[berlin / 27.10.2025] uber arena: the offspring / simple plan

da hat sich eine möglichkeit ergeben, eine weitere band auf der „kann nicht schaden, sie mal gesehen zu haben“-liste abzuhaken. simple plan sagen mir noch nichts.

start ist ab 19:30 uhr.

nachbetrachtung

es ist zwar bislang von einer repräsentativen anzahl entfernt, aber auch mein zweites konzert in der uber arena war eine überaus positive erfahrung. klar gibt’s beim gang aus dem innenraum am hinteren ausgang ein nadelöhr, das sich aber auch umgehen lässt, wenn mensch die garderobe nicht gebraucht hat. auch die war nach aussage meiner begleitung auf zack.

beim set von simple plan herausgefunden, dass „welcome to my life“ mir doch etwas sagt, aber ihre art von punkrock mir zu glatt ist. wie so häufig: eine frage der vorlieben. den auftrag des warm-ups haben sie astrein erfüllt, das publikum zwar von minute eins an gefordert, jedoch nicht überfordert. was eine nummer wie „scooby doo“ soll, erschließt sich mir nicht so ganz – oder mein humor existiert an der stelle nicht.

die umbaupause war eine der kurzweiligsten, die ich bislang erleben durfte, weil nonstop mit unterhaltung zugepflastert. zwar alles aus dem handbuch der klischees, die bei großraumkonzerten immer funktionieren (kiss/booty/lookalike/fuck-you-cam, t-shirt-kanone etc.), aber so kühlte das publikum nicht ab und war anfangs sowie am ende im bilde, wann the offspring als headliner an den start gehen.

„come out and play“ als opener, „all i want“ direkt darauf. sie machten also gleich zu beginn klar, dass hier nicht die frührente eingeläutet werden soll, auch wenn die absolute mehrheit des publikums aus mitt-bis-endvierzigern und darüber bestand. später „paranoid“ sowie „crazy train“ als tribut an ozzy osbourne / black sabbath, und „i wanna be sedated“ von den ramones als coverversion (wie ich just herausfand, war das bereits anno 2003 teil des „we’re a happy family“-samplers). diverse ansagen mit „best audience ever“, wobei das publikum nun wirklich nicht extra animiert werden musste. das ging von anbeginn an mit und spielte der band damit wunderbar in die karten. auch bei ihnen sind die urmitglieder bereits um die ende 50 / anfang 60, aber allesamt ungemein spielfreudig, routiniert ohnehin. es wirkte jedoch nicht so, als ob das gleiche wie jeden abend stattfinden soll (die gleiche setlist mit den gleichen ansagen herunterzurattern).
visuals scheinen auch bei punkrock-konzerten eine zunehmend große rolle zu spielen. bei simple plan drehten die sich um das bandlogo, bei the offspring waren sie auf die einzelnen songs zugeschnitten (bspw. karaokefähig bei „why don’t you get a job“, wo mir schnell meine stimmlichen grenzen aufgezeigt worden sind, da dexters stimmlage ganz schön hoch ist und ich erst gegen ende begriffen hatte, wie ich das für mich am besten transponiere).
schluss war nach anderthalb stunden mit dem nach wie vor großartigen „self esteem“. alles eine hochprofessionelle angelegenheit mit genügend persönlichem anstrich. ich würde wieder hin.