[berlin / 30.09.2017] about blank: grizzlynation

nachdem ein jahr pause war, steht wieder eine der eskalativen geburtstagsfeiern an.


nachbetrachtung

(rekonstruiert am 22. juni 2019 durch lesen des entsprechenden stranges in der restrealitaet.)

war von sonntagnachmittag bis zu rampue dort. dazwischen lag ein zweigeteiltes set von anja zaube in der lobby. sie machte gegen mittag für eine stunde pause, um danach eine atmosphäre zu erzeugen, die einer staub in nichts nachstand. endlich mal wieder „paranoid dancer“ von johannes heil im original gehört.

vrilski waren der techno-tupfer zwischen zwei acts, die ich in meinen zurechtgelegten schubladen im kater blau einsortiere. drinnen wandelte cinthie die techno-vorlage zuvor einfach in ein back2back und anschließend ein solo-set mit zackigem house um.

zwischendurch war amtshilfe nötig: der koffer von schlepp geist mit seiner hardware war beim flug nicht mitgekommen, es war also neben einer soundkarte auch eine apc40 nötig. hieß: taxi herbeiwinken, zu rampue fahren, der selbst nicht da war, aber man war informiert (nur ich nicht, bei welchem namen ich klingeln musste. ließ sich unterwegs glücklicherweise recherchieren.). mir wurden zwei apcs mit den worten „eine davon funktioniert sicher“ in die hand gedrückt, der taxifahrer wartete brav, die gesamte aktion dürfte nicht mehr als 30 minuten gedauert haben.
ergebnis: alle komponenten waren rechtzeitig zusammenimprovisiert und heraus kam ein schön abwechslungsreiches set. für mich tatsächlich einer der höhepunkte der party (neben frau zaube), dem der vorangegangene stress nicht anzumerken war. bei rampue hat es bei mir dann nur noch für den anfang gereicht, aber das reichte zu dem zeitpunkt eh für die blank-top-5 für 2017.

[berlin / 23.09.2017] about blank: staub

wieder eine mit überlänge und unter beteiligung der poly|motion. angedacht ist erstmal der übliche zeitrahmen, da alles recht unmöglich mit dem anderen monatlichen pflichttermin (folgt recht zeitnah) vereinbar ist. hängt aber davon ab, wie sich das gesamte wochenende so entwickelt.

ablauf

garten
10h00 modschi
12h00 mars leder
14h00 slack hippy
17h00 esh

zelt
19h00 elliott litrowsky
22h00 renken
01h00 sling
04h00 sabine hoffmann
08h00 manfred tiek

mdf
13h00 guy tavares
16h00 hellboi live
17h00 nike bordom
20h00 drowned
21h00 meer b2b steinmetz
01h00 caleb esc
05h00 edoardo
09h00 myi

lobby: poly|motion
20h00 amperia
00h00 kvrt
02h00 tom de pascalis
05h00 d.k. dent
07h00 kwaint

nachbetrachtung
ist schon ein wenig ärgerlich, dass ich erst samstag nachmittag aus dem knick komme, wollte aber mit dem berghain-sonntag im hinterkopf auch nicht gleich übertreiben. wenigstens die entscheidung war im nachhinein richtig, aber es ärgert mich dennoch, damit guy tavares verpasst zu haben. slack hippy wurde mir auch nahegelegt, aber da muss ich die nächste chance abwarten.
es war dennoch eine der interessantesten staub-editionen für dieses jahr. erstens, weil die kombination mit der poly|motion eine für mich neue facette zum about blank hinzufügte. normalerweise ist die lobby aufgrund des charakters als durchgangsstation zu den toiletten und der anlage nicht mein erklärter lieblingsfloor, aber kaum werden ein paar sitzgelegenheiten mehr aufgestellt und vor allem stoff als pseudo-raumteiler aufgehängt, bekommt sie eine völlig andere note. noch dazu gab der toilettenbereich dahinter einen guten improvisierten darkroom ab.
zweitens war die musikalische vielfalt (nicht nur, aber auch durch die poly|motion) schön spannend. alleine die verschiedenen breakbeat-spielarten bei nike bordom ließen das herz derjenigen höher schlagen, die etwas für electro oder uk ab 1991 übrig haben. eine große technikerin ist sie zwar nicht, aber konsequent mit vinyl und mit noch konsequenterer guter auswahl wie bspw. ectomorph – skin, qnete – grey city anthem, beneath – give sum, special request – peak dub, 4 hero – mr kirk.

