euro verkaufen wollen. also schien ebay eine gute variante zu sein, oder gelegenheiten wie heute nachmittag am boxhagener platz. 13 euro, zustand quasi neu, da kann ich nicht lange fackeln.
ach ja, musik: wer das groove-interview im zusammenhang mit der veröffentlichung gelesen hat, wird sich nicht wundern, das gleiche gilt für diejenigen, die „rescate 137“ schon mochten. wer ihn aber auf seine techno-seite reduziert und sowas wie die tresor-alben erwartet, wird jäh (wie so einige im sternradio) vor den kopf gestoßen.
techno ist es auf eine art und weise immer noch, aber weit entfernt vom kickdrum-clap-hihats-sequenz-schema, welches sich endlos aneinanderreihen ließe (und nach wie vor für mich einen absoluten reiz hat). hier finden sich eher songstrukturen, jeder titel mit seiner eigenen geschichte (zwei euro für’s phrasenschwein), zum teil mit der gewohnt rauhen energie, aber auch melancholisch ruhig. bis ins kleinste detail ausgearbeitete sounds, aber bei seinem hang zum perfektionismus ist das erklärlich, auch wenn er bei „turn on, tune in, drop out“ mal eben sich selbst kopiert.
da so gut wie alle lobesvokabeln im laufe der zeit im zusammenhang mit ihm eh schon von mir überstrapaziert wurden, bleibt’s eben beim üblichen: kein album von der stange, es wird stattdessen (wie gewohnt) im kopf von mal zu mal ein bisschen mehr zünden. es wäre aber auch nichts gegen eine neue runde mit waschechtem techno nach vogel-trademark einzuwenden. da würde er sicher nach wie vor einige in die tasche stecken.

s.r.i.
teufel im leib
[nta 006]

reinhard voigt anno 1995, als er noch wusste, dass es verschiedenartige bassdrums gibt.
die a-seite einmal mit breakbeat, flächen und 303, erinnert an air liquide, beim zweiten track nochmal das ähnliche in 4/4. auf der b-seite hingegen unwiderstehlicher, unglaublich kickender minimal-acid nach profan-schule.

neuer plattenladen: audio-in

der kiez bekommt mal wieder nachschub, bei dem insbesondere die freunde der elektronischen klänge auf ihre kosten kommen werden. durch stammleser fonzi geflüstert und eben persönlich auf dem boxhagener platz (der eintrag mit der ergatterten beute folgt später) bestätigt bekommen, gibt es ab der kommenden woche einen steinwurf vom raumklang entfernt eine möglichkeit mehr zur akustischen nachhilfe. euer glück könnt ihr auch bei sachen, die ihr gerne loswerden möchtet, versuchen.

audio-in
libauer straße 19
10245 berlin-friedrichshain
s-bhf warschauer straße
tram libauer straße (m13)

[shouted.fm / 08.-11.09.2006] 1 jahr mth.electro

das line-up nochmal genauer:

freitag
12h-18h: jive
18h-20h: pete capone
20h-22h: zak mc coy
22h-24h: xreal

samstag
12h-16h: klangspione
16h-18h: pelle
18h-24h: metty / s-type / jive / y-structure

sonntag
12h-14h: stype
14h-16h: tobi tobsucht
16h-22h: shazoo / lavbeatz / chris rebel
22h-xxh: mr ohlsen

montag
12h-14h: todd e
14h-16h: michael soltex
16h-18h: mr brown
18h-20h: daniel nöthen
20h-22h: jerome
22h-xxh: psycoded

shouted.fm => mth.electro

bilanz august 2006

9127 anfragen für’s blog, also fast 295 pro tag. sobald es fünfstellig wird, muss ich mir was gegen anwandlungen von größenwahn einfallen lassen.

denkbar spektakuläre top 5 der suchbegriffe:
1. stype ([homer-voice] woohoo! [/homer-voice])
2. cam fog
3. pac cam
4. – (minimize to maximize oder so)
5. berghain flyer berlin (gibt’s auf deren website als pdf, falls sich das noch nicht herumgesprochen haben sollte)

einen hoffentlich nicht allzu verregneten september wünsche ich, bedanke mich artig und hoffe auf eure ausdauer bei der erwartung tatsächlich verwertbarer inhalte.

einkäufe vom 17. und 18. august 2006

einmal hardwax, einmal saturn am alexanderplatz. letzteres wird genauer erläutert.

kenny larkin
metaphor
[r&s rs 95054]

bereits im frühjahr kam davon ein appetitanreger im rahmen der larkin-reihe auf rush hour, aber in erwartung der r&s-nachpressungen kam es auf die paar monate nun auch nicht mehr an.
essentielles album für alle, die den detroit-sound eh verinnerlicht haben, bzw. zeitlos gute musik hören, oder beim auflegen für jeden anlass etwas parat haben wollen. von verträumten, melodischen tracks bis zu schnörkellosen clubhits ist alles vertreten (gerne auch zugleich). unglaublich vielseitige platte, eine perle im r&s-katalog.

