der spiegel ĂŒber den ein-mann-think-tank

so nennen sie die ĂŒberaus selbstbewusste koryphĂ€e der politischen theorie, dessen ausfĂŒhrungen zu den „neuen kriegen“ mir zumindest im reader zur vorlesung „vergleichende politikwissenschaft und internationale beziehungen“ im vergangenen semester hĂ€tte begegnen sollen. stattdessen erinnere ich mich an eine vorlesung bei ihm, die ich in einer freien minute im kinosaal der hu besucht habe. lange ist es her, mĂŒsste das wintersemester 2003/04 gewesen sein. politischer theorie sagt man – zurecht – auch eine gewisse trockenheit nach, andererseits ist es mĂŒnklers humor auch, und fachlich sprechen die tatsachen einfach fĂŒr ihn.
wer sich beispielsweise mit machiavelli auseinandersetzt (was als historiker hier und da schon mal vorkommen mag), wird an seiner dissertation von 1981 nicht vorbeikommen. zudem ist seine arbeitsauffassung bzgl. wissensvermittlung auch nicht die schlechteste.

spi-on zu herfried mĂŒnkler

[berlin / 24.03.2007] berghain: klubnacht

zeit wird’s mal wieder, nur warum ist hanno so / zu frĂŒh anberaumt? da beweist man schon mal mut zum risiko und verfrachtet ihn ins warm-up. angst, dass er die gĂ€ste verprellt? bin dennoch gespannt. in der oberen etage gibt’s das massenaufgebot.

klubnacht
berghain
00h00-03h00: hanno hinkelbein
03h00-06h00: fiedel
06h00-09h00: tom clark
09h00-ende: ben klock marcel dettmann
panorama bar
00h00-02h00: dorian paic
02h00-04h00: shaun reeves
04h00-05h00: guillaume & the coutu dumonts live
05h00-07h00: miss fitz
07h00-08h00: sweet n candy live
08h00-10h00: vera
10h00-12h00: dorian paic
12h00-15h00: apn001
15h00-ende: todd bodine

r.i.p. rolf kalmuczak

unzĂ€hlige altersgenossen werden die teilweise von furcht erfĂŒllten augen der eltern noch lebhaft in erinnerung haben, wenn auf urlaubsreisen oder bei harmlosen freizeitaktivitĂ€ten innerhalb der vier wĂ€nde kassetten mit unheil verkĂŒndenden titeln wie „das leere grab im moor“ oder „die falschmĂŒnzer vom mĂ€useweg“ in bedrohliche nĂ€he des abspielgerĂ€tes gelangten.
der in der ĂŒberschrift erwĂ€hnte herr ist unter dem pseudonym „stefan wolf“ wesentlich besser bekannt und hat ĂŒber 100 bĂ€nde des neuzeitlichen triumvirats inkl. weiblicher unterstĂŒtzung – nennen wir sie der einfachheit halber tkkg – zu verantworten.
dieser herr ist am 10. mĂ€rz 2007 im alter von 69 jahren verstorben, was die sĂŒddeutsche zum anlass genommen hat, die erfahrungen, bzw. erlebnisse einiger autoren mit den hörspielen zu sammeln. fĂŒr mich wird wohl der sinneswandel beim anfĂŒhrer der sekte nachwuchskriminologen auf ewig im gedĂ€chtnis bleiben, als dieser irgendwann zwischen folge 30 und 40 bemerkte, dass „tarzan“ als identifikationsfigur (gelinde gesagt) suboptimal geeignet sei und er per dekret fortan nur noch „tim“ genannt werden wollte.

was man bei der sz in erinnerung hat, ist hier nachzulesen.

gesammelte ersteigerungen der letzten monate

keine angst, das ist nicht viel. nur irgendwo muss man ja anfangen.

einmal discogs vom dezember, dann zwei mal ebay, wie immer mit leicht hervorgehobener trennung.

g-man
kushti
[swim ~ vawm09]
es ist ja nichts neues, dass schon 1996 minimalere tracks produziert wurden, und dass herr varley seine qualitĂ€ten niemandem mehr unter beweis stellen muss, ist ebenso klar. nur ist es fĂŒr den heutigen ĂŒbersĂ€ttigten markt gerade im bereich der mnml-fraktion schon bezeichnend, dass jeder dieser fĂŒnf tracks mindestens 90% der aktuellen neuveröffentlichungen im regen stehen lĂ€sst.
gesucht hatte ich die platte in erster linie wegen des hypnotischen „house of vetti“ (ist natĂŒrlich auch ein knaller, keine frage), aber die restlichen tracks bringen das kunststĂŒck fertig, trotz simplestem aufbau, der den anfĂ€ngern unter den plattendrehern das mixen leicht macht, immer noch mehr als bloße werkzeuge ohne wiedererkennungswert zu sein. von daher sollten sich einige platten wie diese zum vorbild nehmen, um zu verstehen, dass reduktion nicht zwangsweise mit einem tanzverbot einhergehen muss.