aufgrund von regen fand elliott litrowskys set bereits im zelt statt. dabei insbesondere hängengeblieben: felix da housecat – krash kourse (krashback mix) sowie push – universal nation zum schluss.
renken habe ich mir dann aus der zuschauerperspektive angehört, der etwas mehr lautstärke (gerne wieder auf dem mdf) verdient gehabt hätte. auch hier wieder einmal: „the final frontier“ auf ur geht immer.
bei der poly|motion ist das konzept, alles unter 100 bpm zu spielen. das können tracks sein, die es bereits in dem tempo gibt oder es wird eben gnadenlos heruntergepitcht (daher standen die pioneer-plattenspieler da). tracks wie „bring“ von randomer bekommen dann nochmal eine völlig andere wendung. ist zwar eher unwahrscheinlich, dass ich extra für die party ins blank gehen würde, weil ich dann doch irgendwann mal etwas zwischen 120 und 140+ bpm brauche, aber als ergänzung zur staub fand ich es klasse.

[berlin / 26.08.2017] about blank: staub

die prognose sieht nach schönem tischtenniswetter aus (was auch letztes mal schon gut geklappt hat). insgesamt könnte das für mich das vorgezogene ende der gartensaison werden – hängt davon ab, ob es mit der grizzlynation klappt.

ablauf

garten
10h00 antonio vásquez
13h00 glasersfeld
15h00 erik jäähalli live
16h00 richard zepezauer
18h00 tapefeed
20h00 fiedel

mdf
14h00 chris braun
17h00 shredder
20h00 savas pascalidis

nachbetrachtung
wenn ich trotz mitgebrachter tischtenniskellen nicht zum spielen, sondern eher zum tanzen da war, kann das wohl durchaus als gradmesser dafür herhalten, dass ich musikalisch auf meine kosten gekommen bin. zugegeben: es wurde vor dem nachmittag nichts mit dem erscheinen, so dass ich erst ab richard zepezauer da war, der als hintergrund zum anfänglichen plaudern mit melodischeren chicago-sachen nicht schlecht war. tapefeed haben mich als team jedoch positiv überrascht. kommt ja doch hin und wieder mal vor, dass pingpong-sets ins ziellose abdriften – erst recht, wenn sich beide bei jedem track abwechseln. hier griff das jedoch ineinander. zwar toolig, aber dabei mit dem gespür, dass man auch damit nicht auf einem spannungsniveau bleiben muss.
fiedel dann mit einem set, das die hardwax-sozialisation deutlich und gerade deswegen sehr viel spaß machte.
trackauswahl:
zeigen

da es sich mittlerweile fast zur tradition entwickelt hat, die staub zur direkt folgenden party übergehen zu lassen, durfte savas pascalidis auch länger machen. das waren zwar schöne tracks (endlich mal wieder maurizios „domina“ im club gehört und „kaotic harmony“ von derrick may als letzter track ist definitiv nicht die schlechteste wahl), aber das zusammenspiel war einfach nicht gegeben.
hab den abend dann noch drüben in der lobby ausklingen lassen, auf der kate miller ein gewohnt schönes warm-up für die oscillate spielte, u.a. mit einer l.i.e.s., die ich mir dick notieren werde: 33.10.3402 – 13.

