[berlin / 16.12.2006] berghain: klubnacht

ich versuche einfach mein glück. der laden wird zwei jahre alt, die schlange wird schon jetzt ansehnlich sein, aber rolando habe ich seit einer halben ewigkeit nicht mehr gehört. vielleicht klappt es ja, und mein leichtsinn wird nicht bestraft.

klubnacht
berghain
00h00-04h00: marcel dettmann / ben klock
04h00-06h00: rolando
06h00-07h00: audion
07h00-ende: andre galluzzi
panorama bar
00h00-06h00: theo parrish
06h00-09h00: marcel dettmann / ben klock
09h00-12h00: cassy
12h00-15h00: lindström & prins thomas
15h00-ende: prosumer

der fahrplanwechsel der bvg zum 10. dezember 2006

da sag nochmal einer, dass beschwerden nichts bringen, obwohl ich seinerzeit im mai mit sicherheit nicht der einzige gewesen bin, dem die vernachlässigung des friedrichshainer südkiezes etwas quer im magen lag.

ich zitiere einfach die bvg selbst, weil ich den inhalt eh höchstens paraphrasieren (herrliches wort) würde.

Das Szene-Viertel rund um den Boxhagener Platz in Friedrichshain und der Ostbahnhof rücken näher zusammen – jetzt auch nachts.

Bislang fuhr der Nachtbus N40 von U Turmstraße über S+U Hauptbahnhof, U Rosenthaler Platz, S Hackescher Markt, S+U Jannowitzbrücke und S Ostbahnhof bis U Hermannplatz. Ab 10. Dezember 2006 wird diese Linie ab S Ostbahnhof über Straße der Pariser Kommune, Rüdersdorfer Straße, Wedekindstraße und Grünberger Straße bis zum Wühlischplatz geführt. Dadurch wird der Ostbahnhof nachts besser an den Friedrichshainer Kiez rings um die Simon-Dach-Straße und die MetroLinien M10 und M13 angebunden.

Für den bisher vom N40 bedienten Streckenabschnitt zwischen S Ostbahnhof und U Hermannplatz wird die neue Nachtbuslinie N47 eingerichtet.

balsam für die fußgänger-seele, obwohl es bei den derzeitigen warteschlangen vor’m berghain schon ratsam wäre, vor 1h loszugehen. trotzdem klasse zu wissen, dass man es auch später könnte. neben dem hauptbahnhof fährt die linie außerdem an der jannowitzbrücke vorbei, was schon mal sehr günstig für künftige tresor-gänger ist.

gratuliere, bvg! sehen die neuköllner das auch so? 😉

rot-rote startschwierigkeiten

heute wurde klaus wowereit im abgeordnetenhaus zum bürgermeister gewählt. klingt nicht so überraschend und unterschlägt auch nicht ganz unwesentliche details.

zweiter versuch…

ausgangssituation: das abgeordnetenhaus hat 149 sitze. davon gehen 73 an die opposition, der rest verteilt sich auf die künftige regierungskoalition. soweit, so gut, an sich eine reine formsache – so werden einige gedacht haben.

es kam leicht anders. im ersten wahlgang stimmten 74 der abgeordneten für ihn, 73 dagegen, zwei enthielten sich. walter momper ließ es sich als amtierender präsident des abgeordnetenhauses dennoch nicht nehmen, die wahl für gültig zu erklären und wowereit zu fragen, ob er die wahl annehme. der protest der opposition pochte zurecht darauf, dass nicht die einfache, sondern die mehrheit der abgegebenen stimmen inkl. der enthaltungen zählen würde. die sitzung wurde für eine stunde unterbrochen, die regierungsfraktionen trafen sich zu eiligen krisensitzungen, anschließend wurde nochmal gewählt und um 16:35 uhr stand fest, dass der amtierende auch der nächste bürgermeister ist. 75 ja-stimmen, 74 nein-stimmen.
in das buhei um die denkbar schlechten voraussetzungen für die weitere regierungsarbeit und die suche nach den möglichen abweichlern (obwohl einige namen dabei quasi offen auf der hand liegen) werde ich mich nicht einreihen, da ich hier lediglich der selbst auferlegten informationspflicht nachkommen wollte. werde es mir trotzdem nicht nehmen lassen, auf die koalitionsvereinbarung für die nächste legislaturperiode hinzuweisen. da kann dann jeder in den nächsten fünf jahren abgleichen, ob überhaupt etwas von dem verwirklicht wurde, was man sich so vorgenommen hat.

die senatoren stehen dann auch fest:
regierender bürgermeister / kultur: klaus wowereit (spd)
bildung / wissenschaft / forschung: prof. dr. e. jürgen zöllner (spd)
finanzen: thilo sarrazin (spd)
gesundheit / umwelt/ verbraucherschutz: katrin lompscher (linkspartei)
inneres / sport: dr. ehrhart körting (spd)
integration / arbeit / soziales: dr. heidi knake-werner (linkspartei)
justiz: gisela von der aue (spd)
stadtentwicklung: ingeborg junge-reyer (spd)
wirtschaft / frauen / technologie: harald wolf (linkspartei)

alle spekulationen und untergangsprophezeihungen kann man beim tagesspiegel oder der morgenpost nachlesen.

