neuestes hirngespinst (anders kann man das schon nicht mehr nennen) der phonoverbände – allen voran die ifpi und der bundesverband der phonographischen wirtschaft.
um es kurz zu skizzieren: bisher durften bereits erschienene tonträger uneingeschränkt ausgestrahlt werden. die vergütung der künstler inkl. deren plattenfirmen wurde durch dieses privileg ebenfalls geregelt. ginge es nach dem willen dieser „lobby“, soll dieses privileg zukünftig ausschließlich für den hörfunk gelten, dem damit das exklusive verwertungsrecht zufallen soll (ähnlich der filmverwertung). in der praxis dürfen sich die plattenfirmen dann aussuchen, auf welchem sender welches stück gesendet werden darf oder nicht. die sender wiederum müssten dafür jeweils einzelne genehmigungen einholen, und was das für einen verwaltungsaufwand darstellt, leuchtet wohl jedem ein.
meine eh schon nicht positive meinung gegenüber deren gebaren wird durch solche „beschäftigungsmodelle“ einmal mehr bestätigt. in zeiten, wo die gewinnspannen bei den majors (verdientermaßen) jahr für jahr ein bisschen mehr einbrechen, wird immer weiter nach den letzten rettungsstrohhalmen gesucht, damit man ja nicht in die verlegenheit gerät, auch mal selbstkritik gegenüber den versäumnissen der letzten jahre (kein aufbau „wirklicher“ talente, total verschlafene chance der digitalen vermarktung, die bei den indies im übrigen super funktioniert) üben zu müssen. stattdessen sollen programme, die sich um so etwas wie vielfalt bemühen, noch mehr gegängelt werden, damit die massenprodukte immerhin wieder ein paar abnehmer mehr finden. wenn schon nichts anderes im radio läuft, wird es auch nichts anderes geben. ein naiver und einmal mehr konsumentenfeindlicher trugschluss. man kann nur hoffen, dass es lediglich bei dieser schnapsidee bleibt.
(via computerbase)