[berlin / 29.07.2017] about blank: staub

der zweite monatliche termin, den ich nicht aus dem kalender streichen möchte. und wie es der zufall so will, hat sich das filter der geschichte hinter der reihe angenommen und die protagonisten interviewt.
sonst gilt das gleiche wie immer: ablauf und nachbetrachtung gibt’s irgendwann danach.

ablauf

garten
10h00 emika
13h00 barbie williams live
14h00 haiku
17h00 projekt gestalten
19h00 greenbean & leon

mdf
14h00 markus soyr
16h00 strathy
19h00 synkopheit live
20h00 area phillips

nachbetrachtung
aufgrund des krake-vorlaufs und anderer samstagnachmittag-aktivitäten wurde es wie sonst auch immer gegen 16 uhr etwas, und da es eines der wochenenden war, an denen der sommer a.d. 2017 seinem namen mal alle ehre machen konnte, zeigte sich der garten mitsamt besuchern von seiner besten seite.

inhaltlich (d.h. also musikalisch) eine staub im mittelfeld. projekt gestalten war draußen zu der uhrzeit ganz schön fordernd und auch nicht immer mit rotem faden, allerdings sichtlich mit verve bei der sache.
area philips (eine hälfte von tempre, die andere ist yacoub von i/y) hat für mich zum schluss auf dem mdf den akzent gesetzt, was aber auch leicht ist, wenn man sich zu einem guten stück bei tresor-erprobten tracks aus der zweiten hälfte der 1990er-jahre bedient. querschnitt:
zeigen

im anschluss noch en passant etwas von resoms warm-up für die direkt anschließende blank generation gehört und dabei „mandy“ von palace auf unknown to the unknown via shazam mitgenommen, was als label für mich eine ähnlich schwankende qualität wie l.i.e.s. mit sich bringt. daher ist es immer ganz gut, sowas in einem set quasi mundgerecht serviert zu bekommen.

[berlin / 30.06.2017] about blank: staub

sie startet zwar bereits in einer stunde, geht aber dafür bis samstag abend um 22 uhr. werde selbst erst ca. ab nachmittag können.

ablauf

lobby
00h00 princess i.nez
02h30 daso live
03h30 talla
07h00 albert stone

mdf
01h00 caleb esc
04h00 dgs aka dr gomez
07h00 subotage <3 nora matisse
11h00 akmê
14h00 sissys reiterstaffel
17h00 janice live
19h00 richard bredicz
21h00 tempre

garten
10h00 refracted
13h00 carsten jost
15h00 air liquide
16h00 dj pumpkin
18h00 uvb
20h00 irakli

hütte
02h00 dj normal 4 & dj rainbow

nachbetrachtung

unterbewusst gutes timing, gegen 15 uhr aufzutauchen. jedenfalls hatte ich es ziemlich eilig, in den garten zu kommen, nachdem ich mir den ablauf nochmal genauer anschaute.
air liquide standen schon seit wenigstens 15 jahren auf der liste an live-acts, die ich in meinem club-leben mal sehen wollte, daher war das mit eine der dicksten überraschungen, die ich auf der staub bislang erlebt habe. glücklicherweise spielte da noch die witterung sowie die kondition mit, so dass ich mir das mitten im garten ohne große überfüllung anhören konnte. war auch ihr erstes techno-set seit langer zeit mit schönem acid-anteil und „this is not a mind trip“ als hit. insgesamt sehr gut unterhaltsam, aber nicht überragend.

das war eher das prädikat für dj pumpkin im anschluss, den man unter anderem namen aus dem dial/smallville-kontext kennt (hintergrund: es gab in der nacht von freitag auf samstag eine dial-nacht in der griessmühle, und zwischen deren sowie dem staub-booking gibt es personelle überschneidungen). toller bogen von analogem, rauhen house zu electro, italo und wieder zu techno.
trackauswahl:
philipp gorbachev feat. hugo capablanca and la muerte – berlin esta helado (ge-shazamt)
umwelt – revolt (gewusst)
reese – funky, funk, funk (gefragt)

dem live-act von janice drinnen habe ich gegenüber uvb draußen den vorzug gegeben. heruntergepitchte vocal-samples funktionieren auch 2017 noch bzw. wieder, „cosmetics“ von oliver ho als schlusstrack bei uvb draußen jedoch auch.