adieu, ladenschluss

böse zungen können jetzt behaupten, dass wir damit den ersten schritt auf dem weg zur metropole gemacht haben, und ganz unrecht haben sie auch nicht. aber ich kann mich noch an zeiten erinnern, wo läden unter der woche um 18h30 schlossen und der donnerstag mit öffnungszeiten bis 20h30 was ganz besonderes war. dies auf die ganze woche bis 20h auszudehnen, war schon mal ein deutlicher schritt in die richtige richtung. wenn man bis 18h beruflich oder bildungstechnisch zu tun hat, können einem die zwei zusätzlichen stunden schon mal nützlich werden.
die debatte um eine totale freigabe loderte trotzdem immer mal wieder auf, und nun, da die föderalismusreform diesbezügliche entscheidungen den ländern überlässt, wurden hier in ungewohntem tempo nägel mit köpfen gemacht. heute (pünktlich 17 jahre nach dem mauerfall, aber auch 68 jahre nach der reichspogromnacht – sollte man auch noch erwähnen) ging das gesetz im abgeordnetenhaus durch und soll schon zum weihnachtsgeschäft gelten. im detail: von montag bis samstag gelten keinerlei beschränkungen mehr. an den vier adventssonntagen dürfen die geschäfte von 13 bis 20 uhr öffnen, sonst an weiteren sechs sonn- und feiertagen.
„noch mehr kohle scheffeln,“ höre ich einige bz-leser tönen, die auch ruhig mal was neues erzählen könnten. wer sich von der lockerung eine explosion des konsums erwartet, liegt komplett daneben. die gründe dafür liegen auf der hand, spätestens ab dem jahreswechsel noch deutlicher. weshalb ich diese entscheidung trotzdem mehr als begrüße, ist einfach die größere belebung der innenstadt, die gerade zur späten uhrzeit junge leute anzieht. manche amerikanische touristen mussten sich erst noch daran gewöhnen, nach 20 uhr hier etwas gründlicher nach einem laden mit lebensmitteln zu suchen. sicherlich werden aldi und co. jetzt nicht gleich zum 24-stunden-rhythmus übergehen und ob sich das ganze in den außenbezirken (bvg-tarifbereiche b und c) überhaupt lohnt, wird sich noch herausstellen, aber mit der erfahrung der öffnungszeiten der geschäfte im ostbahnhof im hinterkopf (montag bis sonntag 8 bis 22 uhr), sehe ich einem entspannten einkauf ohne zeitdruck im hinterkopf sehr erwartungsfroh entgegen. ob der einzelhandel das zum anlass nimmt, mehr teilzeit-aushilfen einzustellen, kann ich nur hoffen. notwendig wäre es eigentlich und würde bestimmt einigen in dieser strukturschwachen region zur bestreitung ihres lebensunterhalts nicht ganz ungelegen kommen. wenn zu deren finanzierung die preise erhöht werden, damit diese arbeitskräfte wiederum etwas kaufkraft (zurück)gewinnen, mit der sie wiederum den wirtschaftlichen kreislauf etwas in schwung bringen können, soll mir das nur recht sein.

hardwax und co. sollten die chance auch nutzen und ihre öffnungszeiten den tagesabläufen der djs anpassen, also bitte bis mindestens 24 uhr öffnen. bin echt gespannt, ob das zum hoffnungslosen chaos ausartet und man sich listen mit den jeweiligen öffnungszeiten anlegen muss, weil der aldi an der revaler straße eine andere regelung verfolgt als der am eichborndamm. außerdem, wie sich das im stadtbild niederschlägt. ich freue mich drauf.

(via tagesspiegel – mal wieder)

rot-rote neuauflage in berlin perfekt

wenn ich schon die trommel für die wahl rühre, ist eine nachlese obligatorisch. ich weiß: das kommt etwas spät, allerdings wurde der poker um die posten gerade heute beendet und das wahlergebnis ist zwischenzeitlich auch amtlich.

zweitstimmenergebnisse (in klammern die differenz zum ergebnis von 2001):
spd: 30,8% (+1,1)
cdu: 21,3% (-2,5)
die linke: 13,4% (-9,2)
grüne: 13,1% (+4,0)
fdp: 7,6% (-2,3)
graue: 3,8% (+2,4)
rep: 0,9% (-0,4)
npd: 2,6% (+1,7)
wasg: 2,9% (+2,9)

wahlbeteiligung: 58%
gültige stimmen: 98% (rest logischerweise ungültig)

volksabstimmung (zur erinnerung: neuregelung von volksentscheid und -begehren):
ja: 84%
nein: 16%

den detaillierten bericht des landeswahlleiters gibt es hier als pdf.

weiter zu den senatorenposten. die spd behält davon fünf: inneres (jetzt neu mit sport), finanzen, justiz, stadtentwicklung und bildung, die linkspartei drei: wirtschaft / frauen, arbeit / soziales / migration, neu ist gesundheit / umwelt / verbraucherschutz. sie gibt allerdings wissenschaft (wird der bildung angegliedert) und kultur ab, was im klartext bedeutet, dass thomas flierl kein amt mehr bekleidet. um kulturelle belange kümmert sich unser regierender persönlich. während die personalfrage bei der linkspartei kein geheimnis mehr ist, hält man sich bei der spd noch bedeckt und möchte sich erst nach dem parteitag am 18. november dazu äußern. kurz darauf wird wohl auch der neue koalitionsvertrag stehen, aber das steht hier dann nochmal extra.

(via tagesspiegel)