sil electronics
tal-s
[sÀhkö 010]

dahinter verbirgt sich susanne brokesch, und die ist wiederum immer noch ein teil der rancho relaxo allstars.
im hause sĂ€hkö ist man um experimente ja nie verlegen, und dies hier ist so eine platte, auf der zwischen ambient und clicks&cuts operiert wird. parallelen zur klangĂ€sthetik bei mille plateaux zur selben zeit sind nicht zu ĂŒberhören, womit sĂ€hkö den status als damalige (und an sich auch heute noch unbestrittene) speerspitze einmal mehr untermauert.

pantytec
remixes
[perlon perl 30]

daniel bell zurĂŒckhaltender als sonst, dennoch funky und vergnĂŒgt, ultrakurt im typischen stil von telegraph, was bedeutet, dass er sich im zusammenhang mit einer anderen platte herrlich ergĂ€nzt. jedenfalls haben die franzosen bei mir das image, dass ihre tracks zu jedem anderen als schnittstelle dienen können (im selben tempobereich natĂŒrlich).
auf der rĂŒckseite isolĂ©e, der das bereits im original schöne „pink“ veredelt und absolut keine wĂŒnsche offen lĂ€sst.

ricardo villalobos
bredow / damm 3
[perlon perl 22]
ja, da gefriert eine hölle, ich kaufe tatsĂ€chlich aus freien stĂŒcken platten des vorzeige-minimalisten, den man deswegen (ĂŒberaus zu recht) auch kritisieren mag, aber im jahre 2001 war das noch nicht so schlimm.
„bredow“ auf der a-seite ist ansatzweise perkussiv, wie man es von ihm damals auch schon kannte, wird aber erst durch das piano am ende interessant. muss man selber wissen, wie man die zeit bis dahin rumkriegt – wirklich prickelnd ist das eigentlich nicht.
im prinzip wĂŒrde „damm 3“ in die gleiche kategorie fallen, nur herrscht hier ein gewisses tempo, was einen ĂŒbergang vom warm-up zum schweißtreibenderen teil des abends leicht gestaltet. klar, auch hier sollte man eine andere platte schnell in petto haben, aber dann kann man in kombination mit der hier und engagement am mixer einiges anstellen.

caustic window
joyrex j4 ep
[rephlex cat 004 ep]

richard d. james unter dem alias, unter dem er zeitweise der hÀrteren gangart frönt.
der grund, weshalb ich das original und nicht die compilation haben wollte, findet sich in seinem „popcorn“-remix, der wohl einige probleme mit dem copyright nach sich gezogen haben muss und deswegen nicht mehr auf dem 3er-vinyl auftaucht. lohnt sich aber, wenn man neben vollgas auch etwas humor ins set einstreuen will.
klare aufgabenverteilung: auf der a-seite wird der wille zur extase stimuliert, die b-seite ist mal wieder eine eindrucksvolle demonstration seines talentes, wunderschöne melodiöse tracks zu produzieren.
fĂŒr fans und sammler definitiv ein muss.

surgeon – for dog faces only

direkt nach monolake schaue ich eigentlich immer bei surgeon nach, und wie es nun mal so ist, lassen beide ihren anhĂ€ngern regelmĂ€ĂŸig neue akustische happen angedeihen, bei denen es schade wĂ€re, sie unter den tisch fallen zu lassen.

for dog faces only ist ein mix, den er exklusiv fĂŒr spannered.org fabriziert hat. damit befindet er sich in bester gesellschaft neben anderen recken wie neil landstrumm oder soundmurderer, die tracklist ist von gewohnter klasse und fördert auch zumindest einen bislang nicht veröffentlichten remix zutage. immer wieder eine sichere bank. den direktlink gibt es auf der seite oben rechts, dann mĂŒsst ihr nicht streamen. 192 kbps, 92,5 mb.

bilanz februar 2007

kurz vor dem schlafengehen noch die geliebte statistik.

vier klausuren, davon eine bestanden (mit 2,3), der rest steht noch aus.

das war erstmal fĂŒr’s ego, die anderen zahlen sind weitaus unspektakulĂ€rer:
8752 aufrufe, großzĂŒgig 313 pro tag. was aber auch ok ist, wenn sich inhaltlich wenig ergibt. versprechungen wegen der vorstellung diverser musikalischer neuzugĂ€nge mache ich aus gutem grund nicht, kommt schon alles noch.

gesucht wurde am liebsten nach:
1. plumbicon_v.271205_01 (pech gehabt, gibt bereits einen neuen)
2. fac cam
3. flyakite 3 (macht bei mir nach wie vor keine probleme – auf beiden rechnern)
4. berghain
5. berghain berlin
da die letzten beiden so spannend sind, gleich noch platz
6. boxhagener straße

heute ist frĂŒhlingsanfang, auch wenn es nicht danach aussieht (aber es fĂŒhlt sich beinahe so an). genießt den monat, danke fĂŒr’s vorbeischauen, lasst euch mal wieder blicken etc.