weite teile des irakli-sets draußen habe ich verquatscht und auch nicht viel von richard bredicz mitbekommen. irakli legte mir zum schluss aber zu sehr das augenmerk auf die hits, ohne dass sie recht zueinander passen wollten. „rock & roll“ von daft punk oder auch nochmal „controversy“ von prince, das kurz nach dessen ableben letztes jahr schon mal in einem i/y-set im garten lief. mir gefielen tempre drinnen dagegen besser, auch wenn das eher toolig war, aber es ergab einen fluss. „my blood is gold“ von sigha war darin das einzige, das ich wiedererkannt habe.

da die staub dann gleich fairerweise in die blank generation überging, konnte ich noch den beginn des sets von hang aoki mitbekommen, die strikt electro spielte. dabei technisch nicht immer sicher, aber dafür geschmacklich. da die physische kondition schon weit vorher schlapp gemacht hatte und sich nun auch die müdigkeit einstellte, war es um 1 uhr auch genug.

insgesamt wieder einmal eine runde angelegenheit, daran konnte auch das launische wetter nichts ändern.

[berlin / 10.06.2017] about blank: the industry

das ist der about blank-ableger der mother’s finest, die sonst in der griessmühle gastiert. auch wenn ich der mal wieder einen besuch abstatten müsste, ist die autonomendisko einfach so schön praktisch nah – und pinch so oder so immer gern gehört. erste wochenendausgabe, daher auch mit sonntagsprogramm, das ich aber wohl nicht mehr mitbekommen werde.

eintritt
12 euro

nachbetrachtung
hätte es zwar gerne vor 5 uhr hingeschafft, aber wenigstens vier stunden schlaf wollten vorher absolviert werden. für pinch hat es ja gereicht und sich auch wie immer gelohnt. da waren die ersten ein bis anderthalb stunden teilweise so trocken, dass er damit publikumsauslese betrieb und es dafür in der zweiten hälfte voll zurückzahlte – inklusive diverser rewinds. entgegen meiner annahme, dass die besten tracks bei ihm von dubplates kommen und identifizierungen daher eh ins leere laufen, lieferte shazam doch bei einigen tracks auch valide ergebnisse. wileys „and again“ oder die vip-version von „mere sher“ von kromestar beispielsweise. es funktionierte in der lobby mit dem noch in der frühe verbliebenen publikum so gut, dass er in seinen letzten 20 minuten auch drum&bass alter schule wie ed rush & nico spielen konnte und auch durchaus damit weitergemacht hätte, wenn er nicht das schlusssignal bekommen hätte.
unbestritten und irgendwie auch zu erwarten: höhepunkt.

auch im gedächtnis bleiben wird die morgenstimmung im garten. meistens bin ich ja erst später da, aber einen sich ankündigenden sommertag mit steigenden temperaturen und sich auf die tanzfläche durchkämpfende sonne zu betrachten, während unaufgeregter house oder die neue kowton auf livity sound laufen, hatte definitiv etwas für sich. bwin wurden leider nach einer stunde etwas konzeptlos, was rhyw (eine hälfte von cassegrain) auf dem mdf aber erstaunlich gut ausglich. war zwar kein techno meines beuteschemas, aber es unterhielt mich auf der tanzfläche echt gut.

nichtsdestoweniger war für mich kurz vor 10 wieder feierabend, so dass ich abgesehen vom vielversprechenden start im garten nichts weiter mitbekam. daher ist boo williams erstmal einfach nur aufgeschoben.

[berlin / 27.05.2017] about blank: staub

wie immer. line-up und dieses mal auch den flyer gibt’s hinterher.

nachbetrachtung
ich kam erst zum schluss. die prioritäten lagen tagsüber im besuch von „the haus“, das nur noch bis zum 31. mai 2017 geöffnet blieb und zu einer der imposantesten ausstellungen zählt, die ich bislang besucht habe. die tour dort lieferte zudem echten zugewinn, so dass ein frühsommertag auch gerne in der zeit ohne den garten des about blank stattfinden konnte. ab 19 uhr war ich aber da.

