ja, da ist es passiert. kaum spielt man an einem gut besuchten dienstag ohne große erwartungen (vor allem an sich selbst) dubstep und tieftonlastigen techno, kommen sets zustande, die von neutralen besuchern gelobt werden und sogar mich selbst zufriedenstellen. als krönung des ganzen wird das jetzt an jedem vierten donnerstag im monat wiederholt – es gibt erstmal drei termine, in der hoffnung, dass die besucher nun zahlreicher erscheinen.
einfach mal schauen. für mich ist das die beste gelegenheit, mich an die gepflogenheiten des dubstep-mixens zu gewöhnen und die kenntnisse über die musik parallel zu erweitern, so dass ich mir unter club-bedingungen auf diesem für mich noch neuen terrain mehr zutraue. der titel geht übrigens auf meine kappe.
bassgewichtheben
stype (killekill* / berlin) -ableton-set-
breipott / skalitzer straße 81 / u-bhf schlesisches tor
eintritt frei / dj-euro
ab 21 uhr
*: ja, richtig gelesen. das darf ich jetzt auch offiziell. wer am 5. august bislang nichts vor hat, kann sich im kalender schon mal einen vermerk machen.
review
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das timing konnte kaum besser sein: bei aufziehenden dicken wolken daheim mit dem rad richtung kreuzberg gefahren und just beim betreten des ladens kam der kurze schauer runter. einen technics abgebaut, weil der eh nicht benötigt wurde und so genügend platz für laptop, controller und soundkarte war. alles ohne stress, habe auch zehn minuten früher angefangen.
leer war’s, zumindest drinnen lediglich barkeeper und ich. draußen unter der markise sah das schon anders aus, nur fehlt damit das direkte feedback. soweit ich es mitbekommen habe, hat niemand den laden mit entnervtem blick in meine richtung verlassen, vielleicht sind manche aufgrund der musik sogar länger geblieben – keine ahnung. ab 23 uhr verlagerte sich das geschehen tatsächlich nach drinnen, wobei ich im besten fall von einem dutzend leute ausgehe. aber besser als niemand, zumal die holländischen (evtl. belgischen?) touristen direkt vor dem dj-pult platz nahmen, somit direkt am subwoofer saßen, und den habe ich hinreichend beschäftigt. aus den augenwinkeln nahm ich jedenfalls einiges an kopfnicken wahr, womit mir einmal mehr klar wurde, dass die auch indirekte kommunikation mit dem publikum ein set wesentlich besser strukturiert, als ob man auf sich allein gestellt irgendwo spielt (der märz im so36 war da ähnlich).
feierabend habe ich um 2 uhr gemacht – dann waren’s fünf stunden, nach denen man auch ein dj-set aus der konserve laufen lassen konnte. im nachhinein wurde mir von der chefin zugetragen, dass der getränkeumsatz an dem abend recht erfreulich war, insofern sind alle beteiligten auf ihre kosten gekommen.
was sind die wesentlichen erkenntnisse für mich aus diesem abend?
nun, die aussetzer auf der ableton-effektspur bleiben mysteriös. eine return-spur ist mit dem „beat repeat“-effekt belegt, der mit wenig mitteln erstaunlich viel leistet, bei bislang gewohnten parametern jedoch zeitweise keinen ton von sich gab oder bruchstücke aus anderen tracks wiedergab. vielleicht lag es an der vielzahl der geladenen clips, vielleicht war’s ein bedienfehler meinerseits. wieder daheim ließ sich das jedenfalls nicht reproduzieren, allerdings wird das in den nächsten wochen definitiv mehrmals ausprobiert.
einen neuen internen eq benutzen (siehe den entsprechenden beitrag weiter oben). wird sich beim august-termin zeigen, wie das etwas lauter klingt.
am wichtigsten: für ein reines dubstep-set ist die zeit tatsächlich noch nicht reif. auch nicht weiter verwunderlich, wenn ich mir die anfänge vor elf jahren vergegenwärtige, als ich mir die ersten techno-platten gekauft habe. natürlich nahm ich dort das, was ich von mix-cds oder compilations kannte, und selbst heute gibt es noch dinge zu entdecken, die mehr als ein dutzend jahre zurückliegen. sicher ist dubstep als genre jünger, dennoch verläuft die entwicklung dort auch parallel: erstmal das bekannteste nehmen, was einen auch selbst begeistert und mit der zeit die kenntnisse und filter erweitern. mittelton-wobbel-terror ist zwar manchmal ganz nett, aber härte kann man auch anders erzeugen, da muss man nicht ausschließlich solche mittel verwenden. für den breipott fallen solche tracks bspw. völlig durch das raster – sowas geht in einer bar, wo leute primär etwas trinken, sich unterhalten, und von der musik nicht belästigt werden wollen. also generell die üblichen verdächtigen: martyn, 2562, ramadanman, shackleton, t++, ein wenig scuba, sonst viel dubtechno und da auch am liebsten rhythm & sound. im klartext: da muss die bibliothek noch um einiges anwachsen, damit nicht ständig die gleichen loops bemüht werden müssen, die einem geradlinigen track eine wendung geben.
da wird die leitung in richtung boomkat und co. einige male glühen, kandidaten gibt’s allerdings reichlich. insofern wird’s im august bestimmt einige neue tracks im repertoire geben.
das sind ja mal gute news, freut mich für dich! 🙂
ich wünsch dir jedenfalls viel erfolg damit und schönes erfahrungen-sammeln.
vielleicht komme ich dich ja beim nächsten killekill besuchen, mal sehen. war ja schon ne weile nicht mehr da.
sehr gut, das zu hören.
ich wünsch dir das publikum das du dir wünschst.