aus der techno-institution am paul-lincke-ufer.
sleeparchive
hadron ep
[sleeparchive zzz 08]
er macht das Ă€hnlich wie basic channel: kaum beginnt man sich zu fragen, was er eigentlich so macht, steht wieder eine platte im fach. ich in meiner rolle als sammler stĂŒrze mich natĂŒrlich gleich auf erhĂ€ltliche vorhörschnipsel und werde beim ersten track erstmal wieder auf den boden der neutralitĂ€t zurĂŒckgeholt. das bedeutet zwar nicht, dass hier minderwertige qualitĂ€t vom stapel gelassen wird, da die produktion gewohnt kristallklar ist. aber ich komme mit den darin verwandten harmonien einfach nicht zurecht.
„baryon“ hingegen ist einer dieser typisch hypnotisch-treibenden tracks, dessen machart zwar nicht neu ist, sich aber alleine wegen der auf etwas mehr als drei minuten reduzierten dauer perfekt als tool eignet.
„qcd“ auf der b-seite ist wieder sehr unterkĂŒhlt melodisch und wĂ€re auch weniger mein fall, wenn nicht dieses weiĂe rauschen fĂŒr die letzten anderthalb minuten wĂ€re. muss beim mastering eine heidenfreude gewesen sein. dem schlieĂen sich noch fĂŒnf loops mit herrlichstem krach an, und auch beim rausschmeiĂer „particle“ sind die wurzeln bei pan sonic und aus dem industrial-bereich offensichtlich.
sollte er sich ruhig öfter trauen.
distance
v / present day
[chestplate chst003]
kaum hat es partytechnisch mit dubstep „klick“ gemacht, wird auch das hardwax-fach unter die lupe genommen. wobei die beiden seiten kaum unterschiedlicher sein könnten.
„v“ gewinnt echt keinen preis fĂŒr detailliert ausgearbeitete soundscapes und filigrane beats, dafĂŒr aber sehr wohl fĂŒr auf tanzflĂ€cheneffizienz getrimmte dreckige beats und eine bassline, die mich an alte drum&bass-sachen von dillinja oder ed rush erinnert. klar, dass man damit bei mir punkten kann – klasse track.
die rĂŒckseite dĂŒrfte die liebhaber von melodien zufriedenstellen, ist entsprechend zurĂŒckhaltend arrangiert, wirkt auf mich etwas aufgesetzt melancholisch.
scuba / distance
aqualung / nomad (scuba remix)
[abucs 001]
whitelabel-serie aus dem hotflush-umfeld, fĂŒr die scuba scheinbar verantwortlich ist, auch wenn nicht alle veröffentlichungen von ihm stammen.
„aqualung“ wĂŒrde ich – auch ohne nennenswerte dubstep-erfahrung – als tool einordnen. keine ĂŒberfrachtete produktion, dazu weitestgehend melodiefrei, so dass der track eigentlich zwischen fast alles passen dĂŒrfte. das sollte dann aber analog zu techno gehandhabt werden: möglichst lange parallel zu einem anderen (techno-)track laufen lassen, und den rest erledigt man mit dem bass-eq.
sein remix fĂŒr distance könnte laut hardwax-beschreibung wohl als „eastern flavored dubstep“ bezeichnet werden, legt der titel auch schon nahe. auch hier jede menge raum, dennoch prĂ€gnant genug, um fĂŒr sich alleine stehen zu können.