hier erstmal das angebot:

garten
10h00 princess i.nez & modschi
13h00 alienata
16h00 p. leone
19h00 verboten

mdf
14h00 lady blacktronika
16h00 patch / wrk
19h00 paàl

verboten ist bei der staub kein unbekannter, dennoch hatte es sich bislang nicht ergeben, dass ich ihn hören konnte. bis 21 uhr war das zeitgemäßer techno, der als käufer durch mein beuteschema fällt, aber von ihm gut präsentiert war. in der letzten stunde wurde es etwas waviger und auch electro kam wieder zu seinem recht. meinem eindruck nach aber war der rote faden zuvor klarer. das klappte bei paàl drinnen besser, der dem dunkeln entsprechend toolig-treibend spielte.

da es eine der am besten besuchten staub-ausgaben war (wozu auch sicher das wetter beigetragen hat), ging es zumindest drinnen gleich nahtlos zur oscillate über. dort bekam ich jedoch nur noch violet in der lobby mit, bei der die 303 ganz häufig zu ihrem recht kam. das lässt sich auf soundcloud nachhören, solange es noch da ist. draußen musste nach 22 uhr aus rücksicht auf evtl. lärmbeschwerden schluss sein, aber das täuschte nicht darüber hinweg, dass das für viele der sommerauftakt im blank-garten war.

hier noch das violet-set:

[berlin / 15.04.2017| about blank: staub

das wird zwar leider nur ein kurzbesuch, aber besser als gar nicht.

ablauf
lobby
10 hörnberg
13 akanbi
16 robert audien
19 cavacha sound system
22 neurobic

mdf
15 the mony
18 sebastian kökow

zelt
14 dj sublime
16 jake nelson & andrew gordon
18 marian
20 nur jaber

nachbetrachtung
abgesehen von robert audien in der lobby habe ich nicht so viel mitbekommen, sondern die kurze anwesenheit von zwei stunden bis kurz vor sechs zum plaudern genutzt. „miranda“ von convextion ist mir als track noch im gedächtnis, währenddessen sich bei mir die sorge in luft auslöste, dass der etwas breiige klang in der lobby ob digital geschuldeter schwächen in der dynamik während meines sets im märz auf meine kappe ging. das klang auch mit vinyl am eingang zum floor an der bar nicht allzu berauschend. nach dem facelifting in der lobby zum blank-geburtstag letztes jahr, welches auch die anlage umfasste, könnte etwas nachjustierung nicht schaden. das klang damals vielversprechender.

nichtsdestoweniger waren die zwei stunden eher entspannter natur. hätte mir zwar gerne noch angehört, was herr kökow auf dem mdf veranstaltet hat. aber das muss dann eben auf das nächste mal warten.

[berlin / 16.04.2017] about blank: bewegungsfreiheit #10

auch wenn es besser wäre, wenn es den anlass für die party nicht gäbe, kann ich mir in puncto publikum, stilvielfalt und gelebter teilhabe aller beteiligten keinen besseren abschluss des osterwochenendes vorstellen.

line-up

lobby
00h00 nitam
02h30 rvds
05h30 kate miller

zelt
20h30 podiumsdiskussion
21h30 musik-performance
22h00 soli-tombola
22h30 plattenversteigerung
23h00 past forward
08h00 elliver
10h00 girl
13h00 grizzly
15h00 schleppgeist
18h00 lake people
19h00 steffen bennemann

mdf
01h00 stephan hill
04h00 pete
07h00 stype

hütte
01h00 dj caro & dj waleed
05h00 bewegungsfreiheit dj-team

eintritt
20-23 uhr: spende
23-1 uhr: 10 euro (+ spende)
ab 1 uhr: 12 euro (+spende)

nachbetrachtung
ich war erst kurz nach 6 uhr da, erfuhr an der kasse, dass herr bennemann nicht aufgetaucht war, und war erst verwundert, weil er doch wesentlich später hätte dran sein sollen. er hatte um verschiebung seines slots in richtung finale in der lobby gebeten und dann verschlafen. also machte rvds entsprechend länger und kate miller spielte später vor grizzly im zelt (und das richtig gut, also alle drei).