point blank
meng’s theme remixes
[r&s rs 94060]

eine platte, zu der die vorstellung von 400 leuten (minimum) mit hochgestreckten armen unter freiem himmel oder in techno-kathedralen alles andere als weit hergeholt ist. ab und an schafft es eben doch eine melodiöse platte, mich mitzureißen, aber jeroen verheij feuert wirklich aus allen rohren, so dass die nadel beim bass fast aus der platte hüpft.
hört man joey beltram, will man sich diese form für seine heutigen platten einfach nur herbeiwünschen.

steve poindexter feat. short circuit
maniac
[trax txr11]

ja, auch trax bringt wieder altlasten unter’s volk, und wenn das schon so schön jackt und blubbert wie hier, kann man unmöglich daran vorbeigehen. klingt weitaus besser als die muzique von neulich, und das ist an sich schon ungewöhnlich, den klang einer trax-platte zu loben. neben robert armani und like a tim mühelos einzusetzen, oldschool-freaks werden sich eh alle zehn finger danach lecken.

autechre
untilted
[warp warpcd180]

ja, tatsächlich cd. und warum? erstens, weil die tatsächlich für 10,49 euro zu haben war, und zweitens sollte man die klanglichen feinheiten auch tatsächlich mit 44,1khz genießen, womit nichts gegen das vinyl gesagt werden soll, aber die musik der scheinbar mit ihren drummachines und samplern verschmolzenen jungs sollte für meine begriffe dann doch im vollen spektrum genossen werden.
auch hier entziehen sich autechre für mich eigentlich immer jeglicher bewertung – entweder ich begreife es oder bleibe ratlos, was sich (analog zu herrn vogel) im laufe von einigen monaten reifezeit aber zumeist in wohlgefallen auflöst. auf „untilted“ präsentieren sie sich aber so cluborientiert und konkret wie selten zuvor, so dass es auch absolut nicht schwerfällt, sich dazu eine feiernde meute vorzustellen. genau das haben sie zur release-party letztes jahr im april in der maria auch bewiesen, und die seite von ihnen gefällt mir ausgesprochen gut.
(untilted @ bleep)

[berlin / 30.08.2006] maria: tresor im exil

nach ca. anderthalb jahren findet die exil-reihe in der maria ihr ende, aber die euphorie derjenigen, die den neuen club schon in den startlöchern sehen, muss trotzdem gebremst werden. mitte oktober wird im so36 der 15. geburtstag des labels gefeiert (u.a. mit dj t-1000 und random noise generation), geduld ist wohl mindestens bis zum jahreswechsel vonnöten. so verabschiedet man sich mit einem äußerst bodenständigen line-up, welches die stammgäste bestimmt besänftigen wird.

the last tresor im exil
baeks
trias
kriek
mack
the last bonito house club im exil
peter pure (fingers inc. / nijmegen)
tama sumo (tresor / berlin)
djoker daan (sommersafari / berlin)

maria
ab 23h
4 euro

klangnet d

mit – mal wieder – exzellentem service (haustürübergabe) der labelchefs 😉

dibumas
klangnet d
[klangnet d]

vermeintlich neuer artist, aber die besitzer der bisherigen ep’s werden sich eh denken können, wer dahintersteckt. andernfalls müssten 20 sekunden zur weiteren recherche ausreichen.
hätte nicht gedacht, dass es nach der c noch was gibt. umso schöner zu hören, dass die jam-session gleich so produktiv war.
da sie bereits durch die drei vorgänger und auch mit antikonsum eigene standards gesetzt haben, ist die gefahr der ewig gleichen litanei groß, aber trotzdem: die a-seite einerseits mit techno, bei dem zwar spärlich mit einem ansatz von chords, dafür mit umso mehr verzerr-effekten gearbeitet wird – ganz ok. andererseits mit electro, wie er auch auf dem bereits erwähnten label mit dem einkaufswagen im bild hätte erscheinen können. da wird an chords nicht gespart, und der tieftonbereich ist super ausgenutzt.
b-seite: zunächst subtil angehauchter techno, würde sich für mich am ehesten als schnittstelle zwischen warm-up und peaktime eignen, für letzteres kann man den nachfolge-track benutzen, der schielt schon ein bisschen in acid-richtung.
tja, gewohnt gute qualität, jammt ruhig mal öfter. alternativ wäre eine neuauflage des live-acts eines headquarter-mittwochs (jaja, damals…) auch nicht verkehrt.

ach ja, ist auf ca. 500 stück limitiert, kann man derzeit über order@klangnet.de bekommen. vorhören könnt ihr bei trevor.

[shouted.fm / 27.08.2006] sunday live sessions: gerade vs. ungerade

gerade spiel-trieb versorgt, und schon steht das nächste set ins haus. wieder an der gewohnten adresse.

sonntag, 27. august 2006
sunday live sessions: gerade vs. ungerade
15h00 – 16h30: jive (fluxkompensator / bielefeld)
16h30 – 18h30: shazoo (artificial frequency / nürnberg)
18h30 – 20h00: tobi tobsucht (rest / köln)
20h00 – 22h00: stype (klangterroristen.de / berlin)

auf shouted.fm => mth.electro