wegen einsatzes in vier wänden und arbeitsleben bis inklusive karfreitag blieb für mich nicht wirklich zeit für eine gründliche vorbereitung. am liebsten wäre mir mehr kante wie beim letzten jahr gewesen, andererseits ist techno auf dem mdf mittlerweile die sichere bank. da traf sich die staub drei wochen zuvor ganz gut, und davor war noch genügend zeit, sich mehr alternativen zurechtzulegen, weshalb ich manches nicht im dortigen set spielte.
kurz gesagt: resteverwertung mit ein paar dopplungen (an der „consume iv“ von stenny auf ilian tape habe ich nun mal einen narren gefressen) und aufgrund des unerwarteten todesfalls von mika vainio auch mit ein paar tracks mehr von ihm, um die (irgendwie alberne) regel, nicht mehr als zwei tracks von einem produzenten im set zu haben, bewusst als tribut zu verletzen.

aufbau während des herzlich fordernden, aber nicht zu sehr bretternden pete-sets ohne probleme. nach kurzem ausflug an die bar dessen süffisanter kommentar, dass mein controller „einen abgang gemacht“ hätte, weil die vibration ihn vom tisch befördert hatte. den controller hatte er dankenswerterweise sicher geparkt und der funktionierte bei erneuter verbindung ohne probleme. ist deshalb erwähnenswert, weil ich einmal während des laufenden sets dachte, dass er doch etwas abbekommen hätte, weil keiner der regler mehr funktionieren wollte und ich einen übergang daher nur mit den richtungstasten bestritten habe. in dem augenblick habe ich nicht wirklich geschaltet, dass touchable auf dem ipad den job auch ganz ordentlich hätte erledigen können, aber das ist eine eventualität, die ich daheim auch mal proben sollte.
es war letztendlich übrigens natürlich eine unbeabsichtigte bedienung meinerseits: der evolution uc33e verfügt über mehrfachbelegung, die man durch tastendruck wechseln kann. da bin ich wohl im eifer des gefechts draufgekommen. hab dann instinktiv (nach mehr als einer minute) auf die 1er-taste gedrückt und ab da funktionierte auch alles wieder wie gewohnt. das war aber auch der einzige gröbere fehler, der zu keinem nennenswerten publikumsschwund führte. der geschah wie zum schluss gewohnt eher (aus-)schleichend, so dass ich nach gut drei stunden mit „clipper“ von autechre feierabend machen konnte.

der rest des vormittags / mittags fand im zelt statt, in dem kate miller housig und zuweilen breakig (unter anderem die objekt #4) und grizzly nach langsamem anfang gegen 14h30 ziemlich technoid spielte. besuchertechnisch wie immer zu den bewegungsfreiheiten eine runde sache mit ansehnlichem spendenbetrag, daher keinen grund zur klage, sondern nach wie vor die wärmste empfehlung, den ostersonntag/-montag zu verbringen.

hier noch das set:

[berlin / 25.03.2017] about blank: staub

ich nehme zwar nicht an, dass der zumindest kalendarische frühlingsanfang zur vorzeitigen eröffnung des gartens führen wird. aber wenigstens mit dem zelt und den üblichen variationen in puncto techno auf beiden innenfloors sollte man rechnen können.

ablauf

lobby
10h00 jamaica suk
13h00 michael wells
16h00 pineal navigation
19h00 stype

mdf
15h00 cem
18h00 diwa & caleb esc

zelt
14h00 kevin paschold
16h00 tom ass
18h00 vinilette
20h00 dj smut

nachbetrachtung

jetzt mit fast zwei jahren abstand ist es schon an der zeit, auch diese staub-ausgabe revue passieren zu lassen.

es war die ausgabe, zu der ich mit ziemlich weichen knien gegangen bin. da ist man jahrelang stammgast, äußert sich hier und da kritisch über einzelne leute auf dem line-up. und auf einmal darf man selbst an die regler. die persönliche bindung zur organisation machte es nicht gerade leichter, den perfektionismus in seine schranken zu weisen.
die anonymität half aus meiner sicht nur bedingt – zu groß die identifikation mit der reihe, (noch) zu gering das bewusstsein, dass ich nicht nur aufgrund persönlicher sympathie, sondern auch wegen vorhandener expertise gefragt worden bin. und dann auch noch gleich zu einer so prominenten zeit auf der lobby.

von den anderen bekam ich daher nicht viel mit. es war ein überaus warmer, sonniger frühlingstag, daher trieben sich draußen erstaunlich viele leute herum. auf dem mdf habe ich nur ganz kurz vorbeigeschaut und während des sehr funktionalen tribal-techno-sets von pineal navigation meinen kreislauf beobachtet. der aufbau war relativ problemlos – einzig das entwirren des spiralkabels beim hd25 ein bis zwei minuten vor beginn zog sich ewig hin (sonst mag ich das nicht mehr missen, aber wenn’s beim auseinanderwickeln schnell gehen soll, kommt hier gerne mal murphys gesetz zur anwendung).

nun ja, ich war rechtzeitig fertig. da pineal navigation noch eine breakbeatige platte um die 150 bpm zum schluss spielte, wollte ich daran nicht anknüpfen. es wurde stattdessen ein loop von perth drug legend („south inch posso“ auf resin), der aber trotz ordentlich gesetzter eqs merkwürdig dumpf klang. es gehört seitdem zu meiner routine, am xone:92 zu schauen, ob die filter eingeschaltet sind.
der rest des sets wurde für viele im publikum (im vergleich zu dem, was davor lief) zu einer belastungsprobe und bei mir stand permanent die stimme des perfektionisten im hintergrund. mein plan war, die leute erstmal kurz mit techno anzufüttern, um dann mit tracks fortzufahren, wie sie eva cazal bereits anno 2001 im tresor gespielt hat (so bspw. der cylob-remix von cristian vogels „whipaspank“ – ein track, der selbst bei leuten aus meinem bekanntenkreis im publikum fragende gesichter hinterließ). der schluss (die letzte halbe stunde) war sogar soweit durchgeplant, dass die tracks harmonisch super ineinander passten.
technisch lief alles. keine groben schnitzer, nirgends verklickt, aber ständig der eindruck, die bei pineal navigation noch gut gefüllte tanzfläche doch ordentlich halbiert zu haben. das nagte schon am bewusstsein, inhaltlich das richtige zu tun. es gab jedoch eine junge dame, die sich noch während des eher experimentellen teils aus dem publikum richtung pult beugte, um mir ein „you’re doing great.“ zuzurufen. auf meine antwort hin („but i’ve emptied half of the floor.“) erwiderte sie das einzig richtige, was mit ein, zwei tagen abstand auch bei mir ankam und bis heute meine meinung zum set in eine andere richtung drehte: „they’re all boring.“ an sie (und den jungen herrn, der sich nach dem ende auch nochmal bedankte, dass ich so unerwartet gespielt hätte) also ein dankeschön für die haltung, die ich als clubgänger eigentlich schon länger pflege. in dem augenblick hatte ich sie wegen des seitenwechsels aber zugunsten der hoffnung vernachlässigt, es allen rechtzumachen, was jedoch nicht nötig gewesen wäre.

die kurve zu techno bekam ich ab der zweiten hälfte. da kamen dinge gut an, von denen ich es nicht erwartet hätte: bspw. die zweite hälfte von „remnants of what once was“ von surgeon oder „birds on e“ von mike dearborn, wo ich es einfach mal darauf ankommen lassen wollte. bei „trance atlantic excess (part 3)“ von love inc. ging ich zum ersten mal über die tanzfläche und bekam auf diese weise mit, dass es sich über die anlage ziemlich breiig anhörte. hätte ich auch früher machen können.
war aber wohl nur für mich dramatisch. am ende durfte ich (nach „no good“ von the prodigy) noch für 15 bis 20 minuten weitermachen. da waren zwar nicht mehr sonderlich viele leute auf der tanzfläche , aber es war ein guter ausklang für ein set, das bei all dem kopfzerbrechen im vorfeld und währenddessen doch ziemlich gut über die bühne ging.

nachzuhören ist das für die allgemeinheit hier:

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